Entwicklungen Luftraumüberwachung

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Desantnik
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Desantnik »

Der Wikipedia-Artikel ist eine absolute Katastrophe, aus dem würde ich keinerlei Informationen beziehen.

Diese Fantasien um F-35 oder dergleichen entziehen sich wie so ziemlich alle anderen Kommentare bei der Krone jeglicher sachlicher Grundlage. Für air-to-air sind auch die Tranche 1 bestens geeignet, vorausgesetzt dass sie anständig bewaffnet und mit Selbstschutz ausgerüstet sind. Britische Maschinen flogen ja erfolgreich hunderte sorties allein über Libyen.

Ob man bei einer angenommenen Stückzahl von 36 jede Maschine mit PIRATE ausstatten muss ist meines Erachtens nach fraglich, DASS und eine vollständige Bewaffnung mit Lenkraketen kurzer und mittlerer Reichweite sehe ich jedoch als Notwendigkeit.

CLAEX hat übrigens auch gezeigt, dass neue Lenkwaffen durchaus in Tranche 1 Maschinen integriert werden können. Eine realistische Option wäre eine Kooperation mit denen, um die digitale Schnittstelle für IRIS-T und Meteor in unsere Maschinen integrieren zu können.
Maschin
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Maschin »

muck hat geschrieben: Sa 5. Mär 2022, 08:35
theoderich hat geschrieben: Fr 4. Mär 2022, 15:41Ich vermute mit 36 Kampfflugzeugen wäre man schon ganz gut aufgestellt.
Aktuelle Zahlen aus Großbritannien und Andeutungen aus Deutschland lassen mich vermuten, dass bei adäquater Finanzierung und Ersatzteilbewirtschaftung die Eurofighter Typhoon eine Einsatzbereitschaft von 70% erreichen kann. Bei einer kleineren Flotte würden sich periodische Wartungen und Abgänge an die Industrie zwar stärker bemerkbar machen, Upgrade und Kauf zusätzlicher Gebrauchtflieger sollten mit weniger als 2 Milliarden zu Buche schlagen.
Bleiben wir bitte in der Realität. Es werden keine 36 Flieger, und die EFT werden auch nicht auf 24 aufgestockt. Das ist so gut wie fix. Es wird auf einen Jettrainer rauslaufen wo man mit dem Wort billiger wieder da landen werden wo wir noch vor 2 Jahren gestanden sind. EB mit einem Trainer. Perfekt! Ziel der Politik und des Generalstabs erreicht!

@muck. Die Österreicher geben die Flieger nicht an die Industrie ab. Das ist der Vorteil gegenüber anderen Ländern. Ein Deutsches Geschwader bei rund 30 Maschinen und 3500h im Jahr hat ein Budget von über 500Mio€! Das ist heftig. Und warum? Weil die Industrie jetzt noch mehr mehr kassiert und dafür haben sich die Stehzeiten in Manching verkleinert um so einen Durchschnittlichen Klarstand von 70% zu erreichen.
innsbronx
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von innsbronx »

Die polnischen Piorun bewähren sich offenbar sehr gut. Sollte man unbedingt anschaffen.
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Die "Grom" unterscheidet sich nicht wesentlich von unseren "Mistral", außer dass sie leistungsschwächer ist.

https://www.mesko.com.pl/anti-armor-ant ... -grom.html


Hart am Anschlag
Landesverteidigung? So steht es um unser Heer
Düster sieht es ebenfalls beim Gerät aus: Etwas mehr als 50 Kampfpanzer, kaum Flugabwehr, ein paar Haubitzen und eine Handvoll Eurofighter stehen „zur umfassenden Landesverteidigung der Republik“ bereit.
Schwächen bei Luftraumsicherung spürbar

Seit einer Woche ist unter anderem der Luftraum über Österreich für russische Flugzeuge gesperrt, ein Teil der Sanktionen gegen das kriegsführende Land. Die einzige Möglichkeit, die Österreich hat, dieses Flugverbot zu kontrollieren, steht in Zeltweg und kann 90 Sekunden nach dem Start die Reiseflughöhe eines zivilen Flugzeuges erreichen: der Eurofighter. Doch während ähnlich bündnisfreie Staaten wie Schweden und Finnland ihre Luftstreitkräfte während des Konfliktes hochgefahren haben, passierte in Zeltweg bislang: gar nichts.

