Medienberichte 2024

Landesverteidigung, Einsätze & Übungen, Sicherheitspolitik, Organisation, ...
theoderich
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Re: Medienberichte 2024

Beitrag von theoderich »

Timor hat geschrieben: Mo 29. Apr 2024, 18:27aber gibt es echt keinen Bedarf an Werkstätten, Munitionsbunker, Garagen für die vielen neuen Fahrzeuge oder Shelter für Luftfahrzeuge?!
In Wien gibt es kein Munitionslager, der einzige Verband mit Fahrzeugen ist die Garde und Luftfahrzeuge sind überhaupt nicht stationiert. Man schädigt eben die Grundorganisation, indem man Teilen des Ministeriums, dem Kommando Logistik, dem Militärkommando Wien und den Schulen die Infrastruktur entzieht - selbst wenn sich diese in noch so desaströsem Zustand befindet (Das Kommandogebäude FM Radetzky ist eine Katastrophe, überwiegend abbruchreif. Grotesk dabei: 2021 hat man bei einem Teil dieser Liegenschaft eine Fassadensanierung durchgeführt.).
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Im Bundesland Wien adäquate Ersatzinfrastruktur für diese großflächigen Liegenschaften zu bekommen, ist schwierig bis illusorisch.
Zuletzt geändert von theoderich am Mo 29. Apr 2024, 22:47, insgesamt 1-mal geändert.
theoderich
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Re: Medienberichte 2024

Beitrag von theoderich »

Strache an Kunasek: „Alle unsere Leute in Führungskräfteebene festsetzen!!!“

Als Oppositionspolitiker in der Steiermark empört sich Kunasek über den angeblichen „rot-schwarzen Postenschacher“ in seinem Heimatbundesland.

Kunasek dürfte wissen, wovon er spricht. profil liegen bisher unbekannte Chats vor, die ein schiefes Licht auf seine Zeit als Verteidigungsminister von Ende 2017 bis Mai 2019 werfen.

Darin tauschen sich Kunasek und der damalige FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache unumwunden über Postenbesetzungen beim Bundesheer aus. Der Tenor: „treue“ Freunde sollen mit allen Mitteln nach oben befördert werden. Kunasek gelobt, den Befehlen seines damaligen Parteichefs Strache zu gehorchen: „Jawohl Sir… 😊“, antwortet er auf einen Besetzungswunsch.
https://www.profil.at/oesterreich/strac ... /402877643
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Beitrag von theoderich »

Unabhängigkeitserklärung: Woran die Sicherheitsstrategie scheitert
Es ist schwer zu glauben, aber der Satz steht in der gültigen Sicherheitsstrategie der Republik: „Es braucht eine Fortentwicklung der Zusammenarbeit Österreichs und der EU, mit wesentlichen Partnern wie den USA und Russland.“ Russland? Wesentlicher Partner?

Der Satz auch: „Die Folgen des früheren Ost-West-Konflikts bestimmen nicht mehr wie bisher die sicherheitspolitische Agenda.“ Nicht mehr? Doch eher mehr denn je.

Man benötigt kein ausgeprägtes Fachwissen, um zu begreifen, dass die aktuelle Sicherheitsstrategie und damit die offizielle Leitlinie für alle wirtschaftlichen, militärischen und außenpolitischen Fragen ein Fall für den Papierkübel ist.

Das ist kein Wunder. Das Dokument entstand in einer Zeit, als auf der Krim keine russischen Soldaten patrouillierten und Wladimir Putin im Westen ein nicht ungern gesehener Gast war. Im Parlament saß damals eine Partei namens Team Stronach, und die beschloss 2013 gemeinsam mit ÖVP, SPÖ und FPÖ die Sicherheitsstrategie. Dass sie dringend aktualisiert werden muss, weiß auch die Koalition. Auf der Website des Kanzleramts ist das alte Dokument mit einer Art Triggerwarnung versehen: „Vor dem Hintergrund“ mehrerer Entwicklungen „hat die Bundesregierung am 12. April 2023 beschlossen, eine Weiterentwicklung der Sicherheitsstrategie einzuleiten“. Wobei auch die Passage aktualisiert werden müsste, sie verspricht nämlich, „das Ergebnis dem Nationalrat bis Ende 2023 zur Debatte zuzuleiten“.

