Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Flächenflugzeuge, Hubschrauber, Großgerät, Fliegerhorste, ...
iceman
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von iceman »

theoderich hat geschrieben: Di 14. Jul 2020, 14:30 Der Bundespräsident darf gemäß Art. 70 (1) B-VG die gesamte Bundesregierung oder den Bundeskanzler entlassen, einzelne Regierungsmitglieder jedoch nur auf Vorschlag des Bundeskanzlers.

Jetzt fällt es mir auch wieder ein. Der BP kann aber einen Minister bei der Regierungsbildung nicht angeloben? Vielleicht hätte er da besser hinschauen sollen.
iceman
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von iceman »

Maschin hat geschrieben: Di 14. Jul 2020, 16:01
iceman hat geschrieben: Di 14. Jul 2020, 12:23 Das man mit der Hubschrauberbeschaffung jetzt noch 5 Jahre zuwarten will entzieht sich meiner Logik.
Und das Tanner in punkto Airbus immer noch den Beleidigten spielt, und ohne Beweise vor Gericht ziehen will, da die Staatsanwalt zum Teil die Ermittlungen eingestellt hat, irgendwie auch.
Meine Hoffnung ist, das BP VdB endlich Tanner entlässt und Kanzler Kurz eine Kopfwäsche erteilt.....(würde anderen ÖVP-Ministern allerdings auch nicht schaden)....
Pech gehabt der Zug ist jetzt abgefahren. Wenn man kompetente Politiker gehabt hätte dann hätte es hinter verschlossenen Türen Gespräche gegeben und Airbus wäre uns 100% entgegen gekommen. Es hätte einen neuen Wartungsvertrag gegeben was die Flugstunde weiter nach unten gedrückt hätte, MLU inkl Selbstschutz und mit Deutschland einen Vertrag für drei T1 Twins ab 2022 und die 105 hätte man bis 21 noch rüber gebracht. Aber nein darf es alles nicht sein. Jetzt stirbt der Fighter und in Sachen Hubschrauber wird sich Richtung Deutschland auch nicht mehr viel tun. Außer das in Zukunft auch der Hubschrauber B-Kurs nach Bückeburg ausgelagert wird.
Mein Gefühl war immer, man lässt sich zwei Optionen offen:
1. Option: Gov to gov mit Italien:
Ankauf von A109 oder A169 plus einige M346 als Saab-Ersatz

2. Option: Gov to Gov mit DE:
Ankauf von H135 oder H145 plus MLU EF und leasing von 3 twins der Luftwaffe
öbh
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von öbh »

wäre interessant, ob die Leonardo M-345 in puncto Düsenausbildung als Vorstufe für die EF-Schulung in Laage ausreichen würde. Diese wäre gegü der M-346 in Anschaffung und Betrieb wesentlich billiger, würde aber trotzdem eine moderne Düsenausbildungsplattform darstellen. Mit der M-345 könnte zwar keine LRÜ im höheren Geschwindigkeitsbereich durchgeführt werden, aber als weiters Einsatzspektrum etwa für die Überwachung einer Flugverbotszone (zB Davos) für den unteren Geschwindigkeitsbereich gegen langsam fliegende Ziele, eine taugliches kosteneffizientes Mittel darstellen. Eine Anschaffung von 6-8 Maschinen würde ausreichen, um eine kostengünstige Saab-Nachfolge sicherzustellen.
muck
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von muck »

iceman hat geschrieben: Di 14. Jul 2020, 21:482. Option: Gov to Gov mit DE:
Ankauf von H135 oder H145 plus MLU EF und leasing von 3 twins der Luftwaffe
Woher kommt dieser Vorschlag eigentlich? Es ist nicht so, als hätte die Luftwaffe zu viele Typhoons herumstehen.
anastasius
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von anastasius »

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS ... arrenbauer

Verteidigungsministerin Tanner besuchte deutsche Amtskollegin Kramp-Karrenbauer

[quote]Ein weiteres Gesprächsthema war die gemeinsame Vorgangsweise im Rahmen der grenzüberschreitenden Luftraumüberwachung. Das geplante „Luftpolizeiabkommen“, das in Kürze unterzeichnet werden soll, stellt ein besonderes Zeichen der Zusammenarbeit beider Länder dar und soll das Überfliegen der Staatsgrenzen bei der Übergabe von verdächtigen Flugzeugen erleichtern.[quote]
anastasius
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von anastasius »

muck hat geschrieben: Mi 15. Jul 2020, 02:31
iceman hat geschrieben: Di 14. Jul 2020, 21:482. Option: Gov to Gov mit DE:
Ankauf von H135 oder H145 plus MLU EF und leasing von 3 twins der Luftwaffe
Woher kommt dieser Vorschlag eigentlich? Es ist nicht so, als hätte die Luftwaffe zu viele Typhoons herumstehen.

