Bundeswehr modernisiert PzH2000 und MLRS

Wehrtechnik & Rüstung, Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik
theoderich
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Re: Bundeswehr modernisiert PzH2000 und MLRS

Beitrag von theoderich »

Lockheed, Rheinmetall pair up to build Europe-made rocket launcher
Lockheed Martin and Rheinmetall are partnering to offer a European-made rocket launcher based on Lockheed’s High Mobility Artillery Rocket Systems (HIMARS) system to Germany and its neighbors.

The GMARS system is envisioned as a wheeled artillery system replacing Berlin’s aging MARS 2 multiple launch rocket systems, Howard Bromberg, vice president and deputy for strategy and business development at Lockheed Martin’s air and missile defense business line, said June 21 in an exclusive interview with Defense News. The weapon would integrate a Rheinmetall chassis and a Lockheed Martin loader component, he explained.
Germany specifically has been in discussions with Rheinmetall and Lockheed Martin to find a replacement for its MARS 2 systems, a portion of which has been donated to Ukraine over the past year, and the rest of which are quickly aging. A memorandum of understanding between the two companies was signed in April.
As of June 21, Germany has provided five MARS 2 rocket launchers with associated ammunition to Ukraine, according to documents published by the Ministry of Defense.

Thirty-four systems remain in the Bundeswehr’s current inventory, a department spokesperson told Defense News in a June 22 email. However, the spokesperson could not comment upon the operational readiness of the rocket launchers.

“Preparations for the replacement are underway,” the spokesperson said.

The GMARS solution proposed by the two companies – with the G denoting Germany – would be similar to HIMARS, but with a much larger chassis, provided by Rheinmetall, and a double loadout capability with two rocket pods instead of one, Bromberg said.

The chassis would be based on Rheinmetall’s protected, off-the-shelf HX 8x8 to maximize both parts’ commonality and interoperability with the existing, and growing, HX fleet, a Rheinmetall spokesperson said in a June 23 email. It would be built in Vienna and measure about 12 meters long, although the dimensions are still being finalized, they said. A HIMARS truck measures about 7 meters long.

Lockheed’s launcher-loader component would then be integrated onto the back of the truck, with overall integration efforts taking place in Germany.
Some components of the system would have to be procured from the United States through so-called combined foreign military sales and direct commercial sales, he noted. The Rheinmetall truck would be procured via direct commercial sale, he added.

The industry pair is also in conversation with German weapons maker Diehl for additional elements to be made locally, per Bromberg.
Rheinmetall is interested in providing rocket motors, “which is a very viable option,” Bromberg said. Meanwhile, Diehl could provide some of the warheads along with Lockheed components.
Once under contract, the initial five GMARS systems could be delivered for testing and acceptance as early as 2025. “Then, if the Germans wanted to have additional capability in the interim, they could request from the U.S. government to buy straight HIMARS, and then use that for a stopgap,” Bromberg said.

Rheinmetall could have the chassis ready for integration within months of a contract signature, the company spokesperson said.

Should Germany choose to support its production, GMARS will feature about 80 percent commonality with the HIMARS munitions packages and logistics chain, Bromberg noted. It will require three personnel to operate, the same as HIMARS.
https://www.defensenews.com/global/euro ... -launcher/

Bild
https://milmag.pl/gmars-od-lockheed-mar ... einmetall/
theoderich
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Re: Bundeswehr modernisiert PzH2000 und MLRS

Beitrag von theoderich »

Ein paar interessante Folien von Rheinmetall zur Weiterentwicklung von Waffenanlage und Munition der PzH2000:

https://defencereview.gr/hellenic-army- ... -artiller/
theoderich
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Re: Bundeswehr modernisiert PzH2000 und MLRS

Beitrag von theoderich »

Berni88
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Re: Bundeswehr modernisiert PzH2000 und MLRS

Beitrag von Berni88 »

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Bundeswehr hat den Rüstungskonzern Rheinmetall nach Unternehmensangaben mit der Lieferung von mehreren Hunderttausend Artilleriegeschossen im Wert von rund 1,3 Milliarden Euro beauftragt. Grund für die Bestellung sei die aus dem Krieg in der Ukraine entstandene Notwendigkeit, die Munitionslager der Streitkräfte wieder zu füllen, berichtete der Düsseldorfer Rüstungskonzern am Dienstag. Eine erste Lieferung im Wert von 127 Millionen Euro soll bereits in Kürze erfolgen./rea/DP/stk
theoderich
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Re: Bundeswehr modernisiert PzH2000 und MLRS

Beitrag von theoderich »

Mehr Rohre und mehr Reichweite – Die Zukunft der deutschen Artillerie
Daher plant das Heer, für alle Ebenen wieder fest zugeordnete Artillerieverbände bereitzustellen. Im Klartext bedeutet dies, dass das Heer in Zukunft über Korps-, Divisions-, und Brigadeartillerie verfügen wird.

