Leichtes Infanteriefahrzeug

Fahrzeuge, Waffen, Wasserfahrzeuge, Ausrüstung und Uniformen
muck
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Re: Leichtes Infanteriefahrzeug

Beitrag von muck »

Elektrofahrzeuge im Feld ist für mich ein kritisches Thema, bei dem Armee-Offizielle vielleicht allzu bereitwillig mitgehen, um in der steuerzahlenden Öffentlichkeit und vor Klimaschutz-interessierten Parlamentsausschüssen gut dazustehen. Wo Kugeln fliegen, würde ich nicht auf 750 kg Lithium sitzen wollen, das beim ersten Kontakt mit Luftfeuchtigkeit sofort explosionsartig in Flammen aufgeht. Diesel brennt wenigstens nicht so leicht. Außerdem ist die Versorgungsstruktur einfacher, jedenfalls nach derzeitigem Stand, denn der Strom zum Laden der Batterie muss ja auch irgendwoher kommen. Allenfalls im Bereich der Aufklärung sehe ich einstweilen Potential für Elektrofahrzeuge, natürlich aufgrund der geringen Schall- und Wärmestrahlung.
theoderich
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Re: Leichtes Infanteriefahrzeug

Beitrag von theoderich »

ERKINGER Thomas: Infanterie im Österreichischen Bundesheer – Lagefeststellung und Ausblick, in: Der Offizier, H 1 (2023), p. 22-26
Alle JgB des ÖBH benötigen eine Eigenbeweglichkeit bis zur Ebene Gruppe. Es wird eine sinnvolle Mischung zwischen geschützten Gefechtsfahrzeugen wie PANDUR, DINGO, HÄGGLUNDS oder HUSAR und ungeschützten Gruppenfahrzeugen anzustreben sein. Eine taktische Beweglichkeit wäre durch die Verfügbarkeit von sowohl geschützten als auch ungeschützten Gefechtsfahrzeugen gegeben. Eine Traglasten- und Gewichtsreduktion und die durchgehende Energieversorgung wären durch die Verfügbarkeit eines Gruppengefechtsfahrzeuges gegeben.
Durch die Einführung der neuen elektronisch fernbedienbaren Waffenstation (EFWS) auf den Gefechtsfahrzeugen haben sich die Wirkungsmöglichkeiten der JgB wesentlich verbessert. Ein ähnliches System wäre auf den ungeschützten Gefechtsfahrzeugen der JgGrp zu installieren.
https://oeog.at/download/der-offizier-1 ... 1706984142

maro-airpower hat geschrieben: Sa 15. Apr 2023, 22:01 Der INEOS Grenadier wird bei MAGNA in Graz als Elektro vom Band laufen....ob der Land Rover Klon wohl in Betracht kommt?
Und wie bringt man in diesem Fahrzeug eine Jägergruppe samt Ausrüstung unter?
Zuletzt geändert von theoderich am Sa 3. Feb 2024, 19:27, insgesamt 1-mal geändert.
Acipenser
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Re: Leichtes Infanteriefahrzeug

Beitrag von Acipenser »

muck hat geschrieben: So 16. Apr 2023, 16:13 Elektrofahrzeuge im Feld ist für mich ein kritisches Thema, bei dem Armee-Offizielle vielleicht allzu bereitwillig mitgehen, um in der steuerzahlenden Öffentlichkeit und vor Klimaschutz-interessierten Parlamentsausschüssen gut dazustehen. Wo Kugeln fliegen, würde ich nicht auf 750 kg Lithium sitzen wollen, das beim ersten Kontakt mit Luftfeuchtigkeit sofort explosionsartig in Flammen aufgeht. Diesel brennt wenigstens nicht so leicht. Außerdem ist die Versorgungsstruktur einfacher, jedenfalls nach derzeitigem Stand, denn der Strom zum Laden der Batterie muss ja auch irgendwoher kommen. Allenfalls im Bereich der Aufklärung sehe ich einstweilen Potential für Elektrofahrzeuge, natürlich aufgrund der geringen Schall- und Wärmestrahlung.
Wieso nicht Herr muck? Ich hab auf meinen alten Steyr Einzylinder auch eine Kurbel! Vielleicht gibts ja auch einen Kurbelgenerator für die Fzge? wie bei den alten Feldtelefonen, sorry! Spaß muss sein, aber was machen wir ab 2035 oder 2055 oder wenn dann alle Verbrenner verboten werden, eine berechtigte Frage also
Acipenser
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Re: Leichtes Infanteriefahrzeug

