Deutschland: "Luftverteidigungssystem für den Nah- und Nächstbereichsschutz"

Wehrtechnik & Rüstung, Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik
theoderich
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Re: Deutschland: "Luftverteidigungssystem für den Nah- und Nächstbereichsschutz"

Beitrag von theoderich »

Entwicklung eines Luftverteidigungssystems für Landoperationen

https://www.bmvg.de/de/aktuelles/entwic ... en-5726548




Haushaltsausschuss bewilligt Entwicklung von NNbS

Bild
Durch den Haushaltsausschuss bewilligt wurde gestern nun die Entwicklung des Teilprojekts 1 – Erstbefähigung Land, an dessen Ende ab 2027 die Serienfertigung von vier Staffeln stehen soll.
https://defence-network.com/haushaltsau ... -von-nnbs/
Zuletzt geändert von theoderich am Mo 22. Jan 2024, 20:37, insgesamt 1-mal geändert.
theoderich
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Re: Deutschland: "Luftverteidigungssystem für den Nah- und Nächstbereichsschutz"

Beitrag von theoderich »

Bedeutender Schritt für den Nah- und Nächstbereichsschutz
Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat am 17. Januar insgesamt 1,3 Milliarden Euro für die Entwicklung eines Teils eines Luftverteidigungssystems für den Nah- und Nächstbereichsschutz (LVS NNbS) freigegeben. Das Vorhaben mit einer Laufzeit von sieben Jahren soll zunächst aus dem Sondervermögen Bundeswehr finanziert werden. Für den Zeitraum nach 2027, wenn das Sondermögen aufgebraucht sein wird, müssen die Finanzmittel in den Einzelplan 14 integriert werden.
Durch das LVS NNbS sollen die bestehenden Fähigkeitslücken in der bodengebundenen Luftverteidigung geschlossen werden. Im Mittelpunkt steht der mobile Schutz von Landoperationen. Hierfür soll ein Systemmix aus Nahbereichs- und hochmobilen Nächstbereichskomponenten konfiguriert und als seriennahe Prototypen hergestellt werden. Soweit möglich, sollen marktverfügbare Komponenten verwendet werden. Ein Effektor ist festgelegt: IRIS-T in den Varianten für mittlere (SLM) und kurze (SLS) Reichweite. Letztere ist nicht marktverfügbar. Als Trägerfahrzeug wurde – um die geforderte Mobilität und den geforderten Schutz zu erreichen – der 8×8-Boxer ausgewählt.
Im Lauf der Entwicklung sollen ein Flugabwehrraketenpanzer und ein Feuerleitpanzer, für den Mittelbereich ein Radargerät und ein Waffenträger, je ein Nachladefahrzeug für den mittleren und den nahen Bereich, zwei Gefechtsstände, ein Führungsfahrzeug, eine Werkstattausstattung sowie ein Trainer gebaut werden. Die serienreifen Prototypen sollen bis 2028 ausgeliefert sein.

Ergänzend zum Teilprojekt 1 sind bereits IRIS-T SLM in der Beschaffung. Zudem sollen im Teilprojekt 3 Boxer Skyranger 30 mit 30mm-Kanone beschafft werden. Die dazu erforderliche 25-Mio-Vorlage wird im 1. Quartal 2024 erwartet. Es ist geplant, dass die 18 Skyranger 30 bis Mitte 2027 in der Truppe sind.
https://esut.de/2024/01/meldungen/46989 ... chsschutz/
muck
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Re: Deutschland: "Luftverteidigungssystem für den Nah- und Nächstbereichsschutz"

Beitrag von muck »

Es ist geplant, dass die 18 Skyranger 30 bis Mitte 2027 in der Truppe sind.
Ein guter Anfang, aber längst nicht genug, falls nicht weitere Maßnahmen zur Abwehr von Drohnen der Leistungsklasse bis 50 kg getroffen werden. Der SPz Puma kann noch durch ein Software-Update zur Selbstverteidigung gegen diese Waffen befähigt werden (allerdings mit limitiertem Richtbereich), aber der Rest der mechanisierten Kräfte stünde weiterhin blank da.