Es wurde seinerzeit auch darüber gemunkelt dass sich Spanien seine Tranche 3B möglicherweise von Peru abkaufen lässt.
In May 2013 Secretary of State for Defence Pedro Morenés stated that “Spain did not see a necessity in the undertaking of Tranche 3b”, in essence meaning that the last 14 aircraft initially contracted by the Spanish Government as part of the T3b would now be cancelled. However, this should not pose any problems to the operational capabilities of the EA, since with 72 aircraft remaining there was enough to equip four squadrons as initially planned. It is likely that the 14 aircraft will still be built though, as the the total number is due under the work share contract. Airbus Defence & Space will therefore work hard to find a customer for 14 aircraft. At the time of going to press, Peru was reportedly a potential customer
Würde es wirkliches Interesse geben, sollte man eigentlich mit Spanien verhandeln. Die wären vermutlich froh wenn sie einige EFs loswerden würden. Kein wunder bei dem finanziellen Zustand des Landes auch ohne Corona.
Maschin
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von Maschin »

muck hat geschrieben: Mi 15. Jul 2020, 02:31
iceman hat geschrieben: Di 14. Jul 2020, 21:482. Option: Gov to Gov mit DE:
Ankauf von H135 oder H145 plus MLU EF und leasing von 3 twins der Luftwaffe
Woher kommt dieser Vorschlag eigentlich? Es ist nicht so, als hätte die Luftwaffe zu viele Typhoons herumstehen.
Nein die Deutschen haben nicht zuviele EFT.
Das einzige was jetzt geschieht ist das nach und nach die Tranche 1 außer Dienst gestellt wird um die vorhandene T1 Flotte bis 2025/27 in der Luft zu halten. Danach werden diese Maschinen im Rahmen des „QUADRIGA“ Programms mit Tranche 4 Maschinen ersetzt.
forumla1express
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von forumla1express »

anastasius hat geschrieben: Mi 15. Jul 2020, 04:14 Würde es wirkliches Interesse geben, sollte man eigentlich mit Spanien verhandeln. Die wären vermutlich froh wenn sie einige EFs loswerden würden. Kein wunder bei dem finanziellen Zustand des Landes auch ohne Corona.
Der Artikel über das EF Angebot an Peru ist veraltet, das ist längst vom Tisch. Nachdem Spanien die F-18 in den kommenden Jahren außer Dienst stellt, brauchen die sehr wohl ihre EF selbst. Erst kürzlich wurde wieder geschrieben, dass Spanien erwägt zunächst 20 zusätzliche EF als F-18 Ersatz zu kaufen.
Spanien rüstet bisher als Einzige Nation in Eigenregie die T1 nach, was ich auch für unsere EF als sinnvoll erachten würde. Nur verkaufen die leider keine Hubschrauber...
opticartini
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von opticartini »

opticartini hat geschrieben: Mo 13. Jul 2020, 18:37 https://www.wienerzeitung.at/nachrichte ... cnt=980935

vom 04.08.2018

>>>Die Nachrüstung für einen Betrieb über dieses Datum hinaus würde demnach 200 Mio. Euro kosten. Das Verteidigungsministerium bestätigte am Samstag, dass sich das sogenannte "Grounding" der Eurofighter ab 2022 aus Schätzungen der Evaluierungskommission ergibt. Sollte nichts getan werden, wären ab diesem Zeitpunkt keine Softwareupdates mehr möglich. "Dann ist zu vermuten, dass er ab diesem Zeitpunkt nicht mehr fliegen kann", sagte ein Sprecher von Verteidigungsminister Mario Kunasek.
Und wird 2020 erneut bestätigt:

https://orf.at/stories/3173725/

>>>Um Österreichs Eurofighter für die kommenden zehn Jahre für die Luftraumüberwachung fit zu halten, müssten zusätzlich zum laufenden Betrieb 165 bis 210 Mio. Euro investiert werden. Das hat Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) heute in Beantwortung einer Dringlichen Anfrage der FPÖ im Bundesrat erklärt.<<<

Drei Verteidigungminister von drei unterschiedlichen Parteien bestätigen, dass der Eurofighter-Weiterbetrieb angeblich nur um rund 200 Millionen Euro möglich ist.

Das dürfte also weniger der Theorie entspringen, Doskozil's Sonderkommission hätte als Hauptziel gehabt, einen Vorwand zum Abstellen der Eurofighter zu erbringen, sondern eher dürfte es so sein, dass in den 200 Millionen allerlei Wünsche (Stichwort: PIRATE, DASS etc.) der Luftstreitkräfte enthalten sind, die jedoch einer kritischen Betrachtung im Lichte der tatsächlichen Aufgaben nicht standhalten.

Damit trägt das Bundesheer, mit der Hoffnung man könne sich eine Aufrüstung "erjammern", selbst sein Scherflein dazu bei, dass die Eurofighter hierzulande den Ruf eines teuren Schrotts haben.

Interessant in dem Zusammenhang ist das Wording des o.g. Artikels, nämlich "fit halten". Bis jetzt konnte niemand erklären, was darunter zu verstehen ist. Unter der Voraussetzung, dass man den Status quo erhalten möchte stellt sich die Frage: Was von den 200 Millionen MUSS gemacht werden, was MÜSSTE gemacht werden, was SOLLTE gemacht werden und was KÖNNTE gemacht werden?

