Future Tactical Communication Network

Fahrzeuge, Waffen, Wasserfahrzeuge, Ausrüstung und Uniformen
theoderich
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Future Tactical Communication Network

Beitrag von theoderich »

Masterarbeiten

Wissenschaftliche Arbeiten des FH-Masterstudiengangs MilFü

TREIBLMAIER Horst Obst
Implementierung und Verwendung des Future Tactical Communication Network (FTCN) zur Sicherstellung von Inlands- und Auslandseinsätzen des Österreichischen Bundesheeres.

Jahr: 2018

Kurzzusammenfassung

Das Vorhaben FTCN hat als Zielsetzung ein
  • modulares,
  • IP-basierendes,
  • mit hoher Datenübertragungskapazität verbundenes,
  • durch drahtgebundene und drahtungebundene Teilnehmereinbindung,
  • rasch betriebsfähiges,
  • mit Truppenfunk verbundenes,
  • einfach zu bedienendes und erlernendes,
  • weiterentwickelbares Vermittlungs- und Verteilungssystem zu beschaffen, um die einsatzspezifischen Services in einem Netzwerk für alle eingesetzten Kräfte entsprechend ihrem Bedarf verfügbar zu machen.

Die Entwicklungslinien Personal und Organisation inklusive Struktur soll die bestmögliche Nutzung des FTCN forcieren. In den Analyseschritten Anforderungen aus der Fähigkeitsentwicklung (Schwergewicht Command and Inform), Anforderungen aus den internationalen Entwicklungen der netzwerkorientierten Einsatzführung und der Fähigkeit, flexibel zu agieren, wurden die wesentlichen Anforderungen ermittelt und analysiert. Militärische Abläufe und der taktische Führungsprozess liefern Anforderungen an die Führungsunterstützung. Die Organisationslehre steuert Erkenntnisse sowie die Methode der Aufgabenanalyse und Varianten der Aufgabensynthese bei. Die militärischen Prozessabläufe, die Aufgaben der Führungsunterstützung und die technischen Fähigkeiten stellen die Vorgaben für Einsätze des FTCN in unterschiedlichen Szenarien dar. Als Schwergewicht der Bearbeitung wurde der kleine Verband als die Basisambition des ÖBH gewählt.

Als wesentliche Erkenntnis der Analyse ist festzuhalten:

Die Struktur der Führungsunterstützung zur bestmöglichen Nutzung des FTCN hat unter Änderung der bisherigen Verrichtungsorientierung der Führungsunterstützungskräfte auf Objektorientierung zu erfolgen, weil damit
  • höhere Agilität,
  • verbesserte Netzwerkfähigkeit,
  • raschere Verfügbarkeit,
  • weniger Koordinierungsaufwand zur Sicherstellung der Führungsunterstützung erreichbar ist.
Die Einheit muss zur Planung, Errichtung und Betrieb über einen IKTUO und ein Organisationselement Funk verfügen. Der kleine Verband muss in der Planungskompetenz verstärkt werden und mit der Änderung von FM-Zug auf IKT-Zug und einer klaren objektorientierten Struktur zur Aufgabenerfüllung der Führungsunterstützung unter Nutzung der neuen Technologie des FTCN befähigt werden. Bei Zusammenführung der Einwicklungslinien Personal und Organisation gemäß der vorliegenden Bearbeitung, Ausrüstung entsprechend des Beschaffungsvorhabens FTCN, Infrastruktur und Vorschriften zur Gewährleistung des Einsatzes, ist die Basis für eine erfolgreiche netzwerkorientierte Einsatzführung und die Schaffung der Basis zur Umsetzung eines ISTAR-Konzeptes gelegt.

