Krieg in der Ukraine

Wehrtechnik & Rüstung, Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik
7L-WF
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von 7L-WF »

Laser gehen mehrere KM weit.
muck
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von muck »

Das ist nicht die Frage, ich glaube, Du unterliegst hier einem Missverständnis. Der Laserstrahl muss an etwas abprallen, um zum Emitter zurückgeworfen zu werden und analysiert werden zu können. Jedes zusätzliche Prozent Luftfeuchtigkeit setzt die effektive Reichweite des Strahls herab, außerdem wird die Streuung erhöht und insofern die Analyse erschwert.

Dass man nicht einfach einen Laserstrahl in den Himmel jagen und gut weit entfernte Ziele orten kann, zeigt bereits die Tatsache, dass mit Lidar ausgerüstete Messflugzeuge wenige hundert Fuß über Grund fliegen müssen, um ein genaues Bild zu bekommen. Und die haben den harten Boden unter sich, nicht eine winzige Drohne vor einem Hintergrundrauschen.
theoderich
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von theoderich »

Europa will Munition für Ukraine zukaufen

https://orf.at/stories/3349943/
cliffhanger
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von cliffhanger »

theoderich hat geschrieben: Di 27. Feb 2024, 22:44 Europa will Munition für Ukraine zukaufen

https://orf.at/stories/3349943/
Die Ukraine steigert Ihre Rüstungsproduktion im Rekordtempo ( no na ned) ...

wenn´s nicht bald was zambringen kauft Europa bald Munition für die Ukraine in der Ukraine .... ;-)
muck
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von muck »

Die 'Financial Times' berichtet über einen Datenleak, der unter anderem ein Papier zu Russlands Nuklearstrategie aus dem Jahr 2014 für den Fall einer chinesischen Invasion beinhalten soll. Angesichts des Zeitpunkts, d.h. des Zusammentreffens mit Putins heutiger Rede an die Nation, in der er mit einem Nuklearschlag gegen westliche Staaten droht, besteht die Möglichkeit, dass die Papiere seitens Russlands bewusst lanciert wurden. (Quelle)

Demnach orientiert sich Russland an der Doktrin "Deeskalation durch Eskalation". Man stellt sich den Einsatzzweck der eigenen Nuklearwaffen in einem bis dato konventionellen Krieg gegen einen Gegner wie China so vor, dass man den Angreifer durch den Einsatz taktischer Nuklearwaffen davon abschreckt, anfängliche Erfolge weiter auszunutzen. Der Einsatz solle so erfolgen, dass der Angreifer sich nicht existenziell bedroht fühlt und Gelegenheit erhält, von weiteren militärischen Aktionen abzusehen.

Bisher hieß es aus Russland, dass man eine existenzielle Bedrohung des russischen Staatsgebiets und der russischen militärischen Handlungsfähigkeit als Hemmschwelle betrachtet, jenseits derer man sich zum Einsatz von Nuklearwaffen berechtigt sieht. Im Verlauf des Ukraine-Kriegs wurde von Russland überdies betont, dass man den Einsatz von Nuklearwaffen in der Ukraine nicht erwägt, da die Ukraine als Nicht-Nuklearmacht zur "existenziellen" Bedrohung gar nicht fähig sei. Beides ist mit den geleakten Papieren weitgehend in Einklang zu bringen.

Demnach erwägt Russland den Einsatz taktischer Nuklearwaffen nach Eintritt eines oder aller der folgenden Ereignisse:
  • Verlust von 20% der nuklear bewaffneten Unterseeboote
  • Verlust von 30% der mit Marschflugkörpern bewaffneten Unterseeboote
  • Verlust von 3 oder mehr Kreuzern
  • Verlust von 3 oder mehr Fliegerhorsten
Als legitimes Ziel betrachtet das Papier die Kräfte der zweiten Invasionswelle. Der Einsatz der Nuklearwaffen würde also eher auf russischem als auf gegnerischem (hier: chinesischem) Gebiet erfolgen.

