Entwicklungen Luftraumüberwachung

Flächenflugzeuge, Hubschrauber, Großgerät, Fliegerhorste, ...
iceman
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von iceman »

Naja als reines Trainingsflugzeug......
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Das gibt zu denken ...

Streitkräfteprofil
Unser Heer


April 2021
Die militärische Landesverteidigung zur Abwehr eines überwiegend konventionell vorgehenden Gegners (Abwehroperation) erfolgt auf Basis eines Rekonstruktionskerns sowie mit Kapazitäten, die für die Abwehr nicht-konventioneller Gegner vorgehalten werden. Darüber hinausgehende Fähigkeiten werden unter Bedachtnahme auf die Erfordernisse des Gefechtsbildes der Zukunft im Bedarfsfall neu aufgebaut oder durch Inanspruchnahme von Fähigkeiten von Partnern sichergestellt.

Eine flächendeckende Luftraumsicherung durch die aktive Komponente erfolgt in einer gegenüber dem aktuellen Stand vertieften grenzüberschreitenden Kooperation mit Partnern unter Beachtung der gesetzlichen Rahmenbedingungen.
Luftraumüberwachung:

Die Luftstreitkräfte gewährleisten die aktive und passive Luftraumüberwachung. Die bedrohungsangepasste Überwachung und Sicherung des österreichischen Luftraumes ist unter Berücksichtigung der gesamteuropäischen Entwicklungen sicherzustellen, wobei Luftraumsicherungsoperationen weiterhin im Rechtsrahmen als „verstärkte Luftraumüberwachung“ im Rahmen des Militärbefugnisgesetzes (MBG) durchgeführt werden.
https://www.bundesheer.at/wissen-forsch ... hp?id=1161

Zum Vergleich:

Streitkräfteprofil F2 (Oktober 2012)
Die traditionelle Landesverteidigung wird auf Kompetenzerhalt im europäischen Verbund reduziert. Der militärische Schutz bildet die qualitativ anspruchsvollste Aufgabe des ÖBH im Inland; die hierzu benötigten Fähigkeiten sind aus der bestehenden Struktur aufrechtzuerhalten. Diese Schutzaufgaben werden dabei mit hochwertigen Exzellenzfähigkeiten unterstützt. LRÜ erfolgt in enger Einbindung in den europäischen Verbund.
Die breite, in Teilbereichen aber stark eingeschränkte Abbildung aller Fähigkeiten verkürzt auch die aufzuwendende Zeit für eine allfällige Rekonstruktion des ÖBH. Bei der internationalen Kooperation werden Formen des „Pooling“ bis hin zur „Rollen- und Arbeitsteilung“ im Vordergrund stehen. Die Redimensionierung der Ressourcen für konventionelle Landesverteidigungsaufgaben geht einher mit einer höchstmöglichen Kooperation im Rahmen der USV.
Darüber hinaus gehende Fähigkeiten, vor allem der Schutz vor Angriffen aus der Luft, weitreichende Panzerabwehr und die weitreichende Feuerunterstützung werden im multinationalen Verbund abgedeckt. Die anzunehmende kürzere Dauer einer derartigen Verteidigung erfordert keine Berücksichtigung der Durchhaltefähigkeit.
Schutz vor Bedrohungen aus der Luft

Der Schutz vor Bedrohungen aus der Luft wird unter Rückbildung nationaler, zeitlicher wie qualitativer Fähigkeiten sichergestellt; dies wird durch die Einbindung in ein europäisches Luftraumsicherungsmanagement erreicht.
Strategieelement 3: Schutz vor Bedrohungen aus der Luft

Option B: LRÜ im internationalen Verbund

Einsatz der aktiven Komponente grenzüberschreitend in Kooperation mit Partnern; Einsatz der passiven LRÜ im Vollbetrieb; größtmögliche internationale Kooperation.
Praktisch dieselbe Rosinenpickerei wie unter Darabos - nur anders formuliert (Unter der allgegenwärtigen Annahme, dass uns, als angeblich immer noch "neutralem" Staat, "Partner" im Ernstfall schon aus der Patsche helfen werden.) ...
Zuletzt geändert von theoderich am Do 25. Mai 2023, 18:21, insgesamt 2-mal geändert.
anastasius
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von anastasius »