Beitrag von Acipenser »

maro-airpower hat geschrieben: Sa 18. Mär 2023, 15:33
cliffhanger hat geschrieben: Fr 10. Mär 2023, 10:00 Nein.... Ich versuche ab und zu die Disskussion mit eher "absurden Ideen" etws aufzulockern...schmaler Hummve!... das kann man nicht ernst meinen! ... werde versuchen mich in Zukunft exakter auszudrücken !
Vielleicht hast sowas gemeint?
Im Winter ist das halt nicht so fröhlich....

Flyer 72 + 60

https://www.gd-ots.com/lightweight-tact ... -flyer-72/

https://www.gd-ots.com/wp-content/uploa ... yer-72.pdf
https://www.gd-ots.com/wp-content/uploa ... heet-1.pdf
https://www.gd-ots.com/wp-content/uploa ... -Sheet.pdf


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So absurd ist das alles gar nicht, denn wir brauchen ein Fahrzeug das idealerweise von allen Heereslenker gefahren werden kann und die haben alle einen B Schein! Also hzlGesamtgewicht 3,5 tonnen! Die C Schein Heereslenker sind sowieso Mangelware und meist vollständig zu den LKWs abgestellt.
Also Fahrer plus max. 8 Personen und vielleicht Anhänger für Gepäck, Schutzklasse heißt Gewicht also schwierig. Nur der 2 achsige Benzin-Pinzgauer war B Schein tauglich, der Diesel Pinzgauer 2-achser und alle 3-achser verlangten schon einen raren LKW Fahrer!

Für die Mission AnachB frei nach Hofbauer
muck
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Re: Leichtes Infanteriefahrzeug

Beitrag von muck »

Acipenser hat geschrieben: Mo 17. Apr 2023, 16:33 Wieso nicht Herr muck? Ich hab auf meinen alten Steyr Einzylinder auch eine Kurbel! Vielleicht gibts ja auch einen Kurbelgenerator für die Fzge? wie bei den alten Feldtelefonen, sorry! Spaß muss sein, aber was machen wir ab 2035 oder 2055 oder wenn dann alle Verbrenner verboten werden, eine berechtigte Frage also
Es gilt ab 2035 ein Verbot für den Neubau nicht E-Fuel-fähiger Verbrennermotoren im zivilen Straßenverkehr. Aber das eigentliche Problem ist nicht das Verbot, sondern die damit einhergehende Entwicklung, die den Betrieb von Verbrennern mittelfristig extrem unwirtschaftlich machen wird. Heute ist in Europa ungefähr eines von 50 Kraftfahrzeugen elektrisch betrieben, und noch kann man sich Benzin und Diesel halbwegs leisten; aber wenn das Verhältnis umgekehrt ist, wer wird dann noch Raffinerien und Tankstellen betreiben? Wer wird noch Ersatzteile für Verbrenner anbieten? Das wird ein Nischengeschäft.

An der Elektrifizierung aller Antriebe führt natürlich kein Weg vorbei, denn er ist politisch gewollt. (Warum auch immer; in Japan, wo man den Märkten mehr Spiel gelassen hat, geht der Trend eher in Richtung Wasserstoff.) Ich wollte auch nicht sagen, dass der Weg weg von Verbrennern selbst im Behördenbereich ein kategorischer Fehler wäre. Aber in meinen Augen wird allzu bereitwillig auf diesen Zug aufgesprungen. Die Technik ist noch nicht so weit. Ich bin privat im Rettungsdienst engagiert und habe mehr als einmal miterlebt, wie empfindlich diese Batterien sind. Mir drängen sich die Parallelen zu mit Benzin betriebenen Gefechtsfahrzeugen geradezu auf, man ist in der Nachkriegszeit mit gutem Grund davon abgegangen.
theoderich
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Re: Leichtes Infanteriefahrzeug

Beitrag von theoderich »

