Entwicklungen Luftraumüberwachung
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung
Was machen die ehemaligen Saab 105 Piloten und Techniker? Man konnte hier im Forum lesen, dass sie umgeschult werden sollen, wenn ich mich recht erinnere.
Wird die Möglichkeit erörtert, diese Piloten und Techniker auf den Eurofighter umzuschulen?
Auch wegen der Frage eines zweiten Einsatzflughafens.
Wird die Möglichkeit erörtert, diese Piloten und Techniker auf den Eurofighter umzuschulen?
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung
Zur Erklärung: Den o.g. Vorwurf erhebe ich deswegen, da es seit Jahren ein Leichtes für die Verantwortlichen des Bundesheers gewesen wäre, öffentlich dem falschen Eindruck zu widersprechen, dass zwingend ein IRST nötig sei, andernfalls könnten die Eurofighter in der Nacht nicht eingesetzt werden. Dieser Widerspruch ist aber erst seit dem Zeitpunkt deutlich wahrnehmbar, seit Überlegungen angestellt wurden, ob man nicht die Eurofighter überhaupt ganz abstellen soll - und mittlerweile wird endlich auch von offizieller Stelle der weit verbreiteten Annahme widersprochen, die Eurofighter könnten in der Nacht nicht fliegen.theoderich hat geschrieben: ↑Sa 19. Mär 2022, 22:53 Wer bitte ist "das Bundesheer"? Es gab Statements aus den Luftstreitkräften, dass man bei der Auftragserfüllung durch die fehlenden Systeme "eingeschränkt" sei. Die Idee, dass die Flugzeuge bei Nacht quasi "nicht fliegen können", haben Medien und Politik ganz von allein konstruiert:
Was General Brieger so toll an einer "Zwei-Flotten-Lösung" findet, sollte er einmal erklären. Der scheint nicht nur mit seinen Aussagen zu Kampfpanzern abseits der heutigen Realität zu leben, jetzt trauert er auch noch dem Zustand mit Saab-105 nach. Mehr als ein Einsatzflugzeugmodell mit vergleichbarem Aufgabengebiet zu haben, ist heute speziell bei kleineren Staaten unüblich, besser wäre eine ausreichende Stückzahl eines einzelnen, dafür gut ausgestatteten Modells.
Ansonsten müsste das sekundäre Kampfflugzeug entsprechend hochwertig ausgerüstet sein (eigenes Radar, Luft-Luft und Luft-Boden Lenkwaffen usw.). Dadurch hätte man dann einen teuren Jettrainer, der nicht alle Möglichkeiten eines vollwertigen Kampfflugzeugs bietet, aber diesem die budgetären Mitteln sowie die Daseinsberechtigung entziehen könnte (zumindest im öffentlichen Diskurs).
Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung
Quer durch die Bank. Die Techniker aus Linz vorallem auf AB212 aber auch C-130. Dasselbe mit den Piloten. Eurofighter, MB-339, M-346, PC-6/7, AB212.anastasius hat geschrieben: ↑So 20. Mär 2022, 12:52 Was machen die ehemaligen Saab 105 Piloten und Techniker? Man konnte hier im Forum lesen, dass sie umgeschult werden sollen, wenn ich mich recht erinnere.
Wird die Möglichkeit erörtert, diese Piloten und Techniker auf den Eurofighter umzuschulen?
Auch wegen der Frage eines zweiten Einsatzflughafens.
Hörsching wird ab Heuer die zweite EF Base.
Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung
In diesen Punkt bin ich gleicher Meinung mit Opticartini. Für "Hilfsjägeraufgaben" käme leistungsmäßig vorwiegend die M-346 in Frage - für Düsenschulung und LRÜ-Aufgaben müssten zumindest 12 Maschinen ab etwa 400 Mio Euro angeschafft werden. Für tatsächliche LRÜ ist diese Lösung sehr bedingt geeignet. Geldmittel im Gießkannenprinzip wird es künftig trotzdem nicht für unser ÖBH, insbesondere für die Luftstreitkräfte, geben. Eine solche Summe für Düsentrainer würden vmtl aber wichtige Geldmittel für eine anständige EF-Modernisierung (Identifikation bei Dunkelheit, Selbstschutz und Radar-LL/Lenkwaffen) beschränken oder zunichte machen. Besser wäre es, neben einer angemessenen EF-Modernisierung uU den Zulauf von einigen EF-Doppelsitzer zu erwägen.
Opticartini: Was General Brieger so toll an einer "Zwei-Flotten-Lösung" findet, sollte er einmal erklären. Der scheint nicht nur mit seinen Aussagen zu Kampfpanzern abseits der heutigen Realität zu leben, jetzt trauert er auch noch dem Zustand mit Saab-105 nach. Mehr als ein Einsatzflugzeugmodell mit vergleichbarem Aufgabengebiet zu haben, ist heute speziell bei kleineren Staaten unüblich, besser wäre eine ausreichende Stückzahl eines einzelnen, dafür gut ausgestatteten Modells.
