Bundeswehr: Schützenpanzer PUMA

Wehrtechnik & Rüstung, Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik
muck
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Re: Bundeswehr: Schützenpanzer PUMA

Beitrag von muck »

Das Handelsblatt:
Bagatellschäden und Bedienungsfehler: Fast alle ausgefallenen Pumas wieder einsatzfähig
Verteidigungsministerin Lambrecht hat nach einer Pannenserie die Zukunft des Waffensystems Puma infrage gestellt. Im Januar fällt die endgültige Entscheidung.
(...)
Wie das Handelsblatt aus mit den Vorgängen vertrauten Kreisen erfahren hat, sind mittlerweile 17 der 18 defekten Panzer wieder instand gesetzt. Teilweise habe es sich nur um Bagatellschäden gehandelt, die leicht behoben werden konnten. Teilweise kam es wohl auch zu Bedienungsfehlern. So habe ein Soldat versucht, schwelende Kabel mit einem Pulverlöscher zu löschen, was zu größeren Schäden geführt habe, hieß es in den Kreisen.
(Quelle)

Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

Und bei aller berechtigten Kritik am Vorgehen des BMVg – es wundert nicht, dass man auf der Hardthöhe dem Bundesrechnungshof nicht zuhört. Allzu oft hat der BRH militärisch unsinnige Mehrausgaben gefordert (z.B. die Beschaffung von Gewahrsamsmodulen für die Fregattenklasse 126) oder militärisch notwendige Ausgaben als unsinnig kritisiert (bspw. die Beschaffung der CH-47F). Es fehlt der Behörde eindeutig an Kompetenz zur Beurteilung solcher Vorgänge, außerdem ignoriert sie in ihren Forderungen nach mehr Wirtschaftlichkeit oft die dadurch entstehenden Folgekosten.
theoderich
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Re: Bundeswehr: Schützenpanzer PUMA

Beitrag von theoderich »

18 Puma-Panzer gingen bei Schießübung fast zeitgleich kaputt: Ignorierten Soldaten vorher Warnungen und Hilfsangebote der Industrie?
Generalmajor Ruprecht von Butler, der Kommandeur der 10. Panzerdivision, hatte in einer langen E-Mail unter anderem an Heeresinspekteur Alfons Mais ungewöhnlich scharf auf die Probleme hingewiesen und die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge als „Lotteriespiel“ bezeichnet.

Die Suche nach den Schuldigen begann prompt – und man fand sie scheinbar in der Rüstungsindustrie. Verteidigungsministerin Lambrecht stellte Rheinmetall und Kraus Maffei-Wegmann ein Ultimatum, die Fahrzeuge binnen weniger Wochen zu reparieren und drohte sogar mit einem Fahrzeugwechsel. „Denn ich brauche verlässliche Systeme und nicht welche, die ich irgendwann in 2025 vielleicht einsetzen kann.“

Techniker-Teams standen bereit – sollen aber nicht abgerufen worden sein

Doch so einfach ist der Fall dann offenbar doch nicht, zeigen Recherchen von Business Insider. Mehrere mit der Ursachenforschung für die Schäden betraute Personen bestätigen, dass es vor der Übung Warnungen gab, nicht alle Fahrzeuge zu nutzen, da einige von ihnen sich in Wartungsintervallen befunden hätten. Zudem stand bei der Übung nicht nur ein Techniker-Team von Rheinmetall auf Abruf, um bei Problemen zu helfen, sondern auch ein Team der Heeresinstandsetzungslogistik (HIL) GmbH, die eigentlich für die Wartung von Bundeswehr-Fahrzeugen zuständig ist. Beide Teams wurden offenbar aber nicht um Hilfe gebeten, als die ersten Fahrzeuge bereits ausgefallen waren.

Dazu kommt, dass die 18 Puma in einer für die schnelle Eingreiftruppe der Nato (VJTF) speziellen Delta- und S1-Variante ausgestattet waren. Dafür seien die Techniker der HIL nicht ausgebildet, weil sie keine Plätze in der technischen Schule des Heeres in Aachen erhalten hätten, die vor allem Soldaten vorbehalten seien, wie uns Insider berichten. Ausbildungsplätze für den Puma müsse sich die HIL teuer bei der Industrie einkaufen, heißt es weiter.