Keine Gasthermen mehr 

So weit ist man selbst im April 2024 noch nicht. Woran es hakt, sagt viel über die Arbeit der Regierung kurz vor der Nationalratswahl aus. Keiner der beiden Partner möchte in einer essenziellen Frage nachgeben: Ist die Abhängigkeit von russischem Gas ein Sicherheitsrisiko, das man mit strikten Gegenmaßnahmen in der Sicherheitsstrategie vermeiden muss? Die Antwort der Grünen ist ein eindeutiges Ja. Für sie wäre eine Erwähnung in dem Dokument ein Erfolg. Der grüne Sicherheitssprecher David Stögmüller sagt: „Weg vom russischen Gas – was früher grüne Mission war, ist heute Staatsräson.“ Der Ball liege nun beim Kanzler. „Es ist für mich nicht erklärbar, warum man in einer Situation wie der jetzigen kein Interesse an einer neuen Sicherheitsstrategie zeigt.“

Die ÖVP verweist darauf, dass man genauso für eine Unabhängigkeit vom russischen Gas sei. Man will sie in dem allgemeinen Dokument aber offenbar eher abstrakt festhalten. Die Grünen pochen hingegen auf konkrete Vorgaben.

Ein Streitpunkt ist etwa, dass sich Wohnungen so schnell wie möglich von Gasthermen lösen sollen. „Aus sicherheitspolitischen Erwägungen ist der Einsatz von importierten gasförmigen Energieträgern in der Raumwärme schnellstmöglich zu beenden“, wollen die Grünen festschreiben. Auch der Ausbau von erneuerbarer Energie findet sich im grünen Vorschlag wieder. „Die Richtschnur für die Neuausrichtung von Importstrategien bildet die Transformation der Energieversorgung in Richtung Elektrifizierung und erneuerbare Quellen.“

Dabei hat sich die Koalition bei anderen heiklen Themen bereits auf einen Text geeinigt. Noch vor wenigen Jahren hätten die Grünen ihre Zustimmung wohl dafür verweigert, dass „eine in der Bevölkerung verankerte demokratische Wehrhaftigkeit und Verteidigungsbereitschaft nötig ist, die in der Schule und Ausbildung beginnt“.

In der Kurzfassung der Sicherheitsstrategie, die profil ebenfalls vorliegt, fehlt also nur noch das Kapitel „Energiesicherheit und Schutz der Lebensgrundlagen“. Sollte sich die Koalition darauf einigen, muss sie die Verhandlungen mit den anderen Parteien beginnen. Die FPÖ könnte zum Beispiel etwas gegen Formulierungen wie folgende haben: „Im Sinne von Österreichs Interessen wird die Stärkung der europäischen Verteidigungsindustrie und gemeinsamen Rüstungsbeschaffung unterstützt.“

Ein Zuspruch von möglichst vielen Parteien ist kein Muss, wird aber erwartet. Denn die neue Sicherheitsstrategie soll eine möglichst lange Haltbarkeit haben. Vielleicht nicht wieder für zehn Jahre, aber mit Sicherheit über die nächste Nationalratswahl hinaus.
https://www.profil.at/oesterreich/unabh ... /402872516


Zuletzt geändert von theoderich am Mi 1. Mai 2024, 23:23, insgesamt 3-mal geändert.
Alpine
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Beitrag von Alpine »

theoderich
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Beitrag von theoderich »

WEGEN FPÖ-CHATS
Postenschacher-Vorwurf um Salzburger Heeres-Chef

https://www.krone.at/3359038
ChaosSystem
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Beitrag von ChaosSystem »

https://www.derstandard.at/story/300000 ... uer-unruhe

Das könnte noch sehr unangenehm fürs Bundesheer und im speziellen für Brieger werden.
Auf facebook setzt anscheinend auch bei hochrangigen Offizieren manchmal das Hirn aus.
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Beitrag von theoderich »

