Medienberichte 2023
Verfasst: Mo 2. Jan 2023, 09:01
Medienberichte 2022 hier nachlesen: viewtopic.php?t=1519
Forum für Österreichs Militärgeschichte
https://www.doppeladler.com/da/forum/
ORF TVthek hat geschrieben:Bundesheer: Höchste Budgeterhöhung
Im Österreichischen Bundesheer gibt es einen massiven Rückstau bei Investitionen. Mit der höchsten Budgeterhöhung ausgestattet soll nächstes Jahr einiges nachgeholt werden.
Susanne Höggerl: „In Österreich rückt mit dem Jahreswechsel auch der Umbau des Bundesheeres näher, denn das Budget wächst deutlich an.“
Florian Pötzelsberger: „Bis der bekannte Rückstau bei den Investitionen und Modernisierungen aber abgebaut ist, wird es noch Jahre dauern.“
______________________________________________________________________
[Zwei „Black Hawk“ bei der Landung] Die Aufregung ist groß, als Rudolf Striedinger, damals Stabschef der Verteidigungsministerin, in einem Hintergrundgespräch erklärt [Offiziersanwärter mit StG77 bei einer Übung], dass die Landesverteidigung nicht mehr oberste Priorität habe. Seither sind zwei Jahre vergangen. [BM Tanner und General Striedinger mit anderen Generalstabsoffizieren bei einer Veranstaltung] Striedinger ist Generalstabschef und die Landesverteidigung hat wieder oberste Priorität.
Marcel Taschwer (Sprecher Verteidigungsministerium): „Wir haben in den letzten Jahren einige Aufträge erledigt, sei es die Assistenz in der Pandemie, an der Grenze oder auch zur Botschaftsbewachung. Aber es ist natürlich jetzt, mit diesem Budget, notwendig auch wieder in die Kernkompetenz des Bundesheeres – also in die militärische Landesverteidigung – zu investieren.“
[Pinzgauer auf einer Fähre mit Schubbooten beim Übersetzen über einen Fluss] Das Budget in den nächsten vier Jahren beträgt [Sturmboot mit Infanteristen] 16 Milliarden Euro. Aufholbedarf [Nachtaufnahme von Soldaten des JaKdo beim Abseilen von einem „Black Hawk“] gibt es in der Luft, am Boden und bei der persönlichen Ausrüstung – also bei Schutzwesten, Funkgeräten oder Nachtsichtgeräten. [Nachtaufnahme von Soldaten des JaKdo bei einer Übung] Darüber hinaus sollen alle Kasernen für ein Blackout vorbereitet werden.
TASCHWER: „Also, wenn ich hier die Ministerin zitieren darf: ,Es ist kein Frage ob, sondern wann ein Blackout kommt‘. Und dahingehend ist es für uns natürlich auch wichtig, zu informieren, damit sich die Bevölkerung auch bestmöglich auf ein mögliches Blackout vorbereitet. Und auch wir, wie gesagt, arbeiten daran, dass wir bis 2025 die Kasernen autark gestalten.“
[Bergepanzer „Greif“ bei einer Übung, S-70 „Black Hawk“] Bis der gesamte Investitionsrückstau abgebaut sein wird, werde es etwa zehn Jahre dauern.
Bericht: Gernot Rohrhofer
Leute, da geht's um den Lehrplan und nicht um irgendwelche Broschüren oder welche Ideologie ein Pädagoge entsprechend seiner Gesinnung gerne vermitteln möchte. Insofern ist es ein echter Fortschritt in Richtung geistiger Landesverteidigung. Gut wäre, wenn das Bundesheer dazu geeignete Informationsoffiziere auch in die Unterstufe schicken würde.innsbronx hat geschrieben: ↑Di 3. Jan 2023, 10:34
Ich meine generell, dass man so etwas einfach klug machen muss. Wenn das wie eine 08/15 Bundesheerpublikation ausschaut oder sonst irgendwie schlecht gemacht ist, dann werden viele Schüler und Lehrer das als reine Werbung oder als irrelevant ablehnen. Oder es wird einfach ignoriert und in zehn Jahren weiß kein Mensch mehr davon. Das ist meine Befürchtung.
