Taer hat geschrieben: ↑Di 13. Jul 2021, 21:40
Kann man so sehen, aber technisch werden von PL oft die fehlenden Blow-Off-Panels des Munbunkers im L2 kritisiert. Ich zitiere einmal "mobile crew crematorium".
Die L2 hätte man durchaus auch neu bauen lassen können (wie beim Kajmanprojekt).
Gibt also durchaus zumindest Ansatzpunkte die darauf hindeuten.
Außer dem germanophoben Journalisten Damian Ratka, bezeichnet niemand den Leopard 2 als "Krematorium" - und Herr Ratka hat diese These schon im Alter von 16 Jahren auf dem, mittlerweile abgeschalteten, Forum von Military-Photos.net propagiert. Er macht - damals wie heute - keinen Hehl daraus, dass er Deutschland hasst und deswegen alles Deutsche schlecht sein muss. Das kann man so regelmäßig auf Twitter nachlesen.
Die polnischen Panzerbesatzungen ziehen den KPz Leopard 2 den bisherigen Alternativen, also den KPz T-72 und PT-91, immer vor. Auch die Ausschreibungen seitens des polnischen Verteidigungsministeriums und die Aussagen von OBRUM weisen in keinster Weise darauf hin, dass man mit dem Munitionsbunker in der Wanne des Leoparden unzufrieden ist.
Neue KPz Leopard 2 sind für Polen unerschwinglich. Wir reden hier von einem Stückpreis von über 12 Millionen Euro (das deutsche BMVg ging sogar von einem Stückpreis bis zu 15 Millionen Euro für einen neu gebauten Leopard 2A7V aus), dafür fehlt einfach das Budget. Abgesehen davon sind Krauss-Maffei Wegmanns Auftragsbücher voll und die heimische Industrie ist unfähig, ohne Weiteres moderne KPz unter Lizenz zu fertigen - das hat gerade das Programm Leopard 2PL bewiesen.
Wenn man sich durchliest, was andere polnische Nutzer - auch Journalisten und Militärs - auf Twitter zu dem M1-Abrams-Kauf schreiben, ist es schnell klar, dass es sich um eine politische Geste gegenüber den USA handelt. Es bestehen große Zweifel daran, dass die Beschaffung neuer Panzer mit dem Budget in Einklang zu bringen ist, ohne dabei wichtige - und dringendere - Beschaffungsprojekte zu verzögern oder gar zu canceln.
Auch as politische Agieren der PiS-Partei birgt Gefahren, da man davon ausgeht, dass das nächste Gesetz gegen Presse/Richter/Homosexuelle dazu führen könnte, dass Biden den Deal platzen lässt.
muck hat geschrieben: ↑Mi 14. Jul 2021, 09:30
Eventuell spielen anti-deutsche Ressentiments eine Rolle (die PiS-Regierung hat viele Kooperationen mit Deutschland gekippt, sehr zum Unmut der Arbeitsebene, auf der die Beziehungen nach wie vor gut sind). Aber ich denke, vor allem dürfte ein Motiv gewesen sein, dass Nexter indirekt von der Leopard-Herstellung profitiert – und Frankreich hat, angeblich als Retourkutsche für den geplatzten Hubschrauber-Deal, Polens Einstieg in das deutsch-französische MGCS-Projekt verhindert.
Der Einstieg Polens wurde verhindert, da man in der aktuellen Projektphase keine weiteren Teilnehmer möchte - sowohl Frankreich als auch Deutschland sind dieser Meinung. "Viele Köche verderben den Brei". Erst zu einem späterem Zeitpunkt soll das Projekt geöffnet werden. Polen hat in der frühen Projektphase - mangels Hochtechnologieindustrie und fehlendem Know-How - einfach nichts zu bieten.