D/NL: ARTEC Boxer

Wehrtechnik & Rüstung, Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik
theoderich
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Re: D/NL: ARTEC Boxer

Beitrag von theoderich »

theoderich hat geschrieben: Mo 6. Feb 2023, 14:07 Deutschland-Koblenz: Waffenträger

2023/S 026-075730

Bekanntmachung vergebener Aufträge in den Bereichen Verteidigung und Sicherheit

Lieferauftrag
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Hier sieht man die Dimensionen des Geschützturms recht gut:

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A great example of European-Israeli defence #industry #cooperation was demonstrated in the Israeli desert 🇮🇱🌵 today.

#Rheinmetall and Elbit Systems hosted delegations from #Germany 🇩🇪 #Hungary 🇭🇺 #Netherlands 🇳🇱 and #UK 🇬🇧 for an artillery live firing demonstration.
https://www.linkedin.com/posts/paul-wal ... 50593-Cu2j
Zuletzt geändert von theoderich am Fr 10. Mär 2023, 06:49, insgesamt 2-mal geändert.
theoderich
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Re: D/NL: ARTEC Boxer

Beitrag von theoderich »

theoderich hat geschrieben: Mi 15. Dez 2021, 18:00
da_mm
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Re: D/NL: ARTEC Boxer

Beitrag von da_mm »

Kooperationsvereinbarung für die Fertigung von bis zu 128 "Schwere Waffenträger Infanterie" (Boxer mit Turmsystem Lance II Block 2) in Australien für die deutsche Bundeswehr; mutmaßlich in der Herstellung gegenüber dem australischen Boxer CRV Block 2 prioritisiert. Lieferbeginn 2025.

https://soldat-und-technik.de/2023/03/m ... einbarung/
theoderich
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Re: D/NL: ARTEC Boxer

Beitrag von theoderich »

Hier die Presseaussendung des BMVg:

Zusammenarbeitserklärung zum „Schweren Waffenträger Infanterie“

https://www.bmvg.de/de/presse/zusammena ... e--5601340

Zuletzt geändert von theoderich am Do 23. Mär 2023, 17:36, insgesamt 2-mal geändert.
Berni88
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Re: D/NL: ARTEC Boxer

Beitrag von Berni88 »

BERLIN (dpa-AFX) - Das Verteidigungsministerium will aus dem 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen für die Bundeswehr mehr als 100 Radpanzer vom Typ Boxer mit einer 30mm-Maschinenkanone beschaffen. Dazu haben Deutschland und Australien eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, wie das Ministerium am Donnerstag in Berlin mitteilte. Die Gefechtsfahrzeuge des Typs "Schwerer Waffenträger Infanterie" aus australischer Fertigung sollen im Deutschen Heer das Waffensystem Wiesel 2 ablösen, ein kleines Panzerfahrzeug auf Ketten. Die Fertigung des Gefechtsfahrzeugs läuft nach Angaben des Ministeriums derzeit an. Ziel sei es, erste Fahrzeuge, die Rheinmetall in Australien produziert, 2025 zu erhalten./cn/DP/mis
In Deutschland reichen die Kapazitäten scheinbar nicht aus, oder warum muss man die in Australien produzieren.
Irre eigentlich!
Wird nicht gerade auch in England eine Fertigung aufgebaut?
theoderich
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Re: D/NL: ARTEC Boxer

Beitrag von theoderich »



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Zusammen mit den leichten, luftbeweglichen Kräften (Anteile der Infanterie) sowie den schweren, durchsetzungsfähigen Kräften (Panzergrenadier- und Panzertruppe) sollen die mittleren, selbstverlegefähigen Kräfte das zukünftige Fähigkeitsspektrum des Heeres bilden. Der Kern dieser Kräfte wird durch die Jägertruppe gestellt, welche nach Ansicht des Heeres mit den Schweren Waffenträgern Infanterie, die die rund 30 Jahre alten Wiesel MK und Wiesel TOW/MELLS ersetzen sollen, deutlich mehr Durchsetzungsfähigkeit im Gefecht erhalten soll. Jedes Bataillon soll zwölf dieser Kampffahrzeuge – vier pro Zug – erhalten, deren Beschaffung den Kernbaustein für die Aufstellung der neuen Kräftekategorie darstellt.
Das deutsche Heer hat einen Gesamtbedarf von 128 Schweren Waffenträgern Infanterie. Damit der Zulauf erster Fahrzeuge 2025 erfolgen kann, wird von Beobachtern des Projektes davon ausgegangen, dass Australien für sich geblockte Fertigungskapazitäten an Deutschland abtreten könnte.

