Neue Jettrainer

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muck
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Re: Neue Jettrainer

Beitrag von muck »

Seltsam, Flight Global nennt Mach 1,05 (also rd. 1.300 km/h unter Standardbedingungen) als Höchstgeschwindigkeit. Aber natürlich ändert das daran nichts, dass ein Trainer niemals ein "vollwertiger Abfangjäger" sein kann. Da macht sich wieder mal der eklatante Mangel an Fachjournalisten im deutschsprachigen Raum bemerkbar.
maro-airpower
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Re: Neue Jettrainer

Beitrag von maro-airpower »

muck hat geschrieben: Sa 11. Nov 2023, 17:29 ein "vollwertiger Abfangjäger"
Nicht erschrecken. Wir haben 2023...es gibt lägst keine "Abfangjäger" mehr....
muck
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Re: Neue Jettrainer

Beitrag von muck »

Deswegen die Anführungszeichen.

Aus 'Krone-' und österreichischer Sicht würde freilich ein Flugzeug genügen, dass allein als Abfangjäger taugt, aber … diese Diskussion hatten wir ja bereits.
hakö
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Re: Neue Jettrainer

Beitrag von hakö »

Diese kolportierte Höchstgeschindigkeit glaub ich nicht so recht, weil die Talon war schon schneller und der neue Trainer soll doch auch Überschallausbildung ermöglichen.
Wozu dann ein Triebwerk mit Nachbrenner?
Wenn es stimmt, daß Lügen kurze Beine haben, dann haben Politiker Eier aus Bodenhaltung.
theoderich
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Re: Neue Jettrainer

Beitrag von theoderich »

Nicht Mach 0,75, sondern Mach 0,975:
theoderich hat geschrieben: Sa 11. Nov 2023, 16:57Expected Aircraft Performance / Envelope tested (as of Oct. 2023)

Max Mach 0.975M
Ist aber auch nicht besonders schnell. Und hier steht "Envelope tested" - also ist das Flugzeug einfach noch nicht im Überschallbereich geflogen worden.

Der Prototyp ist erst seit ein paar Tagen beim AFTC:



Bis die Kinderkrankheiten behoben sind, werden noch Jahre vergehen.
alps_spirit
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Re: Neue Jettrainer

Beitrag von alps_spirit »

Ich orientiere mich gerne an die Steigrate, die sind in etwa:

M346: 100 m/s
FA 50: 200 m/s
EF: 300 m/s

Alleine diese Zahlen belegen dass eine reine M346 Flotte die EF als LRÜ Komponente niemals ersetzen wird können. Die F/A 50 würde bei uns wohl endgültig das aus der EF bedeuten, aber die scheint bei uns glücklicherweise keine Option zu sein.
maro-airpower
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Re: Neue Jettrainer

Beitrag von maro-airpower »

Angesichts der Geschichte vorgestern mit den drei Su-34 hab ich mir mal Gedanken gemacht wie eine Luft/Boden-Bewaffnung für den AJT aussehen könnte.

Zu dem was da Freitag Mittag geschah.

Die Russische Luftwaffe setzt verstärkt auf Gleitbomben - im Raum Charkiv und Kherson sehr intensiv.
Unten das Einsatzschema aus ukrainischer Quelle.
Es wird unterhalb des Radarhorizonts angeflogen, dann geht es in den Steigflug - bei 7-10.000m wird geworfen und dann verschwindet man wieder unterm Radarhorizont.
70-80km vor der S-300 bleiben sie nur rund 2Min. in der Radarerfassung - bis auf max. 7km Höhe. 90-100km bleiben sie nur rund drei Minuten in der Radarerfassung - bis max. 10km Höhe.

