D: Schwerer Transporthubschrauber

Wehrtechnik & Rüstung, Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik
theoderich
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Re: D: Schwerer Transporthubschrauber

Beitrag von theoderich »

Nachtsicht für die Nato-Speerspitze: VJTFVery High Readiness Joint Task Force erhält 5.000 Bildverstärkerbrillen
Die Elektronische Schutzausstattung der CH-53 wird aktualisiert

14 Hubschrauber CH-53 GS/GE (Gesetzliche Schutzaufgaben/German Enhanced) erhalten nun eine verbesserte elektronische Schutzausstattung. Für die bisher genutzten Untersysteme Radar-, Laser-, Flugkörperwarnanlage und Täuschkörperabwurfanlage sind Ersatzteile nicht länger erhältlich. Sie werden deshalb durch moderne Systeme ausgetauscht. Die elektronische Schutzausstattung dient zum Schutz des Hubschraubers und der Besatzung vor infrarot-, radar- oder lasergelenkten Flugkörpern. Bei Bedarf können weitere zwölf Helikopter umgerüstet werden. Die CH-53 sollen bis 2030 durch den neu zu beschaffenden schweren Transporthubschrauber abgelöst werden.
https://www.bmvg.de/de/aktuelles/vjtf-e ... en-5059582
theoderich
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Re: D: Schwerer Transporthubschrauber

Beitrag von theoderich »

Schriftliche Fragen mit den in der Woche vom 5. Juli 2021 eingegangenen Antworten der Bundesregierung

https://dip.bundestag.de/drucksache/sch ... m_ab&pos=1
  • 93. Abgeordneter Dr. Marcus Faber (FDP)

    Wie hat sich die Anzahl der Sicherheitslandungen der CH-53 der Luftwaffe in den vergangenen 15 Jahren entwickelt (bitte in Jahresscheiben un-abhängig der CH-53-Version aufschlüsseln), und welche „Entscheidung zur Beschaffung eines schweren Transporthubschraubers“ wurde seitens der Verteidigungsministerin getroffen, die diese Entscheidung laut „Positionspapier: Gedanken zur Bundeswehr der Zukunft“ für das zweite Quartal 2021 angekündigt hat (https://augengeradeaus.net/wp-content/u ... ukunft.pdf)?

    Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Thomas Silberhorn vom 5. Juli 2021

    [...]

    Das Bundesministerium der Verteidigung hat daher entschieden, an seiner Beschaffungsabsicht für einen zukünftigen schweren Transporthubschrauber im bisher vorgesehenen Kostenrahmen und auf Grundlage der
    essentiellen und anerkannten funktionalen Forderungen für eine solche Fähigkeit festzuhalten.

    Es wurde auch entschieden, die bisher durch das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung veranlassten Untersuchungen zur Beschaffung eines zukünftigen schweren Transporthubschraubers weiter voranzutreiben, um in der kommenden Legislaturperiode unverzüglich einen Beschaffungsvertrag schließen zu können, sobald die rechtlichen und haushalterischen Voraussetzungen gegeben sind.
    https://dip.bundestag.de/vorgang/anzahl ... ren/280704

Haushaltsführung 2020
Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflichtungsermächtigungen im vierten Vierteljahr des Haushaltsjahres 2020

Militärische Beschaffungen

Begründung der über- und außerplanmäßigen Ausgabe und VE

Beschaffung Schwerer Transporthubschrauber (STH) ...

Ansatz bzw. Ansatz VE laut Haushaltsplan 2020
T€


-

über-/außerplanmäßige Ausgabe bzw. VE
T€


335

Von der Verpflichtungsermächtigung werden fällig:

Im Haushaltsjahr 2021 bis zu: 335 T€

Fehlerhaft als überjährige Verpflichtung gebuchte Verlagerung von ursprünglich für das Jahr 2020 vorgesehenen Ausgaben für Leistungen im Rahmen der Realisierungsphase des Projektes Schwerer Transporthubschrauber in das Jahr 2021.
https://dip.bundestag.de/drucksache/hau ... =25&pos=18
theoderich
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Re: D: Schwerer Transporthubschrauber

Beitrag von theoderich »

muck
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Re: D: Schwerer Transporthubschrauber

Beitrag von muck »

Ironischerweise dürfte sich Sikorsky hier gewaltig selbst sabotiert haben. Hätte man den Übergang in ein G2G-Verfahren akzeptiert, hätte man im Falle des Zuschlags immerhin Geld verdient, und zwar kaum weniger als bei einem G2B-Deal.

Der Rechtsstreit hingegen hat den FMS-Prozess auf Eis gelegt, in den unter Ministerin Kramp-Karrenbauer eine Menge Bewegung gekommen war, und ihn in die Legislaturperiode einer pazifistischen Regierung verschleppt.

Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass man diesen riskanten Weg nur deshalb gegangen ist, weil das deutsche Verteidigungsministerium hinter den Kulissen eine Präferenz für Boeing erkennen ließ.
theoderich
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Re: D: Schwerer Transporthubschrauber

Beitrag von theoderich »

STH: Neues Beschaffungsverfahren möglich

https://www.flugrevue.de/trotz-rechtswi ... -moeglich/
muck
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Re: D: Schwerer Transporthubschrauber

Beitrag von muck »

Der 'Welt' zufolge wird Deutschland die Boeing CH-47F beschaffen. In dem teils tendenziösen Artikel, der u.a. unzutreffende Angaben über die Luftbetankungsfähigkeit des Musters macht, wird unter Berufung auf Insider behauptet, die Entscheidung habe industriepolitische Gründe; indem man Boeing den Auftrag zuschanze, hoffe man, der Konzern werde weniger als beim letzten Mal gegen eine mögliche Beschaffung von Airbus A330 MRTT durch die amerikanische Luftwaffe opponieren. (Quelle, Paywall)

Laut Boeing ist die Ausstattung einer "germanisierten" CH-47F mit Luftbetankungssonde problemlos möglich. Die 'Welt' erweist sich hier wieder als Sprachrohr von Rheinmetall (dem deutschen Industriepartner von Lockheed Martin). Trotzdem halte ich diese Berichte für glaubhaft, weil der Protest von Lockheed Martin gegen die Aufhebung des ursprünglichen STH-Vergabeverfahrens Eigensabotage gewesen wäre, hätte man nicht die Erwartung, auch bei einem Foreign Military Sale den Kürzeren zu ziehen.
theoderich
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Re: D: Schwerer Transporthubschrauber

Beitrag von theoderich »


theoderich
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Re: D: Schwerer Transporthubschrauber

Beitrag von theoderich »

muck
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Re: D: Schwerer Transporthubschrauber

Beitrag von muck »

Der 'Bild am Sonntag' zufolge ist die Auswahlentscheidung zugunsten der Boeing CH-47F gefallen. Deutschland werde 60 Maschinen beschaffen, die nach 2025 ausgeliefert werden sollen. (Quelle, Paywall)
theoderich
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Re: D: Schwerer Transporthubschrauber

Beitrag von theoderich »

BILD.DE hat geschrieben:60 neue US-Hubschrauber für fünf Milliarden Euro | Regierung rüstet Bundeswehr gegen Putin auf

Artikel von: Angelika Hellemann veröffentlicht am 23.04.2022 - 22:54 Uhr

Während der Streit um die Waffenlieferungen an die Ukraine tobt, hat Kanzler Olaf Scholz (63, SPD) die nächste große Rüstungsentscheidung für Deutschland getroffen: Die Bundeswehr bekommt als neuen schweren Transporthubschrauber die CH-47F Chinook vom US-Hersteller Boeing.

Das Verteidigungsministerium will nach BILD am SONNTAG-Informationen 60 Maschinen kaufen. Geschätzte Kosten: rund 5 Milliarden Euro. Ministerin Christine Lambrecht (56, SPD) will nächste Woche das Parlament informieren. Frühestens 2025/26 könnten die Maschinen geliefert werden. Sie lösen dann die rund 50 Jahre alten und reparaturanfälligen CH-53G-Hubschrauber vom US-Hersteller Sikorsky ab.

Damit endet ein jahrelanger Streit, ob die Truppe den Chinook oder das neuere, aber auch teurere Sikorsky-Modell CH-53K bekommen soll. Den Ausschlag gab der Preis. Für dasselbe Geld hätte die Luftwaffe nur 40 Sikorsky-Maschinen bekommen. Außerdem fliegen viele Verbündete ebenfalls den Chinook.

Andreas Schwarz (57, SPD), Hauptberichterstatter für den Verteidigungsetat im Haushaltsausschuss, zu BILD am SONNTAG: „Grundsätzlich ist die Entscheidung zu begrüßen. Der Chinook ist auch bei zivilen Katastrophen wie einer Flut einsetzbar.“ Schwarz stellt nur zwei Bedingungen: „Die Hubschrauber müssen für Einsätze hinter feindlichen Linien in der Luft betankt werden können. Und die Wartung muss durch die deutsche Industrie erfolgen.“

Boeing hat versprochen, die Luftbetankung für die deutschen Hubschrauber zu entwickeln. Die Wartung soll Airbus übernehmen.

Bezahlt werden sollen die Hubschrauber aus dem 100-Milliarden-Paket für die Bundeswehr. Darüber droht neuer Ärger. Denn im Kanzleramt gibt es die Idee, dass das Parlament dem 100-Milliarden-Fonds ohne einen mitgelieferten Wirtschaftsplan zustimmt – also ohne konkrete Liste der geplanten Militärkäufe. Damit würde das Mitspracherecht der Union über die einzelnen Rüstungsprojeke extrem eingeschränkt.

Die Regierung braucht aber wegen der notwendigen Grundgesetzänderung für das 100-Milliarden-Paket die Stimmen von CDU/CSU. Ob die diese Blankoscheck-Idee aus dem Kanzleramt mitmacht, gilt als fraglich. Selbst aus den Ampelreihen gibt es darüber heftiges Gegrummel.
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