Entwicklungen Luftraumüberwachung

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iceman
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von iceman »

theoderich hat geschrieben: Fr 11. Mär 2022, 22:53 10 Mrd. € in 10 Jahren
Budgeterhöhung macht das Heer wieder wehrfähig
Zweisitzige Eurofighter, um Flugkosten zu senken

Und sogar von Eurofighter-Zweisitzern ist die Rede. Denn durch den Ankauf von drei gebrauchten „Doppelsitzern“ könnte das Heer die Aus- und Weiterbildung von Piloten selbst durchführen und müsste nicht für teure Schulungen in Italien oder Deutschland aufkommen.
https://www.krone.at/2652355
Was wiederum bedeuten könnte, daß die EF-Diskussion somit zu Ende ist. Wer hätte noch gebrauchte twins - GB oder D?

Zur angedachten zweiten Black Hawk Staffel: macht eine andere Baureihe nicht die Wartung kompliziert? Würde da ein Muster von Leonardo, zB A149, zu den A169 nicht besser passen?
Maschin
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Maschin »

iceman hat geschrieben: Sa 12. Mär 2022, 20:07
Was wiederum bedeuten könnte, daß die EF-Diskussion somit zu Ende ist. Wer hätte noch gebrauchte twins - GB oder D?

Zur angedachten zweiten Black Hawk Staffel: macht eine andere Baureihe nicht die Wartung kompliziert? Würde da ein Muster von Leonardo, zB A149, zu den A169 nicht besser passen?
Ich glaube der Schreiberling hat den Black Hawk mit dem AW169 verwechselt. Vermute ich.

Zu den EF. GB hat alle 16 T1 Twins schon ausgemustert und zum Teil schon verschrottet oder für RTP ausgeschlachtet.
GER hat noch alle 15 T1 Twins im Dienst bis wsl 2025/26 herum.
muck
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von muck »

alps_spirit hat geschrieben: Sa 12. Mär 2022, 18:46 Der Absturz einer Drohne bei Zagreb ist auch nicht schlecht.
Ich frage mich ob unsere Radar-Operatoren den Flugweg auch verfolgt haben. Die Drohne hätte auch österreichisches Hoheitsgebiet erreichen können. Es zeigt sich wieder mal dass es ein bodengestütztes Luftabwehrsystem mittlerer Reichweite braucht.
Ich fürchte nur, dass Gegner der aktiven LRÜ sich durch Ungarns Untätigkeit bestätigt sehen könnten, denn das Teil flog subsonisch und überquerte das Land dennoch in nur etwas über dreißig Minuten. Tatsächlich habe ich Kommentare, die in diese Richtung zielen, bereits gelesen. Man müsste wissen, warum die Ungarn keinen Abfangversuch unternahmen, obwohl sie die Drohne angeblich die ganze Zeit über im Blick hatten, und der NATO-Partner Kroatien nicht gewarnt wurde.

Hätte man den Eindringling identifiziert, hätte das ungarische Air Operations Centre an das zuständige Combined Air Operations Centre der NATO Meldung machen müssen, und das hätte alle NATO-Staaten auf der vermuteten Flugroute gewarnt. Meine Vermutung: Die ungarische Luftwaffe hat hier nicht so funktioniert, wie sie sollte. Bestenfalls war man sich in der Identifizierung unsicher und wollte keinen Zwischenfall, schlimmstenfalls haben die Ungarn ganz einfach geschlafen.
opticartini
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von opticartini »

alps_spirit hat geschrieben: Sa 12. Mär 2022, 18:46 Der Absturz einer Drohne bei Zagreb ist auch nicht schlecht.
Ich frage mich ob unsere Radar-Operatoren den Flugweg auch verfolgt haben. Die Drohne hätte auch österreichisches Hoheitsgebiet erreichen können. Es zeigt sich wieder mal dass es ein bodengestütztes Luftabwehrsystem mittlerer Reichweite braucht.
Das bringt nur dann etwas, wenn man jedes unidentifizierte Flugobjekt sofort abschießen würde, sobald es österreichisches Hoheitsgebiet erreicht, was nur in einem Kriegsfall denkbar wäre.

Ansonsten sehen die rules of engagement vor, dass auf jeden Fall von Abfangjägern Sichtkontakt aufgenommen werden muss.

Nehmen wir an - analog zum Vorfall in Kroatien - von Ukraine fliegt eine Drohne über Slowakei Richtung Wien. Diese könnte problemlos mitten in Wien einschlagen, unsere Luftraumverteidigung würde nichts dagegen unternehmen (können), selbst wenn man in jeglicher Hinsicht deutlich besser ausgestattet wäre.

Ein "bodengestütztes Luftabwehrsystem mittlerer Reichweite" käm nicht zum Einsatz, weil das Objekt von der Luftpolizei abgefangen werden muss. Und wenn die das Objekt rechtzeitig erreichen, bevor es dicht bewohntes Gebiet erreicht, und als Drohne identifizieren, welche eine Bedrohung darstellt, würden sie es direkt selbst abschießen.
Desantnik
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Desantnik »

Vielleicht dämmert es jetzt einigen Entscheidungsträgern, dass der NATO-Luftraum eben keine "chinesische Mauer" um Österreich herum ist, wo eh nie etwas durchdringen kann bis nach Ö.