Nach Planungen des Heeres wird die Feuerunterstützung des Korps mittels eines Raketenartilleriebataillons sichergestellt. Dieses soll in der Lage sein, bis zu einer Entfernung von 300 km und gegebenenfalls darüber hinaus Ziele aufklären und bekämpfen zu können.

Daneben werden die beiden mechanisierten Divisionen über je ein Divisionsartilleriebataillon verfügen. Dieses wird sowohl Mittel der Rohr- und Raketenartillerie beinhalten und soll den Kampf bis zu einer Tiefe von 150 km führen können.

Schlussendlich werden die Heeresbrigaden (Mittlere und Schwere Kräfte) als Träger der Operationen verbundener Kräfte über jeweils ein Brigadeartilleriebataillon (Rohrartillerie) verfügen. Diese Verbände haben den Auftrag, die Feuerunterstützung bis zu 70 km Tiefe zu gewährleisten.

In den Leichten Kräften des Heeres – der Division Schnelle Kräfte – werden nach derzeitigen Planungen keine Artillerieverbände ausgeplant. Die Feuerunterstützung der Luftlande- sowie der Gebirgsbrigade soll mittels der eigenen organischen Wirkmittel sichergestellt werden.
Aufklärung

Dem Vernehmen nach wird es auch in Zukunft Fähigkeiten im Bereich der Wetterkunde und Schallmessung geben, da diese Fähigkeiten als elementarer Bestandteil des artilleristischen Wirkverbundes gesehen werden und maßgeblich zur Präzision bzw. zur Artilleriebekämpfung beitragen. Beide Fähigkeiten sollen auf Divisionsebene abgebildet werden. Zudem bestehen Bestrebungen, andere Sensoren – beispielsweise die Aufklärungsergebnisse der Heeresaufklärungstruppe – einzubinden.
Unabhängig davon wird die Artillerie weiterhin mit entsprechenden unbemannten Aufklärungsplattformen ausgestattet werden, die die Verbände zur eigenständigen Zielaufklärung über die komplette Wirkdistanz befähigen sollen. Ein Baustein hierfür ist das unbemannte Aufklärungssystem HUSAR (Hocheffiziente Unbemannte luftgestützte System zur Aufklärung mittlere Reichweite), welches die in die Jahre gekommenen KZO ersetzen sollen. Der Zulauf verzögert sich jedoch mittlerweile um mehrere Jahre. Noch ziemlich am Anfang steht die Zielaufklärung auf Korpsebene. Hier werden gerade verschiedene Möglichkeiten untersucht, um bis zu 300 km weit in das feindliche Gebiet eindringen und von dort Zieldaten an die Korpsraketenartillerie übermitteln bzw. zusätzlich auch direkt wirken zu können.
Wirkung

Auch im Bereich der Wirkung sind manche Pflöcke bereits fest eingeschlagen, während andere sich noch in der Anfangsphase befinden. Die Panzerhaubitze 2000 und eine noch zu beschaffende Radhaubitze – gemäß Vorträgen des Inspekteurs Heer gibt es einen Bedarf von 160 Systemen – werden die Wirksysteme im Bereich der Rohrartillerie sein. Die „schweren Brigaden“ werden mit Panzerhaubitzen 2000 ausgestattet, während die Brigaden Mittlere Kräfte sowie die Divisionsartilleriebataillone die auf befestigten Wegen deutlich mobileren Radhaubitzen erhalten sollen. Daneben wird es noch einen Unterschied bei den Brigadeartillerieverbänden geben. Die den Mittleren Kräften zugeordneten Artilleriebataillone werden über keine Feuerunterstützungszüge verfügen, da diese bereits Bestandteil der Jägerbataillone sind und auch dort verbleiben sollen. Die Reichweitensteigerung der Rohrartillerie soll nach jetzigem Stand mittels Ausnutzung der Fortschritte in der Munitionsentwicklung erzielt werden. Zur Steigerung der Präzision ist nach erfolgreicher Erprobung neben VULCANO auch die Einführung von Kurskorrekturzündern geplant.