Neues Fahrmodul

Der Schwere Waffenträger Infanterie basiert auf dem CRV-Boxer Block II, welcher über ein Fahrmodul verfügt, welches derzeit noch nicht in der Bundeswehr eingeführt ist. In der Bundeswehr wurden die Boxer in der Ursprungsversion (A0) mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 36,5 Tonnen und einem 530 kW MTU-Dieselmotor (MTU 8V 199 TE 20) ausgeliefert. Aufgrund der veränderten Bedrohung und mit ersten Erkenntnissen aus dem Betrieb wurde der Minenschutz unter der Wanne und in den Radkästen verstärkt. Ein neues Fahrersichtsystem und die teilweise Umverstauung der Ausrüstung (z.B. Abschleppseil) verbessern die Arbeitsumgebung des Militärkraftfahrers. Veränderungen von Kühlluft- und Abgasführung tragen zur Reduzierung der Signatur bei. Mit diesen Veränderungen entwickelte sich die Versionsbezeichnung bis zu A2. Diese Konfiguration ist heute Standard in der Bundeswehr. Für den Schweren Waffenträger Infanterie ist diese aber nicht ausreichend, da das Fahrzeug aufgrund des Turmes ein höheres Gefechtsgewicht haben wird. Für Australien wurde das zulässige Gesamtgewicht auf 38,5 Tonnen erhöht. Die verstärkte Version kann man unter anderem an neuen Rädern und tragfähigeren Reifen erkennen.

Bewaffnung

Der zukünftige Schwere Waffenträger Infanterie wird in dieser Version über einen bemannten Turm des Typs Rheinmetall Lance 2 Block II verfügen. Die Bewaffnung besteht aus einer vom Schützenpanzer Puma bekannten Maschinenkanone MK30-2 im Kaliber 30 mm x 173 sowie einem Turm-Maschinengewehr vom Typ FN MAG im Kaliber 7,62 mm x 51. Darüber hinaus wird das System über einen integrierten Werfer für Panzerabwehrlenkflugköper des Typs MELLS (Mehrrollenfähiges Leichtes Lenkflugkörper-System) verfügen.

Anpassungsbedarf

Darüber hinaus gehen Beobachter des Projektes davon aus, dass es bei der Einfügung des CRV-Boxers in die Bundeswehr gewissen Anpassungen geben werden muss, da das Ursprungsfahrzeug auf den Bedarf der australischen Streitkräfte hin entwickelt und konfiguriert wurde. Es ist daher unklar, ob das Fahrzeug in der aktuellen Version alle Standards für den Betrieb in der Bundeswehr erfüllen wird. Zudem wird es sicherlich Unterschiede in der Konfiguration des Missionsmoduls im Bereich der Funkanbindung geben müssen.
https://soldat-und-technik.de/2023/03/m ... einbarung/


Berni88 hat geschrieben: Do 23. Mär 2023, 12:12In Deutschland reichen die Kapazitäten scheinbar nicht aus, oder warum muss man die in Australien produzieren.
Irre eigentlich!
Das hängt wahrscheinlich mit den Verpflichtungen zusammen, die Rheinmetall mit dem Vertragsabschluss für LAND 400 Phase 2 eingegangen ist:

https://www.defence.gov.au/project/comb ... ce-vehicle
Zuletzt geändert von theoderich am Do 23. Mär 2023, 17:45, insgesamt 4-mal geändert.
cliffhanger
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Re: D/NL: ARTEC Boxer

Beitrag von cliffhanger »

Berni88 hat geschrieben: Do 23. Mär 2023, 12:12
In Deutschland reichen die Kapazitäten scheinbar nicht aus, oder warum muss man die in Australien produzieren.
Irre eigentlich!
Find das nicht irre , sondern schlau .... die Australier hätten nach ihren 168 stk. (glaub ich) aufgehört zu produzieren ... die Fertigungsstrasse stillgelegt ... jetzt machen sie einfach weiter , eingeübt wären sie ja jetzt...spart sicher zeit und geld...
muck
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Re: D/NL: ARTEC Boxer

