Abwehr von Drohnen

Flächenflugzeuge, Hubschrauber, Großgerät, Fliegerhorste, ...
theoderich
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Re: Abwehr von Drohnen

Beitrag von theoderich »

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Netter Einblick in die Komponenten des Systems:
Die Wärmebildkamera stammt aus der CLRT-Serie von DAT-CON Defence.
theoderich
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Re: Abwehr von Drohnen

Beitrag von theoderich »

  • ÖBH 2018 (III-284 d.B.) (Februar 2016)
    4.19 Drohnenabwehr

    Beschreibung/Begründung:

    Das hybride, terroristische Risikopotential im Luftbereich beinhaltet vor allem missbräuchlich verwendete Flächenflugzeuge, Hubschrauber, sonstige Nutzer des Luftraumes (Gleiter, Fallschirm, etc.) und unbemannte Luftfahrzeuge.

    Auf Basis dieser Bedrohung ist die Ergänzung und Optimierung des integrierten
    Aufklärungs-, Führungs- und Wirkungsverbundes durch Realisierung eines komplementären Aufklärungssystems in anderen Spektralbereichen sowie der weitere Ausbau der luft- und bodengestützten Wirkmittel als Teil eines umfassenden modularen Objektschutzsystems notwendig.

    Zur Sicherstellung des Aufklärungs-, Führungs- und Wirkungsverbundes sind hinsichtlich Drohnenabwehr Maßnahmen zu initiieren, die elektrooptische und Infrarot Sensoren, IKT Gerät zur Datenübertragung sowie elektromagnetische als auch kinetischer Wirkmittel berücksichtigen. Auch zusätzliche luftgestützte Trägersysteme sind berücksichtigt. Der vollständige Ausbau der Fähigkeit hängt auch von Erprobungen ab, die Aufschluss über die Anwendung und Verfahren im Einsatz sowie nachfolgende Strukturierung geben.

    Abdeckung im Sonderinvest/Realisierungsprogramm:

    Im Sonderinvestitionsprogramm und im Realisierungsprogramm sind derzeit keine entsprechenden Mittel zugeordnet.

    Zusätzlicher Ressourcenbedarf:

    Für oben angeführte Sensorik und Datenübertragung sind ca. € 12 Mio. für Wirkmittel ca. € 10 Mio. und unbemannte luftgestützte Trägerplattformen ca. € 50 Mio. notwendig. Gesamt sind daher ca. € 72 Mio. an zusätzlichen Mitteln für Investitionen und ca. € 7,2 Mio. im jährlichen Betrieb vorzusehen.

    Empfohlen wird das Verfügbarmachen von zusätzlichen Mitteln in der Höhe von € 72 Mio. Zusätzlich sind die jährlichen Betriebskosten von ca. € 7,2 Mio. zu budgetieren.
    https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XX ... ndex.shtml
theoderich hat geschrieben: Mi 6. Apr 2022, 21:08In Summe seien für Salzburg 18, bundesweit rund 80 Millionen Euro für die Drohnenabwehr vorgesehen.

Parlamentskorrespondenz Nr. 1271 vom 11.11.2022
Massive Mittelaufstockung für die Landesverteidigung
Laut einem Experten des Ressorts sei die Drohnenabwehr ein wesentlicher Gesichtspunkt im Aufbauplan. Mit den derzeitig veranschlagten Mitteln von 150 Mio. € könnten sechs Objekte vor Luftangriffen durch Drohnen geschützt werden.
https://www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAH ... ndex.shtml


Ein paar Aufnahmen von der AP22:

Bild
https://www.facebook.com/aaronia.ag/pos ... %2CO%2CP-R

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https://www.facebook.com/aaronia.ag/pos ... %2CO%2CP-R

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Wolfgang
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Re: Abwehr von Drohnen

Beitrag von Wolfgang »

Ich glaube aber auch, daß es auch ein aktives Wirkmittel geben sollte. Damit meine ich eine Kanone wie das System Skyranger 30/35 von Rheinmetall. Das System ist speziell für diesen Bereich ausgelegt und könnte unsere alten Oerlikon ersetzen. Das System müsste sowieso massiv modernisiert werden. Das System Skyranger könnte auch suf LKW verbaut werden und wäre somit sehr mobil und schnell verlegbar. Das System Skyranger könnte nebst der Kanone auch mit FlA Rak ausgerüstet werden.
Acipenser
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Re: Abwehr von Drohnen

Beitrag von Acipenser »

