Kampfpanzer Leopard 2A4

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Merlin
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Re: Kampfpanzer Leopard 2A4

Beitrag von Merlin »

Bei den Bataillonen mit 31 Panzern bezieht man sich vermutlich eher auf die traditionelle Struktur der östlichen PzB im Kalten Krieg (und vielerorts noch danach):
1 KPz/BKdt
3 Kp zu je 10 KPz (1/KpKdt + 3 Zg x 3 KPz)

Wobei den Zügen eher Aufgaben übertragen wurde für die im Westen ‘Halbzüge’ von 2 oder 3 (als etwa noch 5er Züge in Mode waren) Panzern eingesetzt wurden/werden. Das heisst eine Teilung der Züge (überschlagendes Vorgehen etc) war weitestgehend nicht vorgesehen und man war auch bei Ausfall eines Panzers noch ‘Gleichauf’ mit dem westlichen Äquivalent. Aufgaben die im Westen etwa ein Zug von 5 M-60 übernahm wurden durch 2 Züge zu 3 T-55/62/72 oder einer (ev. verminderten) Kompanie übernommen. Kompanieaufgaben von Bataillonen, usw..
Das hat auch den Vorteil, dass man auf jeder Ebene eine ‘leichtere’ Führbarkeit erreicht (kein Nachteil in einer Wehrpflichtigenarmee wo auch die PzKdtn GWD waren, wenn auch mit längerer Dienstzeit als bei uns).
Nachteil: man braucht halt im Schnitt mehr Panzer …aber darauf waren diese Armeen im Kalten Krieg ja eh ausgelegt.

Was ich gelesen habe sind die Ukrainer vor dem Krieg zu einem ‘westlichen’ Zug mit 4 Panzern übergegangen (13/PzKp, 40/PzB inkl, jeweils 1 Pz für Kp und BKdt). Warum jetzt wieder von 31 geschrieben wird ist nicht ganz klar. Aber ich glaube eher nicht dass man Bataillone mit nur 2 Kp bildet. Sondern es erscheint mir wahrscheinlicher, dass man für die neuen ‘Gegenangriffsverbände’ auf die ‘alte’, aber vertraute Gliederung zurückgreift. Einerseits weil nicht genug neue Panzer geliefert werden und andererseits die 3er-Gliederung sich für Offensivaktionen mit relativ kurz ausgebildeten Kommandanten ganz gut eignet.
theoderich
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Re: Kampfpanzer Leopard 2A4

Beitrag von theoderich »

Parlamentarische Bundesheerkommission
Jahresbericht 2022

Infrastruktur

Zwar sind vereinzelt Sanierungen an Gebäuden in der Hessen-Kaserne erfolgt, jedoch ist der überwiegende Teil der Gebäude und Hallen dringend sanierungsbedürftig. Für Soldatinnen und weibliche Bedienstete fehlen gesonderte Sanitärbereiche und Umkleideräume. Die Zimmer- und Kanzleiausstattungen sind abgewohnt. Bei den Panzerhallen ist ein Neubau erforderlich.

Das Ausmaß des Kasernenareals lässt eine Praxisausbildung am KPz nur in Teilen zu (Simulator, aber keine Gelände- bzw. Formationsfahrten). Die praxisbezogene Ausbildung wird am 140 km entfernten Truppenübungsplatz Allentsteig durchgeführt.

Kampfpanzer Leopard 2A4

Alters- und abnützungsbedingt ist eine umfassende technische Adaptierung der Kampfpanzer für einen sicheren Betrieb unabdingbar und erhöht den Klarstand. Im internationalen Vergleich ist für den Kampfpanzer Leopard 2A4 eine Kampfwertsteigerung notwendig, z.B. Entfernungsmessung mittels Wärmebild, verbesserte Nachtkampffähigkeit etc.