Die Leistungsfähigkeit eines kleinen Verbandes wird damit um die
  • breitbandige Einbindung der Führungseinrichtung der Kompanien und die
  • breitbandige Einbindung der beweglichen Befehlsstelle erhöht
und die Verfügbarkeit von Sprach- und Datenservices an der Führungseinrichtung kleiner Verband von derzeit 45 Minuten auf 20 Minuten reduziert.
http://www.miles.ac.at/MaStg/Sites/Bibl ... beiten.php

Das Vergabeverfahren für das FTCN (Veröffentlichung der Ausschreibung: 17. Februar 2016 - Schlusstermin für die Anforderung von oder Einsicht in Unterlagen: 31. März 2016) dauert mittlerweile länger als die Vergabe und der Abschluss der Kaufverträge zur Beschaffung des Eurofighter (1. Angebotseinholung: 10. Oktober 2001; Vergabeempfehlung: 25. Juni 2002; Ministerratsvortrag: 2. Juli 2002; Kaufverträge: 1. Juli 2003).


08/09/2017
Österreich-Wien: Rundfunk- und Fernsehgeräte, Kommunikations- und Fernmeldeanlagen und Zubehör

2017/S 172-353373

Auftragsbekanntmachung

Lieferauftrag

II.1.5) Kurze Beschreibung des Auftrags oder Beschaffungsvorhabens:

Ziel des Projekts ist die Beschaffung von 17 Stk. IP-fähigen Bordsprechanlagen, die die erforderliche Sprach- und Datenkommunikation in den gepanzerten Führungsfahrzeugen ULAN (inkl. Rechenstelle sGrW und für das Kommando des Panzergrenadierbataillons) und PANDUR sowie einer Laborausrüstung als Testbed erfüllt.
II.2.1) Gesamtmenge bzw. -umfang:
  • 10 Stk. IP-Bordsprechanlage ULAN Fü
  • 7 Stk. IP-Bordsprechanlage PANDUR Fü
  • entsprechendes Zubehör, Ersatz- und Umlaufteile und Dokumentation.
II.2.2) Angaben zu Optionen
  • Optionen: ja
  • Beschreibung der Optionen: Zusätzlich wären Bordsprechanlagen für Gruppenfahrzeuge PANDUR 6x6 vorzusehen.
http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE ... HTML&src=0


Future Tactical Communication Network

http://www.doppeladler.com/forum/viewto ... f=5&t=4480

http://web.archive.org/web/202010302006 ... f=5&t=4480


Hier die Presseaussendungen zum Truppenfunksystem CONRAD:
Zuletzt geändert von theoderich am Do 7. Dez 2023, 19:31, insgesamt 3-mal geändert.
theoderich
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Re: Future Tactical Communication Network

Beitrag von theoderich »

Network Centric Warfare (NCW)

4th February to 5th February 2019,
Rome, Italy
12:10 The Current Status and Future of Austrian Network-Based C4I

Colonel Horst Treiblmaier, Head of Communication Systems, Ministry of Defence, Austria
  • Lines of development in Austria`s Network Centric Warfare capabilities
  • The "Future Tactical Communication Network" as capability driver
  • The “grey zone” between peace and war and requirements to NCW
  • Challenges in developing critical network-based communication capacity
https://www.smi-online.co.uk/defence/eu ... _programme
jaska2016
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Re: Future Tactical Communication Network

Beitrag von jaska2016 »

https://www.bittium.com/index.php?id=12 ... %2F3131354

Bittium Corporation’s tactical backbone network as part of the new Austrian defense forces’ tactical communication system

ittium Corporation’s tactical backbone network as part of the new Austrian defense forces’ tactical communication system
Bittium’s cooperation partner in Austria Kapsch BusinessCom AG was informed today that it should be selected as the provider of the new tactical communication system for the Austrian defense forces.

Oulu, Finland, November 23, 2018
theoderich
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Re: Future Tactical Communication Network

Beitrag von theoderich »

Wäre interessant, ob wir früher oder später auch einmal so ein System bekommen? Das wäre für Assistenzeinsätze im Falle eines Blackouts sicher nützlich:

Bild
http://www.doppeladler.com/forum/viewto ... 6&start=90 Bild
https://www.mediathek.admin.ch/media/image/series/6124

Botschaft
über die Beschaffung von Rüstungsmaterial
(Rüstungsprogramm 2002)

2.6 Kommunikationseinrichtungen für mobile Führung
(120 Mio. Fr.)

2.6.1 Einleitung

Führung, Mobilität und Kommunikation sind für den Einsatz der Armee in allen sicherheitspolitischen Szenarien von zentraler Bedeutung. Geschützte mobile Kommunikationseinrichtungen ermöglichen den raschen, effizienten und sicheren Informationsaustausch zwischen verschiedenen Netzen auch unter erschwerten Bedingungen.

