Bekanntmachung vergebener Aufträge in den Bereichen Verteidigung und Sicherheit
Lieferauftrag
II.1.1) Bezeichnung des Auftrags
Studie Zukünftiges System indirektes Feuer kurze Reichweite
II.1.4) Kurze Beschreibung des Auftrags oder Beschaffungsvorhabens:
In der Studie soll eine Bewertung der Realisierbarkeit einer automatisch richtenden Mörserwaffe 120mm auf dem Transportpanzer (TPz) FUCHS untersucht werden.
V.1) Tag der Zuschlagsentscheidung:
14.1.2022
V.3) Name und Anschrift des Wirtschaftsteilnehmers, zu dessen Gunsten der Zuschlag erteilt wurde
Projektabteilung Land-Kampf, in: Soldat & Technik, H 12 (2002), p. 57-68
Projekt „Leichter Panzermörser"
Die TTF Leichter Panzermörser 120 mm, luftverlastbar (lePzMrs 120mm lvb) wurde durch den Staatssekretär am 20. Dezember 2000 gebilligt. Im Mai 2002 wurden mit Rheinmetall Landsysteme Verträge zur Entwicklung zweier Prototypen abgeschlossen. Die Forderung und das Einsatzkonzept beruhen auf der Fähigkeit zum Einsatz von Steilfeuer für die Infanterie im Rahmen des Gefechtes der Verbundenen Waffen. Luftbewegliche Infanteriekräfte des Heeres, insbesondere die Fallschirmjägertruppe werden bei Einsätzen in Krisenlagen über weite Entfernungen und unter zeitlichen Restriktionen mit hoher Wahrscheinlichkeit „Kräfte der ersten Stunde" sein. Diese leichten Kräfte verfügen nur über geringen Schutz, sind deshalb in besonderem Maße gefährdet und im Einsatzraum nur eingeschränkt mobil. Dies gilt in besonderem Maße für die mörserführenden Einheiten. Um die Durchführung des Auftrags zu gewährleisten, sind die Infanterieverbände mit leicht gepanzerten, luftverlastbaren Fahrzeugen zur Erhöhung des Schutzes, der Mobilität und der Kampfunterstützung im Einsatzraum auszustatten. Mit dem lePzMrs wird der abgesetzte Mörser Tampella, mit Bodenplatte auf Lkw 0,9t gl (Wolf) verlastbar, abgelöst.
Durch automatisieren der Richtvorgänge, teilautomatisieren der Sicherheitsprüfungen und automatisieren bzw. teilautomatisieren der Bedienabläufe wird die Verkürzung der Zeit zur Herstellung der Wirkbereitschaft (Reaktionszeit alt: ³ 20 Minuten, jetzt £ 90 Sekunden) und eine Erhöhung der Systemleistung erzielt.
Mörser-Boxer: RBSL führt Schießkampagne mit Ragnarok-Missionsmodul durch
Für die deutschen Streitkräfte spielt der Mörserboxer nach derzeitiger Sachlage keine Rolle. Einem Vortrag des Abteilungsleiters Kampf im Bundeswehr-Beschaffungsamt BAAINBw auf dem FKH-Herbstsymposium zufolge, beabsichtigt die Bundeswehr weiterhin die Realisierung eines neuen 120-Mörsersystems auf Basis des Transportpanzers Fuchs.
Transportpanzer Neue Generation – Patria zur Angebotsabgabe für rund 300 6×6-Transportpanzer aufgefordert
Zudem könnte die nun für Ende Januar geplante Beschaffung des sogenannten Zukünftigen Systems Indirektes Feuer kurze Reichweite, dessen parlamentarische Behandlung gut informierten Kreisen zufolge für die letzte Sitzungswoche des Bundestages im Januar 2025 vorgesehen ist, als Vorentscheidung für CAVS gewertet werden.
Die entsprechende 25-Mio-Vorlage soll vom BMVg bereits an das Bundesfinanzministerium übermittelt worden sein. Mit dem Vorhaben, welches eine Kombination eines modernen Turmmörsersystems vom Typ NEMO auf einer CAVS 6×6-Plattform (beides von Patria) darstellt, beabsichtigt die Bundeswehr, die in die Jahre gekommenen 120-mm-Panzermörser der Jägertruppe zu ersetzen. Dem Vernehmen nach sollen zudem auch die mit dem Radschützenpanzer ausgerüsteten Grenadierverbände zukünftig mit dem neu zu beschaffenden Mörsersystemen ausgestattet werden. Der Erstbedarf der Bundeswehr soll bei rund 60 Fahrzeugen liegen, bei rund einem fünftel davon handelt es sich um Feuerleitpanzer, der Rest sind Mörserkampfsysteme.
Nur zwei 25 Mio Vorlagen in der letzten Sitzung vor der Wahl?
Noch Anfang der Woche sprach die stellvertretende Abteilungsleiterin Rüstung im BMVg, Ministerialdirigentin Anke Meyer, auf dem DWT-Symposium von fünf 25 Mio Vorlagen, die in der kommenden Woche durch den Haushaltsausschuss beraten werden sollen. Doch auf der heute an die Ausschussmitglieder versendeten Tagesordnung, die CPM Defence Network vorliegt, befinden sich nur zwei Vorlagen: Die eine behandelt die Beschaffung von Abschussgerät und Patrone Wirkmittel 90 sowie Panzerfaust 3, die andere NEMO-Mörser auf Patria 6×6 (CAVS), diese Kombination wird Bundeswehr-intern als „Zukünftiges System Indirektes Feuer kurze Reichweite“ geführt.