Demzufolge lag auch die technische Verantwortung für die 18 Fahrzeuge, die eigentlich ab Anfang Januar für die VJTF gemeldet waren, allein beim Heer. Warum die entsprechenden Verantwortlichen der Panzertruppe nicht vor der Übung gewarnt haben oder zumindest dann eingeschritten sind, als die Fahrzeuge Stück für Stück kaputtgingen, bleibt vorerst offen. Eine entsprechende Analyse zu den Ursachen für den Ausfall ist bundeswehrintern noch nicht endgültig abgeschlossen, heißt es. Immerhin: 17 von 18 Fahrzeugen fahren inzwischen wieder, sind dem Vernehmen nach aber noch nicht voll einsatzfähig. Fünf Fahrzeuge müssen wohl nun beim Rüstungsunternehmen Rheinmetall in Unterlüß vollständig instand gesetzt werden.

Vor dem Hintergrund der Verantwortung des Heeres für die Fahrzeuge erscheint der ungewöhnlich breit gestreute Brandbrief von Buttlers und die Verantwortungssuche bei der Rüstungsindustrie in einem etwas anderen Licht. Wurden Rheinmetall und Kraus Maffei-Wegmann schlicht vorschnell verurteilt? „Es ist kein Industrieproblem“, sagt jedenfalls eine mit dem Fall betraute Person im Bundesverteidigungsministerium.
https://www.businessinsider.de/politik/ ... noriert-a/


So groß – oder besser klein – waren die Schäden an den Puma-Panzern wirklich
Laut Informationen der WirtschaftsWoche war zu diesem Zeitpunkt für die Regierung dabei durchaus klar: Zahl und Ausmaß der Probleme waren übertrieben. Die Fakten zeigt eine Zusammenfassung eines streng vertraulichen Schadensprotokolls der Herstellerfirmen und der für die Bundeswehrwartung zuständigen bundeseigenen HIL Heeresinstandsetzungslogistik (HIL), dessen entscheidende Teile der WirtschaftsWoche vorliegen. Demnach hatte es während der Übung zwar insgesamt 76 Fehlermeldungen bei den Pumas gegeben. Doch von diesen stellten sich später 44 als falsch heraus. Ein Viertel der verbleibenden 32 Fehler war danach wohl bereits vor Übungsbeginn in den Logbüchern der Fahrzeuge dokumentiert. „Die Truppe ist also mit teilweise kaputten Autos in die Übung gegangen und wusste das auch“, berichtet ein Insider.

Einige der Panzer standen außerdem kurz vor der Wartung, obwohl sie eigentlich schon zum Jahreswechsel für die Führungsrolle Deutschlands bei der Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) genannten schnellen Eingreiftruppe der Nato zur Verfügung stehen sollten. Und der einzige tatsächlich bekannte „schwere Fehler“, der oben beschriebene Kabelbrand, rührt laut Protokoll-Transkript nicht aus einer Fehlkonstruktion, sondern aus handwerklichen Versäumnissen bei den Wartungsarbeiten des betroffenen Pumas.

Zwar sind laut dem Schadensprotokoll zwölf Defekte während der Übung selbst aufgetreten. Doch hätten offenbar vor allem die mangelhafte Bedienung des Geräts sowie fehlende Schulung der beteiligten Soldaten zu den Zwischenfällen geführt. Dazu hätten sie den Betrieb nicht wirklich beeinträchtigen müssen. „Fast jeder der Fehler hätte sofort vor Ort durch Truppeninstandsetzung der niedrigsten Instandhaltungsstufen Eins und Zwei beseitigt werden können“, sagt der Insider. Denn die Aufstellung macht deutlich: Die überwiegende Zahl an Problemen lässt sich offenbar tatsächlich durch den Mangel an ausreichend qualifiziertem Personal, fehlenden Ersatzteilen und Sonderwerkzeugen sowie Verschleiß und Verstößen gegen Bedienungs- und Wartungsvorschriften erklären.