Beitrag von muck »

Warum sollte das auch "irre" sein? In Deutschland steht noch eine dreistellige Zahl zur Auslieferung an verschiedene Kunden an; der Boxer geht weg wie warme Semmeln; und wer weiß, was die Ukraine noch dringend benötigt? Insofern finde ich die Australien-Lösung wohltuend pragmatisch. Allenfalls wundert mich, dass man nicht in Algier angefragt hat. Denn Algerien hat doch auch eine Lizenz und eine Fertigungsstraße, oder nicht?
theoderich
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Re: D/NL: ARTEC Boxer

Beitrag von theoderich »

muck hat geschrieben: Do 23. Mär 2023, 14:42Allenfalls wundert mich, dass man nicht in Algier angefragt hat. Denn Algerien hat doch auch eine Lizenz und eine Fertigungsstraße, oder nicht?
In Algerien gibt es eine Lizenzproduktion für den TPz "Fuchs", nicht für den "Boxer".

Milliarden-Geschäft
Deutsche Panzerfabrik in Algerien vor dem Start (18. Juni 2014)
Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall steht nach Informationen des Handelsblatt kurz vor der Unterzeichnung eines Vertrages zur Produktion von 980 „Fuchs-Panzern“ in Algerien. Das Projekt hat ein Gesamtvolumen von 2,7 Milliarden Euro und ist Teil von umfangreichen Lieferungen deutscher Rüstungsgüter.

Beteiligt sind unter anderem Daimler mit dem Bau von Geländewagen und Transportern, sowie Thyssen-Krupp mit der Lieferung von Kriegsschiffen. Die Unternehmen wollen sich zu den Geschäften nicht äußern, sie unterliegen Verschwiegenheitsklauseln.

Erstmals liefert Deutschland nicht nur Panzerfahrzeuge an ein autoritäres Regime, sondern gleich eine ganze Panzerfabrik. Die Fabrik für die „Füchse“ entsteht in der nordalgerischen Stadt Ain Smara und ist auf eine Jahreskapazität von 120 Fahrzeugen ausgelegt. Das nordafrikanische Land hat sich verpflichtet, die Panzerfahrzeuge später nicht in andere Länder weiterzuverkaufen.

Vereinbarung bei Merkel-Besuch 2008

Das Geschäft mit Algerien geht auf Abmachungen aus dem Jahr 2008 zurück, als Bundeskanzlerin Angela Merkel das nordafrikanische Land besuchte. 2011 gab der Bundessicherheitsrat der damaligen schwarz-gelben Koalition dann die Freigabe für das Rahmenabkommen.
https://amp2.handelsblatt.com/unternehm ... 61146.html
Promotion Group of the Mechanical Industry

Mission of the establishment:


The main mission through the partnership with Algerian Society manufacturing special vehicles Rheinmetall Algeria spa, Algerian Company manufacturing light armored vehicles NIMR Algeria spa, and Algerian Society manufacturing German Brand Engines SAFMMA spa has resides:
  • Accompany the National Mechanical Industry;
  • Ensure the design, development and production of engines and machine to meet the needs of the ANP;
  • Monitor industrial activities related to the production of machinery and engines.
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https://www.mdn.dz/site_principal/somma ... pim_an.php
Berni88
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Re: D/NL: ARTEC Boxer

Beitrag von Berni88 »

Meinte mit irre, das man das auf der anderen Seite der Weltkugel macht, und dann her schippert!
Wie muck schon sagt werden die auch in Deutschland (zu hunderten) produziert, warum dann nicht die 100 Stk mehr?
(ARTEC ist ja ein gemeinschaftsunternehmen von Rheinmetall und KMW)
Fehlt wahrscheinlich an Fachkräften, weil sonst könnte man in Deutschland die Kapazitäten erhöhen oder eine zweite Linie aufmachen, oder wie gesagt in England!
Oder es fehlt an Lieferslots, die Geräte sollen ja schon in zwei Jahren zulaufen, und Australien will ja auch Lieferpositionen an Deutschland abtreten.
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