Mit diesem Rüstungsprogramm wird die Beschaffung von Radpanzern des Typs Piranha IIIC beantragt. In die gepanzerten Fahrzeuge werden bereits beschaffte oder in Beschaffung stehende moderne Kommunikationsmittel integriert. Bei den Kommunikationssystemen handelt es sich um den Funkanschluss RAP, beinhaltend das Funksystem SE-235, den Vermittler IMFS sowie das Richtstrahlsystem R-905.

Die geschützten mobilen Einrichtungen stellen die Kommunikation zwischen funkgestützten und drahtgebundenen Netzen sicher. Durch die Integration bestehender Kommunikationssysteme in gepanzerte Fahrzeuge kann die Netzverfügbarkeit und Verbindungssicherheit wesentlich verbessert werden. Die mobilen Kommunikations-Stationen sind ein Einsatzmittel der Raumsicherung und Verteidigung, decken aber auch die weiteren sicherheitspolitischen Szenarien der Armee ab.

2.6.2 Militärische Aspekte

Militärisches Bedürfnis

Die Einsatzräume werden zunehmend grösser, die Truppendichte nimmt ab. Damit steigen die Anforderungen an die Mobilität. Andererseits nimmt der Bedarf zu, neben der Sprache auch umfangreiche Daten übermitteln zu können. Die Telekommunikationsmittel sind in diesem Zusammenhang von entscheidender Bedeutung. Der Funkanschluss in Form des RAP Pz konzentriert sich auf eine kurze Aufbauzeit, Autonomie, hohe Verfügbarkeit und Verbindungssicherheit. Insbesondere bedingt die hohe Verfügbarkeit im Einsatz geschützte Fahrzeuge.

Nutzen

Bei den mobilen Kommunikationseinrichtungen handelt es sich um typische Kräftemultiplikatoren, welche gestatten, die Effektivität der zukünftigen Kampfbrigaden zu steigern.
Einsatz

Pro Grosser Verband oder Task Force wird der mobile Funkanschluss RAP in der Führungsstaffel durch die Übermittlungstruppen eingesetzt. Damit wird die Verbindung von der Führungsstaffel zum IMFS und umgekehrt sicher gestellt. Das Fahrzeug wird durch eine Gruppe von fünf Armeeangehörigen betrieben; sie arbeitet im 24-Stunden-Betrieb.
2.6.4 Beschaffung

Beschaffungsumfang und -kredit

  • 36 Radpanzer PIRANHA IIIC 8×8 inkl. Mastaufbau
https://www.amtsdruckschriften.bar.admi ... d=10122486

Botschaft
über die Beschaffung von Rüstungsmaterial
(Rüstungsprogramm 2007)

2.2 Leistungssteigerung Telekommunikationsinfrastruktur
(277 Millionen Franken)

[...]

Kommunikationsfahrzeug PIRANHA IIIC

Um im Kriegs-, Krisen- und Katastrophenfall sofort eine autonome und unabhängige Telekommunikationsinfrastruktur aufbauen zu können, werden so genannte «Kommunikationsfahrzeuge» auf der Basis des Radschützenpanzers PIRANHA IIIC in unterschiedlichen Ausführungen realisiert.
Kommunikationsfahrzeug PIRANHA IIIC

Das Kommunikationsfahrzeug ist praktisch identisch mit den mit dem RP 02 beschafften Kommunikationseinrichtungen für mobile Führung (Radio Access Point Panzer, RAP Pz). Als Trägerfahrzeug dient der Schützenpanzer PIRANHA IIIC mit ausfahrbarem Mast von 13 m. Das Fahrzeug bietet mit seinen integrierten Telekommunikations-Elementen COM Rack (IMFS), Richtstrahlstationen R-905 und Funksystemen SE–235 einen äusserst mobilen, rasch einsatzbereiten, splittergeschützten Telekommunikationsstützpunkt für dynamische Einsätze in allen Lagen und Situationen.
2.2.4 Beschaffung

Beschaffungsumfang und -kredit


Beschaffungsumfang und -kredit setzen sich wie folgt zusammen:

[...]
  • IMFS-Material, umfassend:
    • 94 Kommunikationsracks für Festnetz und Fahrzeuge
    • 20 Kommunikationsfahrzeuge des Typs PIRANHA IIIC
https://www.amtsdruckschriften.bar.admi ... D=10134801
jaska2016
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Re: Future Tactical Communication Network

Beitrag von jaska2016 »

Yes.