Ansonsten müsste das sekundäre Kampfflugzeug entsprechend hochwertig ausgerüstet sein (eigenes Radar, Luft-Luft und Luft-Boden Lenkwaffen usw.). Dadurch hätte man dann einen teuren Jettrainer, der nicht alle Möglichkeiten eines vollwertigen Kampfflugzeugs bietet, aber diesem die budgetären Mitteln sowie die Daseinsberechtigung entziehen könnte (zumindest im öffentlichen Diskurs).
Opticartini: Was General Brieger so toll an einer "Zwei-Flotten-Lösung" findet, sollte er einmal erklären. Der scheint nicht nur mit seinen Aussagen zu Kampfpanzern abseits der heutigen Realität zu leben, jetzt trauert er auch noch dem Zustand mit Saab-105 nach. Mehr als ein Einsatzflugzeugmodell mit vergleichbarem Aufgabengebiet zu haben, ist heute speziell bei kleineren Staaten unüblich, besser wäre eine ausreichende Stückzahl eines einzelnen, dafür gut ausgestatteten Modells.
Ansonsten müsste das sekundäre Kampfflugzeug entsprechend hochwertig ausgerüstet sein (eigenes Radar, Luft-Luft und Luft-Boden Lenkwaffen usw.). Dadurch hätte man dann einen teuren Jettrainer, der nicht alle Möglichkeiten eines vollwertigen Kampfflugzeugs bietet, aber diesem die budgetären Mitteln sowie die Daseinsberechtigung entziehen könnte (zumindest im öffentlichen Diskurs).
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung
Ohne hier die alten Debatten wieder aufflammen zu lassen: Das System PIRATE hat FLIR- und IRST-Betriebsmodi.opticartini hat geschrieben: ↑So 20. Mär 2022, 14:07Den o.g. Vorwurf erhebe ich deswegen, da es seit Jahren ein Leichtes für die Verantwortlichen des Bundesheers gewesen wäre, öffentlich dem falschen Eindruck zu widersprechen, dass zwingend ein IRST nötig sei, andernfalls könnten die Eurofighter in der Nacht nicht eingesetzt werden.
Die aktuelle Generation des Rafael Advanced Defence Systems LITENING, der LITENING 5, sollte das auch können:
Rafael's Litening pod to gain air-to-air capability (21. Januar 2015)
https://www.flightglobal.com/rafaels-li ... 85.articleThe next generation of Rafael’s Litening targeting pod will be able to operate in an air-to-air mode, helping to identify targets that have been previously detected by a fighter’s radar.
Yuval Miller, executive vice-president and head of the Israeli company’s Air and C4I Systems division, says the Litening 4 design has been upgraded with better daylight and infrared visual capabilities. “The CCD is a colour sensor that also helps in identifying targets on the ground – especially in dense areas,” he says.
According to Miller, the new version will be not only a targeting pod, but will also serve as an intelligence, surveillance, target acquisition and reconnaissance system, and will feature a datalink function to share and receive information with other assets.

https://www.edrmagazine.eu/rafael-award ... eo-systems
Aber ob eine direkte Kopplung mit einem Helmdisplay, also Steerable IR-Picture On Helmet, möglich ist, wie bei PIRATE, ist unklar. Und erst recht, ob dieser Zielbehälter in einen Eurofighter mit dem Fähigkeitsstandard SRP 4.3A integrierbar ist. LITENING 5 wird erst in Flugzeugen der Tranche 4 verwendet:
Projekt Quadriga: Luftwaffe erhält 38 neue Eurofighter (12. Februar 2021)
https://wehrtechnik.info/index.php/2021 ... rofighter/Die Tranche 4-Flugzeuge werden im Gegensatz zu den Kampfflugzeugen der Tranche 3 über das hochmoderne E-Scan-Radar verfügen, das an die Stelle des bislang eingesetzten mechanischen Captor-Radars tritt. Außerdem verfügen sie über den Luft/Boden-Lenkflugkörper Brimstone, über Verbesserungen des Selbstschutzsystems (Defensive Aid Sub-System; DASS), den Litening 5-Behälter sowie Verbesserungen der Avionik-Struktur. Zur Beschaffung gehören auch vier „instrumentierte“ Eurofighter (Instrumented Production Aircraft, IPAs).
Zuletzt geändert von theoderich am Di 22. Mär 2022, 23:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung
Angesichts einer möglichen Nutzungsdauer von bis zu 6000 Flugstunden pro "Eurofighter" ist das über eine Zeitspanne von 15 Jahren nicht gerade viel.