Unabhängig davon was der Grund dafür war, ist es einfach bedenklich, dass eine Aufklärungsdrohne, dazu noch eine sowjetischer Bauart der 70er Jahre, durch den Luftraum von zwei NATO-Staaten fliegt ehe sie im dritten NATO-Staat von selbst abstürzt.

Wie weit wohl eine Shahed 129 oder Orion-E gekommen wäre?
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Hier die technischen Daten des Systems:

Bild

Foto: Dave Haskell

https://www.britmodeller.com/forums/ind ... 41-strizh/

Desantnik hat geschrieben: So 13. Mär 2022, 06:54Wie weit wohl eine Shahed 129 oder Orion-E gekommen wäre?
Die "Shahed 129" kann offiziell bis zu 24 Stunden in der Luft bleiben. Das iranische Staatsfernsehen berichtete, dass die Drohne in einem Radius von bis zu 2000 km mit einer Dienstgipfelhöhe von 25000 ft (7620 m) eingesetzt werden kann (realistischer als die Daten von iranischen Nachrichtenagenturen wie der Fars News Agency). Vom Iran aus kommt man damit bestenfalls in den südlichen Balkan. Und die verfügbaren Datenlinks begrenzen die Reichweite noch stärker.

Die Kronshtadt Orion hat (wahrscheinlich basierend auf der Reichweite der Datenlinks) eine Reichweite von nur 250 km.

Die VR-2 ist speziell dazu ausgelegt, bei hoher Geschwindigkeit und geringer Flughöhe gegnerische Luftverteidigungssysteme zu überwinden. In einer Publikation des US-Verteidigungsministeriums wird diese Drohne als "penetrating" klassifiziert:
The one niche common to a number of other countries but missing in the U.S. UAV force structure is a survivable penetrator for use in high threat environments. France and Germany have employed CL-289s with success in Bosnia and Kosovo, Russia’s VR-3 Reys may be succeeded soon by the Tu-300, and Italy’s new Mirach 150 supports its corps-level intelligence system . All are essentially jet engines with cameras attached which fly at low altitude at high subsonic speed to increase their survivability.
https://www.nasa.gov/centers/dryden/pdf ... p_2003.pdf
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Parlamentskorrespondenz Nr. 274 vom 15.03.2022
Verteidigungsausschuss: Aussprache mit Ministerin Tanner
Nach dem aktuellen Stand und weiteren Schritten in der Luftraumüberwachung erkundigte sich Douglas Hoyos-Trauttmansdorff (NEOS).
Die Luftraumüberwachung funktioniere, betonte die Verteidigungsministerin. Sie funktioniere nur nicht auf die kostengünstigste Art und Weise.
https://www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAH ... ndex.shtml

Wenn das "der Weisheit letzter Schluss ist", dann gute Nacht ...
muck
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von muck »

Die Frau Ministerin sollte einmal erklären, welches die "kostengünstigste Weise" wäre, die sie vermisst. Anscheinend haben jedoch weder Parlaments- noch Pressevertreter die Lust oder die Fachkenntnis, sie danach zu fragen.
Desantnik
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Desantnik »

Das würde mich auch interessieren, wahrscheinlich ist da durch die Blume wieder der Gripen gemeint, der ja so günstig und kosteneffizient sein soll.

Jetzt wird die Diskussion über Doppelsitzer, Selbstschutz und PIRATE wieder ins Rollen gebracht, aber über die Bewaffnung schweigen immer noch alle. Es gibt anscheinend immer noch gerade einmal 20 IRIS-T für 15 bis eventuell 18 Maschinen. Zu Draken-Zeiten wurden ja über 200 AIM-9P beschafft, aber hier tut sich bislang absolut nichts.
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Heer: "Fünf Eurofighter sind in der Flightline, also sofort einsatzbereit" (16. März 2022)
Wie der eXXpress exklusiv berichtet hat, wird die Einsatzbereitschaft der Eurofighter “Typhoon” bis 20 Uhr ausgeweitet. Ein in diesem aktuellen Lagebild sicher sinnvoller 24-Stunden-Einsatz der Abfangjäger sei aber “personell und budgetär nicht zu stemmen”, hörte der eXXpress dazu aus Regierungskreisen.
Über den – lange Zeit von Bundesregierungen ignorierten – nötigen Ausbau der Luftstreitkräfte wird jetzt wieder intensivst in Österreichs Generalstab diskutiert.

So soll eine konkrete Variante für eine sehr schnelle Lösung für einen besseren Schutz des österreichischen Luftraums in Kürze bekannt gegeben werden – die überaus rasche Neutralisierung der ukrainischen Luftstreitkräfte alarmierte nicht nur die Entscheider im NATO-Hauptquartier in Haren bei Brüssel, sondern auch jene in der Wiener Rossauer Kaserne und am Ballhausplatz.
https://exxpress.at/heer-fuenf-eurofigh ... atzbereit/
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