"Situationselastisch"
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Eher Opportunismus in seiner reinsten Form.
iceman
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von iceman »

Verweigerer hat geschrieben: Do 25. Mai 2023, 13:22 Augen auf beim Fliegerkauf

https://www.derstandard.at/story/300000 ... liegerkauf

Auch hier wird schon fest Werbung gemacht für die Tschechen. Ich hoffe es auch nicht.
Der Hersteller gibt selbst zu, dass sie keinen Hilfsjäger produzieren.
Und als Hilfsjäger ist die M-346 auch nicht geeignet (Geschwindigkeit!).
Verweigerer
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Verweigerer »

iceman hat geschrieben: Do 25. Mai 2023, 22:08 Der Hersteller gibt selbst zu, dass sie keinen Hilfsjäger produzieren.
Und als Hilfsjäger ist die M-346 auch nicht geeignet (Geschwindigkeit!).
Ich vermeine, dass ebenso Leonardo nicht gerade hinausposaunt, mit der M-346FA jetzt DEN Hilfsjäger schlechthin produziert zu haben. Vielmehr wird von medialer Seite versucht, dem EF ein attraktives Beiwagerl aufzustempeln. Mit der fadenscheinigen Titulierung „Hilfsjäger“. Das ist alles. Die breite Masse wird es für bare Münze nehmen. Selbst einige brustschwache Journalisten, wie ich vermeine. Die springen natürlich gerne auf den Zug auf.

Das befreit aber dennoch die L-39NG nicht, sich eingestehen zu müssen, in einigen Leistungsparametern des eigentlich zu ersetzenden Systems, der Saab 105 OE, gerade so das Fahrwasser reichen zu können. Ist als Nachfolger dadurch jetzt auch kein Quantensprung oder das Gelbe vom Ei. Da wäre die M-346FA dann doch um ein großes Hauseck potenter.

Bei einer Entscheidung für den Tschechen-Flieger wäre ich ehrlich gesagt, doch ziemlich enttäuscht.
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

iceman hat geschrieben: Do 25. Mai 2023, 22:08Der Hersteller gibt selbst zu, dass sie keinen Hilfsjäger produzieren.
Und als Hilfsjäger ist die M-346 auch nicht geeignet (Geschwindigkeit!).
"Hilfsjäger" war eher eine Titulierung der Medien (Kronen Zeitung, Der Standard). Nach dem Motto: "Hauptsache es ist spottbillig!" Und natürlich musste man den Lesern Jahre später auch noch einreden, dass die aktive LRÜ hauptsächlich von der SAAB-105 getragen wird und es den Eurofighter dazu gar nicht braucht ...

https://newsv1.orf.at/080502-24618/
Nächste Hiobsbotschaft für das Bundesheer. Wegen beschädigter Bolzen ist die Saab-105-Flotte „nicht mehr einsatzbereit“ und muss am Boden bleiben. Bis zur Behebung des Schadens, die Monate in Anspruch nimmt, werden damit die Eurofighter die gesamte Luftraumüberwachung übernehmen müssen.
https://orf.at/stories/3145929/
SPÖ-Wehrsprecher Robert Laimer warnte vor einer „vollen Abhängigkeit von Airbus und NATO“. Die Verteidigungsministerin werde „zur Gefahr für Österreich“, sie stelle die Souveränität Österreichs infrage. Die Steuerzahler müssten für die erheblichen Mehrkosten für den alleinigen Betrieb der Eurofighter aufkommen.
https://orf.at/stories/3172484/


Ich habe gerade eine völlig verrückte Aussage des damaligen SPÖ-Klubobmanns Cap aus dem Jahr 2006 gefunden:

Molterer und Pröll skeptisch: ÖVP zeigt SPÖ weiter die kalte Schulter (8. Oktober 2006)
"Brauchen keine Kampfflugzeuge"

In Sachen Eurofighter will Cap zunächst den Vertrag sehen, um Ausstiegsmöglichkeiten und -kosten beurteilen zu können - ist aber prinzipiell der Meinung, dass Österreich keine Kampfflugzeuge braucht.