Theorien:
- Es gibt inoffizielle eine Russische Quelle die behauptet Patriot hätte Daten eines AWACS erhalten. Teiltheorie - die Australier sind mit einer E-7A „Wedgetail" in Ramstein - die Türken haben so was auch, kann LPI (low-probability of intercept) und es gibt Spekulationen, dass das EW System der Su-34 darauf nicht anschlägt auf diese Entfernungen
- Spekulation - LPI Radar von Patriot - Su-34, siehe oben.
- Es gibt eine offizielle Ukrainische Quelle die behauptet, die Russen sind immer näher ran gekommen und wollten immer tiefer - und jetzt haben sie es übertrieben.
- Es gibt die halboffizielle Quelle "fighterbomber", der behauptet sie haben gewusst, dass sich da unten in Kherson im elektronische Spektrum was tut aber keinen hats gejuckt.
- meine Spekulation, einer PAC-2 ist es "egal" ob zwischenzeitlich der Radarkontakt abreist - die hat einen aktiven Sucher und weiß in welchem Luftraum sie nach welcher Signatur suchen muss. Die Su-34 ist nicht stealth - im Gegenteil - wenn die Su-34 Jungs mit ihren EW Systemen zum stören angefangen haben, dann war das quasi die "Einladung".

Zusatz: Heute behauptet "fighterbomber" die Ukrainer bekämen keine Patriot-Lagerware sondern Raketen sind letzte Generation. Und dann behauptet er "aus irgend einem Grund gehen die Störsender nicht"... ( https://t.me/fighter_bomber/15154 )
Muss man mal sacken lassen - wer gegen (behauptete) moderne FlA-Raketen mit Störsendern am Flugzeug arbeitet dem ist nicht mehr zu helfen...da kann ich gleich ein großes rotes Lämpchen oben drauf schnallen...gehts noch?
"Home-on-jam" Modis nichts neues und sicher auch in nicht (Hardware) upgedateten Patriot-Raketen zu finden.

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Jeder AJT wird zwei Probleme haben.
a) Geringe Nutzlast - Netto für Luft/Boden Bewaffnung bleiben vermutlich zwei Waffenstationen und 2 x 500kg Aussenlast.
b) Geringe Steigleistung - das obige Manöver kann ein Subsonic Jet nicht fliegen - die erforderlich Zeit um einen antriebslosen Gleitflugkörper auf Höhe und Geschwindigkeit zu bringen, dass Distanzen über eine Hand voll km möglich werden, ist nicht.
Wenns hoch kommt schafft man es mit Aussenlast in 2 Min. auf 2.500m und wieder runter. Angaben zum Gleitwinkel einer SDB find ich keine....aber 7-10km höchstens. Man muss viel näher ran, mehr als ein paar Sekunden überm Horizont ist nicht überlebbar. Und damit ist man dann auch schon nah dran am aktuellen Leistungsspektrum von Manpads. Das funktioniert somit gar nicht. Ebenso freifallende LGB - da muss man praktisch übers Ziel...no way...in keinem denkbaren Mitteleuropaszenario!

Es bleibt also nur Standoff Bewaffnung mit Eigenantrieb, wenn ein AJT in einem Realszenario nutzbar sein soll.
Mit der Brimstone 3 sieht es schon anders aus. 12km+ mglw 60km+ Aber auch da muss man ziemlich nah ran. Kommt a) auf die Topografie an und b) selbst dann nur wenn die Ameisen so nett sind und den Kopf einziehen.

Wirklich realistisch wird es mit Luft-Boden-Lenkflugkörpern mit Jetantrieb

Da gibt es SPICE 250ER - wird in Europa von Diehl gebaut
Gesamtgewicht 113kg. 75kg Gefechtskopf, Reichweite 150 km+
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Oder SPEAR 3 und SPEAR-EW(Anti Radar) von MBDA
Gesamtgewicht 90kg. Gefechtskopf ??, Reichweite 140 km+
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Szenario könnte dann so aussehen.
Oben der Jagdschutz, der gegebenenfalls auch die Bodenziele erfasst bzw. die Aufmerksamkeit anzieht.
Unten das Strike-Package das sich im Tiefflug zum Absetzpunkt vorschummelt.
Egal wie oder was - unbedingt erforderlich ist möglichst akkurate Kenntnis über das elektronische Spektrum im Einsatzraum.
Ohne Wissen wo und wann einem die andere Seite am Schirm hat gehts gar nicht.