Zuletzt geändert von theoderich am Mo 21. Mär 2022, 23:56, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung
Typisch österr. Beamtenschicksal; die Flieger sterben nicht an Überarbeitung sondern an -alterung... ;-)
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung
Na ja. Er hängt immer noch der Illusion an, dass beim "Umstieg auf ein anderes System" dieses "kostengünstiger" sei und "jene Fähigkeiten hat, die man auf dem 15 Jahre alten Eurofighter erst nachrüsten muss".
Ob ein System "kostengünstiger" ist, hängt hauptsächlich von den In-Service-Support-Verträgen ab. Ob diese Verträge letztlich einen günstigeren Betrieb ermöglichen würden, ist nicht garantiert.
Und was den "Systemumstieg" betrifft: Den gibt es auch nicht umsonst.
Ob ein System "kostengünstiger" ist, hängt hauptsächlich von den In-Service-Support-Verträgen ab. Ob diese Verträge letztlich einen günstigeren Betrieb ermöglichen würden, ist nicht garantiert.
Und was den "Systemumstieg" betrifft: Den gibt es auch nicht umsonst.
Das ist nur die halbe Wahrheit: Es fehlen nicht nur Piloten, sondern auch Techniker und Flugsicherer. Und die Verfügbarkeit dieses Personals hängt absolut nicht davon ab, welches System zur Durchführung der aktiven LRÜ betrieben wird.Austrian Wings hat geschrieben:Es ist korrekt, dass die Einsatzfähigkeit bei Nacht weniger am fehlenden Aufklärungspot scheitert, sondern mehr am Fehlen von mindestens 20 weiteren Piloten. Diese können aber nur mit ausreichend Flugstunden trainiert werden. Und dafür braucht es Ersatzteile und Geld, beim Eurofighter sehr viel Geld.
https://eaip.austrocontrol.at/lo/220225 ... OXZ_en.pdfLOXZ - ZELTWEG
LOXZ AD 2.2 LAGE UND VERWALTUNG DES FLUGPLATZES
[...]
LOXZ AD 2.3 BETRIEBSZEITEN
Flugplatzbetriebsleitung
Militärflugleitung Zeltweg / military flight operation Zeltweg:
MON - THU: 0700 - 1530 (0600 - 1430)
FRI: 0700 - 1130 (0600 - 1030)
ausgenommen gesetzliche Feiertage / except legal holidays.
Bezüglich Abweichungen von den generellen Betriebszeiten siehe ENR 1.1, Punkt 2.8. / Deviations from general operational hours see ENR 1.1, item 2.8..
Piste 08R/26L Beton gesperrt 2 Stunden vor Beginn des militärischen Flugbetriebes / RWY 08R/26L concrete closed 2 hours prior to military flight operations.
Alle Graspisten gesperrt 1 Stunde vor Beginn des militärischen Flugbetriebes / all grass runways closed 1 hour prior to military flight operations
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung
Diese Frage stellt sich bei allen Systemen, denn klar ist eines: Neue Entwicklungen und Weiterentwicklungen werden nicht auf unsere Eurofighter zugeschnitten. Umgekehrt werden unsere Eurofighter nicht für neue Systeme weiterentwickelt, weil wir bald die einzigen sein werden, die Eurofighter in dieser Version verwenden und das auch nur in geringer Stückzahl.theoderich hat geschrieben: ↑So 20. Mär 2022, 20:46 Und erst recht, ob dieser Zielbehälter in einen Eurofighter mit dem Fähigkeitsstandard SRP 4.3A integrierbar ist.
Anders gesagt: Nur weil etwas - sei es ein Pod, eine Waffe oder ein Helm - mit Eurofighter kompatibel ist, bedeutet noch lange nicht, dass es mit unseren Eurofightern verwendbar ist.
Das ist Teil der Obsoleszenz, die ich mehrfach angesprochen habe. Andere Luftwaffen können ihre T1 Eurofighter jederzeit abstellen, weil sie bei denen nicht (mehr) das Rückgrat der Luftraumüberwachung darstellen, wir hingegen sind darauf angewiesen. Und vor allem: Die Tatsache, dass Airbus garantiert hat, dass sie Österreichs Eurofighter bis 2035 (?) servicieren, sagt nichts darüber aus zu welchem Preis und es sind keine Upgrades enthalten.
In dem Zusammenhang wissenswert wäre es, inwiefern das PIRATE IRST weiterentwickelt wurde und ob die derzeit produzierte Version überhaupt in unsere Eurofighter integriert werden kann. Wenn nicht, dann fällt diese Möglichkeit ohnehin flach, im besten Fall kann man sich darum bemühen, das System von anderen gebrauchten T1 Eurofightern zu erhalten (z. B. aus Großbritannien).