Meiner bescheidenen Auffassung nach muss die Rohrwaffen-Komponente der künftigen deutschen Heeresflugabwehr sich wieder im Rahmen der Heeresstruktur IV bewegen, und das hieße, mindestens zwei FlakPz-Regimenter aufzustellen, um jede Division sowie die Korps-Ebene mit zumindest einem Bataillon á 18 Fahrzeuge schützen zu können. Aufgrund des verminderten Personalbedarfs bei modernen Systemen ließe sich dies auch bei gleichbleibender Dienstpostenzahl realisieren.
Berni88
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Re: Deutschland: "Luftverteidigungssystem für den Nah- und Nächstbereichsschutz"

Beitrag von Berni88 »

Der Boxer für qualifizierte Fliegerabwehr auf dem Abstellgleis:
Jetzt scheint die Zeit über das Vorhaben hinweg gerollt zu sein. Dem Vernehmen nach stehen die Missionsmodule mit Effektoren und Sensoren auf dem Abstellgleis. Ein Grund für den Stopp sei die unzureichende Leistungsfähigkeit des Systems, war zu hören. Der Effektor habe eine zu geringe Reichweite und der Sensor einen ungenügenden Aufklärungssektor.
https://esut.de/2024/01/meldungen/47054 ... tellgleis/
theoderich
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Re: Deutschland: "Luftverteidigungssystem für den Nah- und Nächstbereichsschutz"

Beitrag von theoderich »

Startschuss für das Luftverteidigungssystem Nah- und Nächstbereichsschutz
Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) und die Arbeitsgemeinschaft Nah- und Nächstbereichsschutz (ARGE NNbS) haben heute, am 25. Januar 2024, den Entwicklungsvertrag für das Luftverteidigungssystem Nah- und Nächstbereichsschutz (LVS NNbS) unterzeichnet.

Der 2021 gegründeten ARGE NNbS gehören die Unternehmen Rheinmetall Electronics GmbH (Bremen), Diehl Defence GmbH & Co. KG (Überlingen) und Hensoldt Sensors GmbH (Taufkirchen) an. Der Auftrag hat ein Volumen von rund 1,2 MrdEUR brutto, das sich auf die Partnerunternehmen nach ihren Leistungsanteilen wie folgt aufschlüsselt: Rheinmetall 607 MioEUR, Diehl 339 MioEUR und Hensoldt 284 MioEUR.
Kern des Entwicklungsvorhabens LVS NNbS ist die Optimierung der Luftverteidigung der mittleren Reichweite sowie die Entwicklung hochmobiler Flugabwehrfähigkeiten zum Schutz der eingesetzten Truppen vor Bedrohungen aus der Luft – auch in der Bewegung.

Der jetzt erteilte Auftrag zielt darauf ab, notwendige Lösungen zur Vernetzung von Einzelkomponenten, zur Einbindung des Luftverteidigungssystems IRIS T-SLM, zur Herstellung der Interoperabilität sowie zur Ergänzung des Abfangbereichs auf die kurze Reichweite zu realisieren.

Diese Vernetzung ermöglicht die Anbindung der bereits in Beschaffung befindlichen Feuereinheiten IRIS T-SLM sowie des zukünftig zu beschaffenden Flugabwehrkanonenpanzers Skyranger 30.

Das Vorhaben wird von der nationalen Industrie entwickelt und gefertigt. Vertragspartner des Bundes ist die ARGE NNbS.
https://www.diehl.com/defence/de/presse ... g-erteilt/
theoderich
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Re: Deutschland: "Luftverteidigungssystem für den Nah- und Nächstbereichsschutz"

Beitrag von theoderich »

Skyranger – Haushaltsausschuss macht Weg frei für neue Bundeswehr-Flakpanzer
Der Haushaltsausschuss des deutschen Bundestages hat heute grünes Licht für die Beschaffung von neuen Flak-Panzern des Typs Skyranger für das Heer gegeben. Wie aus gut informierten Kreisen zu vernehmen ist, sollen in einem ersten Schritt insgesamt 19 Flugabwehrkanonenpanzer im Rahmen des Teilprojektes 3 mit dem Schwerpunkt auf der Drohnenabwehr (Counter-Unmanned Aircraft System, C-UAS) des Luftverteidigungssystems Nah- und Nächstbereichsschutz (LVS NNbS) im Volumen von fast 650 Millionen Euro geordert werden. Neben den Herstellungskosten sind auch Entwicklungsanteile in dem Preis enthalten. Etwa 37 Millionen Euro der Summe entfallen auf Beistellungen. Hauptauftragnehmer ist der Rüstungs- und Automotive-Konzern Rheinmetall, der das System auf Basis des Skyranger 30 im Kaliber 30 x 173 mm entwickeln wird.

