Pandur EVO

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theoderich
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Re: Pandur EVO

Beitrag von theoderich »

Hier eine Präsentation zum Vorgänger des aktuellen "Skyranger 30":

40th Annual Armament Systems: Guns, Ammunition, Rockets & Missiles Conference & Exhibition

https://ndia.dtic.mil/2005/2005garm.html
maro-airpower hat geschrieben: So 25. Feb 2024, 18:57Es gibt noch mehr Teilaspekte, z.B. wie kommt die Muni in den Turm.
Reloading is carried out via the loading gate at the back of the turret or optionally from inside the vehicle.
https://www.rheinmetall.com/Rheinmetall ... ranger.pdf

Schwer vorstellbar, wie sich der österreichische Turm in diesem Aspekt vom ursprünglichen "Skyranger 30" unterscheiden könnte:

Bild
https://wehrtechnik.info/index.php/2022 ... -bewegung/

Bild
viewtopic.php?p=41823#p41823

maro-airpower hat geschrieben: So 25. Feb 2024, 18:57Ich versteh ja ehrlich gesagt nicht, wieso sich ein HIMARS Auto das 10.900kg Munpaket autonom am Versorgungspunkt laden kann und die Fla macht wegen ein paar hundert Kilo ein riesen tamtam mit extra Autos.
Wie sollte das funktionieren? Auf der einen Seite hat man ein kompaktes, geschlossen handhabbares Munitionspaket - auf der anderen Seite gegurtete Munition:

Zuletzt geändert von theoderich am Do 29. Feb 2024, 06:43, insgesamt 2-mal geändert.
Phoenix
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Re: Pandur EVO

Beitrag von Phoenix »

Die Frage ist auch noch - 300 Schuss geladen - aber wie viele im Fahrzeug mitgeführt?
Phoenix
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Re: Pandur EVO

Beitrag von Phoenix »

Kann die 30er eigentlich auch C-Ram oder nur die 35er was ich nicht verstehen würde - der Text ist da etwas unklar
theoderich
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Re: Pandur EVO

Beitrag von theoderich »

Der "Skyranger 30" verwendet die ABM/KETF 30 mm x 173. Sie hat 162 Subprojektile aus Wolfram mit einem Gesamtgewicht von 201 g. Es ist dasselbe System wie AHEAD.

Countering RAM, drones and other flying objects with highly mobile assets, Rheinmetall’s solutions
At Eurosatory 2022 the Skyranger 30 turret installed onto a Boxer 8×8 armoured vehicle was the main mobile air defence item exhibited at the Rheinmetall stand. Compared to the Skyranger 35 the much lighter mass, 2.4 tonnes versus 4.6 tonnes, makes it a more flexible system in terms of platform integration. Its killing power is well sufficient to deal with one of the key problems of today air threat on the battlefield, drones and loitering munitions, while it also provides a good efficiency against the RAM (Rocket Artillery Mortar) threat.
https://www.edrmagazine.eu/countering-r ... -solutions


https://www.rheinmetall.com/Rheinmetall ... tfolio.pdf
The baseline 35 mm x 228 Ahead round design can carry a 500g tungsten sub-projectile payload. It can be delivered using a classic or hardened cartridge case with or without belt link groove.

The effective range is up to 4,500m. The round incorporates numerous mechanical and digital safety features. The round is inherently safe with a very low explosive content (opening charge less than 1g). No chemical battery is used. The round requires no special treatment or maintenance.
For the air defence role the following two configurations are offered:

Oerlikon 35mm KETF/Ahead PMD062
  • Designed to defeat a wide range of air targets with 152 sub-projectiles
  • NATO stock number 1310-21-913-1531
Oerlikon 35mm KETF/Ahead PMD428
  • Optimized to defeat small, fast and agile targets (UAS, LSS) with more than 600 sub-projectiles
https://www.rheinmetall.com/Rheinmetall ... nition.pdf
ABM

The Rheinmetall Air Burst Munition (ABM) bases on kinetic energy fragments instead of high explosives and is called Kinetic Energy Time Fuze (KETF) munition.

The rounds are built around a programmable time fuze and a high number of dense tungsten sub-projectiles. The programmable fuze contains an energy-harvesting device (no batteries), a programming coil, an electronic timer module, ignition chain and a small opening charge. The energy-harvesting device creates electrical energy when the projectile is fired. The electronic timer module then is programmed via the programming coil while leaving the barrel.

