Entwicklungen Luftraumüberwachung

Flächenflugzeuge, Hubschrauber, Großgerät, Fliegerhorste, ...
maro-airpower
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von maro-airpower »

propellix hat geschrieben: Sa 11. Mär 2023, 18:22 Der Preis kann nur heißen, den Rafael-Pod UND fightertaugliche NVGs. Und zwar 12 Sets aufwärts.
2005: Stückpreis 1,4Mio.
https://www.defenseindustrydaily.com/27 ... pods-0929/

Aktuell so rund um die 3Mio.
https://www.transparencymarketresearch. ... arket.html

Das teure sind nicht die Pods sondern die Integration.
Anhalt....Litening III+ GBU-16 Paveway II im CP-193 für RAF T1B5 hat 2006 um die 70Mio. Pfund gekostet.

Schwierig zu sagen was explizit Litening V für Hardwareanpassungen am T1 erfordert.

iceman
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von iceman »

Frage als absoluter Laie:
Damit man ein upgrade durchführen kann, müsste man auch die Rechner tauschen, damit die neue hardware funktioniert?
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Nicht unbedingt. Die Softwareupdates der Ejército del Aire bei den Eurofightern der Tranche 1 haben ohne Ersatz der Bordrechner zu gewissen Fähigkeitserweiterungen geführt (u.a. Digitale Integration der IRIS-T, MIDS-LVT BU2, UK DASS Enhancements, AIM-120C7, GBU-48, Mk-83 General Purpose Bomb, EGBU-16, LITENING III, IFF Mode 5).

maro-airpower hat geschrieben: Sa 11. Mär 2023, 13:28
Ö1 Mittagsjournal

11 03 2023

12:00

Entscheidung über neue Bundesheer-Flugzeuge bis zum Sommer

Klaus Webhofer: „Dem Österreichischen Bundesheer steht in den kommenden Jahren knapp 17 Milliarden Euro bis 2032 eben für Investitionen zur Verfügung. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, ÖVP, bezeichnet 2023 als das ,Jahr der Entscheidung‘ bei den Beschaffungen. Etwa bei den Luftstreitkräften, wo gleich mehrere Weichen gestellt werden.

Drei weitere Eurofighter könnten dazukommen, eben auch neue Trainingsjets. Und die Hercules-Transportflugzeuge sind auch schon in die Jahre gekommen. Auch für die wird jetzt ein Nachfolgemodell gesucht, wie Niklas Lercher berichtet.“

Niklas Lercher: „Der jahrzehntelange Sparkurs beim Bundesheer hat seine Spuren hinterlassen. Mangelwirtschaft war angesagt, so auch bei den Luftstreitkräften. Die drei Hercules-Transportflugzeuge sind mehr als 50 Jahre alt. 2030 soll spätestens Schluss sein, sagt Generalmajor Bruno Hofbauer. Als Planungschef ist er für den Einkaufszettel des Bundesheeres verantwortlich.“

GenMjr Bruno Hofbauer: „Das ist das absolute Dead-End für die C-130.“

LERCHER: „Ersatzteile zu bekommen, werde immer schwieriger. Die Wartung sei aufwändig und teuer.“

HOFBAUER: „Vergleichbar, wenn Sie ein Auto haben: Je älter es wird, desto mehr kostet es Sie dann auch in der Instandsetzung.“

LERCHER: „Eine Entscheidung über die Nachfolge für die Hercules soll noch vor dem Sommer fallen. Die 15 Eurofighter bekommen demnächst Nachtsichtgeräte. Alleine diese Nachrüstung kostet 1,6 Milliarden Euro. Im Moment ist eine Luftraumüberwachung mit den Kampfjets zwar möglich, aber nur bis zum Einbruch der Dunkelheit. Generalmajor Hofbauer hält zu Nachteinsätzen der Eurofighter fest …“

HOFBAUER: „Das Flugzeug fliegt.“

LERCHER: „Ein anderes Flugzeug in der Nacht zu identifizieren, sei aber nicht möglich.“

HOFBAUER: „Weil man da ja so lang so nahe heranfliegen müsste, dass das nicht mehr sicher ist.“

LERCHER: „Verteidigungsministerin Klaudia Tanner von der ÖVP denkt laut über drei zusätzliche Eurofighter nach. Das Budget von 17 Milliarden Euro für neue Anschaffungen macht es möglich.
870 Millionen Euro fließen schon in den Kauf der 36 neuen Leonardo-Hubschrauber. Es ist das teuerste Rüstungsgeschäft nach den Eurofightern.