I think that Austria will order also Bittium's SDR products in the future. Tough SDR Handheld and Tough SDR Vehicular. What do you think ?

https://www.bittium.com/bittiumtoughsdrhandheld
https://www.bittium.com/bittiumtoughsdrvehicular




Ps. I'm reading your post's with google translator. Very good information specially about the tactical communications in the European market
theoderich
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Re: Future Tactical Communication Network

Beitrag von theoderich »

As far as I know the ICT-Division of the Austrian MoD has issued a requirement for a "Data-Radio". Such a system was part of the tender for FTCN ("semi-mobile data-radios").

The radios which are currently in use in the Austrian Armed Forces were built by Ascom (TFF-41-0), Thales (TRC-4000), Telefunken RACOMS/Tadiran (CNR-710/CONRAD, CNR-9000/CONRAD, HF-8000, PNR-500AT), Rohde&Schwarz (UHF aeronautical radio system R&S MR 3000) and Frequentis (aeronautical radio system).

The only software-defined radio of the Austrian Armed Forces is the HF-8000, introduced in 2015 as replacement for the outdated AN/PRC-2200:
jaska2016
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Re: Future Tactical Communication Network

Beitrag von jaska2016 »

Very interesting!

Bittium also participate on the ESSOR project

https://www.bittium.com/index.php?id=11 ... %2F2722453

Bittium brings enhanced capabilities of ESSOR waveform, developed in the next phase of ESSOR programme, to the new Bittium Tough SDR™ tactical radios

https://www.bittium.com/index.php?id=11 ... %2F2722453

It's not related with Austria. Bittium has informed " Bittium TACWIN systems trial run in several European countries and in Asia. "
jaska2016
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Re: Future Tactical Communication Network

Beitrag von jaska2016 »

https://www.bittium.com/index.php?id=12 ... %2F3144961


" he 10-day appeal period has expired and no appeals have been filed. The signing of the contract is scheduled to December 2018."
theoderich
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Re: Future Tactical Communication Network

Beitrag von theoderich »

Austrian Army fielding two battalions with Sitaware C2, mulling more
The Austrian Army plans to equip an initial tranche of two battalions with Systematic’s Sitaware command-and-control (C2) software later this year, army officials told Jane’s .

The battalions are to receive Sitaware battle management system (BMS) software as commanders consider a wider roll-out of the technology across the army. The decision to press forward with the upgrade follows the BMS software’s integration on the army’s inventory of Elbit Systems’ Tadiran Combat Net Radio 710 (CNR-710) systems in 2018.

Speaking to Jane’s at the Network Centric Warfare conference in Rome on 4 February, Colonel Horst Treiblmaier, head of communication systems for the Austrian Ministry of Defence, confirmed the procurement and said it supports the Future Tactical Communication Network (FTCN) programme. Systematic was unable to provide further details due to the 'ongoing' nature of the programme.

CNR-710 handheld radios operate between 30 and 87.975 MHz in the VHF band, providing operators with clear, secure and anti-jam modes of operation. Selective calling also enables data messages to individual and groups of radio sets at Speeds up to 16 kbps. The radios have a GPS receiver, data from which can be transmitted in burst messages.

The Sitaware suite of products - which includes Headquarters, Frontline, and Edge software packages - is designed to help mounted and dismounted forces with friendly force tracking, tactical data communication, C2, and coalition interoperability. Sitaware Frontline and Edge programmes are in service with Austria's Jagdkommando special operations unit, according to industry sources, who told Jane's the software had been "successfully integrated with the group's legacy radios and is being used on national and multinational missions".