Nach verschiedenen Meinungsartikeln, die ich gerade gelesen habe, sei Russland aufgrund des Leaks eine höhere Eskalationsbereitschaft zu attestieren. Persönlich sehe ich das nicht, eine erfolgreiche Invasionsarmee ist das klassische Ziel für taktische Nuklearwaffen. Entsprechende Planungen existieren z.B. auch auf Seiten der NATO.

Mich überrascht eigentlich nur ein Punkt: die Kreuzer. Während die Verluste in den anderen Kategorien Russlands Fähigkeit zur Abwehr einer Invasion (und zum Erhalt seiner Zweitschlagsfähigkeit) wirklich spürbar beeinträchtigen würden, ist der Verlust der Kreuzer im Vergleich dazu eigentlich irrelevant. Es stellt sich auch die Frage, welchen Nutzen sich Russland von seinen vier hoffnungslos veralteten Kreuzern gegen die deutlich größere und modernere chinesische Marine erhoffte.

Möglicherweise handelt es sich nur um einen Platzhalter für den Ausfall wichtiger Hauptwaffensysteme, aber denkbar wäre auch, dass Russland auch militärische Erfolge, die sein Prestige beschädigen, als möglichen Grund für einen begrenzten Nuklearschlag betrachtet. Letzteres würde in der Tat eine Eskalation darstellen.
theoderich
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von theoderich »

Симоньян опубликовала запись диалога военных ФРГ об атаке на Крымский мост

https://ria.ru/20240301/audiozapis-1930564538.html






theoderich hat geschrieben: So 11. Dez 2022, 06:47Militärische Unterstützungsleistungen in Vorbereitung/Durchführung:

(Aus Sicherheitserwägungen sieht die Bundesregierung bis zur erfolgten Übergabe von weiteren Details insbesondere zu Modalitäten und Zeitpunkten der Lieferungen ab.)
  • 18 Radhaubitzen RCH 155* 

theoderich hat geschrieben: Sa 10. Dez 2022, 14:53
Rheinmetall liefert weitere Skynex Flugabwehrsysteme an einen europäischen Kunden
Rheinmetall ist mit einer weiteren Lieferung von Flugabwehrsystemen des Typs Skynex an einen europäischen Kunden beauftragt worden. Die Systeme verstärken den Schutz vor Bedrohungen aus der Luft. Der Auftrag hat einen Wert im unteren dreistelligen Millionen Euro Bereich. Die Lieferungen werden im Laufe des Jahres 2025 erfolgen und umfassen wie auch bei dem Erstvertrag die Einbindung der HX-LKW von Rheinmetall.
https://www.rheinmetall.com/de/media/ne ... ehrsysteme
Zuletzt geändert von theoderich am Sa 2. Mär 2024, 12:42, insgesamt 1-mal geändert.
Lazarus
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Lazarus »

Wann werden die bestellten RCH155 an die Ukraine geliefert? Und sind diese Systeme auch fronttauglich, die sind mW noch bei keiner einzigen Armee in Verwendung?

Es ist ja eines, schöne Demovideos und Prospekte zu machen, aber ein Kriegseinsatz ist doch was ganz anderes. Warum wurden eigentlich stattdessen nicht mehr Panzerhaubitzen 2000 bestellt, die sind erprobt und bewähren sich wie man hört recht gut. Geht es da nur um die Industrie?
theoderich
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von theoderich »

