Re: Krieg in der Ukraine
Verfasst: Di 27. Feb 2024, 00:12
Nachtrag zu den Verlusten:
Der britischen Regierung zufolge belaufen sich die russischen Gesamtverluste seit Invasionsbeginn auf 130 Bataillonskampfgruppen und 350.000 Tote und Verwundete. Damit wäre die am 24.02.22 aufmarschierte Invasionsarmee rechnerisch mehr als einmal vernichtet worden. (Quelle)
Bedenkt man die weiter oben genannten bestätigten Materialverluste, erscheint diese Zahl jedenfalls plausibel.
Die ukrainische Regierung hat die Zahl der gefallenen ukrainischen Soldaten gestern mit 31.000 beziffert. (Quelle)
Obwohl anhand der nachgewiesenen Materialverluste klar ist, dass die ukrainischen Personalverluste deutlich niedriger sein müssen als die russischen, ist diese Zahl vermutlich zu niedrig angesetzt. Ich will Präsident Selenskyj nicht der Lüge bezichtigen; er kann es ja gar nicht riskieren, dass Journalisten andere Werte beweisen oder Soldatenfamilien sich im Internet zusammentun und seine Angaben angreifbar machen.
Vermutlich agiert Kyjiw jedoch unter der Prämisse der "plausible deniability", macht also eine faktisch richtige Aussage in irreführender Absicht. Wahrscheinlich ist die Presseerklärung ganz einfach beim Wort zu nehmen: Die Zahl 31.000 bezieht sich ausschließlich auf an der Front getötete Soldaten. Das heißt, sie enthält vermutlich nicht die gefallenen Angehörigen der Nationalgarde, Grenzschutztruppen und des Nachrichtendiensts, die ebenfalls an Kampfhandlungen teilnehmen, und unter Umständen auch nicht diejenigen Soldaten, die ihren Verwundungen im Lazarett erlegen sind.
Nimmt man die bestätigten Materialverluste als Maßstab, was durchaus zulässig ist, dürften die ukrainischen Verluste auch beim Personal etwa ein Drittel der russischen betragen, also ca. 115.500 Tote und Verwundete.
Dabei dürfte das Verhältnis zwischen Toten und Verwundeten für die Ukrainer freilich günstiger ausfallen als auf russischer Seite, denn es wurde schon letztes Jahr gezeigt, dass die ukrainische Verwundetenversorgung viel besser funktioniert als die russische.
Nach den damals ermittelten Verhältnissen zwischen Verwundeten und Gefallenen (UKR ≈3:1, RUS ≤1,5:1) erscheinen ≤40.000 Gefallene auf Seiten der Ukraine und 150.000 Gefallene auf russischer Seite glaubhaft.
Der britischen Regierung zufolge belaufen sich die russischen Gesamtverluste seit Invasionsbeginn auf 130 Bataillonskampfgruppen und 350.000 Tote und Verwundete. Damit wäre die am 24.02.22 aufmarschierte Invasionsarmee rechnerisch mehr als einmal vernichtet worden. (Quelle)
Bedenkt man die weiter oben genannten bestätigten Materialverluste, erscheint diese Zahl jedenfalls plausibel.
Die ukrainische Regierung hat die Zahl der gefallenen ukrainischen Soldaten gestern mit 31.000 beziffert. (Quelle)
Obwohl anhand der nachgewiesenen Materialverluste klar ist, dass die ukrainischen Personalverluste deutlich niedriger sein müssen als die russischen, ist diese Zahl vermutlich zu niedrig angesetzt. Ich will Präsident Selenskyj nicht der Lüge bezichtigen; er kann es ja gar nicht riskieren, dass Journalisten andere Werte beweisen oder Soldatenfamilien sich im Internet zusammentun und seine Angaben angreifbar machen.
Vermutlich agiert Kyjiw jedoch unter der Prämisse der "plausible deniability", macht also eine faktisch richtige Aussage in irreführender Absicht. Wahrscheinlich ist die Presseerklärung ganz einfach beim Wort zu nehmen: Die Zahl 31.000 bezieht sich ausschließlich auf an der Front getötete Soldaten. Das heißt, sie enthält vermutlich nicht die gefallenen Angehörigen der Nationalgarde, Grenzschutztruppen und des Nachrichtendiensts, die ebenfalls an Kampfhandlungen teilnehmen, und unter Umständen auch nicht diejenigen Soldaten, die ihren Verwundungen im Lazarett erlegen sind.
Nimmt man die bestätigten Materialverluste als Maßstab, was durchaus zulässig ist, dürften die ukrainischen Verluste auch beim Personal etwa ein Drittel der russischen betragen, also ca. 115.500 Tote und Verwundete.
Dabei dürfte das Verhältnis zwischen Toten und Verwundeten für die Ukrainer freilich günstiger ausfallen als auf russischer Seite, denn es wurde schon letztes Jahr gezeigt, dass die ukrainische Verwundetenversorgung viel besser funktioniert als die russische.
Nach den damals ermittelten Verhältnissen zwischen Verwundeten und Gefallenen (UKR ≈3:1, RUS ≤1,5:1) erscheinen ≤40.000 Gefallene auf Seiten der Ukraine und 150.000 Gefallene auf russischer Seite glaubhaft.