According to Col. Treiblmaier, the FTCN is meant to extend Austria's network-centric warfare capabilities and help armed forces operate in the 'grey zone' between peacekeeping and combat operations. The FTCN is to enable Units to "command, inform, sustain, deploy, engage, and protect" across physical, information, and cognitive domains, he said. Additionally, the MoD is seeking means to minimise disruption of its communications and sensors, and to assist in operations against enemies utilising civilian information technology infrastructure across a reduced electromagnetic spectrum.

Col Treiblmaier said there could be potential to integrate into the FTCN effort reconnaissance and combat networks, online control of communications, use of robotics in all areas, and artificial intelligence.

He said the MoD also hoped to identify "new capabilities and elements" relating to semi-mobile and mobile battalion-level communication systems in an effort due to run through to 2028. "We are conducting an analysis of in- and out-of-the-country operations at the bataillon level, conducted with civilian management consultancy companies", Col Treiblmaier explained.

Comment

Additional areas of interest for the MoD are understood to include information technology services development in line with the NATO Federated Mission Network concept, as well as further Investigation of human behaviours in handling information overflow.
https://www.janes.com/article/86263/aus ... lling-more

  • 2018-05-04
    Industriseminar Halifax & Washington D.C.
    Large User Community
    More than 15 nations already use SitaWare

    [...]

    Austria
    https://fad.di.dk/Personalejura/materia ... fault.aspx
    • https://fad.di.dk/Personalejura/materia ... login=true
      • The original IRIS messaging solution developed with integration for common popular email systems in the IRIS Organisational Messaging product [15] and today this technology is used by 26 countries in the world and it is virtually the de facto standard for military messaging in the NATO region. The IRIS messaging solution is a collection of tools used to define and automatically process structured mili-tary messages. These tools are able to handle a range of international standards supporting operations from the highest echelon HQs down to tactical combat radio based environments. In fact the main standards (USMTF and ADatP-3) are being maintained and further developed using one of these tools.
        https://fad.di.dk/SiteCollectionDocumen ... ematic.pdf

Ich blicke bei all den Führungsinformations- und Waffeneinsatzsystemen, die in den letzten 15 Jahren vom Bundesheer entwickelt bzw. beschafft worden sind, nicht mehr durch. Phönix CIS, Common Layer/Combat NG, Sitaware, ...

In Dänemark ist SitaWare eine Komponente des Hærens Taktiske Kommunikationsnetværk (HTK):
______________________________________________________________________


"Wollen Personal ausbauen und aufschulen" (14. Januar 2019)
Neu ist beim österreichischen Bundesheer ein taktisches Kommunkationsnetzwerk, das um 80 Mio. Euro umgesetzt wird und womit verlegbare Führungseinrichtungen erneuert werden. Die Einbindung soll über Richtfunk, Sektorantennen und Stabantennen für Datenübertragung auf Entfernungen von bis zu 30 Kilometern erfolgen. Das Ziel sind schlussendlich verlegbare Rechenzentren.
https://www.meinbezirk.at/pongau/c-loka ... n_a3140256
Zuletzt geändert von theoderich am So 10. Mär 2019, 00:17, insgesamt 2-mal geändert.
theoderich
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Re: Future Tactical Communication Network

Beitrag von theoderich »