Beschafft werden soll auch ein neues radbasiertes Raketenartilleriesystem inklusive unterschiedlicher Wirkmittel. Militärpolitisch gibt es auch Überlegungen, bei der Beschaffung des neuen Raketenartilleriesystems mit einer bzw. mehreren verbündeten Nationen Kooperationsmodelle einzugehen, um so einen schnelleren Zulauf realisieren zu können. Ein weiterer Nebeneffekt ist, dass durch die kumulierte Anzahl der Systeme mehrerer Nationen, auch Anpassungen und Weiterentwicklungen deutlich kostengünstiger realisiert werden könnten. Auf dem Feld der Raketen und Lenkflugkörper gibt es ebenfalls Handlungsbedarf, da die jetzigen Raketen des MARS II maximal 84 km weit wirken können.

Auch hier gibt es bereits Überlegungen, einzelne Munitionssorten innerhalb internationaler Kooperationen zu beschaffen und wiederum andere Raketen national zu entwickeln (beispielsweise SMArt oder Mine). Zudem wird derzeit an der Erstellung der sogenannten Triple-F (Fähigkeitslücke und Funktionale Forderung) gearbeitet, die die Grundlage für die Beschaffung eines Flugkörpersystems bilden wird, welches in der Lage sein soll, gegen alle Zielarten und Zielkategorien auch jenseits der 300 km präzise und skaliert wirken zu können.
https://esut.de/2023/08/fachbeitraege/4 ... rtillerie/


http://web.archive.org/web/202308102127 ... n-systems/
theoderich
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Re: Bundeswehr modernisiert PzH2000 und MLRS

Beitrag von theoderich »

Rheinmetall hat die SMArt155 in eine neu entwickelte Panzermine integriert, die auch mittels Raketenwerfer ausgebracht werden kann:

Area Defence Weapon – Rheinmetall reaktiviert Sperrkonzept aus den 90ern

https://soldat-und-technik.de/2023/08/b ... den-90ern/
Bild
https://de.linkedin.com/posts/elbit-sys ... 71136-OSJ0
Zuletzt geändert von theoderich am Fr 15. Sep 2023, 21:19, insgesamt 1-mal geändert.
theoderich
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Re: Bundeswehr modernisiert PzH2000 und MLRS

Beitrag von theoderich »

KNDS, Elbit Systems Sign Teaming Agreement for EuroPULS at DSEI London

Bild
KNDS and Elbit Systems have signed a Teaming Agreement for the EuroPULS at DSEI London to address the growing needs of precision rocket artillery capabilities. The agreement, that comes shortly after the signing of a MOU between both companies, realizes, formalizes and implements the strategic cooperation for the next generation rocket artillery system – EuroPULS.
https://elbitsystems.com/pr-new/knds-el ... ei-london/

https://www.linkedin.com/posts/elbitsys ... 13376-gFrx
muck
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Re: Bundeswehr modernisiert PzH2000 und MLRS

Beitrag von muck »

'Soldat + Technik' zufolge wird die Bundeswehr in Kürze zum Ersatz ihrer fünf an die Ukraine abgegebenen MARS II-Mehrfachraketenwerfer ebenso viele PULS-Systeme von Elbit erwerben. Das Geschäft erfolgt über die Niederlande und muss nicht vom Parlament genehmigt werden, das Auftragsvolumen liegt also unter €25 Mio. Damit soll die entstandene Lücke geschlossen und das System in Hinblick auf künftige Beschaffungen erprobt werden, für die Elbit ebenfalls die Nase vorne haben soll. Alle fünf Werfer sollen binnen zwölf Monaten im Einsatz stehen. (Quelle, Paywall)
theoderich
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Re: Bundeswehr modernisiert PzH2000 und MLRS

Beitrag von theoderich »

Nun offiziell – Bundeswehr soll israelisches Raketenartilleriesystem PULS erhalten
Die Bundeswehr beabsichtigt, die fünf an die Ukraine abgegebenen Raketenartilleriesysteme des Typs MARS II mit dem israelischen Raketenartilleriesystem PULS (Precise and Universal Launching System) zu ersetzen. Wie es aus gut informierten Kreisen heißt, könnte ein entsprechender Vertrag noch in diesem Monat unterzeichnet werden. Dies geht aus einer Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesministerium der Verteidigung Thomas Hitschler vom 18. Oktober auf eine schriftlich eingereichte Frage des CDU-Bundestagsabgebordneten und Mitglied im Haushaltsausschuss Ingo Gädechens hervor, die der Soldat & Technik vorliegt. Die Antwort ist nach dem Hamas-Terror-Angriff auf Israel am 7. Oktober und nach der Mobilisierung der israelischen Streitkräfte erfolgt. Beobachter werten dies als Indiz dafür, dass die Bundesregierung einen Krieg in der Region nicht als Hemmnis für die Beschaffung einschätzt.

