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Schweiz: SIGINT-AVS

Verfasst: Sa 18. Aug 2018, 03:06
von theoderich
Ich habe in diesem Thread versucht, die klassifizierten Standorte des Schweizer EloKa-Systems SIGINT-AVS (6 Sensoren, die über die Schweiz verteilt sind) zu lokalisieren:
  • Hage (bei Beggingen, Schaffhausen; "Hagenturm")
Beim Standort in der zitierten Broschüre der armasuisse handelt es sich um den Titlis (Kanton Obwalden):

Bild
http://www.engelberg.ch/galerie/bergbahnen-bergwelt/


In diesem Bericht der Eidgenössischen Finanzkontrolle wird die Bezeichnung "ELINT-AVS" verwendet:

Botschaft
über die Beschaffung von Armeematerial
(Rüstungsprogramm 2005)

4.2 Mit den Vorhaben verknüpfte, bereits realisierte oder geplante Projekte

Integriertes Funkaufklärungs- und Sendesystem (IFASS)
  • Das Integrierte Funkaufklärungs- und Sendesystem steht in keiner direkten Abhängigkeit zu einem anderen Projekt. Es baut auf den Systemen Op EA-System und Takt EA-System auf, welche teilweise weiter- beziehungsweise umgenutzt werden.
  • Das Integrierte Funkaufklärungs- und Sendesystem ist Teil des Signal Intelligence Verbundes (SIGINT-Verbund). Dieser Verbund ermöglicht eine zeitgerechte Unterstützung der Luftlageidentifikation. Hauptkunde ist das Zentrale SIGINT Auswerte- und Verarbeitungssystem LW (SIGINT-AVS LW).
https://www.admin.ch/opc/de/federal-gaz ... 5/3567.pdf


Eigentlich müsste es noch wesentlich mehr Standorte geben:
  • 2.1.4 Beschaffung

    [...]
    • ESM-Teil, bestehend aus:
      • 1 fixes ESM-System (permanenter Betrieb) mit 12 fixen Peilern und 4 fixen Operation Centers
      • 5 mobile ESM-Systeme mit je 4 mobilen Peilern und 1 mobilen Operation Center
      • Know-how-Transfer (Zusammenarbeit ELTA – RUAG)
    https://www.admin.ch/opc/de/federal-gaz ... 5/3567.pdf
  • Konzept zur langfristigen Sicherung des Luftraumes
    Bericht des Bundesrates in Erfüllung des Postulats Galladé 12.4130 vom 12. Dezember 2012

    vom 27. August 2014
    Der Luftraumüberwachung und Aufbereitung der Luftlage dienen diverse ortsfeste und mobile Sensoren: Radarsensoren, Luftwaffennachrichtenposten und Signalaufklärungssysteme.
    Luftwaffennachrichtenposten verfügen über optische Sensoren.
    Die Signalaufklärung SIGINT (Signal Intelligence) besteht aus den Teilen Funkaufklärung COMINT (Communication Intelligence) und elektronische Aufklärung ELINT (Electronic Intelligence). Die Funkaufklärung umfasst die Aufklärung fremder Kommunikationssysteme, die elektronische Aufklärung die Aufklärung fremder Ortungs- und Lenksysteme, wie Radarsysteme.
    Sensoren für die aufbereitete Luftlage

    Zur Erstellung der aufbereiteten Luftlage werden Daten mit Radarsystemen und Systemen für die Signalaufklärung gewonnen. Die Sensoren können luft- oder bodengestützt sein.

    [...]

    Mit den aktuellen elektronischen Aufklärungssystemen der Armee können fremde Radarsysteme nur ungenügend geortet und vermessen werden. Die Qualität der gesammelten Radar-Parameter ist unzureichend, um die Selbstschutzsysteme der eigenen Luftfahrzeuge wirkungsvoll zu konfigurieren. Mit einem Vorprojekt soll die Beschaffung eines Ersatzsystems für das bisherige System zur elektronischen Aufklärung eingeleitet werden. Die Inbetriebnahme ist für 2021 geplant. Dieses System soll auch einen Beitrag zur aufbereiteten Luftlage liefern. Um diese wichtige Fähigkeit lückenlos aufrechtzuerhalten, ist eine Übergangslösung geplant.

    In der Signalaufklärung liefert das Integrierte Funkaufklärungs- und Sendesystem IFASS auch Beiträge für die Luftraumüberwachung, wie zum Beispiel Aufzeichnungen von Funkabstrahlungen von Luftfahrzeugen. Damit werden die Radardaten ergänzt. Aufgrund bisheriger Erfahrungen sollen weitere Module (Hard- und Software) zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit realisiert werden.
    https://www.parlament.ch/centers/eparl/ ... BR%20D.pdf

Mich wundert es, dass es keinen anderen Staat in Europa gibt, der so ein System für die LRÜ einsetzt.


P.S.: In dieser 2016 erschienen Ausgabe der Zeitschrift "Armee.ch" wird ein "fixer Standort des Richtstrahlbataillons 4" erwähnt:

https://www.vtg.admin.ch/de/media/publi ... f.pdf.html

Den Fotos nach zu urteilen, handelt es sich dabei um den Matro, nördlich von Biasca.