Interessanterweise mit Gummibandketten. Von dieser Maßnahme war in der Armeebotschaft bzw. in der Aussendung der Herstellerfirma bei der Vertragsunterzeichnung keine Rede - nur von einem Aktivfahrwerk:
3.5.2 Beschreibung der beantragten Lösung und Begründung
[...]
Vorgesehen ist der Ersatz folgender Komponenten: Wärmebildkamera, Computersysteme und Displays, Fahrzeuginformationssystem, Kamerasystem, Umschalter für Displayinformation, Chassisverstärkung, Stromerzeuger und Klimaanlage.
3.5.3 Stand der Evaluation und Zeitplan der Beschaffung
[...]
Basierend auf einem Fahrzeug der heute in der Schweizer Armee vorhandenen Konfiguration hat BAE Systems Hägglunds einen Prototyp hergestellt, in den die neuen Komponenten eingebaut wurden. Bei Versuchen mit diesem Prototyp wurden verschiedene Mängel erkannt. Sind diese behoben, wird der Prototyp fertiggestellt und die Serienreife plangemäss erlangt.
Nach der Kreditfreigabe durch die eidgenössischen Räte sollen die Arbeiten 2021 beginnen und Ende 2026 abgeschlossen sein.
BAE Systems awarded life-extension contract for Swiss CV90 combat vehicle
They also include the installation of Active Damping technology which reduces wear and tear, minimizes through-life repair costs, improves speed in terrain and ride comfort. A new improved electronics architecture will support adapting to future technology growth.
Bereits seit zwei Jahren ist RUAG wichtigster Zulieferer im Rahmen des Programms «Nutzungsverlängerung des Schützenpanzers 2000». Die Leistungen, die RUAG erbringt, beinhalten Massnahmen zur Nutzungsverlängerung von 186 CV9030-Kettenfahrzeugen in vier unterschiedlichen Konfigurationen. Zusätzlich wird ein Materialkompetenzzentrum aufgebaut. Ziel ist es, den Schützenpanzer bis 2040 nutzbar zu machen. Das Team ersetzt insbesondere Baugruppen, die nicht mehr in Stand gehalten werden können und rüstet die Fahrzeuge mit Aktivfahrwerken aus.
2022 liefen die Arbeiten auf Hochtouren. Trotz Lieferschwierigkeiten von Materialien wie Elektronik und Kabel über Fertigungsbauteile bis hin zu einfachen Schrauben, wurden die ersten Fahrzeuge nicht zuletzt dank des zusätzlichen Engagements der Mitarbeitenden inklusive Überstunden und Samstagsarbeit an den Kunden übergeben. Ende 2022 startete die Produktionsserie von über 180 Fahrzeugen am Standort Thun. Eine motivierte Crew freut sich darauf, das Projekt bis 2025 abzuschliessen.
Als 2021 feststand, dass das Projekt «Nutzungsverlängerung des Schützenpanzers 2000» ab 2022 am Standort Thun umgesetzt wird, musste aufgrund der begrenzten Platzkapazität für das Projekt «Duro Demontage» ein neuer Montageort gefunden werden. Der Mowag Duro ist ein geländegängiges, ungepanzertes oder geschütztes militärisches Fahrzeug. Die Lösung lag auf der Hand: Am RUAG-Standort in Zweisimmen war die benötigte Infrastruktur verfügbar.
Für den schweizerischen Bedarf wird der CV-9030 in zwei unterschiedlichen Konfigurationen beschafft:
Grenadierschützenpanzer
Besatzung: 3 Mann (Kommandant, Schütze und Fahrer)
Kampfraum: 8 Panzergrenadiere mit voller Kampfausrüstung
Mitgeführte Waffen: Panzerfäuste
Kommandoschützenpanzer:
Besatzung: 3 Mann
Kampfraum: 4 Mann mit voller Kampfausrüstung
Mitgeführte Waffen: keine
Die beiden Versionen sind von aussen nicht zu unterscheiden. Die Differenzen beschränken sich auf die Einrichtung und den Umfang der Übermittlungsmittel.
Wäre eine derartige Ausstattung im österreichischen ULAN auch denkbar, als Kommandoschützenpanzer?
Ein derartig ausgestattetes Kettenfahrzeug wäre sicher auch im Sinn des FüU-Fahrzeugs (idealerweise gepanzert und auch auf Kette) für das Leo2A4neu "Hessen"Bat
und 2. Frage welche "Panzerfäuste" verwendet die Schweiz aktuell bei Ihren Panzergrenadieren in eben der anderen Schützenpanzerausführung?
Acipenser hat geschrieben: ↑Mo 27. Mär 2023, 10:56
und 2. Frage welche "Panzerfäuste" verwendet die Schweiz aktuell bei Ihren Panzergrenadieren in eben der anderen Schützenpanzerausführung?
Diese 2. Frage ist nicht einfach zu beantworten: Die Einsatzwaffe ist immer noch die Panzerfaust 3 mit einer Schweizer Patrone von 124 mm. In gewissen Einheiten wird bereits mit der Übungs-NLAW trainiert, allerdings sind die Einsatzwaffen noch nicht in der Schweiz. Das gleiche gilt für die RGW 90 HH, die an Dynamit Nobel Defence zurückgeschoben wurde. Es wird später die RGW 90 HH-T mit Tandem Hohlladung geliefert.
Acipenser hat geschrieben: ↑Mo 27. Mär 2023, 10:56
Wäre eine derartige Ausstattung im österreichischen ULAN auch denkbar, als Kommandoschützenpanzer?
Beim PzB35 hat man vor zehn Jahren zwei Prototypen eines "Führungsschützenpanzers" (FüSPz ULAN) improvisiert, mit einer ursprünglich geplanten Fertigstellung bis Ende 2019:
Erst 2021 wurden die dazu passenden gehärteten Computer beschafft. Die Kommunikationstechnik (TCN) befindet erst seit letztem Jahr im Zulauf. Schon von der Ergonomie her scheint dieser Versuch untauglich gewesen zu sein.
Zum Vergleich: ein VCPC "Pizarro" der Ejército de Tierra: