Mehrfachraketenwerfer für das Bundesheer?

Fahrzeuge, Waffen, Wasserfahrzeuge, Ausrüstung und Uniformen
theoderich
Beiträge: 20371
Registriert: So 29. Apr 2018, 18:13

Re: Mehrfachraketenwerfer für das Bundesheer?

Beitrag von theoderich »

qsglx hat geschrieben: Fr 23. Feb 2024, 23:18 Könnte mir jemand den ganzen Text ins forum schicken? Danke im Vorhinaus.
Bitteschön:

viewtopic.php?p=41844#p41844
Wolfgang
Beiträge: 588
Registriert: Mi 2. Mai 2018, 07:21

Re: Mehrfachraketenwerfer für das Bundesheer?

Beitrag von Wolfgang »

Der Hofbauer traut sich was, der spricht doch tatsächlich von der Wiedereinführung der Raketenartillerie im ÖBH. Wird es wirklich was. So einige Pulssysteme wären schon schön.
theoderich
Beiträge: 20371
Registriert: So 29. Apr 2018, 18:13

Re: Mehrfachraketenwerfer für das Bundesheer?

Beitrag von theoderich »

Es gibt außerdem die Bereitschaft seitens Elbit Systems zur Zusammenarbeit mit europäischen Herstellern bzw. Fremdherstellern (z.B. was Munition betrifft - ein mögliches Beispiel wäre etwa die MBDA JFS-M).


Zudem könnte das System auch dazu befähigt werden, neben Raketen auch Lenkflugkörper zu verschießen. Denkbar wären hier die in Entwicklung befindliche Joint Fire Support-Missile von MBDA Deutschland, aber auch andere Waffen wie die Naval Strike Missile von Kongsberg oder die RBS15 von Saab werden von mehreren Insidern als mögliche Kandidaten für den Verschuss aus einem zukünftigen Euro-PULS-Raketenartilleriesystem genannt, da sich sowohl Schweden als auch Norwegen für die Beschaffung des PULS interessieren.
https://soldat-und-technik.de/2023/10/b ... -erhalten/

Die an die Ukraine gelieferte SAAB/Boeing Ground-Launched Small Diameter Bomb wäre z.B. auch eine Option:

Bild
Zuletzt geändert von theoderich am Mo 26. Feb 2024, 09:44, insgesamt 1-mal geändert.
Phoenix
Beiträge: 801
Registriert: So 29. Apr 2018, 20:29

Re: Mehrfachraketenwerfer für das Bundesheer?

Beitrag von Phoenix »

Vor allem da die GLSDB gür eine Waffe mit 150km Reichweite sehr günstig ist. Da kö nte man mit einer Kombination auch gür Österreich eine technisch wie wirtschaftlich interessante Lösung machen
theoderich
Beiträge: 20371
Registriert: So 29. Apr 2018, 18:13

Re: Mehrfachraketenwerfer für das Bundesheer?

Beitrag von theoderich »

Apropos wirtschaftlich: Das Basisfahrzeug (RMMV), die Aufbauten des PULS und die Raketenkanister würden in Österreich produziert werden. Die Raketenkanister auch langfristig.
Wolfgang
Beiträge: 588
Registriert: Mi 2. Mai 2018, 07:21

Re: Mehrfachraketenwerfer für das Bundesheer?

Beitrag von Wolfgang »

Fahrzeuge ist klar, die Puls-Raketenkanister auch?
theoderich
Beiträge: 20371
Registriert: So 29. Apr 2018, 18:13

Re: Mehrfachraketenwerfer für das Bundesheer?

Beitrag von theoderich »

Ja. Nicht die Munition, aber die Kanister in denen sie gelagert, auf der Lafette montiert und aus denen sie verschossen wird (Diese Kanister sind keine Mehrwegartikel.).