BARANYAI Bgdr Mag. Jürgen: Zusammenfassung WaGtgSem2018, in: Exempla Docent. Schriftenreihe der Heerestruppenschule, H 1 (2018), p. 4-6
IKTPl:
  • Die ebenen-übergreifende Verknüpfung von FüIS – BMS – WES unterstützt einerseits die Verdichtung des Lagebildes durch die Vernetzung vieler Sensoren und andererseits können Lageinformationen und -meldungen rasch geteilt werden.
  • Um eine Überforderung der Kommandanten auf den unterschiedlichen Führungsebenen zu vermeiden, sind die
    Informationen im Lagebild durch geeignete Aufbereitung und Auswertung zur Verfügung zu stellen.
  • Der Wirkungsverbund (Kampf der verbundenen Waffen, Einsatz der verbundenen Mittel) verlangt den Führungsverbund!
FUCHS ObstdG Stefan: Kampf gegen einen konventionellen Gegner in der Großstadt, in: Exempla Docent. Schriftenreihe der Heerestruppenschule, H 1 (2018), p. 14-16
Das Erfordernis eines BMS (Battlefield Management System) wurde bestätigt. Dadurch kann durch eine Verkürzung der Reaktionszeiten aufgrund des Lagebildes in Echtzeit die Führungsleistung erheblich erhöht werden.
JUD Obst Hermann: Der Führungsverbund, in: Exempla Docent. Schriftenreihe der Heerestruppenschule, H 1 (2018), p. 19-20
Das Führungsinformationssystem (FüIS) ist ein Informationssystem, bestehend aus datenfähigen Kommunikationsmitteln, Softwaremodulen und Endgeräten zur Vernetzung der taktischen bis strategischen Führungsebene
im Führungsverbund mit dem Zweck, Führungsprozesse und Stabsarbeit waffengattungsunabhängig durch automationsunterstützte Erfassung, Verteilung und Darstellung führungsrelevanter Informationen zu unterstützen. Für den Informationsaustausch zwischen FüIS untereinander und mit anderen Informationssystemen ist der internationale Standard des Multilateral Interoperability Program (MIP) spezifiziert.

Das Battlefield Management System (BMS) ist ein Informationssystem, zur Vernetzung der gefechtstechnischen Führungsebenen im Führungsverbund, mit dem Zweck, die automationsunterstützte Erfassung, Verteilung und Darstellung führungsrelevanter Informationen sicher zu stellen. Das BMS wird im Kdt-Verfahren, unter Abstützung auf Datenfunk und gefechtsfeldtaugliche Hardware (gehärtete Endgeräte, taktische Router usw.) verwendet. Das BMS muss mit dem FüIS automatisiert Informationen austauschen können. Die Schnittstelle (Hardware) dafür befindet sich in der Regel am Bataillonsgefechtsstand.

Für Waffeneinsatzsysteme (WES) gibt es auch international keine allgemein gültige Definition. Ein WES dient der Auftragserfüllung/Wirkung innerhalb der Waffengattungen, daher wäre vermutlich „Waffengattungs-Einsatzsystem“ ein besser geeigneter Begriff. Häufig auftretende Probleme bei WES resultieren daraus, dass bei der Beschaffung das „Waffengattungsdenken“ vorherrscht und der Führungsprozess nicht darüber hinaus mitgedacht wurde.

Das Fehlen standardisierter Schnittstellen zu anderen Systemen zwingt zu Doppelausstattungen und „Drehsesselschnittstellen“. Software-Insellösungen und Endgeräte sind maßgeschneidert und oft mit Monopol aneinander gebunden. Der automatisierte Informationsaustausch mit anderen Systemen ist kaum, oder nur über teure und nachträglich zu programmierende Schnittstellen, möglich.

Moderne internationale Lösungsansätze nutzen am Markt erhältliche, interoperable BMS, die mit waffengattungsspezifischen Zusatzfunktionalitäten (modular) ergänzt werden. Dadurch erspart man sich Doppelausstattungen und das Problem der Treiber für Datenübertragung und Hardware wurde bereits vorher gelöst. Ein BMS mit waffengattungsspezifischen Zusatzfunktionalitäten kann somit führungsrelevante Informationen automatisiert an den Führungsverbund übergeben. Keinesfalls zielführend ist es zu versuchen, ein WES als BMS zu verwenden, weil nur jene WaGtg für die es programmiert wurde, dieses zweckmäßig nutzen könnte.

Im IKT-System/Einsatz werden zukünftig außerdem diverse Core Services (Chat, Email, Voice, VTC, usw.) und Community of Interest Services (z.B. Geo für Beitrag „Environmental Picture) nutzbar sein müssen, die im Rahmen des Federated Mission Networking Frameworks (FMN) spezifiziert sind.