Der Tagesordnungspunkt 26 der nächsten Sitzung des Haushaltsausschusses behandelt den „Abschluss eines Vertrages mit einem Volumen von mehr als 25 Mio. Euro im Sondervermögen ‚Bundeswehr‘ und im Einzelplan 14; Projekt „Common Armoured Vehicles System (CAVS)“; Research and Development Work Package Agreement Wheeled Heavy Mortar System“. Dahinter verbirgt sich das Zukünftige System Indirektes Feuer kurze Reichweite, genauer der NEMO-Mörser auf einem Patria 6×6, wobei dieses Fahrzeug identisch mit CAVS ist, das die Füchse in der Bundeswehr ablösen soll. Diese Beschaffung ist also gleichzeitig als erster Schritt zur Fuchs-Nachfolge zu sehen.
Beschaffung: Mörsersystem, IdZ-Ausstattungen und TaWAN-Richtfunknetz
Radpanzer-Mörsersystem auf Basis Patria 6x6
Der Haushaltsausschuss hat die Mittel für einen Entwicklungsvertrag zur Beschaffung eines radbasierten, schweren Mörsersystems 120 Millimeter bewilligt. Damit erhält die Bundeswehr Fahrzeuge auf Basis des finnischen Radpanzers Patria 6x6 zur Qualifikation und Anpassung des Systems an den Bedarf der Bundeswehr. Dabei geht es zum Beispiel um Integration einer digitalen Funkgeräteausstattung und die Anbindung des Feuerleitsystems an das Führungs- und Waffeneinsatzsystem ADLER.
Das neue mobile Mörsersystem ist Teil des Projekts CAVS (Common Armoured Vehicle System). Es handelt sich hierbei um eine Rüstungskooperation mehrerer europäischer Regierungen zur Entwicklung eines hochmodernen 6x6-Panzerfahrzeugsystems. Deutschland ist dem CAVS-Programm 2023 beigetreten. Es steht Ländern mit ähnlichen Anforderungen offen. Für die Bundeswehr beginnt mit dem Projekt die Einführung eines neuen Mörsersystems. Der aktuelle Mörser 120 Millimeter sowie seine Trägerfahrzeuge (M113 und Lkw gl leicht Wolf) haben ihre Nutzungsdauer bereits deutlich überschritten. Mit Mörsern wird vor allem die Infanterie unterstützt, um mit sogenanntem Steilfeuer die Ziele hinter Deckungen zu bekämpfen.
Die Serienproduktion des neuen CAVS-Mörsersystems wird zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen und gesondert dem Haushaltsausschuss zur Genehmigung vorgelegt. Die Kosten für das gesamte Projekt liegen bei rund 51 Millionen Euro und werden aus dem Sondervermögen Bundeswehr sowie ab dem Jahr 2028 aus dem regulären Verteidigungshaushalt finanziert.
Jetzt gilt es, im Rahmen der Entwicklung, den Mörser nach den Anforderungen der Bundeswehr im Patria 6×6 zu integrieren. Dazu muss ein Beladekonzept erarbeitet werden, mit dem u.a. die deutsche Ausrüstung untergebracht werden kann. Im Sektor Führung und Kommunikation ist das Waffensystem in das Führungs- und Waffeneinsatzsystem ADLER einzubinden und für die Digitalisierung Landbasierter Operationen (D-LBO) vorzubereiten. Dazu ist die Beteiligung der ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH vorgesehen.
Zudem ist die deutsche Sekundärbewaffnung wie lafettiertes MG5 und Nebelmittelwurfanlage unterzubringen und die Nachtkampffähigkeit herzustellen. Weitere Stichworte der Anpassentwicklung sind Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV), Dokumentation für die Logistik und StVZO:
Die Bundeswehr will zwei Prototypen des Schweren Mörserfahrzeugs und den Prototypen eines Führungsfahrzeugs beschaffen. Die Auslieferung des ersten Prototypen des Mörserfahrzeugs soll für wenige Monate nach Vertragsschluss vereinbart werden. Die beiden anderen Prototypen (Mörser, FührungsFz) werden 18 Monate später erwartet. Die Qualifizierung soll binnen drei Jahren abgeschlossen werden.
Der Serienanlauf könnte 2026 erfolgen. Die Bundeswehr plant die Beschaffung des Schweren Mörsers auf Patria 6×6 im Rahmen von CAVS in drei Losen. Das erste Los mit 45 Mörserfahrzeugen und 12 Führungsfahrzeugen soll im Zeitraum 2027 bis 2029 zulaufen. Dafür wird mit einem Finanzaufwand in Höhe von 262 Millionen Euro gerechnet. Die weiteren zwei Lose sind mit zusammen 332 Millionen Euro angesetzt.
NEMO ist eine gute Wahl, CAVS als Trägerfahrzeug eher weniger, scheint mir.
Eine Radhaubitze ist aufgrund des Reichweitenvorteils noch ein akzeptabler Kompromiss, aber ein Panzermörser als Radfahrzeug? Der im Verein mit mechanisierten Kräften agieren soll? Man hätte zumindest den Boxer wählen können, ein geländegängigeres Radfahrzeug dürfte es gegenwärtig nicht geben.
muck hat geschrieben: ↑Fr 31. Jan 2025, 04:34aber ein Panzermörser als Radfahrzeug? Der im Verein mit mechanisierten Kräften agieren soll? Man hätte zumindest den Boxer wählen können,
The work package takes place under the CAVS research and development agreement, into which Germany has accessed in 2024. The scope of the work package includes building of CAVS NEMO and CAVS mortar command & control variants, their integration with German mission systems and the qualification of the entire system to German customer requirements. The value of the agreement is approximately 50 million Euros, further details of the scope are not publicly disclosed.