Berliner Rüstungskreisen zufolge berät die Ampel-Regierung in den kommenden Tagen, wie sie ihren Bericht zu den Pumaproblemen dem Parlament präsentieren möchte. Auch Ministerin Christine Lambrecht (SPD) wird sich erneut unangenehmen Fragen stellen müssen.
https://amp2-wiwo-de.cdn.ampproject.org ... 07142.html


Sachstand beim Schützenpanzer Puma (4. Januar 2023)
Die im Laufe der VJTF-Ausbildung am Schießübungszentrum im Dezember 2022 ausgefallenen 18 Schützenpanzer Puma wurden zu Instandsetzungseinrichtungen an die Standorte Pfreimd, Regen sowie Unterlüß verlegt. Dort fanden Gesamtbefundungen durch Personal der Industrie und der Bundeswehr statt. Insgesamt ergibt sich ein differenziertes Bild überwiegend kleinerer und mittlerer, aber auch einzelner schwerwiegenderer Schäden.

Die Industrie hat die Mängel an allen Schützenpanzern bis auf einen abstellen können. Es sind nun weitere Untersuchungen notwendig, sie betreffen Hochwertteile sowie einen Brandschaden.
https://www.bmvg.de/de/presse/sachstand ... ma-5564726

Bild
https://www.hilgmbh.de/unternehmen/stru ... rlassungen
Zuletzt geändert von theoderich am Sa 14. Jan 2023, 23:46, insgesamt 3-mal geändert.
Acipenser
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Re: Bundeswehr: Schützenpanzer PUMA

Beitrag von Acipenser »

Im Krieg ist ausgefallen ausgefallen, egal ob Bagatellfall oder nicht!
In Friedenszeiten wird man das (neue) Gerät aber nur bis zu einen gewissen Grad nutzen um keine Folgeschäden nach Ausfallserscheinungen zu riskieren (Gewährleistungsfrage seitens des Herstellers)

Im Kriegsfall würde man gewisse Notlaufeigenschaften nutzen aber da es sich hier um eine kriegs-oder einsatzvorbereitende Übung handelte ist das Verhalten der Grenadiere vorbildhaft, soweit ich das von hier beurteilen kann, umsomehr erfreulich, dass die Gerätschaft wieder flott flott gemacht werden konnte

Trotzdem bleibt das absolute Vertrauen in die Kriegsreife des Pumas auf der Strecke, daher die Einschätzung zuletzt 2023 zu evaluieren (Hersteller und Nutzer gemeinsam) um dann 2024/25 das Gerät entsprechend zu nutzen oder einen PumaZwo zu konstruieren

Noch ein paar Worte zur Nutzung des Maders (aus BW?beständen?) in der Ukraine: Was bitte soll das für einen Sinn machen Bradley, Marder und französische Schützenpanzer "gleichzeitig" in die Ukraine zu schicken bzw ukrainische Soldaten darauf zu schulen?
Macht es da nicht Sinn die Ukrainer auf einen Modell (vergleichbares) zu Schulen und so nicht noch mehr Verwirrung in der Truppe zu schaffen, Bradley seitens US scheint ja beinahe unendlich verfügbar zu sein
muck
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Re: Bundeswehr: Schützenpanzer PUMA

Beitrag von muck »

Acipenser hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 17:17 Im Krieg ist ausgefallen ausgefallen, egal ob Bagatellfall oder nicht!
Eben nicht. Ich hatte das Beispiel der defekten Rundumkennleuchte bereits genannt. Im Verteidigungsfall gelten andere Vorschriften als für den Friedensbetrieb; was im Friedensbetrieb als defekt gemeldet wird, muss noch lange nicht "out of action" sein. Tatsächlich handelte es sich bei den von der Presse verkündeten "Schäden" größtenteils um Fehlermeldungen der bordeigenen Systeme, die Mehrzahl davon Falschmeldungen, wie man es vielleicht auch vom eigenen Pkw kennt.

Während der Übung selbst sind nur 12 Fehlermeldungen aufgetreten.
Alle bis auf drei Probleme hätten vor Ort behoben werden können.