The ignition chain and opening charge release the spin-stabilized sub projectiles from the round into a standard distribution pattern at a selected point in front of the target. The round will self-destruct if it is not programmed properly or become inert, therefore no duds.
https://www.rheinmetall.com/Rheinmetall ... tfolio.pdf

OERLIKON SKYRANGER® 30
The integrated 30 mm x 173 Oerlikon Revolver Cannon ® KCE-ABM provides best of class firepower and accuracy. Combined with the Oerlikon Air Burst Munition (ABM) technology, the gun achieves a high hit probability against the smallest targets.
https://www.rheinmetall.com/Rheinmetall ... ger-30.pdf
Zuletzt geändert von theoderich am So 25. Feb 2024, 21:30, insgesamt 1-mal geändert.
Phoenix
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Re: Pandur EVO

Beitrag von Phoenix »

Haben also beide Subprojektile - müssten also wenns der Sensor erfassen kann sowohl 30er als auch 35er ggf. dank Ahead C-Ram können
maro-airpower
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Re: Pandur EVO

Beitrag von maro-airpower »

theoderich hat geschrieben: So 25. Feb 2024, 19:43
Reloading is carried out via the loading gate at the back of the turret or optionally from inside the vehicle.
Schwer vorstellbar, wie sich der österreichische Turm in diesem Aspekt vom ursprünglichen "Skyranger 30" unterscheiden könnte:
Also ich hab damals beim Mantis Nachladen in Todendorf zugeschaut und das war um es drastisch zu formulieren "untauglich" für den Einsatz. Die haben Fünferstreifen reingesteckt und die Patronen vorher einzeln mit irgend einer Schmiere eingefettet. Waren zwei Mann und hat ewig gedauert. Und eines der beiden Geschütze hat nach dem ersten Schuss den Betrieb eingestellt. Es war nicht erbaulich. Ok, ist 10 Jahre her - und andere Kanone.

Unser Turm soll offenbar mit einer geladenen Kassette bedient werden - die wird da oben wo rein geschoben. Sind 60kg Muni + rundherum - wasweißich - solls 250kg haben die Box. Das muss ~4m in die Höhe, somit nicht ohne technische Hilfsmittel. Erste Planungen liefen, dass das ein Versorgungsfahrzeug macht per Kran oder so. Kann mir nicht vorstellen, dass das eine Lösung ist mit der alle glücklich sind, die an dem Projekt arbeiten. Wenns wirklich gut sein soll, dann muss es das meiner Meinung nach selbst können. Der Versorger legt die Munpackln an den Versorgungspunkten ab, Tarnnetze drüber und tschüss. Meldung an die Batterie wo sie ihr Zeug aufnehmen können - ohne zusätzliches Personal...weil wir kriegen die Hände eh nicht.
Von UGVs die da rumrollen wag ich noch nicht zu hoffen. Bin ich schon sehr zufrieden wenn das im Step 2 oder 3 folgt.



Was die C-RAM Frage angeht - schwer zu sagen. Mantis stand nicht umsonst auf einem betonierten Sockel. Die Präzision um Granaten auf Granaten zu schießen die fordert diesbezüglich Tribut, da darf man sich keinerlei Rückstoßwackler erlauben. Ob das inzwischen besser geht, keine Ahnung.
Sehe das aber nicht als Hauptaufgabe. Aktuell und für die absehbare Zukunft auf Österreich bezogen gibts Shahed und sonstige Marschflugkörper die praktisch aus dem ganzen "Ring of Fire" Reichweite zu uns und darüber hinaus haben. Die Tupolev M-141 der wir mit Goldhaube zugeschaut haben wie sie bis nach Zagreb flog und dann dort runter gefallen ist, die ist nicht wenigen in die Knochen gefahren. Und wennst dir die Flugspuren in der Ukraine anschaust, wo das Zeug riesige Kurven fliegt und dann von der anderen Richtung kommt....an einer möglichst dichten Luftlage führt kein Weg vorbei.
theoderich
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Re: Pandur EVO

Beitrag von theoderich »

maro-airpower hat geschrieben: So 25. Feb 2024, 22:12Also ich hab damals beim Mantis Nachladen in Todendorf zugeschaut und das war um es drastisch zu formulieren "untauglich" für den Einsatz. Die haben Fünferstreifen reingesteckt und die Patronen vorher einzeln mit irgend einer Schmiere eingefettet. Waren zwei Mann und hat ewig gedauert. Und eines der beiden Geschütze hat nach dem ersten Schuss den Betrieb eingestellt. Es war nicht erbaulich. Ok, ist 10 Jahre her - und andere Kanone.


