Nummern Einheiten

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Alexander-Linz
Beiträge: 299
Registriert: Di 28. Aug 2018, 20:23

Nummern Einheiten

Beitrag von Alexander-Linz »

Hallo zusammen,

habe mal eine Frage, eventuell kann mir das wer erklären:
Warum hat das Panzergrenadierbataillon 35 die Bezeichnung 35 und nicht z.b 1 oder 2 ?
Warum ist das so?
Milizler
Beiträge: 481
Registriert: So 29. Apr 2018, 17:25

Re: Nummern Einheiten

Beitrag von Milizler »

Ich glaube das hat primär Traditionsgründe.
theoderich
Beiträge: 20370
Registriert: So 29. Apr 2018, 18:13

Re: Nummern Einheiten

Beitrag von theoderich »

Das scheint mit den "Feldjägerbataillonen" des Jahres 1956 und weiters mit der ersten Bundesheerreform 1960 seinen Ausgang genommen zu haben. Man hat wohl 1956 mit den Nummerierungen 1 - X (möglicherweise 26) begonnen und bei der ersten Reform mit X+1 weitergemacht.

Und anschließend mit den pausenlosen Reorganisationen samt ständiger Umbenennung, Auflösung und Neuaufstellung von Verbänden (Die Aufstellung unten ist - abgesehen von der B-Gendarmerie - extrem lückenhaft und nicht annähernd vollständig. Es gibt auch in umfassenderen Publikationen zur Geschichte des Bundesheeres keine klare Übersicht zu den Reorganisationen der letzten 68 Jahre und welche Verbände in welchem Jahr aufgestellt, umgegliedert, neuen Kommanden unterstellt, umbenannt oder aufgelöst worden sind. Die Bildergalerie der Verbands- und Truppenkörperabzeichen auf der Homepage des BMLV gibt aber einen groben Überblick.):

SCHWARZ Wilfried: Die mechanisierte Truppe im Bundesheer, in: Truppendienst, H 5 (1985), p. 542
Der Anfang wurde hiebei 1960 mit der Panzertruppenschule gemacht, die zur 9. Panzergrenadierbrigade wurde, wobei auch die vier bisherigen Schulabteilungen entsprechend umbenannt und teilweise auch umgerüstet wurden: Die Panzer-Schulabteilung wurde zum Panzerbataillon 33, die Panzerjäger-Schulabteilung zum Panzerbataillon 34, und die Panzerschützen-Schulabteilung zum Panzergrenadierbataillon 35; die Panzeraufklärungs-Schulabteilung wurde als solche aufgelöst, die Panzerartillerieabteilung 9 neu aufgestellt.
https://bibisdata.bmlv.gv.at/187904.pdf