Auf alle Fälle wäre der Skyranger ein würdiger Nachfolger der in die Jahre gekommenen Flak. Neben ein paar geschützten LKWs mit dem Skyranger ausgestattet sollte aber gut geschützte Radpanzer oder eben geländegängige Kettenfahrzeuge mit dem System ausgestattet werden, die es der Mannschaft erlaubt gut geschützt vor Gegenschlägen im Gemüse handlungsfähig zu bleiben
Bei einem Massiven Gegenschlag müsste nämlich die Mannschaft unverzüglich einen Stellungswechsel vornehmen um sich selbst und das System einsatzbereit zu halten. Für einen LKW wäre das meist nur auf befestigten Wegen möglich, was ein leichtes Ziel abgibt, auf Ketten hingegen wäre eine Über-Landflucht jederzeit möglich
theoderich
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Re: Abwehr von Drohnen

Beitrag von theoderich »

Wolfgang hat geschrieben: So 13. Nov 2022, 23:20 Ich glaube aber auch, daß es auch ein aktives Wirkmittel geben sollte. Damit meine ich eine Kanone wie das System Skyranger 30/35 von Rheinmetall. Das System ist speziell für diesen Bereich ausgelegt und könnte unsere alten Oerlikon ersetzen.
Leider sind die 35 mm-Kanonen zur Drohnenabwehr nicht besonders gut geeignet:

GOLDA Thomas: Die Waffengattung Fliegerabwehr des Österreichischen Bundesheeres im Inlandseinsatz bis 2030. Notwendige Fähigkeitsentwicklung der Waffengattung Fliegerabwehr im Österreichischen Bundesheer auf Basis der neuen Bedrohungen, für den Einsatz im Inland (Wien, Mai 2019), p. 73
UAS der Klasse 3 lassen sich mit Mistral, ein lock- on vorausgesetzt, mit einer nahezu 100% Absturzwahrscheinlichkeit bekämpfen. Mit der Feuereinheit 35mm ist auf Grund der kleinen Silhouette eine effiziente Bekämpfung nur im Nahbereich möglich, aber nicht vielversprechend.

Die Bekämpfung von UAS der Klassen 1 und 2 stellen für die Wirkmittel eine besondere Herausforderung dar. Das Problem des Treffens eines UAS mit Mistral besteht darin, dass der Suchkopf der Lenkwaffe auf das Ziel aufschalten können muss. Das ist nur bei entsprechender Wärmeabstrahlung (IR- Signatur) möglich. Je kleiner das UAS, umso unwahrscheinlicher wird die Möglichkeit des Aufschaltens. Bei der Feuereinheit 35mm liegt das Problem in der Streuung der verschossenen Granaten. Da das Ziel direkt getroffen werden muss, wird die Bekämpfung mit kleiner werdender Zielgröße immer schwieriger. Im Rahmen eines Luftzielschießens in Deutschland im Jahr 2010 wurde mit dem System 35mm auf Drohnen geschossen:

Bei der Drohne handelte es sich um ein System der Klasse 2 mit ca. 50 kg, einer Geschwindigkeit von ca. 120 m/s bei einem Flug von 200 m über Grund. Bei insgesamt sieben Zielflügen wurde die Drohne zweimal getroffen. Dies allerdings mit einem hohen Munitionseinsatz, welcher nicht mehr nachvollzogen werden kann.

Die Bekämpfung von Marschflugkörpern bei einem Einsatz in Bodennähe ist ähnlich zu sehen wie die Bekämpfung von UAS. Hoch und schnell fliegende Marschflugkörper können nicht bekämpft werden.

Steilfeuergranaten, Raketen (Systeme ähnlich einer RPG- 7 indirekt gerichtet) und Bomben können durch Wirksysteme der Bodengebundenen Luftabwehr nicht bekämpft werden. Hierzu sind spezielle, eigens vorgesehene Systeme erforderlich.
https://bibisdata.bmlv.gv.at/196113.pdf
Albert
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Re: Abwehr von Drohnen

Beitrag von Albert »

Die Drohnenabwehr ist mit neuen 30 oder 35 mm Flugabwehrkanonen (Skyranger etc.) und den dazugehörigen Radaren und optischen Sensoren überhaupt kein Problem. Allerdings ist die benötigte AHEAD Munition recht teuer und die Abwehr von Kleinstdrohnen nur bis 2000 Meter möglich. Die aktuellen österreichischen 35 mm Zwillingsflak-Systeme sind dafür aber nicht geeignet.
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Doppeladler
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Re: Abwehr von Drohnen

Beitrag von Doppeladler »

Unsere GDF-005 ließen sich sowohl für AHEAD Munition umrüsten als auch den Schützen durch Optronik ersetzen. Für beides gibt es Lösungen von der Stange. Ohne AHEAD Munition kann man die Geschütze eigentlich gleich abstellen.
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theoderich
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Re: Abwehr von Drohnen

Beitrag von theoderich »

Drohnenabwehr - Verfahrenserprobung; Zieldarstellung und Lieferung Auswertesoftware

https://www.auftrag.at/ETender.aspx?id= ... ction=show
theoderich
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Re: Abwehr von Drohnen

Beitrag von theoderich »

Doppeladler hat geschrieben: Mo 23. Mai 2022, 12:11




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