EuroMALE - Drohne (europäisches MALE-RPAS)

Wehrtechnik & Rüstung, Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik
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roadrunner
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EuroMALE - Drohne (europäisches MALE-RPAS)

Beitrag von roadrunner »

Im April wurde auf der ILA 2018 ein 1:1 Modell des EuroMALE-RPAS vorgestellt.
MALE ... Medium-Altitude Long-Endurance
RPAS ... Remotely Piloted Aircraft System

Bild
1:1 Modell der EuroMALE auf der ILA 2018 - deutlich größer als Predator oder Heron. Photo: Messe-Berlin Gmbh

Auch wenn noch nicht alle Details gezeigt werden (tw. noch gar nicht entschieden sind), liefert das Modell einen guten Eindruck von Größe und Auslegung der Drohne. Die zwei Push-Propeller sind angeblich dem sicheren Zusammenwirken mit der zivilen Luftfahrt im EU Luftraum geschuldet. Mit der Enthüllung des Modells geht eine 2-jährige Definitionsphase der drei Industriepartner Dassault Aviation, Airbus und Leonardo zu Ende.

Beteiligt sind Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien, wobei Airbus Defence and Space die Führungsrolle innehat.

Hauptaufgabe der EuroMALE Drohne ist ISTAR (intelligence, surveillance, target acquisition, and reconnaissance), aber es soll auch eine Bewaffnungsoption geben. Man darf gespannt sein, ob das Vorhaben mit Nachdruck verfolgt wird und ob tatsächlich diese EuroMALE Drohne jemals abhebt.

https://www.flugrevue.de/militaerluftfa ... llt/753622
https://www.ainonline.com/aviation-news ... male-drone
theoderich
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Re: EuroMALE - Drohne (europäisches MALE-RPAS)

Beitrag von theoderich »

Süddeutsche Zeitung hat geschrieben:29. Mai 2018, 17:22 Uhr

Verteidigung
Bundeswehr will Kampfdrohnen anschaffen
  • Dem Haushaltsausschuss des Bundestags liegt seit dieser Woche eine Vorlage zur Anschaffung von Kampfdrohnen des Typs Heron TP vor.
  • Es geht um ein Auftragsvolumen von mindestens 900 Millionen Euro.
  • Zum ersten Mal würde die Truppe damit über ein Drohnen-Modell verfügen, das - mit entsprechender Ausstattung - auch als Waffe eingesetzt werden kann.
Von Mike Szymanski, Berlin

Eines der umstrittensten Rüstungsvorhaben von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) steht vor dem Abschluss. Dem Haushaltsausschuss des Bundestags liegt seit dieser Woche eine Vorlage zur Anschaffung von Kampfdrohnen des Typs Heron TP vor. Es geht nach Informationen der Süddeutschen Zeitung um ein Auftragsvolumen von mindestens 900 Millionen Euro. Über eine Laufzeit von neun Jahren sollen die Drohnen israelischer Herkunft geleast werden.

Zum ersten Mal würde die Bundeswehr damit über ein Drohnen-Modell verfügen, das - mit entsprechender Ausstattung - auch als Waffe eingesetzt werden kann. Allerdings wird die Bewaffnung mit dieser Vorlage nicht mit beauftragt. Darüber solle "erst nach ausführlicher völkerrechtlicher, verfassungsrechtlicher und ethischer Würdigung" gesondert entschieden werden", heißt es in den Unterlagen.

Zum Ende der vergangenen Legislaturperiode hatte die SPD im Haushaltsausschuss die Anschaffung von Kampfdrohnen noch blockiert. Bei den Sozialdemokraten wird deren Einsatz kritisch gesehen. Bisher setzt die Bundeswehr in Afghanistan und Mali Aufklärungsdrohnen vom Typ Heron 1 ein, die allerdings nach Auffassung des Verteidigungsministeriums mittlerweile "am unteren Leistungsspektrum" anzusiedeln seien. Neuere Modelle auf dem Markt sind jedoch nur noch in bewaffnungsfähiger Ausführung zu haben, was die SPD unter Druck gesetzt hat.