Russland will A-50 Mainstay wieder neu produzieren
"Natürlich wird dieses Flugzeug gebraucht. Natürlich werden wir es herstellen. Nicht nur unsere Armee braucht es, sondern es lässt sich auch sehr gut exportieren", sagte Sergei Tschemesow, Geschäftsführer der staatlichen Rüstungsholding Rostec, am Rande der Jahresansprache des russischen Präsidenten vor der Föderalversammlung, die am 29. Februar im Gostiny Dvor stattfand.
Laut russischen Angaben verfügten die Luftstreitkräfte mit Stand vom 1. Januar 2024 über insgesamt 15 A-50M und A-50U im Bestand. Schätzungen des britischen Verteidigungsministeriums zufolge waren davon aber nur sechs Maschinen einsatzbereit. Laut einem russischen Nachrichtenportal aus Iwanowo verfügt die Einheit dagegen über 13 A-50 und acht A-50U, wobei mehrere abgestellte Flugzeuge nicht mitgezählt seien.
Die Wiederaufnahme der Produktion der A-50 sei gemäß Tschemesow notwendig, da sie für die Streitkräfte der Russischen Föderation unverzichtbar sei und ein hohes Exportpotenzial habe. Die Ankündigung könnte indirekt als Beleg für den Verlust der zwei Mainstays gesehen werden, und der Hinweis auf mögliche Verkäufe ins Ausland lässt sich durchaus als Vorwand für die Ersatzmaschinen interpretieren. Konkrete Interessenten wurden nicht genannt. Gleichzeitig soll die Umrüstung der verbliebenen Exemplare auf den A-50U-Standard mit dem Schmel-M-Radarsystem "in naher Zukunft" abgeschlossen werden. Die Arbeiten werden vom Vega-Konzern (Teil der Roselektronika-Holding von Rostec) zusammen mit Beriew durchgeführt.

Zahlreiche Herausforderungen

Über den Zeitrahmen oder andere Details der Neuproduktion gab Tschemesow keine Auskunft. Wie realistisch die Pläne sind, muss sich erst zeigen. Angeblich hatte die heimische Industrie schon vor dem Krieg Probleme, weitere A-50 auf den verbesserten Standard zu bringen, geschweige denn, neue Flugzeuge zu bauen. Außerdem enthalten die Systeme wohl einige Komponenten und Prozessoren von westlichen Firmen, die nun entsprechend nachgebaut und integriert werden müssen. Eigentlich sollte die A-50U ja von der A-100 auf Basis der neuen Iljuschin Il-76MD-90A ersetzt werden. Das Muster befindet sich nach wie vor in der Erprobung. Ob es wie angekündigt noch in diesem Jahr seine Einsatzreife erlangt, ist ungewiss. Sergei Tschemesow erwähnte die A-100 jedenfalls nicht.
https://www.flugrevue.de/militaer/nach- ... neu-bauen/
muck
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von muck »

Lazarus hat geschrieben: Sa 2. Mär 2024, 10:47 Wann werden die bestellten RCH155 an die Ukraine geliefert? Und sind diese Systeme auch fronttauglich, die sind mW noch bei keiner einzigen Armee in Verwendung?

Es ist ja eines, schöne Demovideos und Prospekte zu machen, aber ein Kriegseinsatz ist doch was ganz anderes. Warum wurden eigentlich stattdessen nicht mehr Panzerhaubitzen 2000 bestellt, die sind erprobt und bewähren sich wie man hört recht gut. Geht es da nur um die Industrie?
Die RCH155 ist zweifellos nicht kriegserprobt, aber doch auch mehr als ein bloßer Demonstrator. Vorserienfahrzeuge wurden von der deutschen Artillerieschule ausgiebig getestet. Für die Ukraine dürfte der Aufbau als Radhaubitze interessant sein. Insgesamt scheinen sich die gelieferten Radhaubitzen dort größerer Beliebtheit zu erfreuen als die Panzerartillerie.

Auch die Besatzungsgröße ist für ein Land im Verteidigungskrieg, das keinen Mann entbehren kann, offenbar interessant. Wobei ich annehme, dass die Ukrainer letztlich zum gleichen Schluss gelangen werden wie die Deutschen, nämlich dass es eine natürliche Untergrenze gibt für das Besatzungsschrumpfen. Stichwort: technischer Dienst.
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Doppeladler
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Doppeladler »

Wenn die RCH155 tatsächlich "on the move" treffen, dann sorgen sie für Zerstörung und provozieren gleichzeitig hohen Munitionsverbrauch des Gegners für wirkungsloses Counter-battery fire. Die Zahl der eingesetzten Geschütze zu ermitteln wird auch schwierig. Da geht man gerne ein paar Kompromisse ein und übernimmt auch gerne die Truppenerprobung im Einsatz selbst.
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