Im Führungsverbund erfolgt der Datenaustausch meistens über sogenannte „Broadband On The Move Networks“. Diese
schließen die Lücke zwischen dem ortsfesten Netz und dem Truppenfunk in den Einheiten. Im ÖBH sind die Beschaffungen im Rahmen des Vorganges „Future Tactical Communication Network“ (FTCN) die Grundvoraussetzung für die Einführung der notwendigen Kommunikationsservices im IKT-System/Einsatz.
KRAßNITZER Obstlt Franz: Beitrag Institut Artillerie, in: Exempla Docent. Schriftenreihe der Heerestruppenschule, H 1 (2018), p. 27-28
Im Kapitel Interoperabilität und Kooperation fordert das MSK 2017 für alle militärischen Aufgabenträger ein hohes Maß an Interoperabilität, sowohl mit nationalen als auch internationalen militärischen und zivilen Partnern.

Im Konkreten bedeutet dies für die Waffengattung Artillerie:
  • den Aufbau der Fähigkeit zur vernetzten Einsatzführung innerhalb des nationalen und internationalen Aufklärungs- und Wirkungsverbundes
  • die Koppelung/ Integration des verfügbaren Waffeneinsatzsystems/ Artillerie mit dem zukünftigen nationalen Battlefieldmanagementsystemen (BMS) und dem Führungsinformationssystemen (FüIS)
  • die Kopplung mit internationalen Waffeneinsatzsystemen zur Sicherstellung der multinationalen NATO-Schnittstelle ASCA (Artillery Systems Cooperation Activities).
BUKETITS Obstlt Stefan: Beitrag Institut Aufklärung, in: Exempla Docent. Schriftenreihe der Heerestruppenschule, H 1 (2018), p. 29-30
Die Erprobungen technischer Aufklärungsmittel sind teilweise abgeschlossen, eine Implementierung ist jedoch derzeit aufgrund fehlender Strukturen nicht möglich. Das InstAufkl hat in den vergangenen Monaten bei der Erstellung der Anforderungen an eine IKT-Lösung zur Vernetzung von Aufklärungssensoren zugearbeitet. Die Zielsetzung dabei ist es, einerseits zeitgerecht Informationen zur Verfügung stellen zu können (Battlefield Management System - BMS) und andererseits die dafür erforderlichen Daten erfassen und archivieren zu können (Coalition Shared Database - CSD). Die wesentliche Herausforderung hierbei ist wiederum das Fehlen der dafür notwendigen Strukturen und hier vor allem im Bereich des FGG2 der grVbd).
SCHANTL Obstlt Roland: Beitrag Institut Jäger, in: Exempla Docent. Schriftenreihe der Heerestruppenschule, H 1 (2018), p. 31-32
Aus Sicht Institut Jäger sollte bis einschließlich Bataillonsebene ein modernes Führungsinformationssystem zur Verfügung stehen. Von der Ebene Kompanie bis zum Einzelsoldaten ist ein BMS (Battelfield Management System)
erforderlich.
Diese Systeme könnten auch einen wesentlichen Beitrag zur Verlustminimierung beitragen.
HRBEK Obst Hans: Beitrag Institut Panzer & Panzergrenadier, in: Exempla Docent. Schriftenreihe der Heerestruppenschule, H 1 (2018), p. 35-36
Die Führung einer KG wird bei der MechTrp grundsätzlich von der beweglichen Befehlsstelle durchgeführt. Diese verfügt in der Regel über gepanzerte Führungsfahrzeuge, die der jeweiligen Waffengattung angepasst sind (z.B: FüSPz ULAN). Um die entsprechende Führbarkeit und Informationsverarbeitung sicherzustellen, sind verschiedene Kommunikationsmittel erforderlich.

Das bedeutet für einen Kdt die Fähigkeit bis zu drei verschiedene Funkkreise mitzuhören, zusätzlich über die VIC seine eigene Besatzung zu führen und parallel zumindest ein Führungsinformationssystem (FüIS) oder Battle Management System (BMS) zu kontrollieren und aus diesen die für ihn notwendigen Informationen heraus zu filtern, um ein aktuelles Lagebild zu haben und davon abgeleitet die richtigen Entscheidungen zu treffen. Um eine Überlastung der Kommandanten durch einen „Info overflow“ zu vermeiden, müssen die Informationen ebenengerecht aufbereitet und mit dem richtigen Medium zur Verfügung gestellt werden.
https://bibisdata.bmlv.gv.at/189769.pdf
Zuletzt geändert von theoderich am So 14. Apr 2019, 22:01, insgesamt 3-mal geändert.
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