Auch Experten der SPD setzen sich inzwischen für die Anschaffung der Drohne ein

Im Koalitionsvertrag haben Union und SPD vereinbart, die Heron TP zu leasen. Ausdrücklich heißt es, dass der Bundestag über die Bewaffnung erst nach breiter Debatte entscheidet. "Völkerrechtswidrige Tötungen lehnen wir kategorisch ab, auch durch Drohnen." Über die Heron TP heißt es in der Beschaffungsvorlage, auch zum "dringend notwendigen Schutz eigener und verbündeter Kräfte am Boden" sei die Bewaffnung mit "Präzisionsmunition zukünftig realisierbar". Sollte das Rüstungsprojekt wie geplant vor der Sommerpause noch durchs Parlament gehen, kann die Drohne frühestens in gut zwei Jahren eingesetzt werden.

Außen- und Verteidigungspolitiker der SPD bemühen sich in einem Schreiben an die Fraktionskollegen um Zustimmung. Ohne dieses Nachfolgemodell "würde ein wichtiger Beitrag zum Schutz von Soldatinnen und Soldaten sowie der Verbündeten im Auslandseinsatz entfallen", heißt es in einem Brief an die Parlamentarier, der der SZ vorliegt. Sie würden "keine sinnvolle Alternative" zur Anschaffung der Heron TP sehen. Überraschend fällt die Begründung für die Wahl des israelischen Modells aus. Man sei nicht geneigt, sich "auch noch bei Aufklärungsmitteln von US-Technik abhängig" zu machen.

Tobias Lindner, Verteidigungspolitiker der Grünen, zeigt sich verwundert über das Verhalten der SPD. "Mit der Vorlage begibt sich die SPD in eine Zwickmühle", sagte er der SZ. "Sie will sich mit der Forderung nach einer Debatte über die Bewaffnung retten, aber eigentlich ist die Sache mit dieser Vorlage entschieden." Entweder würden mittelfristig auch Waffen gekauft oder es werde unnötig viel Geld ausgegeben.
http://www.sueddeutsche.de/politik/vert ... -1.3996034


Antwort
der Bundesregierung

auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Andrej Hunko, Christine Buchholz, Annette Groth, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. – Drucksache 18/13151 –

Kampfdrohnen der Bundeswehr für sogenannte kleinteilige, chirurgische Angriffe


18.08.2017
2. Wann und mit wem hat die Bundesregierung Verhandlungen zur „Bewaffnungsfähigkeit“ der favorisierten „G-Heron TP“ begonnen, was einer Auskunft vom vergangenen Jahr zufolge „erst nach der Eröffnung des Vergabeverfahrens und basierend auf einem Angebot“ geschehen sollte (Plenarprotokoll 18/175, Anlage 26)?

Das Angebot der Fa. Airbus DS Airborne Solutions GmbH (ADAS) über das System MALE HERON TP wurde am 9. November 2016 vorgelegt und anschließend verhandelt. Die Industrie wirkt bei den notwendigen technischen Arbeiten für die Zulassung des bewaffnungsfähigen Systems mit.

Über die Bewaffnung wurde ausschließlich mit dem israelischen Verteidigungsministerium verhandelt.
3. Inwiefern trifft es zu, wie die Bundesregierung vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf als Beklagte vortrug, dass seit Jahren feststehe, welche Bewaffnung für die deutschen Kampfdrohnen gekauft werden solle („Die Bewaffnung, die die Antragsgegnerin aus sachlich nachvollziehbaren Gründen von Anfang an favorisiert hat […]“, siehe Beschluss des Oberlandesgerichts Düsseldorf, VII-Verg 36/16 vom 31. Mai 2017)?

Bereits im Jahr 2013 wurde eine Untersuchung zu marktverfügbaren bewaffnungsfähigen Systemen durchgeführt. Im Nachgang zu dieser Untersuchung wurden regierungsseitige Gespräche mit Israel geführt.
In der Vergabeentscheidung im Jahr 2016 wurde die mögliche Art der Bewaffnung des G-Heron TP als Alleinstellungsmerkmal herausgestellt. Dies wurde durch das OLG auch für den Stand 2017 bestätigt.
a) Um welche favorisierte Bewaffnung mit welchen Spezifikationen handelt es sich dabei?

