WURZER Gernot:
Das ABC-Paket - Schutz und Mobilität für die ABC-Spürgruppe, in: LD50. Truppenzeitung der ABC-Abwehr und AFDRU, H 4 (2021), p. 4-5
In weiteren Umsetzungsschritten sind auch Investitionen in die ABC-Abwehrtruppe vorgesehen. Einer davon zielt auf die Verbesserung des Schutzes und den Erhalt der Mobilität der ABC-Spürgruppe ab.
ABC-Spüren vs. ABC-Aufklärung
Der ABC-Aufklärungszug als Träger der spezialisierten ABC-Aufklärung der ABC-Abwehrkompanien besteht derzeit aus gehärteten Elementen (ABC-Aufklärungsgruppen) und nicht gehärteten Elementen (ABC-Spürgruppen).
Gemäß Militärlexikon ist das ABC-Spüren der ABC-Detailerkundung gleichzusetzen und als das "(...) zielgerichtete Bemühen, um Art und Ausmaß von ABC-Gefahren in einem Gebiet nach Nachweisung (zB durch Alarmsysteme) oder bei Vermutung (zB durch Beurteilung der Lage) zu bestimmen sowie die Grenzen der Kontamination festzulegen (...)" definiert.
Das ABC-Spüren deckt somit nur einen Teilaspekt der ABC-Aufklärung ab. Allerdings erfordert gerade dieser Teilaspekt eine hohe Mobilität und für die Fahrzeugbesatzung einen hohen Grad an Schutz gegen Waffenwirkung und gegen die Wirkung von ABC-Gefahrenstoffen.
Zur Erhaltung der Mobilität und zur Erhöhung des Schutzes für die ABC-Spürgruppe bedarf es der Beschaffung von geschützten Fahrzeugen. Damit wird der Schutz der ABC-Aufklärungskräfte an den Bedarf aktueller und zukünftiger Einsätze angepasst.
Da sich jedoch die Aufgaben der ABC-Spürgruppe nicht auf die ABC-Detailerkundung (ABC-Spüren) beschränken, wird diese zukünftig in leichte ABC-Aufklärungsgruppe umbenannt.
Leichte ABC-Aufklärung vs. schwere ABC-Aufklärung
Der ABC-Aufklärungszug besteht aktuell neben einem Zugtrupp und einer ABC-Melde- und Auswertestelle aus gehärteten ABC-Aufklärungsgruppen, welche zukünftig in schwere ABC-Aufklärungsgruppen umbenannt werden sollen und nicht gehärteten ABC-Spürgruppen, welche zukünftig in leichte ABC-Aufklärungsgruppen umbenannt werden sollen.
Die schweren ABC-Aufklärungsgruppen führen die Auftragserfüllung vorwiegend entlang von Bewegunslinien, aufgesessen und unter ABC-Kollektivschutzmaßnahmen durch. Ein Absitzen von einzelnen Soldaten über die ABC-Schleuse im hinteren Bereich des Fahrzeuges ist zwar möglich, findet aber nur in Ausnahmefällen statt.
Die leichten ABC-Aufklärungsgruppen führen im Gegensatz dazu ihre ABC-Aufklärungsaufgaben vorwiegend im urbanen Raum abgesessen durch. Daher ist eine höhere Absitzstärke (z.B. zur ABC-Probennahme) notwendig. Dabei soll den Soldaten jedoch während des Anmarsches, der Auftragserfüllung und des Rückmarsches ein höchst möglicher Schutz gegen gegnerische Waffenwirkung zuteilwerden.
Weiters müssen die Fahrzeuge über eine Mess-Sensorik verfügen, welche fahrzeuggebunden das Detektieren von chemischen und radiologischen Gefahrenstoffen im Umfeld ermöglicht.
Es wird voraussichtlich eine spezialisierte Version des Dingo 2A3 PatSi werden - der
DINGO 2-A3 PatSi AC-SpürTrp, mit Platz für fünf Besatzungsmitglieder und integrierten Sensoren:
https://www.facebook.com/bundesheer/pos ... ?__tn__=-R
Die Frage bleibt, wie man die höhere Absitzstärke, die Sensorik und die EFWS, angesichts des Platzmangels in der PatSi-Konfiguration des "Dingo" 2A3 und der Nutzlast (GWV:
13100 kg; Nutzlast:
???) unter einen Hut bringen will?
Ich habe bisher eher mit einer LMV-Variante gerechnet (Unter den oben genannten Gesichtspunkten noch viel problematischer.):
ABC-Spürfahrzeug Puch G 300
Das ABC-Spürfahrzeug Puch G 300 ist ein Gerät der ABC-Abwehrtruppe. Seine Aufgaben: Aufspüren von ABC-Gefahrstoffen, melden und markieren von Kontaminationen, Probenahme und durchführen meteorologischer Messungen.
https://www.bundesheer.at/waffen/waf_ab ... zeug.shtml