Ein Detail betrifft den Ersatz der Leitungssysteme im Kampfpanzer. Trotz regelmäßiger Serviceintervalle wird im Zuge einer Schussabgabe beim Rücklauf der Panzerkanone im Innenraum des Kampfpanzers die Sicherheitstoleranzgrenze vermutlich infolge Materialabnützung bzw. -ermüdung überschritten. Im Extremfall kann bei eigener Schussabgabe ein Totalausfall des Panzers die Folge sein.

Fähigkeitserhalt und Einsatzbereitschaft

Die Aufgabe Fähigkeitserhalt am Kampfpanzer kann aufgrund des hohen Umfangs an Assistenzeinsätzen (Migration, COVID-19 etc.) nur unzureichend geübt werden. Dies gefährdet nicht nur die Sicherstellung des Fähigkeitserhalts und sondern auch die Einsatzbereitschaft.
https://bibisdata.bmlv.gv.at/207449.pdf

"Entfernungsmessung mittels Wärmebild" - diesen Bericht hat ganz offensichtlich ein Fachmann verfasst ...
Verweigerer
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Re: Kampfpanzer Leopard 2A4

Beitrag von Verweigerer »

Also die Hessen-Kaserne gehört längst umfangreich saniert und adaptiert. Eine Frechheit. Mit den Bauvorhaben hinkt man gewaltig überall hinten nach. Da könnte man einiges vorziehen! Alleine schon für die gesamte Bauwirtschaft quer durch Österreich.
Berni88
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Re: Kampfpanzer Leopard 2A4

Beitrag von Berni88 »

Da könnten wir uns anschließen - BW bekommt Leopard A8

https://esut.de/2023/04/fachbeitraege/4 ... -erhalten/

Geht um die Nachbeschaffung von 18 fabrikneuen Panzern als Ersatz für die an die Ukraine abgegebenen. Die Idee ist, einen Rahmenvertrag für 18 abzuschließen, mit Option auf weitere mit "mittleren dreistelligen Bereich" und auf den Anschluss anderer Partner. Diese werden nicht genannt.
Vorteile wäre für die Bundeswehr keine Abgabe der A5/A6 zwecks Modernisierung, für die Industrie genügend Aufträge für eine neue Produktionslinie. Der "A8" soll dem "A7HU" ähneln, mit neuer Trophy-Version und weiteren Änderungen, allerdings alle in der Kategorie "evolutionär", nicht "revolutionär".
theoderich
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Re: Kampfpanzer Leopard 2A4

Beitrag von theoderich »



Ich hoffe, dass man das PERI-R17 (olivgrüne Kiste mit Aufschrift "VORSICHT NICHT STÜRZEN") ersetzt und nicht "entkernt und mit digitalen Baugruppen" versieht.

Bild
https://www.hensoldt.net/products/optro ... -a3/-rtwl/
Carius
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Re: Kampfpanzer Leopard 2A4

Beitrag von Carius »

Es kommen nagelneue Peri R17 A3 mit Attica WBG rein.
theoderich
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Re: Kampfpanzer Leopard 2A4

Beitrag von theoderich »

Wieso hat man sich gegen das PERI RTWL mit kombiniertem Laserentfernungsmesser entschieden?
Carius
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Re: Kampfpanzer Leopard 2A4

Beitrag von Carius »

Kann ich nicht sagen, wiederum eine Kostenfrage nehme ich an. Dennoch ein Quantensprung.
Jedenfalls verbleibt das Peri unverändert am derzeitigen Platz und wird nicht mittig hinter die kdt/Lasch Luke verlegt.
Phoenix
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Re: Kampfpanzer Leopard 2A4

Beitrag von Phoenix »

Gibt es eigentlich schon Infos ob aus den Überlegungen zur äußeren Kampfwertsteigerung der Leos was wird? Weil wenn die Deutschen in Richtung A8 gehen - dann kommen hier ja wahrscheinlich recht hohe Stückzahlen zusammen - und da würden sich ev. Synergien ergeben um unsere dann "inneren" A7 (oder was auch immer) auch äußerlich aufzuwerten.
theoderich
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Re: Kampfpanzer Leopard 2A4

Beitrag von theoderich »


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