D/NL: ARTEC Boxer

Wehrtechnik & Rüstung, Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik
muck
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Re: D/NL: ARTEC Boxer

Beitrag von muck »

theoderich hat geschrieben: Mo 18. Mär 2024, 06:11 Zudem sollen die Panzer zu großen Teilen in Australien gefertigt werden, obwohl deren Hersteller Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann in Deutschland sitzen.
Wegen solchen Einwänden kann man zivile staatliche Rechnungsprüfer eigentlich nicht mehr ernst nehmen. Natürlich sollen die "Panzer" zu großen Teilen in Australien gefertigt werden, obwohl deren Hersteller in Deutschland sitzen, weil in Deutschland nun mal keine zeitnahen Produktionskapazitäten verfügbar sind. Die Alternative wäre abwarten und Tee trinken, was aus geostrategischer Sicht falsch wäre, oder neue Produktionskapazitäten aufzubauen, was ebenfalls zu Mehrkosten führen würde.
Berni88
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Re: D/NL: ARTEC Boxer

Beitrag von Berni88 »

123 Boxer für 2,7 Mrd.€ sind fast 22 Mio/Stk - inkl.:
Weiter gehört zum Vertrag die Lieferung von Ausbildungsmitteln und die Durchführung der Kaderausbildung. Die Bundeswehr erhält fünf Gefechtssimulatoren, sechs Handlungstrainer, zwei Ausbildungsanlagen Turm, eine Ausbildungsanlage Instandsetzung, sowie Ausbildungsgeräte Duellsimulator (AGDUS) einschließlich logistischer Unterstützung im Vertragszeitraum. Hinzu kommen Unterlagen für die computerunterstützte Ausbildung und digitale Unterrichtshilfen.

Darüber hinaus ist Kaderausbildung für Bediener des Fahr- und des Missionsmoduls, für Schießlehrer sowie für Instandsetzungspersonal in den Bereichen Fahrmodul/Missionsmodul und Turm vereinbart.
Man beachte die Vertragskonstellation:
Die Beschaffung wird mit einem sehr besonderen Vertrag realisiert. Die Vertragsparteien sind die Bundesrepublik Deutschland und das Commonwealth of Australia. Hauptauftragnehmer ist das australische Verteidigungsministerium, das seinerseits Rheinmetall Defence Australia als Unterauftragnehmer beauftragen wird. Deren Unterauftragnehmer wird die Rheinmetall Landsysteme.
Dadurch fallen auch 40 Mio Zollgebühren an!!!

https://esut.de/2024/03/meldungen/48356 ... genehmigt/

So ein "schwerer Waffenträger" fehlt uns dann noch für unsere Pandure - aber das haben wir ja schon im EVO-treat diskutiert!!!
theoderich
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Re: D/NL: ARTEC Boxer

Beitrag von theoderich »

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theoderich
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Re: D/NL: ARTEC Boxer

Beitrag von theoderich »

VINCORION erhält Großauftrag über Generatoren für den Radpanzer Boxer
Das Technologieunternehmen VINCORION aus Wedel hat den Vertrag über die Lieferung von mehr als 700 Bordnetzgeneratoren des Typs EPG huskyV W 600 für den „Boxer“ unterzeichnet. Für zukünftige Projekte werden noch weitere Bestellungen erwartet, so dass eine Gesamtstückzahl von über 1000 Generatoren erwartet wird.
Der neue Generator von VINCORION, der EPG huskyV W 600, ist ein wassergekühlter Bordnetzgenerator für alle Einsatzszenarien: Im „Boxer“ kann er die Stromversorgung für das Fahrzeug und die vielfältigen Missions-Module übernehmen. Denn er liefert einen Strom von bis zu 600 Ampere und ist damit auch für künftige Anforderungen gerüstet. Ein neuer digitaler Spannungsregler wurde integriert, welcher die Anpassung des Generators für die verschiedenen Anwendungen erlaubt.
VINCORION hat jetzt einen Rahmenvertrag mit KNDS Deutschland unterzeichnet.
Das Auftragsvolumen liegt derzeit bei rund 12 Millionen Euro. Das Unternehmen rechnet mit weiteren Bestellungen dieser modernen Generatoren.
https://www.vincorion.com/vincorion-erh ... zer-boxer/
theoderich
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Re: D/NL: ARTEC Boxer

Beitrag von theoderich »

theoderich
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Re: D/NL: ARTEC Boxer

Beitrag von theoderich »



Australia orders Boxers to export to Germany
A Rheinmetall spokesperson told Janes that the first 20 vehicles would be produced in Rheinmetall's Kassel and Unterluess plants in Germany, with deliveries scheduled for 2025.
https://www.janes.com/defence-news/land ... to-germany


Angeblich soll neben dem "Schweren Waffenträger Infanterie" noch eine weitere, sehr ähnliche Variante des "Boxer" bestellt werden. Möglicherweise aber mit einem anderen Turm:

150 Radschützenpanzer für die Bundeswehr – LaBo im Angebot
Eine weitere Großbeschaffung für das Deutsche Heer steht an: 150 neue Radschützenpanzer soll die Bundeswehr erhalten. Der Vertrag soll noch in 2024 unterzeichnet werden, die Lieferung bis 2029 abgeschlossen sein. Eines der Systeme, welches der neue Radschützenpanzer (RadSPz) der Bundeswehr werden könnte, ist der Boxer mit Lance-Turm (LaBo), wie er in diesem Jahr bereits als Schwerer Waffenträger Infanterie für die Bundeswehr unter Vertrag ging.