Ich vermute da geht's um die Anfrage:
https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/BR ... ndex.shtml

Die schriftliche Antwort ist - Stand jetzt - noch nicht online, zumindest finde ich sie nicht.
theoderich
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

opticartini hat geschrieben: Mi 15. Jul 2020, 20:07Die schriftliche Antwort ist - Stand jetzt - noch nicht online, zumindest finde ich sie nicht.
Dringliche Anfragen werden üblicherweise mündlich beantwortet ;-) Praktischerweise sind seit kurzem die Sitzungen als Liveübertragungen verfügbar.

vorsätzliche Gefährdung der Sicherheit Österreichs durch BM Tanner (3786/J-BR/2020)

https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/BR ... ndex.shtml
16. Welche neuen Wartungsverträge mit Airbus gibt es, sind geplant, da durch den Wegfall der Saab 105Ö die Eurofighter vermehrt zum Einsatz kommen?
  • Zu 16:

    Mit Airbus Defence & Space, Airbus, besteht aktuell ein Vertragsverhältnis über die logistisch-technische Unterstützung zum Betrieb der Eurofighter-Flotte. Es handelt sich um den Maintenance Contract 2, der im Mai 2019 abgeschlossen wurde und eine Laufzeit bis 2022 hat. Der Wegfall des Systems Saab 105 mit Ablauf des Jahres 2020 hat keine Auswirkung auf diesen Kontrakt. Also keine neuen Verträge und mein Ziel ist unverändert der Ausstieg aus dem Vertrag.
17. Welche Kosten entstehen damit gegenüber Airbus?
  • Zu 17:

    Bis zum Vertragsende des MC2 werden voraussichtlich 23,4 Millionen Euro aufzuwenden sein.
18. Wie hoch liegt der jährliche Gesamtbetriebsaufwand für den Eurofighter?
  • Zu 18:

    Der jährliche Betriebsaufwand für den Eurofighter liegt aktuell bei 80 bis 90 Millionen Euro im Jahresschnitt. Darunter fallen die Logistik, der Treibstoff und die Munition.
Das ist ja interessant: Erst vor fünf Monaten klang das nämlich ganz anders:
  • Luftraumüberwachung in Österreich (275/AB) (Beantwortet am 4. Februar 2020)
    10. Wie viel kostet eine durchschnittliche Flugstunde einer Saab-Maschine?

    11. Wie viel kostet eine durchschnittliche Flugstunde eines Eurofighters?
    • Zu 10 und 11:

      Der jährliche Betriebsaufwand für das System SAAB 105 Ö beläuft sich auf rund 3,5 bis 4 Mio. Euro; für das System Eurofighter Typhoon liegt dieser bei 60 bis 65 Mio. Euro.
    https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XX ... ndex.shtml


19. Was kostet 2020 eine Flugstunde für den Eurofighter, da der langjährige Airchief des Bundesheeres Karl Gruber im Interview mit den „Salzburger Nachrichten“ vom 09.07.2020 von weit höheren Kosten gesprochen hat?

20. Warum wurden hier bewusst falsche Zahlen von Ihnen verbreitet?
  • Zu 19 und 20:

    Im Jahr 2019 betrugen die Kosten einer Flugstunde des Systems Eurofighter ca. 60.000 Euro. Darunter fallen Logistik, Treibstoff und Munition.
21. Was kostet 2020 eine Flugstunde für die Saab 105?
  • Zu 21:

    Nach jetzigem Stand liegen die Kosten bei ca. 3000 bis 3500 Euro.
22. Werden die Eurofighter 2021 ohne weitere Investitionen noch für die aktive Luftraumüberwachung einsetzbar sein, da Sie in der „ZiB2“ am 6.7.2020 ge­sagt haben, dass die Luftraumüberwachung für dieses Jahr in jedem Fall ge­sichert wäre?
  • Zu 22:

    Ein Betrieb des Systems Eurofighter würde für die kommenden zehn Jahre für Hard- und Softwareanpassungen an den Stand der Technik sowie für die Behebung von Obsolenzen [sic!; Obsoleszenzen] einen über den Betrieb hinausgehenden zusätzlichen Budgetaufwand von geschätzten 165 bis 210 Millionen Euro erfordern.
23. Entstehen dem Bundesheer und damit auch der Republik zusätzliche Kosten, da sie keine Entscheidung zur weiteren Zukunft der aktiven Luftraumüberwa­chung getroffen haben?
  • Zu 23:

    Durch die Einstellung des Systems Saab 105 fallen zusätzliche Kosten für die externe Ausbildung von Piloten im Ausland an. Darüber hinaus werden jährlich 1500 Flugstunden beim System Eurofighter sicherzustellen sein. Dem gegenüberzustellen ist, dass eine Nachbeschaffung der Saab 105 um ein Vielfaches teurer wäre.
https://www.parlament.gv.at/MEDIA/play. ... 1594834754


Und Armin Wolf muss dem EF daraus natürlich einen Strick drehen:



Aber es gibt - man sehe und staune - auch Twitter-Nutzer, die mitdenken!



Zuletzt geändert von theoderich am Do 16. Jul 2020, 22:24, insgesamt 4-mal geändert.
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