EGGER Olt Bernhard:
Die 4. Panzergrenadierbrigade, in: Unser Auftrag. Zeitschrift der Offiziersgesellschaft Wien, Bd. 298 (Juni 2022), p. 19-20
Am 17. Mai hielt der Kommandant der 4. Panzergrenadierbrigade, Bgdr Siegward Schier, im Kasino am Schwarzenbergplatz einen hochinteressanten Vortrag zum Zustand und zur Zukunft der mechanisierten Truppe im Bundesheer.
An Material verfügt die Brigade im wesentlichen über das folgende Gerät: 52 Kampfpanzer Leopard 2A4, 112 Schützenpanzer Ulan, 15 Artilleriegeschütze M109A5Ö, 7 gepanzerte Fahrzeuge Husar für die Aufklärer (eigentlich sollten die AufklKp im AAB4 mit SPz Ulan ausgerüstet sein), 18 gepanzerte Fahrzeuge Dingo (ebenfalls beim AAB4; die Dingos eignen sich aufgrund ihrer MRAP konzipierten Panzerung insbesondere auch für den Schutz vor Minenbedrohung), 9 Bergepanzer M88, 11 leichte Bergepanzer Greif sowie ca. 450 Radfahrzeuge.
Ursprünglich wäre geplant gewesen, bei nur einer Kompanie KPz und zwei Kompanien SPz die Lebenszeitverlängerung durchzuführen. Bedingt durch die geänderte Sicherheitslage in Folge des Ukraine-Krieges hat man sich nun entschlossen, bei allen vorhandenen KPz und SPz eine Obsoleszenzbereinigung durchzuführen. Dazu sind auch schon in engem Zusammenwirken mit KMW für KPz LEOPARD und GDELS für den SPz ULAN konkrete Planungen zur Obsoleszenzbereinigung angestellt worden.
Bgdr Schier führte unter anderem aus, dass seiner Ansicht nach bei der Erhaltung des Rekonstruktionskerns der schweren Waffen das weitere Bestehen eines PzB und zweier PzGrenB das unterste Limit darstellt. Die Lebenszeitverlängerung des Geräts sei sehr positiv, aber dennoch sollte man grundsätzlich eine Kampfwertsteigerung anstreben (insbesondere im Hinblick auf einen verbesserten Panzerschutz, besonders im Bereich des Minenschutzes). Für den SPz wäre eine Steigerung der Panzerabwehrkapazität auf weite Entfernung, beispielseise durch eine turmmontierte PAL, notwendig.
https://www.ogwien.at/download/?wpdmdl=693