1955
  • B-Gendarmerie
    • Gendarmerie-Abteilung K (Enns)
    • Gendarmerie-Schule Oberösterreich (Ebelsberg)
    • Fahreinheit Oberösterreich (Ebelsberg)
    • Gendarmerie-Schule Kärnten I (Villach, Klagenfurt, Wolfsberg)
    • Gendarmerie-Schule Kärnten II (Spittal/Drau)
    • Gendarmerie-Schule Steiermark I (Graz, Leoben, Bad Radkersburg, Strass)
    • Gendarmerie-Schule Steiermark II (Graz, Aigen im Ennstal)
    • Fahreinheit Steiermark (Graz)
    • Gendarmerie-Schule Tirol I (Innsbruck, Absam, Linz, Landeck)
    • Gendarmerie-Schule Tirol II (Wörgl, Kufstein, St. Johann/Tirol)
    • Gendarmerie-Schule Tirol III (Innsbruck, Schwaz, Obere Fellach)
    • Fahreinheit Tirol (Absam)
    • Gendarmerie-Abteilung D (Hall in Tirol)
    • Gendarmerie-Schule Vorarlberg (Bregenz, Lochau)
    • Gendarmerie-Telegraphenschule Innsbruck
    • Gendarmerie-Telegraphenschule Villach
  • Umbenennung zu "Provisorischen Grenzschutzabteilungen" ab 27. Juli 1955 (siehe auch Regierungsvorlage zum Wehrgesetz 1956)
    • Provisorische Grenzschutzabteilung 4 (Graz, Leoben, ehem. Gendarmerieschule Steiermark II)
    • Provisorische Grenzschutzabteilung 6 (Spittal/Drau; ehem. Gendarmerieschule Kärnten II; ab 9. April 1956: Jägerbataillon 26)
    • Provisorische Grenzschutz-Motorschule (ab 15. November 1955: Panzertruppenschule)
1956 (siehe auch: Bundesheer-Illustrierte 1961)
  • 1. Division [Gruppe I] (Wien)
    • 3. Panzergrenadierbrigade (ursprünglich: 3. motorisierte Brigade; Krems)
      • Brigadeartillerieabteilung 3 (Salzburg; ab 30. 9. 1958 Allentsteig)
      • Aufklärungsabteilung 1 (Mistelbach; ab 1. September 1958)
    • 4. Brigade (Linz)
      • Feldjägerbataillon 13 (ehem. Gendarmerieschule OÖ II)
      • Infanteriebataillon 14 (mit 1. 9. 1956 als eigenständiger Verband aus dem Feldjägerbataillon 13 herausgelöst)
      • Brigadesanitätsanstalt 4
      • Brigadesanitätskompanie 4
    • 9. Panzergrenadierbrigade (Götzendorf)
  • 2. Division [Gruppe II] (Graz)
    • 7. Jägerbrigade (Klagenfurt)
      • Feldjägerbataillon 25 (Villach/Seebach, Klagenfurt/Lendorf)
      • Jägerbataillon 26 (Spittal an der Drau, Lienz, Klagenfurt/Lendorf)
      • Pionierkompanie (Villach/Obere Fellach)
      • Brigadesanitätskompanie (Klagenfurt/Lendorf)
  • 3. Division [Gruppe III] (Salzburg)
    • 4. Panzergrenadierbrigade (Linz)
    • 6. Jägerbrigade (Innsbruck)
    • 8. Jägerbrigade (Salzburg)
  • Panzertruppenschule (Hörsching)
    • 1. Unterabteilung (PzKp)
    • 2. Unterabteilung (PzKp)
    • 3. Unterabteilung (PzAKp)
    • 4. Unterabteilung (PzAKp)
Herbst 1956
  • 3. Infanteriebrigade
    • Feldjägerbataillon 9 (aufgestellt am 1. 9. 1956, Spittal an der Drau)
    • Infanteriebataillon 10 (aufgestellt am 1. 9. 1956, Klagenfurt)
    • Brigadeartillerieabteilung 3 (aufgestellt am 10. 10. 1957, Allentsteig)
  • 4. Brigade
    • Feldjägerbataillon 13
    • Infanteriebataillon 14
    • Brigadesanitätsanstalt 4
    • Brigadesanitätskompanie 4
  • Panzerbataillon 4 (Hörsching, ehem. Tl 2. UnterAbt)
  • Panzerbataillon 7 (Salzburg, ehem. Tl. 1. UnterAbt, Tle JgB12, Tle JgB23, Tle Infanterie-Kampfschule)
  • Panzerschulabteilung (Zwölfaxing, ehem. Tl. 1. UnterAbt + Tl. 2 UnterAbt)
  • Panzeraufklärungsschulabteilung (Götzendorf, ehem. 3. UnterAbt + 4. UnterAbt)
1957/1958
  • 3. Infanteriebrigade (ab 1. 8. 1960: 3. Panzerbrigade)
    • Feldjägerbataillon 9 (Spittal an der Drau, Horn, Krems; ab 1. 8. 1960: Panzerbataillon 9)
    • Infanteriebtaillon 10 (Klagenfurt, St. Pölten, Spratzern; ab 1. 8. 1960: Panzerbataillon 10)
    • Brigadeartillerieabteilung 3 (Allentsteig; ab 1. 8. 1960: Panzerartillerieabteilung 3)
  • 4. Brigade
    • Feldjägerbataillon 13 (ab 23. 2. 1958 in Ried/Innkreis)
    • Infanteriebataillon 14 (Ebelsberg; ab 25. 1. 1957 Verlegung der 1.Kp/InfB14 nach Hörsching)
    • Brigadesanitätsanstalt 4 (Hörsching)
    • Brigadesanitätskompanie 4 (Ebelsberg)
    • Aufklärungskompanie 4 (aufgestellt mit 1. 8. 1957, Ebelsberg)
    • Panzerjägerkompanie 4 (aufgestellt mit 1. 8. 1957, Ebelsberg)
    • 1. Kompanie Pionierbataillon 4 (aufgestellt mit 1. 8. 1957, Ebelsberg)
    • Brigadestabskompanie 4 (aufgestellt mit 1. 8. 1957, Hörsching)
    • 1/BAA 4 (aufgestellt mit 1. 9. 1958, Salzburg)
  • Panzerschützenschulbataillon (Erster Panzergrenadierverband im Bundesheer; Großmittel)
  • Panzerjägerschulabteilung (Götzendorf)
1962 (Heeresgliederung 1963)
  • Gruppenkommando I
    • 1. Jägerbrigade
      • Stabsbataillon 1
      • Jägerbataillon 2
      • Jägerbataillon 4
      • Brigadeartillerieabteilung 1
      • 1 Ausbildungsbataillon
    • 3. Panzergrenadierbrigade
      • Panzergrenadierbataillon 9 (Allentsteig)
      • Panzerbataillon 10 (3 Panzerkompanien)
      • Panzergrenadierbataillon 11 (neu aufgestellt; Mautern, Spratzern, Horn, Allentsteig, Krems)
      • 1 Ausbildungsbataillon
    • 9. Panzergrenadierbrigade
      • Panzerbataillon 33
      • Panzergrenadierbataillon 35
      • Panzerartilleriebataillon 9
      • Panzergrenadierbataillon 34 (Ausbildungsbataillon)
  • Gruppenkommando II
    • 7. Panzergrenadierbrigade
      • 4 Einsatzbataillone
      • 1 Ausbildungsbataillon
    • 10. Jägerbrigade (Reserveverband)
  • Gruppenkommando III
    • 4. Panzergrenadierbrigade
      • 4 Einsatzbataillone
      • 1 Ausbildungsbataillon
    • 6. Jägerbrigade
      • 4 Einsatzbataillone
      • 1 Ausbildungsbataillon
    • 8. Jägerbrigade (Reserveverband)
PLEINER Horst/Hubert SPECKNER: CSSR 1968. Der Einsatz des Österreichischen Bundesheeres während der "krisenhaften Situation", in: Truppendienst, H 4 (2008), Online verfügbar unter: https://www.bmlv.gv.at/truppendienst/au ... php?id=763
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