Das Unterrichtsfach heißt ja "Geschichte und Sozialkunde/ Politische Bildung":
Lehrpläne - allgemeinbildende höhere Schulen hat geschrieben:GESCHICHTE UND SOZIALKUNDE/POLITISCHE BILDUNG
Bildungs- und Lehraufgabe:
Der Unterricht in Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung beschäftigt sich mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunftsperspektiven, damit in Verbindung insbesondere mit dem menschlichen Zusammenleben. Er leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Orientierung der Schülerinnen und Schüler in Zeit und Raum, zur kritischen Identitätsfindung in einer pluralistisch verfassten Gesellschaft sowie zur Entwicklung selbständigen historischen und politischen Denkens und Handelns. Der Unterricht soll Einblicke in die Geschichte und Politik unterschiedlicher räumlicher Dimensionen (lokale, regionale, nationale, kontinentale und globale Ebene) sowie zu ihren Vernetzungen geben. Kontroverse Interessen im Umgang mit Geschichte und Politik sind von den Schülerinnen und Schülern als solche zu erkennen, zudem sollen sie – im Sinne einer demokratisch verfassten Gesellschaft – dazu befähigt werden, die eigenen Meinungen zu artikulieren sowie jene der anderen zu akzeptieren, sie aber auch zu reflektieren und kritisch zu hinterfragen. Ziel des Unterrichtes ist es daher, bei den Schülerinnen und Schülern ein reflektiertes und (selbst-)reflexives Geschichts- und Politikbewusstsein zu entwickeln und das Bewusstsein für die Bedeutung von Demokratie und Menschenrechten, sowie Europäischer Grundwerte wie sie beispielsweise in der Charta der Grundrechte der Europäischen Union definiert sind, und der damit verbundenen Gesellschafts- und Rechtsordnung zu schärfen. Dabei sind Österreichbezüge insoweit aufzugreifen, als damit ein Verständnis für historische Zusammenhänge und deren Wechselwirkung in größeren Kontexten hergestellt werden kann.
Grundbereiche und Dimensionen:
Der Unterricht soll sich mit folgenden Grundbereichen der Geschichte, Sozialkunde und Politischen Bildung beschäftigen: Mit dem Verhältnis von Gesellschaft und Individuum, mit wirtschaftlichen Entwicklungen und ihren Folgen sowie mit Kultur und Religion, ferner mit zentralen Merkmalen des Politischen, dh. mit Macht und Herrschaft, Verteilung und Konflikt. Im Bereich des historischen Lernens stellen ua. Sozialgeschichte, Neue Kulturgeschichte, Geschlechtergeschichte, Umweltgeschichte oder Globalgeschichte gleichberechtigte Zugänge dar. Im Bereich der Politischen Bildung ist zwischen formaler, inhaltlicher und prozessualer Dimension der Politik zu unterscheiden. Unter der formalen Dimension („polity“) sind etwa die Verfassung oder politische Institutionen und allgemeiner das Funktionieren politischer Systeme gemeint. Die inhaltliche Dimension („policy“) umfasst die Ziele und Aufgaben der Politik sowie die Konkurrenz politischer Interessen und Ideologien. Die prozessuale Dimension („politics“) beschreibt den Prozess der Durchsetzung politischer Ideen, die politische Willensbildung sowie die Formen der politischen Konfliktaustragung und Konsensbildung.
Die Frage ist nur: Wie bringt man es unter? Bei uns bestand das Unterrichtsfach im Wesentlichen aus dem Geschichtsunterricht - und die Politische Bildung musste als Wahlpflichtfach absolviert werden.Historische und politische Kompetenzen
Eng verwoben mit einem Lernen mit Konzepten ist der im Unterricht anzustrebende Erwerb von historischen und politischen Kompetenzen, wobei folgende Kompetenzbereiche zu berücksichtigen sind:
[...]
Politische Kompetenzen
Politische Urteilskompetenz
Da das alltägliche Leben von politischen Entscheidungen und Kontroversen beeinflusst wird, soll Politische Bildung einerseits zu einer selbstständigen, sachlich begründeten und auf den oben beschriebenen Werten (Beiträge zu den Aufgabenbereichen der Schule) orientierten Beurteilung politischer Entscheidungen, Probleme und Kontroversen befähigen und es andererseits schrittweise ermöglichen, sich selbst (Teil-)Urteile zu bilden und solche zu formulieren.
Politische Handlungskompetenz
Der Unterricht soll die Bereitschaft und Fähigkeit zu politischem Handeln fördern. Dazu ist es erforderlich, eigene Positionen zu reflektieren und zu artikulieren, Positionen anderer zu verstehen und aufzugreifen sowie an der gemeinsamen Entwicklung von Lösungen mitzuwirken. Diese für politisches Handeln zentralen Fähigkeiten sind anhand konkreter Beispiele (zB Planspiele) und im Rahmen der gesetzlich vorgesehenen Einrichtungen der Schuldemokratie zu vermitteln.