24-Stunden-Bereitschaft nur sehr kurz möglich

Laut Auftrag stehen maximal „von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang“ Flugzeuge und Piloten für Alarmstarts bereit. Eine 24-Stunden-Bereitschaft, wie sie etwa die Schweizer haben, wäre nur sehr kurze Zeit durchzuhalten, danach gebe es Personalengpässe, erfuhr die „Krone“ aus Zeltweg. Dabei sind nicht die Piloten das Problem. Sondern die Knappheit bei der für den Flugbetrieb wichtigen Mannschaft, etwa den Lotsen.

Dazu kommt ein gewaltiges „Klumpenrisiko“ mit Zeltweg als einzigem Standort: Vor zwei Wochen war das Wetter in der Steiermark dermaßen schlecht, dass einen halben Tag lang die komplette Flotte am Boden bleiben musste.

Zweiter Standort würde helfen

Während Covid fiel der Flugbetrieb am Standort komplett aus, weil es Corona-Fälle bei der Flughafenfeuerwehr gab. Ein zweiter Standort - wie früher in Linz - würde helfen, ein bewaffneter Ersatz für die ausgeschiedene Saab 105 sowieso, heißt es aus Pilotenkreisen. Und die Eurofighter selber? Von den 15 Stück, die wir haben, sind im besten Fall sechs einsatzbereit - ein normaler Schnitt, allerdings in absoluten Zahlen wenig.

Ein Verkauf an Indonesien ist gescheitert. Nun wird dem Vernehmen nach im Ausland nach Lösungen gesucht, die Laufzeit und die Fähigkeiten der Flugzeuge zu verbessern - vor allem für den Selbstschutz der Flieger.
https://www.krone.at/2646674
alps_spirit
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von alps_spirit »

Jetzt auf einmal ein medialer Meinungsschwenk - welche Überraschung. Ich habe für mich persönlich wntschieden gewisse Medien (zB Krone, Österreich) zu meiden.
innsbronx
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von innsbronx »

Die Piorun ist eine weiterentwickelte GROM und unseren Mistral klar überlegen. Sie wurde erst 2019 eingeführt und - soweit man das beurteilen kann - wurde sie in der Ukraine bereits erfolgreich eingesetzt. Abgesehen davon brauchen wir MANPADs - und eine derartige Version der Mistral haben wir mWn nicht.
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

innsbronx hat geschrieben: So 6. Mär 2022, 19:07Abgesehen davon brauchen wir MANPADs - und eine derartige Version der Mistral haben wir mWn nicht.
Unsere Variante ist ein MANPADS:

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https://www.mbda-systems.com/product/mistral-manpads/

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https://www.bundesheer.at/download_arch ... rRubrik=57

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Es gab einmal eine Ausführung auf dem Pinzgauer 710 FAL-AB, von dem 24 Stück vorhanden waren. Diese wurden 2014 ersatzlos ausgeschieden:

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http://www.airpower.at/fldiv/fla/mistral.htm

Was Österreich in dieser Leistungsklasse fehlt, ist eine mobile Kurzstrecken-Fliegerabwehr. Etwa so ein Fahrzeug:

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https://www.armadninoviny.cz/spolecnost ... cod-2.html

Unser Heer 2030

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https://www.bundesheer.at/archiv/a2019/ ... ndex.shtml
innsbronx
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von innsbronx »

Du hast recht, wobei ich das als gerade noch "man portable" bezeichnen würde. Man ist damit definitiv nicht so flexibel und mobil wie bspw. mit der Piorun, die von einem Mann getragen werden kann, von der Schulter verschossen wird, höher und weiter fliegt und wahrscheinlich auch noch billiger ist.

theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Polen verwendet dieses System unter der Bezeichnung POPRAD auch als mobile Kurzstrecken-Fliegerabwehr auf der Plattform AMZ-Kutno "Żubr P":

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https://en.pitradwar.com/oferta/638,pop ... ile-system

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http://amz.pl/pojazdy-wojskowe/opancerzone/zubr-p/
Desantnik
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Desantnik »

Sind beides ausgezeichnete Systeme, die Piorun hat den Vorteil "shoulder launched" und nicht nur "man portable" zu sein. Die Mistral 3 zumindest hat aber einen schwereren Gefechtskopf, höhere Reichweite und eine höhere Fluggeschwindigkeit, wenn man die veröffentlichten Daten vergleicht.

https://esut.de/2019/11/meldungen/luft/ ... che-ziele/

https://www.armyrecognition.com/polish_ ... 12165.html

Welches System im Einsatz nun eine höhere kill probability und einen weniger störanfälligen Suchkopf hat lässt sich aber schwer sagen, meines Wissens nach wurde die Mistral 3 bislang in keinem Konflikt eingesetzt, im zweiten Kongokrieg wurde bislang nur ein Abschuss eines BAe Hawk mit einer älteren Mistral dokumentiert.
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