Ich sags mal so. Ich weiß seit einiger Zeit, dass an den Gefilden eines Wiener Kanals der Zweierblitz ein Thema ist. In wie weit das ein paar Kilometer weiter bergauf bekannt ist und gesehen wird, weiß ich aber nicht.
Und nun zur F-35
Ich beobachte das Programm seit längerer Zeit und war den größten Teil davon nicht bis mäßig beeindruckt.
Ich habe das Gerät 2001 in Paris aus der Perspektive der Entwicklung Gen2, -3, -4,... betrachtet und mein Gefühl war es ist ein reines „Verbundwerkzeug“, dass stand alone ziemlich verloren ist. Ein kleines Radar, kleine Waffenschächte...
10 Jahre später war ich beim Rollout in Eglin
http://www.airpower.at/news2011/1003_f- ... index.html
Auch da wurde nur sehr allgemein gesprochen.
Ich hab mich dann im Zuge meiner Beschäftigung mit den Fähigkeiten der modernsten Varianten der LITENING-Pods und in weiterer Folge auch dem Legion-Pod bis zum DAS und EOTS der F-35 durch beschäftigt. Viel Zeit verbracht, viel nachgedacht.
Meine Erkenntnis ist, die wahre Revolution findet bei der Sensortechnik statt.
Und zwar in der Reihenfolge,
1) was kann der IR-Bereich (Wellenlänge 700nm bis 1mm)
1a) 6x Northrop Grumman/Raytheon AN/AAQ-37 Distributed Aperture System (DAS)
1b) 1x Lockheed Martin AN/AAQ-40 Electro-Optical Targeting System (EOTS)
2) was kann das EW System (BAE Systems AN/ASQ-239 Barracuda Electronic Warfare System und
3) für was braucht es dann sehr spezifisch noch Radar (Northrop Grumman AN/APG-81 active electronically scanned array ) und
4) was macht es dann mit all den Infos (Northrop Grumman AN/ASQ-242 Communications, Navigation, and Identification (CNI) Suite).
Unter Berücksichtigung, dass es open source ist und schon Jahre alt hab ich mir mal das angesehen.
https://youtu.be/MXoqb7GT6Lk?t=119
https://youtu.be/v5VuCsQJy8Y
Das ist ungefähr von hier aufgenommen:
https://www.google.com/maps/place/38%C2 ... 76.0617953
Man kann auf 20-25km noch Strukturen am Boden erkennen und bis 35km eine größere Struktur wie die „William Preston Lane Jr. Memorial Bay Bridge“.
Auf geschätzt 60km trackt es hier Flugzeuge die von KBWI kommen. Und das macht es 360° rundum und permanent.
Vom deutlich leistungsfähigeren EOTS sieht man leider sehr wenig.
https://youtu.be/vZ0nwQ4wO2s
https://youtu.be/-a31xyT2b3Y
https://youtu.be/dZdCGuzJOTU
Man kann beim Mitbewerb ein bisschen rumschnüffeln um einen besseren Eindruck zu bekommen was so etwas leistet. Hier das Litening-Werbevideo:
https://youtu.be/wCA5xmYeQC8 oder Sniper Targeting Pod
https://youtu.be/Yi9d8bstWsE
Was machen sie u.A. damit?
Zum Beispiel Einbindung in die Raketenabwehr
https://youtu.be/qF29GBSpRF4
Aufgenommen etwa von hier:
https://www.google.com/maps/@38.5290399 ... a=!3m1!1e3
...und das ist auch schon 10 Jahre alt...
https://youtu.be/OCasCuncTpc
Inzwischen gibt es Artikel, welche die F-35 diesbezüglich als Sensorträger leistungsfähiger bezeichnen als eine E-2 Hawkeye. Zitat: „The NIFC-CA (Naval Integrated Fire Control-Counter Air ) architecture uses ship-based Aegis radars, an aerial sensor node, and a guided SM-6 missile to knock out attacking missiles from beyond the horizon. Since its inception, the NIFC-CA system has used an E-2 Hawkeye surveillance plane as the aerial node. Now, the system can turn to far more capable F-35 fighters as the aerial sensor “
Quelle:
https://nationalinterest.org/blog/buzz/ ... sea-202992
Schlussfolgerung
Leute...der „Abfangjäger“ ist tot....ist er eigentlich schon lange.....das haben viele noch nicht verstanden. Und die „Luftraumüberwachung“ so wie sie Ö. handhabt ist eine reine Neutralitäts-Friedensaufgabe und in der Form in einem Konflikt nahezu nutzlos....das ist 30 Jahre nach rückwärts denken. Die Goldhaube-Radars sind sowieso eine Friedenseinrichtung....die in der ersten Stunde eines Konflikts Trümmerhaufen wären. Und was die Fliegerei angeht – den Luftraum zu „überwachen“ im Sinne - Combat Air Patrol – und sonst nichts für die Verteidigung zu leisten ist zu wenig für das was die Flugzeuge kosten und was man über die Zeit in Personal und System investiert – das MUSS unter dem Titel „Landesverteidigung“ SEHR VIEL MEHR mehr leisten.