Meines Wissens nach kann man mit militärischem Sachverstand nur zwei der 18 fraglichen Fahrzeuge als nicht einsatzfähig einstufen, ein drittes mit großen Einschränkungen. Bei Fahrzeug Nr. 1 trat ein Schwelbrand in der Verkabelung auf, den Todesstoß erhielt dieser Puma aber erst durch den Fahrer, der einen nicht für elektrische Feuer zugelassenen Feuerlöscher zum Löschen verwendete. Fahrzeug Nr. 2 erlitt unfallbedingte Schäden am Turmring. In Fahrzeug Nr. 3 beschädigte der Richtschütze beim Einstieg das Display der Waffenanlage (die freilich über ein Notvisier verfügt).

Das Problem, auf das so gut wie niemand zu sprechen kommt, ist ein anderes: Der Rüststand S1 wurde erst Mitte 2021 beauftragt, die Fahrzeuge wurden im Laufe des Jahres 2022 ausgeliefert. Die infanteristische Ausbildung wurde priorisiert, die anfangs geringe Zahl an Fahrzeugen wurde als "Wanderhuren" von Kompanie zu Kompanie weitergereicht, um möglichst viele Absitzer an dem neuen Fahrzeug auszubilden, was nicht nur dazu führte, dass die Pumas über Gebühr beansprucht wurden, sondern auch, dass nicht genügend Instandsetzer ausgebildet werden konnten.

Die gesamte Planung für den Einsatz VJTF 2023 wurde verbockt. Auf die Gefahr hin, als Wichtigtuer zu erscheinen: Ich hatte schon 2021 Zweifel geäußert, ob das klappen kann, ein im Jahr 2022 eingeführtes Fahrzeug 2023 im Brigaderahmen einzusetzen.

Diese ganze Farce erinnert sehr an die österreichische Typhoon-Saga: Der Betreiber trifft verhängnisvolle Fehlentscheidungen, und eine profilierungssüchtige Ministerin versucht, die Verantwortung auf den Hersteller abzuwälzen.
theoderich
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Re: Bundeswehr: Schützenpanzer PUMA

Beitrag von theoderich »

Puma: Pressestatement Ministerin und Generalinspekteur mit Industrievertretern

https://www.bmvg.de/de/presse/einladung ... ma-5568422



https://nextcloud.auf.bundeswehr.de/s/ypYqjJQitkCEFJG
Zuletzt geändert von theoderich am Sa 14. Jan 2023, 23:58, insgesamt 2-mal geändert.
muck
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Re: Bundeswehr: Schützenpanzer PUMA

Beitrag von muck »

Man darf auf die unerschrockene Rabulistik aller Beteiligten gespannt sein.
theoderich
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Re: Bundeswehr: Schützenpanzer PUMA

Beitrag von theoderich »

Ministerin Lambrecht: „Das Heer steht zum Puma“ I Ministerin: Logistik und Ausbildung am Schützenpanzer Puma müssen besser werden

https://www.bmvg.de/de/aktuelles/minist ... en-5567962




Statement der Verteidigungsministerin und des Generalinspekteurs zum Puma (Extern)







Zuletzt geändert von theoderich am Sa 14. Jan 2023, 19:57, insgesamt 4-mal geändert.
muck
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Re: Bundeswehr: Schützenpanzer PUMA

Beitrag von muck »

Jeder Teilnehmer sagt etwas Anderes. Wahnsinn. Ein Glück, dass die Dame sich zum Rücktritt entschlossen hat.
Acipenser
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Re: Bundeswehr: Schützenpanzer PUMA

Beitrag von Acipenser »

Ich gehe davon aus das wir noch öfters vom Puma hören werden und der Geschäftsträger im Bundesministerium wird gut daran liegen die offenen Fragen nicht liegen zu lassen!
theoderich
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Re: Bundeswehr: Schützenpanzer PUMA

Beitrag von theoderich »

Mir fällt auf, dass die wechselnden deutschen Verteidigungsministerinnen seit bald sieben Jahren Strukturproblemen mit "plakativen" Überschriften ("Initiativen", "Trendwenden", ...) entgegentreten und der Öffentlichkeit einreden, dass das irgendetwas helfen würde:

10,2 Milliarden Euro mehr für die Bundeswehr (23. März 2016)
Die Bundeswehr wird in den kommenden Jahren deutlich mehr Geld erhalten, als dies noch im Eckpunktepapier 2015 für die Haushaltsplanung der kommenden Jahre festgelegt wurde. Die im Jahr 2016 eingeleitete Trendwende wird so verstetigt.
https://www.bmvg.de/de/aktuelles/10-2-m ... wehr-11496



Von der Leyen beendet Ära der Abrüstung (10. Mai 2016)
Mit der Vorstellung ihres neuen Personalkonzepts an diesem Dienstag ist eine 25-jährige Ära der Abrüstung bei der Bundeswehr endgültig Geschichte.