INTERVIEW
Klaudia Tanner: „Die Soldaten wurden von meinen Vorgängern gefährdet“

https://www.profil.at/oesterreich/klaud ... /402878627


Zuletzt geändert von theoderich am Mo 6. Mai 2024, 11:32, insgesamt 1-mal geändert.
theoderich
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Beitrag von theoderich »

„Presse“-exklusiv
Wie sich Österreich der Nato annähern will
Wien/Brüssel. Im alten Jahr noch, kurz vor Weihnachten, haben Diplomaten aus Österreich und drei weiteren neutralen Staaten ein zweiseitiges Schreiben verschickt. Der Inhalt war ein Angebot für eine engere Beziehung, der Adressat eine Organisation mit Sitz in der Avenue Leopold III. in Brüssel: die Nato. Österreich, Irland, Malta, die Schweiz haben sich an das Verteidigungsbündnis gewandt, da sie ihre Partnerschaft mit der Allianz „erweitern“ wollen. Und sie unterbreiten in dem Non-Paper auch ganz konkrete Vorschläge, wie sich die Zusammenarbeit vorantreiben ließe – von zusätzlichen gemeinsamen Übungen bis hin zum „privilegierten Zugang zu Dokumenten und Informationen“. Das Schreiben liegt der „Presse“ vor. Die Nato und das Außenministerium in Wien bestätigen, dass die vier Neutralen seit einiger Zeit verstärkt gemeinsam als WEP4 (westeuropäische Partner) den Austausch mit dem Bündnis suchen.

„Engste Wertepartner“

Die vier Neutralen bezeichnen sich als „die engsten Nato-Partner, wenn es um gemeinsame Werte geht“, und sie streichen „die wachsende Bedeutung“ der Partnerschaft mit dem Bündnis in diesen Zeiten hervor. „Russlands illegaler Angriffskrieg gegen die Ukraine betrifft uns alle“, schreiben die für die Nato zuständigen Botschafter an einer Stelle. Die Lage auf dem Kontinent habe sich substanziell verschlechtert, sie sei volatil. Auch deshalb wollen sie jetzt die Kooperation stärken.

Natürlich, informell gibt es noch weitere Gründe: Der Klub der Neutralen in Europa schrumpft. Durch die Nato-Norderweiterung um Finnland und Schweden haben die neutralen Europäer dramatisch an Stärke verloren. Auch deshalb wollen sie sich jetzt öfter als WEP4 zusammentun, um zumindest ein bisschen Gewicht auf die Waage zu bringen. Das Format gab es schon davor, die WEP5, noch mit Finnland und Schweden und ohne den Neuzugang Malta. Aber es spielte nur eine untergeordnete Rolle. Das soll sich ändern.

Die neutralen vier listen einige Bereiche auf, in denen sie die Kooperation mit der Nato verbessern wollen. Sie wünschen sich etwa „Möglichkeiten, um an zusätzlichen Übungen teilzunehmen“. Das soll helfen, die „Interoperabilität“ zu erhöhen. Dabei geht es, etwas vereinfacht, darum, dass militärische Systeme aufeinander abgestimmt sind. Die Nato setzt hier die Standards. Außerdem wollen sie auch explizit an hochrangigen Übungen „wie CMX“ teilnehmen, einer Krisenmanagementübung, in die auch schon Minister eingebunden waren und bei der (ohne echte Waffen) die Reaktion auf einen Angriff simuliert wurde.

Interesse an Aufklärungsdaten

Die „vier Neutralen“ wollen außerdem „privilegierten Zugang zu Dokumenten und Informationen“ der Nato, und zwar „auf Basis gegenseitigen Vertrauens“ und bestehender Sicherheitsabkommen. Dem Vernehmen nach geht es den WEP4 dabei konkret auch um den verstärkten Austausch von Aufklärungsdaten. Da sei noch Luft nach oben, heißt es.