Es wurde eine Bewaffnung ausgewählt, welche die folgenden Kriterien im Sinne einer funktionalen Leistungsbeschreibung erfüllt:
  • hohe Präzision,
  • kleine Wirkladung,
  • skalierbare Effekte,
  • unmittelbare Kontrolle und Steuerung der Waffe durch die Waffenbediener,

  • Möglichkeit zur Modifikation des Auftreffzeitpunktes und
  • Möglichkeit zum Bekämpfungsabbruch bis unmittelbar vor dem Auftreffen.
"Unmittelbare Kontrolle und Steuerung der Waffe durch die Waffenbediener" klingt nach einer Art "Loitering Munition". Alle bekannten Systeme werden aber von Lkw oder von Hand aus gestartet.
c) Welches Unternehmen aus welchem Land stellt diese Raketen her?

Die Festlegung des Schutzbedarfs von Informationen zu israelischer Verteidigungstechnologie ist souveränes Hoheitsrecht der israelischen Regierung. Die Informationen zur Bewaffnung, dem Hersteller und dem Ursprungsland sind von israelischer Seite ohne Ausnahme als „GEHEIM“ eingestuft.
a) Welches Szenario wird mit der Formulierung „kleinteilige, chirurgische Angriffe“ umschrieben, und wie soll dabei vermieden werden, dass Unbeteiligte von den Raketen in die Luft gesprengt werden?

Sofern Angriffe durch Überwachung und Aufklärung nicht im Vorfeld vermieden werden können, sind für den Schutz eigener bzw. verbündeter Kräfte am Boden ggf. Maßnahmen erforderlich. Hierfür eignen sich bewaffnete MALE-Systeme, da diese durch die Kombination von Aufklärungssensoren und Effektoren eine unmittelbare, lageangepasste und verhältnismäßige Reaktion ermöglichen.

Um die Gefahr von Kollateralschäden zu minimieren, sollen deren Effektoren über eine hohe Präzision, eine kleine Wirkladung mit skalierbaren Effekten, eine unmittelbare Kontrolle und Steuerung der Waffe durch die Waffenbediener, eine Modifikation des Auftreffzeitpunktes und eine Möglichkeit zum Bekämpfungsabbruch bis unmittelbar vor dem Auftreffen verfügen.
b) Wann und wo wurde der Bedarf bzw. die Forderung zur Einrüstung von Präzisionsmunition für „kleinteilige, chirurgische Angriffe“ formuliert?

Bedingt durch den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan entstand bereits Ende der letzten Dekade der Bedarf an bewaffnungsfähigen MALE-Systemen. Die Not- wendigkeit der Einführung von Präzisionsmunition für oben skizzierte Szenarien wurde seit 2012 ausführlich begründet. Der Generalinspekteur der Bundeswehr hat am 26. Februar 2013 mit dem Dokument „Fähigkeitslücke und Funktionale Forderung (FFF) für die MALE UAS Überbrückungslösung“ den Bedarf für die Streitkräfte abschließend festgelegt.
c) Was ist der Bundesregierung darüber bekannt, inwiefern diese Forderung auch von Drohnen des Herstellers General Atomics erfüllt würde?

Die Bewertung der derzeit bekannten, von der Fa. General Atomics in den Certifiable Predator B (CPB) integrierten/integrierbaren Bewaffnung hat ergeben, dass diese Teile des Forderungskatalogs nicht erfüllt. Die seitens der Bundeswehr ausgewählte Bewaffnung ist nicht in den CPB integrierbar.
14. Wo genau in Israel oder Deutschland sollte die taktische Waffenausbildung an den favorisierten „G-Heron TP“ stattfinden?

Die taktische Waffenausbildung würde in Israel stattfinden. Die verhandelte Regierungsvereinbarung mit Israel enthält hierzu keine weitergehenden Ortsbestimmungen.
16. Wie verteilen sich die Kosten von 60 Mio. Euro die der mit Airbus bzw. der israelischen Regierung ausgehandelte nicht unterschriebene Vertrag veranschlagt, wenn die „G-Heron TP“ nicht im Grundbetrieb, sondern zusätzlich in bis zu zwei Einsatzgebieten betrieben würden (Plenarprotokoll 18/242, Anlage 22)?

Es ergeben sich durchschnittliche jährliche Kosten von ca. 30 Mio. Euro je nach Flugstundenanzahl pro Einsatzgebiet. Diese Kosten sind analog zu HERON 1 im Einsatz und beinhalten die Dienstleistung der technisch-logistischen Betreuung im Einsatzland, inklusive Wartung und Instandsetzungsarbeiten, die im Einsatzland anfallen.

a) Welcher zusätzliche, im Plenarprotokoll 18/242 nicht benannte Finanzbedarf ergäbe sich für die Ausübung der Option eines Betriebs in einem Einsatzgebiet?

