Genau darüber diskutieren wir hier seit zehn, zwölf Kommentaren.
Alarich hat geschrieben: ↑Mi 16. Jun 2021, 10:03[…]
Frage vorab: Ist nicht pampig gemeint, aber möchtest Du auch auf die anderen Einwände antworten, die ich hatte? Denn dies hier ist ja nur ein Nebenkriegsschauplatz:
Alarich hat geschrieben: ↑Mi 16. Jun 2021, 10:03Das ist doch jetzt schon die Brig werden in 2 Kampfgruppen geplant
darum haben auch die Ari nur noch 2 Kp je Kampfgruppe eine
und jede Gruppe hat ihre Pio Kp
so neu ist das wieder nicht
3 Versorgungs KP 1 für jede Gruppe
1 res für die Aufkl und Brig ebene
Nach dem letzten Stand (der seit dem Eckpunktepapier überholt sein könnte, siehe z.B. die Frage, wo die Sanitätsregimenter enden), sollen die schweren Brigaden eine Gliederung bekommen, die sowohl für Landes- und Bündnisverteidigung als auch Stabilisierungsoperationen taugt. Darum wurden ihnen auch die Jägerbataillone zugeordnet.
Jede Brigade erhält vier Kampfbataillone; je nach Gattung als Panzerbrigade zwei Panzerbataillone, ein Panzergrenadierbataillon und ein Jägerbataillon, oder als Panzergrenadierbrigade zwei Panzergrenadierbataillone, ein Panzerbataillon und ein Jägerbataillon. Brigadetruppen sind nur in Kompaniestärke vorhanden.
Geht die Brigade in einen Einsatz niedriger Intensität, wird die Hauptlast vom Jägerbataillon getragen, das abweichend von der Grundgliederung Unterstützung durch die anderen Kampfbataillone bekommen kann. Im Verteidigungsfall gehen hingegen die Panzer- und Panzergrenadierbataillone vor; die Jäger sind Reserve und sichern den rückwärtigen Raum.
Doktrinär kennt die Bundeswehr die Organisationsform der Battlegroup eigentlich nicht, daher ist sie in der Friedensgliederung nicht abgebildet und es gibt keinen deutschen Namen dafür. ("Kampfgruppe" wird teilweise als vorbelastet, teilweise unter Verweis auf die Heeresstruktur I abgelehnt, wo Kampfgruppen den Brigaden entsprachen.)
OTL Karl hingegen will, wenn ich es recht verstanden habe, kleine Divisionen zu bis zu acht Battlegroups in der Grundgliederung. Eine solche Battlegroup wäre im V-Fall wohl nicht durchhaltefähig, wie schon der Einsatz in Litauen zeigt. Die vielen kleinen Anhängsel sind ein logistischer Alptraum und zugleich im Nu restlos vernichtet.
Übrigens lohnt sich der Blick auf die HS I, während der Kampfgruppen – Kopien der amerikanischen Regimental Combat Teams des Zweiten Weltkriegs – die Hauptkräfte der Divisionen bildeten. Damals ging man davon aus, dass die klassischen Brigaden zu groß seien, um im erwarteten Atomkrieg überlebensfähig zu sein.
Bloß erwiesen sich die Kampfgruppen als zu schwach. Die Parallelen sind auffällig: Das GIDS fordert eine komplette Ausrichtung der Bundeswehr auf einen Gegner, der sich auf eine Waffe abstützt, der man nichts entgegenzusetzen habe. Klassische Durchhaltefähigkeit? Fehlanzeige. Nebenbei: Die HS I war schon 1959 wieder Geschichte.