Von der Leyen verkündete einen zusätzlichen Personalbedarf von 14.300 Soldaten und 4400 Zivilisten für die nächsten sieben Jahre. Zunächst sollen aber nur 7000 Soldatenstellen neu geschaffen werden. Weitere 5000 Kräfte für die Truppe sollen durch interne Umstrukturierungen gewonnen werden. Nach jetzigem Stand bleibt im Jahr 2023 dann noch eine Personallücke von etwa 2400 Soldaten. „Die Bundeswehr ist in allen Bereichen gefordert, sich zu modernisieren. Für uns heißt das eine Trendwende“, sagte von der Leyen. „Wir müssen wegkommen von einem Prozess des permanenten Schrumpfens.“
Mit der Personalaufstockung um mehrere tausend Soldaten und der geplanten Erhöhung des Wehretats von derzeit 34,3 auf 39,2 Milliarden Euro bis 2020 kann sich die deutsche Delegation beim Nato-Gipfel im Juli jedenfalls sehen lassen - auch wenn Deutschland weiterhin deutlich hinter dem Nato-Ziel zurückbleiben wird, zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Militär auszugeben. Dafür wären mehr als 60 Milliarden Euro Militärausgaben nötig.

Fast alle Reformansätze ihrer Vorgänger Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) und Thomas de Maizière (CDU) hat von der Leyen inzwischen über den Haufen geworfen. Der Ausgangspunkt für deren Umbaupläne war ein Spardiktat, aus dem weiterer Truppenabbau und Rüstungskürzungen resultierten. Jetzt geht es in die andere Richtung. Aber zumindest ein Reformschritt wird bleiben: Die Wehrpflicht wird von der Leyen sicher nicht reaktivieren.
https://www.handelsblatt.com/politik/de ... 73068.html







Und was auch merkwürdig erscheint: Der Generalinspekteur der Bundeswehr hat in der Pressekonferenz davon gesprochen, dass "der Standort, von dem wir jetzt reden" die "Nacharbeit der Reparatur"/"Instandhaltung" durchführt und zwar "nach der Industrieinstandsetzung":

https://youtu.be/DVHvSwB49lE?t=762

Wie will man unter Abstützung auf eine Industrieinstandsetzung bei großteils eher geringfügigen Schäden/Problemen jemals in einen Auslandseinsatz gehen?
Die logistische Leistungserbringung erfolgt in der Bundeswehr in einem mehrstufigen System in unterschiedlichen logistischen Ebenen. Innerhalb der einzelnen Bataillone, den Kompanien beziehungsweise Batterien wird diese Aufgabe durch die logistischen Dienste wahrgenommen. Darüber hinaus gibt es brigadeeigene Versorgungsbataillone, in denen die Fähigkeiten Nachschub, Transport und Instandhaltung vorgehalten werden.
Dreistufiges logistisches System

Mit der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 entfällt die Ausrichtung der Armee an der Front des Kalten Krieges – an der innerdeutschen Grenze. Es wird ein dreistufiges logistisches System mit eingebundenen Versorgungsdiensten in den Truppengattungen, Instandsetzungs- und Nachschubregimentern und drei Logistikbrigaden gebildet.

Die Gefechtsschadeninstandsetzung wird als wirkungsvolles Verfahren ausgebaut, da die Gefechte absehbar immer schneller und mobiler ablaufen. Ab 2003 bis etwa 2005 nehmen die Logistiker im Heer neben der Landesverteidigung zunehmend Aufgaben für die Bündnisfähigkeit und die internationale Krisenbewältigung außerhalb Deutschlands wahr.

2006 werden schließlich die Instandsetzungstruppe Heer, die Nachschubtruppe Heer sowie die Instandsetzungsdienste und Nachschubdienste zu den Heereslogistiktruppen zusammengefasst.
https://www.bundeswehr.de/de/organisati ... stiktruppe
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