Denn ein europäisches Sicherheitssystem sei im Entstehen und bis dorthin würden die Saab 105 reichen.
https://newsv1.orf.at/061008-4698/?href ... story.html
Zuletzt geändert von theoderich am Fr 26. Mai 2023, 06:38, insgesamt 1-mal geändert.
muck
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von muck »

Verweigerer hat geschrieben: Do 25. Mai 2023, 22:26Da wäre die M-346FA dann doch um ein großes Hauseck potenter. Bei einer Entscheidung für den Tschechen-Flieger wäre ich ehrlich gesagt, doch ziemlich enttäuscht.
Hängt das nicht davon ab, was in der anderen Waagschale liegt? Wenn der Ankauf der M-346 die Gefahr birgt, dass z.B. von einem Upgrade der Typhoon Abstand genommen oder (wie schon mal jahrelang diskutiert) die Typhoon gar in Rente geschickt wird, wäre das bisschen mehr an Potenz des italienischen Flugzeugs ein schwacher Trost, scheint mir.

Offen gesagt … bedenke ich alles, was in diesem Forum an Informationen zum Thema gesammelt wurde, halte ich die Gefahr für groß, dass sich eine Entscheidung pro M-346 binnen weniger Jahre als Bumerang erweisen könnte. Wir wissen doch alle, wie Politik funktioniert. Und dass in Westeuropa die Armeen als Sparschweine gelten.
iceman
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von iceman »

Sehe ich auch so. Gerade bei der Tanner sollte man aufpassen. Nächstes Jahr sind Wahlen und schwups sind nach Vertragsunterzeichnung die Ef in Rente. Könnte ja durchaus Stimmen bringen.
Ich glaube auch nicht, dass ein "Hilfsjäger " billig wäre, schließlich braucht man eine extra Wartungsschiene und Logistik, Techniker, die Cockpitausstattung ist mehr als üppig, nur das das Ding langsamer fliegt?
Verweigerer
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Verweigerer »

Die EF werden bis 2035 verwendet und die Nachrüstung ist bereits budgetiert. Wurde jetzt schon mehrmals medial als auch durch die Ministerin selbst so verlautbart. Deshalb würde mich das ob zusätzlicher M-346FA nicht abschrecken (ob des befürchteten Gegengewichts). Weshalb auch? Selbst wenn - mal angenommen - bereits neue Flugzeuge von Leonardo am Hof stehen würden, würde der EF noch weiter genutzt werden. Ich weiß, natürlich ist Österreich da ein gebranntes Kind. Aber bereits abbezahlte und im Bälde nachgerüstete Flieger dann als Draufgabe DOCH noch vor Lebensende einstampfen zu wollen, das käme wirklich einer Hinrichtung gleich. Egal für welches politische Couleur. Nicht nur der Rechnungshof würde dann die Politik zerreißen. Das wäre dann ein Schildbürgerstreich hoch zwei (oder 2.0). Das kapiert sogar der dümmste Wähler.

Ausständig ist laut diversen Ankündigungen ja nur mehr die endgültige Typenentscheidung für den AJT und die genauen Stückzahlen (gleiches gilt ja für das neue Transportflugzeug). Es wurde kolportiert, zumindest diese Entscheidung wird noch heuer im Sommer getroffen (ich nehme an noch vor der Parlamentspause Mitte Juli). Sonst hätte man gleich verkünden können, man macht`s im Herbst. Die Vertragsunterzeichnung soll dann im 1. Quartal 2024 erfolgen. Einzig, ob nun doch zusätzliche EF DS kommen, konnte ich halt noch nirgends nachlesen bzw. in Erfahrung bringen. Da heißt es immer nur es wird angedacht, es wird angedacht, es wird angedacht... und man hätte 29 Betreibernationen ob der Transportflugzeuge angeschrieben und diese augenscheinlich schon fast belästigt (O-Ton Tanner: "Man schreibt ja nicht zum Spaß an 29 Länder"). Der österreichische Eiertanz as usual. Aber ich gehe mal von diesem kolportierten Fahrplan (Typenentscheid & Stückzahl, Vertragsunterzeichnung) die nächsten paar Wochen / Monate aus. Das sollte ja noch zu schaffen sein.
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