Ganz grundsätzlich wollen die WEP4 öfter mit am Tisch sitzen. Sie schlagen einen „regelmäßigen Austausch“ mit den Nato-Alliierten vor, auch auf Ebene des wichtigsten Gremiums, des Nordatlantikrats, und sie wollen regelmäßige „Briefings“, wenn es etwa um „neue disruptive Technologien“ geht, um den Bereich „Wirtschaft und Sicherheit“, um die regelbasierte Weltordnung oder um andere Bereiche von gemeinsamem Interesse.

Ein solcher ist auch der Schutz kritischer Infrastruktur: Irland sucht die Nähe zur Nato auch deshalb, weil vor seiner Küste wichtige Datenkabel verlaufen, die eine Lebensader des Welthandels darstellen – und die in Zeiten hybrider Bedrohungen ins Visier der Gegner des Westens rücken könnten. Ganz grundsätzlich fürchten die WEP4, als Neutrale abgehängt zu werden, was die Entwicklung technologischer Innovationen und Mittel zur Abwehr hybrider Bedrohungen anbelangt.

Wobei man es positiver formuliert: Die WEP4 hätten wie die Nato ein Interesse, „technologisch an der Spitze“ zu bleiben, und deshalb sollte man kooperieren. Die WEP4 wollen an Organisationen und Formaten wie dem Innovation Funds, dem Cyber Pledge und auch Diana andocken, einer Technologieinitiative der Nato, die Firmen und Militärs zusammenbringt. Hintergrund: Private „Dual Use“-Geräte spielen eine immer größere Rolle. Elon Musks Satellitennetzwerk ist nur ein Beispiel.

Die Nato bestätigt gegenüber der „Presse“, dass sich die WEP4 um eine „vertiefte Kooperation“ bemühen, dass die Grundlage das Schreiben aus dem Dezember ist und dass die Initiative auch schon aufgegriffen wurde: Man habe mehrere hochrangige Treffen angesetzt und werde den „politischen Dialog“ mit der Gruppe weiter vertiefen. Mehr Details gibt es nicht. Schriftlich hat die Nato auf das Non-Paper nicht geantwortet. Manche hoffen, dass im Herbst mehr weitergeht.

„Nato-Beitritt kein Thema“

Die Kooperation der WEP4 wird im Außenministerium gegenüber der „Presse“ mit einem raueren „geopolitischen Wind“ erklärt. Die Neutralität allein schaffe keine Sicherheit. Und eine glaubwürdige Neutralitätspolitik bedeute, aktiv und solidarisch an der Lösung gemeinsamer Herausforderungen mitzuarbeiten. Deshalb wolle man zusätzlich zur EU-Ebene künftig auch mit Irland, Malta und der Schweiz das WEP4-Format verstärkt nutzen, „um auf unsere Beiträge und die Möglichkeiten für die europäische Sicherheit aufmerksam zu machen“. Nachsatz: „Ein Nato-Beitritt ist und bleibt aber selbstverständlich kein Thema.“

Aus dem Nichts kommt die Initiative übrigens nicht. Die vier Staaten sind schon lang Mitglieder der Nato-Partnerschaft für den Frieden (PFP). Kooperiert wird viel. Österreich zählt etwa zu den größeren Truppenstellern der Nato-Mission KFOR im Kosovo. Aber zuletzt standen bei der Nato eher die Partner in Übersee im Fokus. Vor dem Hintergrund der US-Rivalität mit China arbeitete das Bündnis an Partnerschaften mit Australien, Japan und anderen. Die Freunde aus der Indopazifik-Region waren auch 2023 beim Nato-Gipfel in Vilnius eingeladen, Österreich nicht.
https://www.diepresse.com/18440412/wie- ... ehern-will


5. Mai 2024
Zuletzt geändert von theoderich am Di 7. Mai 2024, 20:24, insgesamt 1-mal geändert.
theoderich
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Re: Medienberichte 2024

Beitrag von theoderich »

Bericht: Österreich will sich NATO annähern

https://orf.at/stories/3356606/
Verweigerer
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Re: Medienberichte 2024

Beitrag von Verweigerer »

Soldatische Sporthalle lässt noch auf sich warten

https://www.krone.at/3364769
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