Politikbezogene Methodenkompetenz
Politische Bildung soll dazu befähigen, Informationen über Politik zu reflektieren und Erscheinungsformen des Politischen (zB in Diskussionen, in Zeitungen, in TV-Sendungen, in Blogs) zu entschlüsseln, indem ein Repertoire von Methoden zur Analyse von Daten, Bildern und Texten vermittelt wird. Gleichzeitig sollen Verfahren und Methoden vermittelt werden, die dazu befähigen, sich mündlich, schriftlich, visuell und in modernen Medien politisch zu artikulieren (zB Beteiligung an Diskussionen zu politischen Fragen, Schülerinnen- und Schülervertreterwahl).
Politische Sachkompetenz
Politische Bildung muss es den Lernenden ermöglichen, politische Konzepte anzuwenden, zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Dabei gilt es an vorhandene Vorstellungen der Lernenden anzuschließen und einer altersgemäßen Konkretisierung sowie Weiterentwicklung im Sinn eines Lernens mit Konzepten besondere Aufmerksamkeit zu schenken.
Im Jahr 2000 wurde sie generell aus den Lehrplänen für die AHS entfernt:13. In Anlage A sechster Teil Abschnitt A Unterabschnitt l lautet im Pflichtgegenstand „Geschichte und Sozialkunde" im Abschnitt „Lehrstoff" der Text für die 3. und 4. Klasse:
[...]
4. K l a s s e
[...]
Österreich vom Zweiten Weltkrieg bis zur Gegenwart
Lerninhalte:
Der österreichische Widerstand gegen das NS-Regime; die Moskauer Deklaration; die Wiedererrichtung der österreichischen Republik.
Der Wiederaufbau — wirtschaftliche und politische Probleme in der Besatzungszeit.
Staatsvertrag und Neutralitätserklärung — die Umfassende Landesverteidigung.
Die Rolle von politischen Parteien und von Interessensverbänden; Konflikt und Konsens in der Innenpolitik; politische Willensbildung; Sozialpartnerschaft.
Politische und gesellschaftliche Reformen.
Staatsbürgerliche Verantwortung: Rechte, Pflichten, Möglichkeiten.
Das Wirken Österreichs in der internationalen Gemeinschaft; der Beitritt zur Europäischen Union.
Ich kann mich auch nicht erinnern, dass die ULV jemals in irgendeinem unserer Lehrbücher erwähnt worden ist. Und in den Bildungsdirektionen der Länder gibt es nirgends Stellen, die für die "Geistige Landesverteidigung" zuständig sind.GESCHICHTE UND SOZIALKUNDE
[...]
4. Klasse:
Der Unterricht soll Einblick geben in die Geschichte vom Ende des Ersten Weltkrieges bis zur Gegenwart.
Folgende Themenbereiche sind zu behandeln:
- Wirtschaft und Gesellschaft im 20. Jahrhundert – Veränderungen in Arbeitswelt und Freizeit,
Wirtschaftskrisen, Familie im Wandel, neues Selbstverständnis der Frau.
- Demokratie und Diktatur in Europa – Krise der Demokratie, Entstehung und Bedingungen
diktatorischer Systeme, Methoden totalitärer Herrschaft: Faschismus, Nationalsozialismus,
Kommunismus.
- Der Nationalsozialismus als Beispiel eines totalitären Systems – Ideologie, Propaganda,
Mobilisierung der Jugend, rassische Verfolgung, organisierter Massenmord, Widerstand.
- Entwicklung und Krise der Demokratie in Österreich – Verfassung, Parteien, Wehrverbände,
autoritäres System, Bürgerkrieg, NS-Zeit.
- Der Zweite Weltkrieg und die internationale Politik nach 1945 – Kalter Krieg, Blockbildung und
Entspannung, das Ende der bipolaren Welt, die UNO.
- Die USA und die Sowjetunion – ein Vergleich verschiedener politischer und gesellschaftlicher
Systeme.
- Die Auflösung der Kolonialreiche und das Ende der europäischen Hegemonie; Nord-Süd-
Konflikte.
- Österreich – die Zweite Republik: politisches System, wirtschaftliche Entwicklung, außen-
politische Orientierung, Wirtschafts- und Sozialpolitik im Wandel, Möglichkeiten politischer
Mitbestimmung und Mitverantwortung.
- Europa und seine Integration.