Phoenix hat geschrieben: ↑Mi 22. Mär 2023, 20:42was kann Patriot PAC3 was ein potentielles Iris-T SLX kann oder auch nicht kann.
PAC-3 ist speziell zur Raketenabwehr ausgelegt und arbeitet nach dem Prinzip "Hit-to-Kill". Außerdem hat der Flugkörper natürlich einen stärkeren Antrieb und viel größere Reichweite.
Lockheed Martin hat letztes Jahr eine sehr detaillierte Präsentation zu PAC-3 MSE veröffentlicht:
PAC-3® MSE Overview
Approved for Public Release – DAL202201001
https://www.lockheedmartin.com/content/ ... erview.pdf
Auch der Suchkopf unterscheidet sich. PAC-3 MSE arbeitet mit einem Ka-Band Radar, während IRIS-T SLX mit einem Dual-Mode-Suchkopf ausgestattet werden soll.
The IRIS-T SL missile is a further development of the IRIS-T missile used in the short-range variant of the system. It is likewise equipped with an infrared (IR) seeker, however in the IRIS-T SL’s case, the seeker is fitted with a jettisonable aerodynamic cover to reduce drag during the launch and mid-course phases, before being jettisoned for the terminal phase.
https://euro-sd.com/2022/11/news/28136/ ... o-ukraine/
In diesem Patent von Diehl BGT Defence wird die Funktionsweise eines Dual-Mode-Suchkopfs recht verständlich erklärt - hier anhand eines Luft-Boden-Flugkörpers:
Autonome Suchköpfe umfassen einen bildgebenden Detektor mit einer vorgeschalteten Optikeinheit zum Abbilden eines Zielobjekts einer Objektszene auf den Detektor. Die Abbildung wird durch eine Bildverarbeitung auf das Zielobjekt untersucht, das Zielobjekt wird erkannt und während des Flugs des Flugkörpers im Bild verfolgt, sodass der Flugkörper auf das Zielobjekt zugesteuert werden kann. Hierzu ist es notwendig, dass das Zielobjekt mittels bildverarbeitender Methoden von der Umgebung mit ausreichender Sicherheit unterschieden werden kann. Suchköpfe von Flugkörpern arbeiten üblicherweise im infraroten Bereich, sodass die Wärmesignatur des Zielobjekts mit den bildverarbeitenden Methoden untersucht wird. Dieses Verfahren ist bei der Erkennung von Zielobjekten in der Luft zuverlässig. Befindet sich das Zielobjekt jedoch auf dem Boden, so kann es durch Wärmestrahlung des Hintergrunds, insbesondere von unregelmäßigen Landschaften, für die Bildverarbeitung schwierig sein, das Zielobjekt zweifelsfrei als solches zu erfassen.
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Suchkopf für einen Flugkörper anzugeben, mit dem neben Luftzielen auch Bodenziele zuverlässig erfasst werden können.
Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Suchkopf der eingangs genannten Art, der erfindungsgemäß einen zweiten Detektor aufweist.
Die Erfindung geht von der Überlegung aus, dass zu einer Bodenzielerfassung zweckmäßigerweise eine andere Zielsuchlenkung erfolgen sollte, um die Schwächen der ersten Zielsuchlenkung zumindest teilweise auszugleichen. Hierbei ist eine halbautonome Zielsuchlenkung mittels Lasermarkierung des Zielobjekts besonders vorteilhaft, bei dem die Zielauswahl, Zielidentifizierung und Zielmarkierung je nach Einsatzart von beispielsweise einem bodengestützten oder luftgestützten Operator durchgeführt wird. Solche Zielmarkierungen werden üblicherweise in einer Wellenlänge von 1064 nm ausgeführt, wohingegen übliche bildverarbeitende Infraroterkennungsverfahren im Wellenlängenbereich zwischen 3 Mm und 5 μπι erfolgen. Durch die Verwendung des zweiten Detektors, kann diese andere Zielsuchlenkung vorteilhaft erfolgen. Zweckmäßigerweise ist der zweite Detektor für die Erfassung von Zielmarkierungsstrahlen vorbereitet, insbesondere im Wellenlängenbereich von 1 pm +/- 60 %. Hierdurch kann eine halbautonome Ziellenkung mit einer Zielmarkierung zuverlässig durchgeführt werden.
In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Optikeinheit so ausgeführt, dass vom Zielobjekt ausgehende Strahlung über die gleiche Eintrittsapertur der Optikeinheit auf den zweiten Detektor gelenkt ist, wie auf den bildgebenden Detektor.
https://worldwide.espacenet.com/patent/ ... 13167236A1