Für die erstmalige Verlegung in ein Einsatzgebiet ist eine etwa einjährige Vorbereitungszeit notwendig. Die Finanzbedarfe hierfür belaufen sich je nach Flugstundenanzahl, Anzahl der Einsatzgebiete und Ersatzteilpakete im Durchschnitt auf circa 40 Mio. Euro.

b) Welche Infrastruktur oder sonstige Leistungen würden im Falle eines Einsatzes von den Vertragspartnern bereitgestellt?

Die Infrastruktur im Einsatzland wird von der Bundesrepublik Deutschland gestellt.

Die Dienstleistungen, die der Auftragnehmer zu erbringen hat, sind zusammenfassend alle notwendigen Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten, inklusive der Sicherstellung der Ersatzteilversorgung, Reparaturen und Verbrauchsgüter sowie die Zurverfügungstellung der Fluggeräte.
18. Wann soll die Definitionsstudie für ein „Europäisches MALE RPAS“ vorliegen, mit der die Rüstungskonzerne Airbus (Deutschland), Dassault Aviation (Frankreich) und Alenia Aermacchi (Italien) unter finanzieller Beteiligung der spanischen Regierung mandatiert wurden?

Die viernationale Definitionsstudie „European MALE RPAS“ wurde am 5. September 2016 nach parlamentarischer Billigung der 25 Mio. Euro Vorlage unterzeichnet und läuft über einen Zeitraum von zwei Jahren. Sie dient der Vorbereitung der Entwicklung der EURODROHNE.
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/133/1813346.pdf







SAATEG: General Atomics "Reaper" für Deutschland?

http://www.doppeladler.com/forum/viewto ... f=7&t=2962
Zuletzt geändert von theoderich am Sa 8. Okt 2022, 14:45, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: EuroMALE - Drohne (europäisches MALE-RPAS)

Beitrag von theoderich »

BAAINBw unterzeichnet Heron TP-Vertrag

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Am 13. Juni 2018 unterzeichneten Verantwortliche des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) und der Firma Airbus Defence & Space Airborne Solutions (ADAS) einen Vertrag über die Nutzung der israelischen Aufklärungsdrohne Heron TP (Heron, hebräisch für Reiher, TP Abkürzung für Turboprop).

Nach Billigung des Vertragsschlusses durch den Verteidigungs- sowie den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages am Mittwoch, kamen noch am selben Tag Verantwortliche der Beschaffungsorganisation der Bundeswehr sowie der Firma ADAS in Koblenz zur Vertragsunterzeichnung zusammen.
Im Gegensatz zu anderen Beschaffungsprojekten wird die Aufklärungsdrohne Heron TP nicht gekauft, sondern mit einem Dienstleistungsvertrag der Bundeswehr zur Verfügung gestellt. „Wir legen lediglich Ort und Zeit fest und Airbus muss das System rechtzeitig in die Luft bringen“, so Vizepräsident Schmidt-Franke. „Unsere Piloten übernehmen dann und können sich ganz auf den Aufklärungsauftrag konzentrieren.“ Auch die zeitgerechte Wartung und Durchführung von Reparaturen liegt in der Verantwortung der Industrie.

Insgesamt fünf Fluggeräte und vier Bodenstationen wird die Firma ADAS beim israelischen Hersteller Israeli Aerospace Industries für diese Zwecke bestellen und nach den Vorgaben des BAAINBw an die deutschen Bedürfnisse anpassen lassen. Damit kann das System in bis zu zwei Einsatzgebieten gleichzeitig zum Einsatz kommen.  

Die Ausbildung der Piloten wird nach einer Vereinbarung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Israel von den israelischen Streitkräften in Israel durchgeführt. „Wir freuen uns auf die neue Zusammenarbeit mit unseren Freunden und Partnern in Israel“, so der Vizepräsident des BAAINBw.  