Bild
https://www.bundeswehr.de/de/organisati ... it-5087076
maro-airpower hat geschrieben: So 25. Feb 2024, 22:12Unser Turm soll offenbar mit einer geladenen Kassette bedient werden - die wird da oben wo rein geschoben. Sind 60kg Muni + rundherum - wasweißich - solls 250kg haben die Box. Das muss ~4m in die Höhe, somit nicht ohne technische Hilfsmittel. Erste Planungen liefen, dass das ein Versorgungsfahrzeug macht per Kran oder so. Kann mir nicht vorstellen, dass das eine Lösung ist mit der alle glücklich sind, die an dem Projekt arbeiten.
Ich verstehe Ihre Argumentation. Das könnte wirklich ein Problem werden. Apropos "Kran":
theoderich hat geschrieben: Di 19. Okt 2021, 22:51



maro-airpower hat geschrieben: So 25. Feb 2024, 22:12Wenns wirklich gut sein soll, dann muss es das meiner Meinung nach selbst können. Der Versorger legt die Munpackln an den Versorgungspunkten ab, Tarnnetze drüber und tschüss. Meldung an die Batterie wo sie ihr Zeug aufnehmen können - ohne zusätzliches Personal...weil wir kriegen die Hände eh nicht.
Dazu läuft seit wenigen Monaten ein Forschungsprojekt, das letztes Jahr am Nationalfeiertag in Wien vorgestellt worden ist:

RESISTANT - Resilientere Militärlogistik auf Basis einer durchgehend digitalisierten, dislozierten und autonomen Supply Chain

https://www.forte-bmf.at/gefoerderte-pr ... ply-chain/
Im Rahmen des RESISTANT-Projekts wird ein innovatives Logistikkonzept entwickelt, um die Widerstandsfähigkeit der militärischen Lieferkette zu erhöhen. Es ermöglicht die Aufteilung großer Lager und Hauptknotenpunkte in kleinere, unabhängig verwaltbare Einheiten, die als "Mikrohubs" oder "Mikrolager" bezeichnet werden. Diese Mikrolager sind für feindliche Kräfte schwerer aufzuspüren und das Schadenspotenzial eines Angriffs ist geringer.

Die RESISTANT-Initiative geht auf die dringende Bedrohung durch feindliche UAV-Operationen und Artillerieangriffe ein, indem sie die Widerstandsfähigkeit und Wirksamkeit der militärischen Versorgungskette erhöht. Das Projekt zielt insbesondere darauf ab, die Verwundbarkeit von Logistikknotenpunkten zu verringern und die Versorgung trotz schwierigster Bedingungen widerstandsfähig, transparent und effektiv zu gestalten.

Im Rahmen der Initiative werden unter anderem autonome Regale und Transportbehälter entwickelt, die selbstständig Regalcluster bilden und sich bei vorhandener Datenverbindung mit dem zentralen IT-System synchronisieren können. Dies ermöglicht eine bidirektionale Verwaltung der Mikrolager.
https://www.logistikum.at/uploads/image ... eutsch.pdf

Bild
https://www.fh-wien.ac.at/forschung/for ... resistant/
Zuletzt geändert von theoderich am Mo 26. Feb 2024, 23:17, insgesamt 4-mal geändert.
maro-airpower
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Re: Pandur EVO

Beitrag von maro-airpower »

Was man übrigens auch mal andenken muss ist eine Überarbeitung des Nebelwerferkonzepts.
Alle diese Werfer sind dafür ausgelegt eine Nebelwand vor dem Fahrzeug zu erzeugen - ein Sichtschutz für den Kampf in der Horizontalen. Das ist im Drohnenkrieg aber nutzlos wie nur was. Der Bedarf wäre 360° und auch oben - das Fahrzeug müsste in einer Wolke verschwinden. Und das macht dann auch gegen KI Drohnen Sinn, weil die sieht dann ja auch nix mehr.
Berni88
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Re: Pandur EVO

Beitrag von Berni88 »

Der ausgestellte Turm hat ja das Rosy-System integriert, aber ist meiner Meinung auch nur horizontal ausgeleget, vielleicht tut sich da ja noch was bis zur Einführung!

Eine andere Frage: die M2HB die wir in den ganzen Fahrzeugen verbaut haben bzw. noch verbauen, sind das alte (WK2)Bestände oder wurde da auch mal was nachbeschafft?
Woyzeck
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Re: Pandur EVO

Beitrag von Woyzeck »

maro-airpower hat geschrieben: So 25. Feb 2024, 18:57 Es gibt noch mehr Teilaspekte, z.B. wie kommt die Muni in den Turm.

Ich versteh ja ehrlich gesagt nicht, wieso sich ein HIMARS Auto das 10.900kg Munpaket autonom am Versorgungspunkt laden kann und die Fla macht wegen ein paar hundert Kilo ein riesen tamtam mit extra Autos.
Weil die Amerikaner einfach eine Menge Einsatzerfahrung haben, die den Europäern - insbesondere den Deutschen - über weite Strecken fehlt. V.a. im Bereich der Logistik (und da gehört die letzte Meile eben dazu).
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