Das war schon der Fehler den uns Norbert eingetreten hat....
Das Radar im Flugzeug war mal ein Werkzeug um ein Ziel zu bekämpfen – rein für sich selbst.
Der Radarwarnempfänger war der Selbstschutz für das Flugzeug.
Das AN/ASQ-239 ist fast schon ein kleines „Rivet Joint“. Das lokalisiert, analysiert, identifiziert Radio und Radarsignale. ..die Leistung wird als besser bezeichnet als „3xF-16CJ“. Theoretisch setzt man dann das AN/APG-81 als Jammer drauf, versucht mit dem AN/AAQ-40 EOTS die exakte Position zu ermitteln, linkt die Info raus...und vielleicht gibts Artillerie in Reichweite die das bekämpft und es ist dann auf einmal völlig irrelevant, dass die Waffenschächte so klein sind.
Und die IR Behälter waren ebenso für das Flugzeug selbst und für die Zielzuweisung.
Heute ist all das Zeug über diese fundamentalen Funktionen – die es auch noch erfüllen kann – weit hinaus gewachsen.
Heute trackt das AN/AAQ-37 DAS über viele Kilometer permanent. Und ich wünsche den Chinesen viel Glück mit ihren Mach 2,x schnellen Stealth-Drachen...die leuchten im IR Spektrum wie die Christbäume.
Was das System z.B. mit Bodenzielen macht und kann darüber findet man nichts. Allerdings hat natürlich ein Raketenwerfer und auch Artillerie eine Wärmesignatur. Software um Bewegungen zu erkennen und Formen zu kategorisieren gibt es auch. Und wer weiß was da theoretisch möglich ist und in der Schublade liegt, weil in der Prioritätenreihung andere „Apps“ Vorrang haben.
Für den Legion-Pod gibt es eine Reichweitenangabe von 185km....umgelegt auf eine F-35 würde sie also optisch passiv sehr viel weiter sehen als sie aktiv mit Radar erfasst werden kann.
Das Ding ist ein Albtraum für den Gegner....es ist völlig auf Informationsdominanz ausgelegt. Es ist ein hoch beweglicher Multispektrum-Sensorträger der nur wirklich Sinn ergibt wenn alle eigenen Kräfte diese Infos bekommen und entsprechend koordiniert damit arbeiten. Es ist das „Ich sehe und höre euch alle und erzähls auch gleich allen meinen Freunden“ Flugzeug.
Und das ist dann die Sichtweise die man anwenden muss. Ja es kann im Frieden die Neutralitäts-LRÜ abwickeln. Und man kann anfangen die einzelnen Teilbereiche einzubinden. Die Fliegerabwehr, die Brigade und Bataillonsstäbe...und es ermöglicht der Republik Österreich kein geografisches “Fähigkeitsloch“ innerhalb der westlichen Gemeinschaft zu sein die immer mehr in die vernetzte Kriegsführung investiert.
Und wir reden hier von Prozessen und Entwicklungen die für die Basisstufe viele Jahre benötigen und die im Prinzip nicht mehr aufhören.
Die 155/L60 wird mit einer normalen bodensogreduzierten Granate >80km weit schießen können...mit einer Vulcano Gott weiß wohin....
Die programmierbaren M1147 und die IMI M339 gehen mit 120mm Panzerkanonen heute auf 5km Reichweite....na was wird eine 130mm vom neuen „Panther“ können?
Irgendwo her werden die ihre Zielkoordinaten benötigen, da ist es doch nett einen fliegenden Freund zu haben der sehr viel weiter schauen und präzise Koordinaten liefern kann...und zwar gleichzeitig während er automatisch den Himmel nach Luftzielen absucht. Und wie das dann mit dem Loyal Wingman aussieht – und den sehe ich in 5 bis längstens 10 Jahren steht noch mal auf einem anderen Papier.
Die so unerquickliche Entscheidung zwischen einer “symbolischen“ oder eine „fähigen“ Landesverteidigung kann der Politik niemand abnehmen.
Ich kann dazu nur beitragen in dem ich beschreibe wohin der Wind weht....