Na, da hat er den Wasserkopf aber gerechtfertigt. Hut ab!
Natürlich erübrigen sich Vergleiche zu 1914 und einer Zeit, die gänzlich andere Anforderungen an militärische Führer stellte; und freilich muss eine Armee mit Aufwuchspotential auch eine Führerreserve vorhalten.
Trotzdem ist und bleibt eine Tatsache, dass der Umfang des Bundesheers nicht gleichmäßig durch alle Dienstgrad- bzw. Funktionsgruppen hindurch reduziert wurde.
Und dies sollte Oberst Bauer auch nicht verwundern, denn dieses Phänomen ist in den meisten europäischen Streitkräften zu beobachten. Waffensysteme sind leicht ausgephast, Außerdienststellungsappelle rasch befohlen, aber die Organisationsform in der Tiefe spiegelt diese Veränderungen oft nicht oder nur mit Verzögerung wider.
Und nicht zuletzt deshalb, weil Offiziere und Beamte naturgemäß nicht geneigt sind, Reformen anzustoßen, die sie selbst außer Tätigkeit und Wirkung setzen. Wer würde sich schon selbst feuern.