Der Ersatz der Systeme soll in Kooperation mit den Niederlanden erfolgen, wie Hitschler ausführt. Die Niederlande beabsichtigen dem Schreiben zufolge, die PULS-Beschaffung noch in diesem Jahr zu beginnen. „Um schnellstmöglich die Wiederbeschaffung der an die Ukraine abgegebenen Systeme und die größtmögliche Interoperabilität und Kooperation beider Länder sicherzustellen, ist eine deutsche Beteiligung an dieser Beschaffung beabsichtigt“, schreibt der Staatssekretär in seiner Antwort.

Dazu beabsichtigt das Verteidigungsministerium Hitschler zufolge, noch im 1. Quartal 2024 dem Parlament eine entsprechende 25- Millionen-Euro-Vorlage für die Beschaffung von „fünf PULS“ vorzulegen. „Damit könnte bereits in dem Jahr 2024 ein Zulauf erster Systeme erfolgen.“ Über welchen Titel die Beschaffung der Systeme finanziert werden soll, enthält das Schreiben keinen Hinweis. Es ist jedoch anzunehmen, dass die Finanzierung über den Einzelplan 60 erfolgen wird, aus dem die Bundeswehr an die Ukraine abgegebenes Material wiederbeschaffen darf.
Die für das Gesamtraketenartilleriesystem notwendigen Fahrzeuge werden dem Vernehmen nach von der Bundeswehr beigestellt. In Frage kommen hier HX-Systeme von Rheinmetall oder Trakker von Iveco Defence Vehicles.

Der nun gewählte Weg wird Insidern zufolge als der langsamere, aber zweckmäßigere beschrieben, da die Bundeswehr sich auf diese Weise die politische Unterstützung für die Einführung des Systems sichert. Dies könnte dann die Auswahl des PULS als potenzielles querschnittliches zukünftiges Raketenartilleriesystem erleichtern. Die Bundeswehr plant in dem Zielbild Heer, sowohl die Divisionsartillerieverbände als auch die Korpsartillerie mit Raketenartilleriesystemen auszustatten und braucht dafür mehr Systeme, als die nunmehr nur noch 35 verbliebenen MARS 2 im Bestand der Bundeswehr.
https://soldat-und-technik.de/2023/10/b ... -erhalten/


Fragen
für die Fragestunde der 130. Sitzung des Deutschen Bundestages
am Mittwoch, dem 18. Oktober 2023

42. Abgeordneter
Ingo Gädechens
(CDU/CSU)

Wie viele Mehrfachraketenwerfer des Typs MARS II aus Beständen der Bundeswehr hat die Bundesregierung als militärische Unterstützung der Ukraine zugesagt (bitte jeweils Datum, an dem die Zusage öffentlich wurde, sowie die jeweils versprochene Anzahl an Mehrfachraketenwerfern angeben), und in welchen Zeitlinien plant die Bundesregierung die entsprechende Ersatzbeschaffung (bitte mit Angabe der geplanten 25-Millionen-Euro-Vorlage an den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages sowie des Zulaufs des ersten und des letzten ersatzbeschafften Mehrfachraketenwerfers beantworten)?
https://dserver.bundestag.de/btd/20/088/2008803.pdf

130. Sitzung, 20. Wahlperiode, 18. 10. 2023

TOP2 Fragestunde

Antwort des Parl. Staatssekretärs Thomas Hitschler:

Die Bundesregierung hat fünf Mehrfachraketenwerfer des Typs MARS II als militärische Unterstützung der Ukraine zugesagt und bereits geliefert. Die Lieferung der ersten drei MARS II wurde am 15. Juni 2022 bekannt gegeben, die der beiden weiteren am 15. September 2022.

Es besteht zwischen Deutschland und den Niederlanden Einvernehmen, zukünftig auf dem Gebiet der Raketenartillerie möglichst eng zu kooperieren. Die Niederlande beabsichtigen, noch im Jahr 2023 mit der Beschaffung eines Raketenwerfers – im konkreten Fall das System PULS (Precise and Universal Launching System) – zu beginnen.

Um schnellstmöglich die Wiederbeschaffung der an die Ukraine abgegebenen Systeme und die größtmögliche Interoperabilität und Kooperation beider Länder sicherzustellen, ist eine deutsche Beteiligung an dieser Beschaffung beabsichtigt.