Der Heron TP ist ein Aufklärungssystem bestehend aus Bodenstation und unbemanntem Fluggerät. Mit seinen gegenüber dem System Heron 1 erheblich verbesserten Sensoren, einer Flughöhe von über 12.000 Metern und einer verdoppelten Einsatzzeit im Zielgebiet wird das System die Aufklärungsmöglichkeiten der Luftwaffe deutlich verstärken. Insbesondere die Möglichkeit eines durchgehenden Aufklärungsbetriebs über mehrere Tage eröffnet weitreichende strategische, operative und taktische Einsatzmöglichkeiten im Vergleich zu bemannten Systemen. 

Mit Vertragsschluss beginnen beide Seiten nun die Arbeiten an der raschen Umsetzung des Projekts. Die Ausbildung der ersten Piloten beginnt bereits 2018, und der Flugbetrieb soll 2020 beginnen. Eine erste Verlegung in ein Einsatzgebiet kann dann voraussichtlich ebenfalls im Jahr 2020 erfolgen.
http://www.baainbw.de/portal/a/baain/st ... HV5RBO0OG3


Airbus signs contract for HERON TP drones with the German Armed Forces
Mit einer Aufbauphase von zwei Jahren und einer Betriebsphase von weiteren sieben Jahren wird das Vorhaben die Brücke bis zum Zulauf einer souveränen europäischen Drohnenentwicklung schlagen.
Im Rahmen des Basisvertrages erhält die Bundeswehr bewaffnungsfähige Systeme mit zusammen fünf, für Aufklärungsaufgaben ausgestattete, Flugzeuge, vier Satz Bodensegmente, Ausbildungs- und Trainingsumgebungen und alle für den Betrieb der Systeme notwendigen Leistungen. Auch die Vorbereitung des Betriebes in zukünftigen Einsatzländern ist teilweise Bestandteil des Basisvertrages.

Für die weitreichenden Aufklärungsaufgaben sind die Systeme mit Elektrooptik- und Infrarot-Sensoren sowie mit abbildenden Radarsystemen ausgestattet. Satellitenkommunikations-Systeme und deutsche Daten- und Sprach-Verschlüsselungssysteme sind ebenfalls Bestandteil. Für den wetterunabhängigen Betrieb sind die Drohnen unter anderem mit einem Wetterradar ausgestattet.

Das System MALE HERON TP soll eine militärische Zulassung des Luftfahrtamtes der Bundeswehr gemäß STANAG 4671 erhalten, was den weltweiten Einsatz des Systems ermöglicht. Diese wird ergänzt durch die Integration von Kollisionsvermeidungsfähigkeiten.

Airbus arbeitet als Hauptauftragnehmer wie beim Vorgängermodell Heron 1 mit der israelischen Firma Israel Aerospace Industries Ltd (IAI) zusammen. Ergänzend zur Hauptauftragnehmerrolle ist Airbus bereits heute ein durch das Luftfahrtamt der Bundeswehr zugelassener Heron TP Entwicklungsbetrieb und wird projektbegleitend auch der zugelassene Heron TP Herstell- und Instandsetzungsbetrieb.
http://www.airbus.com/newsroom/press-re ... orces.html



Bundestag billigt neue Bundeswehr-Drohnen – und setzt neue Hürden für Bewaffnung (neu: Vertrag)

https://augengeradeaus.net/2018/06/dron ... ewaffnung/
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Re: EuroMALE - Drohne (europäisches MALE-RPAS)

Beitrag von theoderich »

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Re: EuroMALE - Drohne (europäisches MALE-RPAS)

Beitrag von theoderich »

Verteidigungsministerium unterschlägt Heron-Drohnen
Die Bundeswehr wird fünf neue, größere Aufklärungsdrohnen bekommen. Der Bundestag hat diesem Wunsch des Militärs nach langer Debatte am 13. Juni zugestimmt, der entsprechende Leasingvertrag ist bereits unterschrieben, wie Augen Geradeaus! berichtete. Allerdings hat das Bundesverteidigungsministerium vergessen, der Öffentlichkeit ein wichtiges Detail des umstrittenen Projekts mitzuteilen: Es geht nicht um fünf Drohnen des Typs Heron TP. Es geht um bis zu sieben der unbemannten Aufklärungsflugzeuge – und damit auch um erheblich höhere Kosten.