Wie es heißt, umfasst das Paket neben einem Nachweismuster und 18 Serien-Flakpanzern auch 8 Nachladefahrzeuge sowie 8 Werkstattausstattungen sowie 18 On-Board-Simulatoren. Es soll auch eine Bestelloption für die spätere Beschaffung von 30 weiteren Flakpanzern geben. Finanziert wird das Vorhaben fast vollständig aus dem Sondervermögen Bundeswehr.
Insider gehen davon aus, dass das Nachweismuster für den Flakpanzer bereits im laufenden Jahr geliefert wird und die ersten Seriensysteme dann 2026 an die Truppe gehen.
Wie es heißt, können auch andere Nationen in den Vertrag einsteigen.
Die Freigabe des Haushaltsausschusses erfolgt jedoch gut informierten Kreisen zufolge nicht unbeschränkt. So fordern die Vertreter der Ampel-Koalition offenbar in einem sogenannten Maßgabebeschluss, dass das Verteidigungsministerium bis Mitte kommenden Monats die Beschaffungs- und Entwicklungskosten detailliert aufschlüsselt. Auch verlangen Sie bis Jahresmitte Auskunft, ob sich durch die Beteiligung weiterer Nationen an Entwicklung und Beschaffung eine Kostenreduktion erzielen lässt. Bis September sollen überdies die Berichterstatter des Einzelplans 14 einen Sachstand über die notwendigen Entwicklungen und damit verbundenen Kosten erhalten sowie Angaben über die ab 2028 zu erwartenden Kosten für eine umfassende Beschaffung.
https://www.hartpunkt.de/skyranger-haus ... lakpanzer/
theoderich
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Re: Deutschland: "Luftverteidigungssystem für den Nah- und Nächstbereichsschutz"

Beitrag von theoderich »

Bundeswehr beschafft 19 Flugabwehrsysteme Skyranger 30 auf Boxer

https://esut.de/2024/02/meldungen/47709 ... auf-boxer/
Berni88
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Re: Deutschland: "Luftverteidigungssystem für den Nah- und Nächstbereichsschutz"

Beitrag von Berni88 »

Bundeswehr beschafft Skyranger 30 auf Boxer - Vertrag ist unterschrieben:

https://esut.de/2024/02/meldungen/47834 ... schrieben/
muck
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Re: Deutschland: "Luftverteidigungssystem für den Nah- und Nächstbereichsschutz"

Beitrag von muck »

Man beachte den Preis. Für ein einziges Flugabwehrbataillon.

In Deutschland lernt man es einfach nicht. Hätte man die ohnehin eingeplanten Skyranger für die anderen Divisionen und die geplante Korpsflugabwehr ebenfalls geordert, welche Summe hätte man wohl sparen können?
theoderich
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Re: Deutschland: "Luftverteidigungssystem für den Nah- und Nächstbereichsschutz"

Beitrag von theoderich »

Der nun geschlossene Vertrag sieht die Beschaffung eines Prototyps sowie von 18 Serienfahrzeugen des neuen Flak-Panzers vor. Die Lieferung des Prototyps soll bereits Ende 2024 erfolgen. Die Seriengeräte werden nach erfolgreicher Qualifikation ab Anfang 2026 erwartet. Zusätzlich besteht die Option für die Beschaffung 30 weiterer Systeme. Basis wird das gepanzerte Transport-Kraftfahrzeug Boxer sein, auf dem die Komponenten zur Flugabwehr installiert werden.

Das Teilsystem des Luftverteidigungssystems im Nah- und Nächstbereichsschutz wird zunächst mit einer Maschinenkanone im Kaliber 30 Millimeter und dem Lenkflugkörper Stinger ausgestattet. Später soll außerdem ein weiterer Lenkflugkörper ergänzt werden, um die Abwehrfähigkeit gegen Angriffe aus der Luft zu verstärken.
Der Vertrag im Wert von 595 MioEUR brutto sieht die Lieferung eines Prototyps und weiterer 18 Serien­fahrzeuge vor. Zusätzlich besteht die Option für 30 weitere Systeme. Die Lieferung des Prototyps soll bereits Ende 2024 erfolgen.

Der Skyranger-Vertrag ist unterschrieben

https://esut.de/2024/02/meldungen/47834 ... schrieben/
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