Der Ständerat hat heute ohne Gegenstimme (!) die Beteiligung an einem französischen Spionagesatelliten in der Höhe von CHF 82 Mio. genehmigt. Als Gegenleistung erhält die Schweiz direkten Zugang zu hochauflösenden Satellitenbildern. Details hier in einem früheren Artikel zum Thema:
http://www.kleinreport.ch/news/schweiz- ... fen-95946/
Schweiz: Beteiligung an französischem Spionagesatellit
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Re: Schweiz: Beteiligung an französischem Spionagesatellit
Ständerat will Kooperation mit Frankreich bei Satellitenbildern
https://www.vbs.admin.ch/content/vbs-in ... 10316.html
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Re: Schweiz: Beteiligung an französischem Spionagesatellit
Klar, dass sich kleinere Staaten eigene Spionagesatelliten kaum leisten können. Interessant zu wissen wäre, welchen anderen Ländern eine Beteiligung angeboten wurde; wie sieht es z.B. aus mit Österreich?Es [Frankreich] hat verschiedenen Staaten eine gemeinsame Nutzung angeboten, darunter auch der Schweiz. Der erste von insgesamt drei geplanten Satelliten ist seit Ende 2018 im Weltraum, das gesamte System CSO soll ab 2022 vollständig in Betrieb sein.
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Re: Schweiz: Beteiligung an französischem Spionagesatellit
Belgien, Deutschland, Schweden und Italien.
https://www.defensenews.com/space/2018/ ... it-can-do/
Von der Leyens „katastrophaler“ Satelliten-Deal
https://www.welt.de/politik/deutschland ... Deal.html
Österreich kann sich das gar nicht leisten.
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Von der Leyens „katastrophaler“ Satelliten-Deal
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Österreich kann sich das gar nicht leisten.
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Re: Schweiz: Beteiligung an französischem Spionagesatellit
Danke für die prompte Antwort!
Dass die Beteiligung in Deutschland nicht gerade auf Begeisterung gestossen ist, kann ich gut nachvollziehen, könnte die dortige Industrie doch gut selber Satelliten produzieren.
Für Länder wie die Schweiz, Schweden oder Belgien (und Österreich ist ebenfalls in diese Grössenordnung einzustufen), ist es aber eine relativ preiswerte Gelegenheit, sich strategische Lagebeurteilungsmittel einzukaufen. Zum Vergleich: Die Schweiz hat 2019 rund CHF 600 Mio. für taktische Aufklärungsmittel (TASYS und weitere Systeme) ausgegeben, welche überdies hohe laufende Kosten verursachen werden. Da fallen die einmalig CHF 82 Mio. für die Satelliten-Beteiligung nicht wirklich ins Gewicht.
Dass das Geschäft im Ständerat gleich einstimmig gutgeheissen würde, hätte ich trotzdem nicht erwartet.
Was könnte sich denn Österreich zur strategischen Aufklärung leisten?
Dass die Beteiligung in Deutschland nicht gerade auf Begeisterung gestossen ist, kann ich gut nachvollziehen, könnte die dortige Industrie doch gut selber Satelliten produzieren.
Für Länder wie die Schweiz, Schweden oder Belgien (und Österreich ist ebenfalls in diese Grössenordnung einzustufen), ist es aber eine relativ preiswerte Gelegenheit, sich strategische Lagebeurteilungsmittel einzukaufen. Zum Vergleich: Die Schweiz hat 2019 rund CHF 600 Mio. für taktische Aufklärungsmittel (TASYS und weitere Systeme) ausgegeben, welche überdies hohe laufende Kosten verursachen werden. Da fallen die einmalig CHF 82 Mio. für die Satelliten-Beteiligung nicht wirklich ins Gewicht.
Dass das Geschäft im Ständerat gleich einstimmig gutgeheissen würde, hätte ich trotzdem nicht erwartet.
Was könnte sich denn Österreich zur strategischen Aufklärung leisten?
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Re: Schweiz: Beteiligung an französischem Spionagesatellit
Beim gegebenen Budget von 0,5 - 0,6% des BIP enden die Möglichkeiten bei den ortsfesten SIGINT-Stationen des HNaA. Die Station auf der Königswarte soll auch dazu in der Lage sein, Satellitenkommunikation abzuhören. Das System ist vergleichbar mit ONYX.m.ileduets hat geschrieben: ↑Mi 17. Mär 2021, 16:05Was könnte sich denn Österreich zur strategischen Aufklärung leisten?
Der Rechnungshof hat das BMLV schon wegen des Zukaufs von Dienstleistungen zur Satellitenkommunikation für die Beteiligung an EUFOR Chad heftig kritisiert. Vermutlich würde die Beteiligung an einem Spionagesatelliten eine Medienkampagne und Untersuchungsausschüsse auslösen.