Der Vertrag mit der Firma Airbus Defence & Space Airborne Solutions (ADAS) enthält einige Klauseln, die bislang unbekannt waren. Das geht aus einem vertraulichen Dokument des Verteidigungsministeriums hervor, das ZEIT ONLINE vorliegt. Die fünf Drohnen, über die stets debattiert wurde und die knapp eine Milliarde Euro kosten sollen, sind nur die Standardoption, die auf jeden Fall genutzt werden wird. Doch der Vertrag enthält noch zwei Erweiterungsoptionen. Die Bundeswehr kann nach Bedarf jederzeit auch sechs oder sieben Drohnen leasen – für entsprechend höhere Kosten.

Die Wahrscheinlichkeit, dass das Ministerium diese Möglichkeit nutzen wird, ist nicht gerade klein.

Die Standardoption sieht vor, dass das Unternehmen neue Drohnenpiloten ausbildet, wofür einige der Maschinen gebraucht werden. Zusätzlich dazu stehen der Bundeswehr für Einsätze maximal 6.000 Flugstunden im Jahr zur Verfügung. Diese Flugstundenbegrenzung wurde festgelegt, da die Maschinen nicht der Bundeswehr, sondern ADAS gehören und von der Firma gewartet und repariert werden.

Fünf Drohnen reichen nur für einen Kampfeinsatz

Das Problem: Die Bundeswehr will die neuen Drohnen möglichst in mehreren Einsätzen parallel fliegen. Doch das Vorgängermodell Heron 1 kam in den vergangenen Jahren allein in Afghanistan auf rund 5.000 Flugstunden pro Jahr. Will die Bundeswehr also gleichzeitig auch nur einen Einsatz in einem zweiten Land fliegen, genügen 6.000 Flugstunden kaum.
Der Vertrag sieht vor, dass ADAS die deutschen Piloten für die Drohnen in Israel ausbildet. Um mehr Flugstunden zu bekommen, kann die Bundeswehr auf diese Ausbildung verzichten und das dadurch frei gewordene Zeitkontingent für Einsätze nutzen. Die fünf Drohnen der Standardoption würden dann für einen ersten Einsatz mit 6.000 jährlichen Flugstunden und einen parallelen zweiten Einsatz mit 3.600 Flugstunden genügen. Die Mehrkosten dafür würden sich laut dem Dokument auf 102 Millionen Euro belaufen, plus Umsatzsteuer.

Will die Bundeswehr dagegen zwei größere Einsätze fliegen oder gleichzeitig auch Piloten ausbilden, reichen die fünf Drohnen nicht aus, die im Standardpaket enthalten sind. Laut Vertrag kann das Ministerium dann eine sechste und auch eine siebte Drohne leasen.

Auf Ausbildung verzichten?

Der Vertrag enthält dafür zwei Modelle. Entweder: gestrichene Ausbildung plus großer Einsatz plus mittelgroßer Einsatz mit bis zu 4.600 Flugstunden. Dafür wären demnach sechs Heron TP nötig, es fielen Mehrkosten ohne Umsatzsteuer in Höhe von 139 Millionen Euro an.

Wenn die Bundeswehr die Ausbildung künftiger Piloten weiterführen will – und alles andere wäre unsinnig –, gleichzeitig aber zwei parallele Einsätze fliegt, bräuchte sie sogar sieben Drohnen. Eine entsprechende Option sei im Vertrag vereinbart, heißt es in dem Papier. Die dadurch entstehenden Mehrkosten sind jedoch nicht angegeben.
Auf die Bundesregierung könnten mit diesen Vertragsoptionen weitere Debatten zukommen. Denn das Parlament hat gefordert, dass jeder Drohneneinsatz vom Bundestag genehmigt werden muss, auch wenn er in einem Land erfolgt, für das bereits ein Mandat vorliegt. Wegen der hohen Zusatzkosten bedeutet jede dieser Erweiterungsoptionen, dass dem Haushaltsausschuss eine sogenannte 25-Millionen-Vorlage vorgelegt werden muss. Der Bundestagsausschuss kann sie dann genehmigen. Oder auch nicht.
https://www.zeit.de/politik/deutschland ... fghanistan


10.08.2018

Gesetzentwurf
der Bundesregierung

Entwurf eines Gesetzes
über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2019
(Haushaltsgesetz 2019)

Bezeichnung der Organisation
Rechtsgrundlage und Zweck der Mitgliedschaft

  • Deutsch-israelische Kooperation MALE HERON TP; Tel Nof Airbase/Israel
Mitgliedsbeitrag der Bundesrepublik Deutschland (Pflichtleistungen)
in 1 000 €
(gerundet)

  • 36 114
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/034/1903400.pdf
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Re: EuroMALE - Drohne (europäisches MALE-RPAS)

Beitrag von theoderich »

theoderich
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Re: EuroMALE - Drohne (europäisches MALE-RPAS)

Beitrag von theoderich »

España planea la compra de 15 RPAS Euromale

Spanien plant die Beschaffung von 15 RPAS Euromale

http://www.infodefensa.com/es/2018/11/0 ... omale.html



European MALE RPAS takes the next step!