Aber ganz grundsätzlich geh ich schon davon aus, dass auch ein nicht-stealth Subsonic Jet in einem echten Schießkrieg effektiv Rollen erfüllen kann - und Stand-Off Waffenträger aus der Tiefe des eigenen Luftraumes ist so eine mögliche Rolle. Einfliegen in die Wirksphäre der generischen Fla ist nicht - es ist kein F-35 und wird es nie sein.
muck
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Re: Neue Jettrainer

Beitrag von muck »

Die Russen haben in den letzten sieben Tagen 4 Su-34 und 1 Su-30M verloren – einen der modernsten Jagdbomber der Welt bzw. ein potentes Mehrzweckkampfflugzeug, beide mit Leistungsdaten, die jedem Strahltrainer haushoch überlegen sind –, und zwar weitab der ukrainischen Linien (im Falle der Su-30M fast 100 nautische Meilen davor).

Wenn sogar diese Flugzeuge in einem Peer-on-Peer-Konflikt auch mit sehr speziellen Einsatztaktiken nur noch bei hohen Verlusten eingesetzt werden können, erscheint es mir nicht gerade intuitiv, darüber nachzudenken, wie man ein wesentlich weniger gut geeignetes Flugzeug in ähnlicher Rolle verwenden könnte. Naheliegender wäre die Annahme, dass das weniger gut geeignete Flugzeug schlicht nicht infrage kommt für Rollen, an denen sogar die jüngsten Vertreter der Flanker-Familie scheitern.
maro-airpower
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Re: Neue Jettrainer

Beitrag von maro-airpower »

muck hat geschrieben: Di 26. Dez 2023, 05:19 (im Falle der Su-30M fast 100 nautische Meilen davor).
Relevant ist diesbezüglich die Topografie - der AJT bewegt sich in den Tälern und zwischen Hügeln - nicht auf einer brettlebenen Wasserfläche - und auch nicht über den Bergkämmen.
Beispiel - Die Zieldaten für ein Ziel im Raum Poysdorf kommen remote - Drohne(?) oder EF(nfg) im Raum Horn - der Lenkwaffenträger fliegt von Westen tief bis Raum Alland/Breitenfurt/Pressbaum und startet dort.
Kann man da von oben reinschauen in die Furchen? Ja - mit etwas das entsprechend hoch fliegt oder dort aufklärt - dafür muss dann die FlA sorgen.
Im übrigen steht für mich außer Frage dass die Ukrainer extern Luftlagedaten erhalten und für FlA nutzen. Ein AWACS auf 30.000ft sieht die Su-30 potentiell 400km weit - also von über Rumänien oder Türkei aus - den ganzen Weg von der Krim bis Odessa...
Fakt ist, wenn man im Tiefflug von Kapfenberg über Mürzzuschlag nach Reichenau/Rax fliegt, dann ist das auch für ein modernes AWACS nicht leicht zu erfassen....Überschall kann man da unten sowieso nicht fliegen. Und von dort fliegt so ein Lfk südlich bis zum Plattensee, über Györ oder Bratislava hinaus, nördlich fast bis Brünn....wobei die Reichweitenangaben eh gelogen sind, das fliegt deutlich weiter. Nur wird es dann halt auch mit der Zielerfassung deutlich komplexer je tiefer man wirken will.

Die klassische Luftunterstützung - sich von oben mit glühendem Kanonenrohr auf den Feind zu stürzen darf man bitte getrost vergessen. A10 like - ja - wenn der Gegner keine Lufthoheit und keine Fliegerabwehr hat. In Mitteleuropa hat sich das längst und endgültig. Das sieht heute so aus: https://t.me/WarArchive_ua/8848

Ein Panzer hat die fliegende Truppe gar nicht mehr zu interessieren. Relevant und noch Kosten/Nutzen-Effizient sind für Luftwaffe ISTAR & C2 Ziele oder meinetwegen logistische Hochwertziele - 20km hinter der Front darf man anfangen zu überlegen obs von Interesse ist, ab 30km, 40km wirds eher relevant.

Wenns nur darum geht einfliegende Drohnen abzufangen die von 1000km+ sonst woher kommen ist das schon wieder ganz was anders. Natürlich kann man dann ganz andere Höhenbänder nutzen.
kapfe1933
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Re: Neue Jettrainer

Beitrag von kapfe1933 »

Ungarn beschafft zwölf Mehrzweckflugzeuge L-39NG
https://esut.de/2022/04/meldungen/33611 ... ft-l-39ng/
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