PULS ist ein Mehrfachraketenwerfer des israelischen Rüstungsunternehmens Elbit Systems, der zukünftig in Kooperation mit der Firma Krauss-Maffei Wegmann in Deutschland gefertigt und vertrieben werden könnte.

Die erforderliche 25-Millionen-Euro-Vorlage zur Beschaffung der fünf PULS beabsichtigen wir den Ausschüssen des Deutschen Bundestags im ersten Quartal 2024 vorzulegen. Damit könnte bereits in dem Jahr 2024 ein Zulauf erster Systeme erfolgen.
https://dserver.bundestag.de/btp/20/20130.pdf#P.16240
theoderich
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Re: Bundeswehr modernisiert PzH2000 und MLRS

Beitrag von theoderich »

Deutsche Artillerie bleibt noch lange lückenhaft
Während die PzH 2000 im Zeitraum 2025 bis 2030 quasi 1:1 ersetzt werden, ist für den Ersatz der MARS II das Raketenwerfersystem PULS ausgewählt. Ein Zeit- und Kostenplan dafür ist bisher noch nicht bekannt. Die Beschaffungsplanung soll dem Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages noch vor der Sommerpause 2024 im Rahmen einer 25-Mio-Vorlage zur Billigung vorgelegt werden, das geht aus der Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesminister der Verteidigung Thomas Hitschler auf eine Kleine Anfrage von Abgeordneten der Bundestagsfraktion der CDU/CSU vom 10. Januar hervor, die ESuT vorliegt.

MdB Jens Lehmann, Berichterstatter zu Angelegenheiten des Heeres für die CDU/CSU Fraktion im Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestages, zeigte sich erschreckt, angesichts der Tatsache, dass der strukturelle Umfang des Heeres immer noch untersucht wird. „Wir sind im Jahr zwei der Zeitenwende und an allen Ecken und Enden wird noch immer geprüft und untersucht. Das zeigt, dass das Ministerium und die Bundeswehr noch zu sehr im Friedensbetrieb gefangen sind und die haushalterischen Fesseln eine konkrete Festlegung verhindern“, schreibt Lehmann in einer Stellungnahme.

Dass das Fähigkeitsprofil der Bundeswehr in den Jahren 2027, 2031 und 2035 den sukzessiven Aufwuchs der Artillerietruppe beschreibe, sei in der heutigen Zeit eine sicherheitspolitische Bankrotterklärung, so Lehmann weiter. Das sei viel zu spät. „Wir müssen mit der Division 2025 ein klares Bild vom Aufwuchs der Artillerietruppe haben.“

Die fünf Raketenwerfersysteme PULS sollen gemeinsam mit den Niederlanden – basierend auf deren Erprobung und Bewertung – beschafft werden. Damit sollen technische Risiken vermieden und die Interoperabilität mit den Niederlanden hergestellt werden, schreibt Hitschler. Die fünf Systeme dienen dem Einstieg in das Zukünftige System Indirektes Feuer großer Reichweite (ZukSysIndFgRw) und sollen Teil der zukünftigen Divisions- und Korpsartillerie werden. Sie sollen das Reichweitenband zehn km bis 300 km abdecken und langfristig auch darüber hinaus. Nach Integration der deutschen Führungs- und Waffeneinsatzsysteme sollen die PULS-Systeme zunächst an den Ausbildungseinrichtungen genutzt werden.

„Der endgültige Ersatz der fünf abgegebenen Systeme soll im Zukünftigen System Indirektes Feuer großer Reichweite erfolgen. Allerdings erst ab dem Jahr 2028. Bis die Systeme also in der Truppe ankommen, ist es weit nach 2030. Das kann nicht unser Anspruch sein“, bewertet Lehmann die Planung. Er sieht darin die Bestätigung, dass die Bundesregierung die Zeitenwende nicht ernst nimmt und nun den Fehler begeht, auf dem Rücken der Bundeswehr zu sparen. Andernfalls würde sie die Truppe mit mehr Mitteln ausstatten, sodass Truppenumfänge und die erforderliche Anzahl an Großgerät heute festgelegt werden und dementsprechend jetzt auch die dafür erforderlichen Systeme in den benötigten Umfängen beschafft werden könnten. „Die Priorität der Ampel muss auf der zukünftigen Sicherheit Deutschlands liegen, nicht bei ihren ideologischen Projekten“, so Jens Lehmann abschließend.
https://soldat-und-technik.de/2024/01/b ... eckenhaft/
Vorgang - Kleine Anfrage
Die Zukunft der Artillerie in der Bundeswehr
20. Wahlperiode

https://dip.bundestag.de/vorgang/die-zu ... ehr/306701
Antworten