Shortly before the end of the definition study, launched in September 2016, the Programme Participating States of the European MALE RPAS programme, France, Germany, Italy and Spain, have taken a major decision on the way ahead. After an intense period of preparation, OCCAR-EA launched the invitation to tender to the potential future prime contractor Airbus Defence & Space GmbH on 31 October. On industry side, Airbus Defence & Space S.A.U., Dassault Aviation and Leonardo s.p.a. are involved as major sub-contractors for the intended Global Contract, covering development and production, as well as an initial in-service support phase. The ambitious schedule foresees a contract signature in 2019.
http://www.occar.int/european-male-rpas-takes-next-step
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Re: EuroMALE - Drohne (europäisches MALE-RPAS)

Beitrag von theoderich »

Czech Republic joins European MALE RPAS project
The Czech Republic has joined the multinational team developing the European medium-altitude long-endurance (MALE) remotely piloted air system (RPAS), the European Council disclosed on 19 November.

The country’s addition to the European MALE RPAS (formerly EuroDrone and EuroMALE) team that is being headed by Germany in partnership with France, Italy, and Spain was noted in the council’s Permanent Structured Cooperation (PESCO) updated list of PESCO projects.

While the list does not disclose the nature of the Czech Republic’s industrial participation, it will probably involve Aero Vodochody as the country’s prime defence contractor. The other international participants comprise Airbus, Dassault, and Leonardo.
https://www.janes.com/article/84737/cze ... from_rss=1


Rat "Auswärtige Angelegenheiten" (Verteidigung), 19./20.11.2018

https://www.consilium.europa.eu/de/meet ... /11/19-20/
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Re: EuroMALE - Drohne (europäisches MALE-RPAS)

Beitrag von theoderich »

Erneut 250 Millionen Euro für die Modernisierung der Bundeswehr
Weiterer Einsatz von Heron 1

Für den Schutz der Bundeswehrangehörigen sowie der internationalen Bündnispartner in Afghanistan und Mali ist nach der Billigung des Haushaltsausschusses der Weg frei für eine unterbrechungsfreie Bereitstellung der Zwischenlösung des Systems zur Abbildenden Aufklärung in der Tiefe des Einsatzgebietes - abgekürzt SAATEG Zwischenlösung. Dafür soll unverändert das unbemannte Luftfahrzeugsystem Heron 1 genutzt werden. Die Kosten belaufen sich für den Einsatz in Afghanistan auf 49,4 Millionen Euro bis Ende Mai 2020 beziehungsweise 43,8 Millionen für den Einsatz in Mali bis Ende Juli 2020.
https://www.bmvg.de/de/aktuelles/erneut ... wehr-29412
theoderich
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Re: EuroMALE - Drohne (europäisches MALE-RPAS)

Beitrag von theoderich »

Auf S. 9 des neuen Plan Anual de Contratacíon de Defensa 2019 des spanischen Verteidigungsministeriums ist ein Entwicklungsauftrag für eine Bewaffnung der neuen europäische MALE-Drohne und des bereits bei der Ejército del Aire genutzten UAS EADS "Atlante" verzeichnet, der heuer vergeben werden soll:
Órgano de contratación

10032.-SUBDIRECTOR GENERAL DE ADQUISICIONES DE ARMAMENTO Y MATERIAL

CPV principal

73422000-6.-Desarrollo de armas de fuego y munición

Título Expediente

ARMADO RPAS (ATLANTE/EURO MALE/NGWS)

Procedimiento Adjudicación

Negociado con publicidad

SARA

SI

NUTS

ES.-ESPAÑA

Importe Total previsto

2.363.000 €
http://www.defensa.gob.es/Galerias/gabi ... xblico.pdf
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