Acipenser hat geschrieben: Mo 17. Apr 2023, 16:33Ich hab auf meinen alten Steyr Einzylinder auch eine Kurbel! Vielleicht gibts ja auch einen Kurbelgenerator für die Fzge? wie bei den alten Feldtelefonen, sorry! Spaß muss sein, aber was machen wir ab 2035 oder 2055 oder wenn dann alle Verbrenner verboten werden, eine berechtigte Frage also
Brandrisiko Elektroauto
Brandprävention und Brandbekämpfung bei Elektroautos

Wien, Juli 2021

https://www.kfv.at/wp-content/uploads/2 ... roauto.pdf


Elektro- und Hybridfahrzeuge

Überlegungen zu Sicherheitsfragen beim Feuerwehreinsatz


http://www.feuerwehren-hl.at/images/arc ... rzeuge.pdf

Ideen zu Gefechtsfahrzeugen mit "alternativen Antrieben" gab es in den letzten 25 Jahren einige: Future Combat Systems (BAE Systems/Boeing; Hybridantrieb; Hybrid Power - an Enabling Technology for Future Combat Systems), Splitterskyddad Enhetsplattform (Hägglunds Vehicles, Hybridantrieb), Electer (Arquus Defense, Hybridantrieb), Scarabee (Arquus Defense, Hybridantrieb), einen Schützenpanzer "Bradley" mit Hybridantrieb (BAE Systems; noch in Entwicklung) - und der jüngste Versuch: GSD LuWa.

Vehicle makers court Europe’s militaries with hybrid, electric rides (25. Juni 2022)

https://www.defensenews.com/global/euro ... ric-rides/

Ergebnisse waren viel Grundlagenforschung, einige Demonstratoren, aber kein technologischer Durchbruch, der eine Umsetzung in der Serie gerechtfertigt hat. Dazu kommt noch die fehlende Infrastruktur.
Zuletzt geändert von theoderich am Di 18. Apr 2023, 20:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Leichtes Infanteriefahrzeug

Beitrag von hakö »

theoderich hat geschrieben: Di 18. Apr 2023, 06:34 Ergebnisse waren viel Grundlagenforschung, einige Demonstratoren, aber kein technologischer Durchbruch, der eine Umsetzung in der Serie gerechtfertigt hat. Dazu kommt noch die fehlende Infrastruktur.
Ich stell mir gerade eine Ladesäule im Schützengraben vor, aber Spaß beiseite, wir könne in den nächsten 15-20Jahren die Infrastrukturfür die Vielen Stromverbraucher nicht bereitstellen.
Das elektrifizieren des Verkehrs wird nur in der grünen Vision in der geplanten Zeit zu machen sein.
Wenn es stimmt, daß Lügen kurze Beine haben, dann haben Politiker Eier aus Bodenhaltung.
theoderich
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Re: Leichtes Infanteriefahrzeug

Beitrag von theoderich »

Landesverteidigungsbericht 2022 (III-924 d.B.)

https://www.parlament.gv.at/gegenstand/XXVII/III/924
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Doppeladler
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Re: Leichtes Infanteriefahrzeug

Beitrag von Doppeladler »

Landesverteidigungsbericht 2022 hat geschrieben:Durch spezialisierte hochbewegliche Infanteriefahrzeuge können Kräfte der leichten Infanterie im schwierigen Gelände zur Überwachung großer Räume und zur Gegenjagd eingesetzt werden. Die Kräfte der luftbeweglichen Infanterie können als rasch verlegbare Reserven über große Entfernungen für unterschiedliche Aufgaben eingesetzt werden.
Die Einsatzführung des Jagdkommandos in speziellen Verfahren und Räumen kann unter Abstützung auf leichte und hochbewegliche Fahrzeuge erfolgen. Dadurch wird auch die Ablöse der veralteten Fahrzeuge Puch-G „Sandviper“ ermöglicht.
Durch eine hohe Beweglichkeit können größere Einsatzräume abgedeckt werden und damit kann eine bessere Wirkung für den Schutz der kritischen Infrastruktur sowie der österreichischen Bevölkerung erzielt werden. Der flächendeckende Schutz der Bevölkerung und kritischer Infrastruktur kann damit wesentlich ökonomischer und effizienter erfolgen.
Quelle: Landesverteidigungsbericht 2022; Seite 31
Link: https://www.parlament.gv.at/dokument/XX ... 552326.pdf
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theoderich
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Re: Leichtes Infanteriefahrzeug

Beitrag von theoderich »

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