Bild
https://www.facebook.com/elbitsystemslt ... 3dqU5L3a8l

Bild
https://www.facebook.com/elbitsystemslt ... v6eCmygCYl

Bild
https://www.facebook.com/elbitsystemslt ... odn7XLrtHl
theoderich
Beiträge: 20371
Registriert: So 29. Apr 2018, 18:13

Re: Mehrfachraketenwerfer für das Bundesheer?

Beitrag von theoderich »

Dem französischen Heer zufolge hat das MLRS (LRU) besonderen Mehrwert bei Einsätzen im urbanen Raum und in "Übergangsräumen". Die Flugbahn der Raketen und ihre Präzision (mehrere Meter) erlauben eine erhebliche Reduktion von Kollateralschäden.

In "Übergangsräumen" ("Leere" Räume, in denen z.B. aus politischen oder humanitären Gründen bewusst keine militärischen Einsätze durchgeführt werden; siehe: FT-02. Tactique générale, p. 21) bietet die Reichweite von ca. 70 km Sicherheit für die Besatzung. Der Einschlagpunkt der Raketen kann von einem Standort des MLRS aus innerhalb weniger Minuten um mehrere Dutzend Kilometer verschoben werden.

FT-04. Les fondamentaux de la manœuvre interarmes (Juni 2011)
p. 74 hat geschrieben:5.1.2. Les différents appuis feux

[...]

L’appui lance-roquette

Le lance-roquette unitaire apporte une importante valeur ajoutée en zone urbaine et dans les espaces lacunaires. Liée à sa trajectoire, sa précision (de l’ordre de quelques mètres) offre une remarquable maîtrise des dommages collatéraux. Dans les espaces lacunaires l’atout primordial de la roquette unitaire est sa portée (70 km) qui lui confère une sécurité de déploiement, donc une certaine stabilité. En quelques minutes le point d’application d’un effort de feux peut être déplacé de plusieurs dizaines de kilomètres, sans mouvement du lanceur.
https://www.c-dec.terre.defense.gouv.fr ... /FT_04.pdf

Ein kleiner Exkurs, welche Vorteile die Einführung eines solchen Systems bringen würde.
theoderich
Beiträge: 20371
Registriert: So 29. Apr 2018, 18:13

Re: Mehrfachraketenwerfer für das Bundesheer?

Beitrag von theoderich »

Phoenix hat geschrieben: So 25. Feb 2024, 12:04 Vor allem da die GLSDB gür eine Waffe mit 150km Reichweite sehr günstig ist.
Der Kamerbrief des niederländischen Verteidigungsministeriums zur Beschaffung von PULS ist in dieser Hinsicht recht aufschlussreich. Das Ministerium schreibt, dass bei PULS, im Vergleich zu HIMARS, im Rahmen desselben Budgets mehr Präzisionsraketen geliefert werden können, weil die Munition billiger ist.
In vergelijking met HIMARS worden binnen het budget meer precision guided raketten geleverd.
PULS kent daarnaast een groter operationeel voortzettingsvermogen omdat het meer raketten in het systeem kan meevoeren.
Und - für Österreich interessant- es ist, wie beim US-Produkt, ein Regierungsgeschäft möglich.
Als onderdeel van de government-to-government verwervingsstrategie heeft de overheid van de Verenigde Staten via het FMS-proces een optie voor levering van het HIMARS raketartilleriesysteem uitgewerkt. De Israëlische overheid heeft via SIBAT, haar directoraat voor internationale defensiesamenwerking, een aanbod gedaan voor levering van het PULS raketartilleriesysteem.

Ich habe noch ein paar Informationen zum Vorgänger von PULS auf der alten Website von IMI gefunden:

Israel Military Industries presents the LYNX multi-caliber rocket launcher system at MSPO 2013

https://web.archive.org/web/20140702063 ... 20lynx.pdf
IMI's Accular shows very high hit accuracy in series of tests (16. August 2011)

https://web.archive.org/web/20111005095 ... 0tests.pdf

Israel Military Industries exhibits reborn Accular guided rocket (2010)

https://web.archive.org/web/20130523043 ... ccular.pdf

IMI reveals Predator Hawk long-range guided artillery rocket (Jane's International Defense Review, July 2014)

https://web.archive.org/web/20160213162 ... -extra.pdf
theoderich
Beiträge: 20371
Registriert: So 29. Apr 2018, 18:13

Re: Mehrfachraketenwerfer für das Bundesheer?

Beitrag von theoderich »

Wolfgang hat geschrieben: Sa 24. Feb 2024, 20:19 Der Hofbauer traut sich was, der spricht doch tatsächlich von der Wiedereinführung der Raketenartillerie im ÖBH. Wird es wirklich was. So einige Pulssysteme wären schon schön.
HOFBAUER Bruno Günter/Peter KLOCKO: Der Kampf der verbundenen Waffen, in: Der Offizier, H 4 (2023), p. 20-22
So stellt sich die Frage nach den heutigen Anforderungen an den Kampf der verbundenen Waffen. Gegenwärtige Bedrohungsszenarien sind zumeist durch ungewisse Lagen, überdehnte Räume und verhältnismäßig geringe Kräfte gekennzeichnet.

Insbesondere der Kampf gegen reguläre Kräfte ist von durchgehenden Einsätzen mit hoher Intensität gekennzeichnet. Weitaus weniger als in der Vergangenheit spielen dabei Wetter und Tageszeit aufgrund der modernen technischen Möglichkeiten eine Rolle. Die rasche Reaktion auf Lageentwicklungen macht den Wechsel von offensiven zu defensiven Einsatzarten in schneller Folge erforderlich.

Weitreichende Wirkmittel, wie Drohnen oder Raketenartillerie, erlauben präzise Aufklärung und Wirkung bis weit in die Tiefe der gegnerischen, aber auch der eigenen Kräfte. Generell kann heutzutage nicht mehr, wie in der Vergangenheit, von einem klar abgegrenzten Raum der Kampfhandlungen gesprochen werden. Durch die stetig steigenden Möglichkeiten zur militärischen Nutzung des elektromagnetischen Spektrums, des Cyberraums, des Weltraums sowie des Informationsumfeldes besteht heutzutage die Anforderung, den Kampf gleichzeitig in mehreren Domänen zu führen.

Wie die Analysen aktueller Gefechtsbeispiele in der Ukraine zeigen, sind Einsätze phasenweise von hoher Beweglichkeit und insgesamt von unbestimmter Dauer der Kampfhandlungen gekennzeichnet. Dies erfordert die Fähigkeit aller am Gefechtsfeld befindlichen Truppen, über einen längeren Zeitraum bzw. weite Entfernungen Einsätze führen zu müssen.

Aus den zuvor genannten Aspekten eines möglichen Bedrohungsszenarios lassen sich daher die folgenden Fähigkeitsanforderungen für den Kampf der verbundenen Waffen ableiten: Kernelement ist der Verbund Aufklärung-Führung-Wirkung-Unterstützung. Dieser muss de facto in Echtzeit und mit größtmöglicher Verlässlichkeit über alle Führungsebenen erfolgen können.

Die Ausprägung des Kampfes der verbundenen Waffen ist in verschiedenen Szenarien unterschiedlich; die Anforderungen sind jedoch gleichbleibend: Auf Basis eines akkuraten Lagebildes müssen die richtigen Kräfte und Mittel zur richtigen Zeit am richtigen Ort zum Zusammenwirken gebracht werden.
Die eigene Kampfunterstützung, wie Pioniere, Artillerie und bodengebundene Luftabwehr, muss durch weitreichende, präzise Wirkmittel und hohe Feuerkraft eigene Bewegung ermöglichen bzw. gegnerische Bewegung hemmen.
https://oeog.at/download/der-offizier-4-2023/
Antworten