Zuerst stellte sich heraus, dass der Lieferant der neuen Motoren pleite ist. Die chinesisch beherrschte Firma Steyr Motors aus Österreich konnte nicht mehr liefern.
So werden jetzt Fiat-Motoren in die «werterhaltenen» 2200 Duros eingebaut. Bei 215 alten Duros war dummerweise bereits der Steyr-Motor eingepflanzt – der wird jetzt wieder ausgebaut. Einziger Lichtblick: Der Fiat-Motor ist ökologischer als der Steyr-Motor, Euro-6-Norm statt nur Euro-3.
Dann kam aus, dass der neue Duro ein Langsamstarter ist: 15 Sekunden dauert es, bis die Elektronik des aufgemotzten Vehikels hochgefahren ist und der Motor gestartet werden kann.
LED-Scheinwerfer triefen vor Kondenswasser
Und jetzt zeigt sich: Die neuen Duros kranken auch an den Scheinwerfern. Bei «werterhaltenden» Vehikeln traten bereits nach einigen hundert Kilometern Kondenswasser-Schäden an LED-Scheinwerfern und anderen Lampen auf.
Das zuständige Bundesamt für Rüstung Armasuisse stellte dies zwar kürzlich in Abrede. Auf die Frage, ob es bei Scheinwerfern Probleme mit Kondenswasser gebe, antwortete ein Sprecher: «Nein, dies ist nicht zutreffend.»
LED-Scheinwerfer mit Kondenswasser.
© zvg
Aber jetzt zeigen Fotos, dass es eben doch so ist. Auf Bildern, die dieser Zeitung zugespielt wurden, sind vor Kondenswasser triefende und innen angelaufene Lampen zu sehen: Ein LED-Scheinwerfer und eine Zusatzbeleuchtung.
Die Fotos stammen von einem der Duro WE, also einem für teures Geld «werterhaltenen» Fahrzeug. Das betroffene Fahrzeug hatte gerade mal 300 Kilometer auf dem neuen Tacho.
Dass die neuen Duros Scheinwerfer schleissen, stellte kürzlich auch ein Kommentarschreiber auf 20min.ch fest, der die RS als Motorfahrer absolvierte. «Kaum auf der Strasse, verbringt der Duro mehr Zeit in der Werkstatt, LED-Scheinwerfer, welche ein Leben lang halten sollen, sind nach 3 Monaten defekt», hielt der Soldat fest.
Der fragliche LED-Scheinwerfer ist bei Onlinehändlern erhältlich, er kostet dort rund 500 Franken.
Kondenswasser in einer Zusatzleuchte.
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«Ein Debakel ohne Ende, man glaubt es gar nicht», stöhnt Roland Schmid vom Aargauer Bürgerforum «Duro-Millionen», das die Beschaffung des Vehikels kritisch begleitet.
Umbau fast doppelt so teuer wie der Neukauf
Bei dem Preis, den der Duro koste, müsste doch eine gewisse Qualität möglich sein, sagt Schmid. «Leider scheint das nicht der Fall zu sein.» Trotzdem hofft er, dass das Duro-Drama irgendwann ein Ende finde. Denn die Armee brauche die Lastwagen, sagt ehemalige Motorfahrer-Offizier.