Es gab durchaus die Befürchtung in Teilen der Politik und Industrie, dass die Beschaffung der Schweren Waffenträger Infanterie von Australien eine Vorentscheidung für den neuen Radschützenpanzer sei. Zu offensichtlich sind die Vorteile, die sich durch eine große, einheitliche Flotte für die Bundeswehr ergeben.
Denn anders als beim Schweren Waffenträger Infanterie soll der LaBo zu hundert Prozent aus Deutschland stammen.

Wie cpm Defence Network von Rheinmetall erfahren konnte, würde die Herstellung der Turmstrukturen und die Finalisierung des Turms in Unterlüß stattfinden, die unterschiedlichen Elemente, wie Sichtmittel oder MELLS-Werfer, von verschiedenen Standorten und Herstellern in Deutschland stammen. Womit die Wertschöpfung für die deutsche Industrie umfassend gegeben wäre.

Der Lance-Turm

Der für den LaBo gewählte Lance bietet als bemannter Turm vor allem den Vorteil, dass er unter Schutz von innen nachgeladen werden kann. Dies gilt sowohl für die Hauptwaffe MK30 als auch die Sekundärbewaffnung des Turms, das Maschinengewehr mit Kaliber 7,62 x 51 mm.

Bei der Hauptwaffe handelt es sich um dieselbe 30mm-Maschinenkanone, die auch der Schützenpanzer Puma besitzt, nur dass sie beim LaBo in einem bemannten Lance-Turm integriert ist, während sie beim Schützenpanzer Puma in einem unbemannten Turm sitzt – und beim Puma aus diesem Grund von außen nachgeladen werden muss. Analog zum Puma kann auch der Lance-Turm während der Fahrt erfolgreich wirken, sowohl mit der Haupt- als auch mit der Sekundärbewaffnung.

Der moderne Turm verfügt über systemoffene Schnittstellen, welche die leichte Integration unterschiedlicher Komponenten mittels Plug and Fight erlauben.

Der Innenraum des Boxers – der als Fahrmodul die Grundlage des LaBo bildet – ist beim Lance-Turm etwas reduziert im Vergleich zu anderen Varianten, was allerdings durch die Anordnung der Bediener ausgeglichen wird. Der Kommandant und der Richtschütze sitzen im Turmkorb, in dem auch die Bedienelemente untergebracht sind.

Das BAAINBw fordert für den zukünftigen Radschützenpanzer eine Besatzung von drei Bedienern plus sechs Infanteristen, was der LaBo natürlich erfüllt.

Durch die mitführbare Reserve an Munition ist ein 72-Stunden-Kampftag abbildbar. Weitere Details zur Munition verbietet die Berücksichtigung der Sicherheitsinteressen Deutschlands, aber alle zur Abgabe eines Angebots aufgeforderten Unternehmen bzw. deren Boxer-Varianten können eine sehr ähnliche Menge an 30mm-Munition für ihre Hauptwaffe mitführen.

Besonderheiten des LaBo

Viele Vorteile des LaBo ergeben sich aus den Entsprechungen mit dem Schweren Waffenträger Infanterie (sWaTrInf) bzw. dem australischen Boxer CRV. Mit den 123 bestellten sWaTrInf sind die deutschen Spezifika bereits in diese Boxervariante eingeflossen, der Turm ist auf dem Boxer zugelassen und nach der Lieferung der ersten 19 Serienfahrzeuge ab 2025 ist der Boxer Lance in der Bundeswehr eingeführt.

Zudem ergeben sich Synergien mit dem australischen Boxer-Programm, da auf deren CRV verschiedenste moderne Sensoren und Fähigkeiten ebenfalls erprobt und eingeführt werden. So besteht etwa die Möglichkeit, Kleinstbedrohungen aus der Luft – z.B. günstige kommerzielle Drohnen mit Sprengstoff als Payload – mittels Airburst-Munitionstechnologie zu bekämpfen. Besondere Munition wie Nebel lässt sich bei Bedarf ebenfalls während der Fahrt und unter Schutz nachladen, um schnell auf neue Bedrohungen reagieren zu können. Auch ist die Kommunikation mit abgesessenen Kräften im Gefecht außerhalb des eigenen Funks möglich, was etwa bei multinationalen Einsätzen notwendig werden kann.
Doch erst einmal müssen die Unternehmen ihre Angebote abgeben, das BAAINBw diese prüfen und der Haushaltsausschuss die Mittel bewilligen, bevor die deutschen Soldaten ihre neuen Radschützenpanzer erhalten.
https://defence-network.com/150-radschu ... undeswehr/
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