Ziemlich sicher kommt auch die Pilotenausbildung für die Kampfjets wieder zurück nach Österreich. Dafür bräuchte es dann auch Trainingsflugzeuge. Die alten Saab-105-Maschinen sind vor zwei Jahren ausgemustert worden. Planungschef Hofbauer sagt über eine mögliche Rückkehr zu einem Zwei-Flotten-System …“

HOFBAUER: „Aus der militärischen Sicht ist das jedenfalls eine Notwendigkeit. Auch hier werden wir voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte eine Entscheidung treffen.“

LERCHER: „Rund 500 Millionen Euro dürfte eine zusätzliche Flotte an Trainingsjets kosten. Dabei gehe es nicht nur um die Ausbildung der Piloten, sondern auch um die Einsatzbereitschaft.“

HOFBAUER: „Wenn eine Flotte steht, dann ist es derzeit so, dass wir keine Flugzeuge in die Luft bekommen. Und es muss auch gar nicht zwingend ein Grund der österreichischen Luftstreitkräfte sein, sondern es wird irgendwo in einer anderen Eurofighter-Nation ein Problem festgestellt und dann wird einmal untersucht.“

LERCHER: „Die milliardenschweren Anschaffungen nützen aber wenig, wenn Soldatinnen und Soldaten nicht wissen, wie man das Gerät bedient. Daran lässt der Generalmajor keinen Zweifel.“

HOFBAUER: „Aus der militärischen Sicht sind die Milizübungen ein ganz ein essentieller Punkt.“

LERCHER: „Da stößt er bei der Verteidigungsministerin aber auf taube Ohren. Tanner denkt nicht daran, die verpflichtenden Milizübungen wieder einzuführen.“

WEBHOFER: „So bleibt es also bei der langen Einkaufsliste für das Bundesheer. Generalmajor Hofbauer plant. Entscheidungen sollen in der ersten Jahresh … oder viele Entscheidungen sollen schon in der ersten Jahreshälfte fallen, berichtet Niklas Lercher.“
Die auf Ö1 genannten Zahlen (1,6 Mrd. EUR für "Nachtsichtgeräte" der Eurofighter, rund 500 Mio. EUR für Jettrainer) sind vollkommen falsch.
Zuletzt geändert von theoderich am So 12. Mär 2023, 13:01, insgesamt 9-mal geändert.
iceman
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von iceman »

Danke für die rasche Antwort. Weisst du auch, was das gekostet hat?
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Das ist unbekannt. Es wurden auch Hardwareanpassungen umgesetzt, die aber nicht die Computer betrafen:
Airbus has delivered the first upgraded Tranche 1 Eurofighter to the Spanish Air Force. The upgrade was carried out at Airbus facilities in Getafe and involved the introduction of hardware modifications which support the Operational Flight Program 02 (OFP-02) developed by the Armament and Experimental Logistics Centre (CLAEX). The upgrade developed by Airbus includes modifications that integrate Tranche 2 and Tranche 3 equipment on the aircraft, not least a Computer Symbol Generator, Digital Video and Voice Recorder, Laser Designator POD and Maintenance Data Panel.

https://www.airbus.com/en/newsroom/pres ... panish-air

Das Maintenance Data Panel sieht man hinten, unter der Flügelwurzel:

Bild
https://www.eurofighter.com/multimedia/ ... -maint-552

Aber der Zielbehälter "Litening 5" wurde bisher noch nie in Eurofighter aus der Tranche 1 Block 5 und (Softwarestandard SRP 4.3) integriert. Eine "Exklusivlösung" für Österreich wird bestimmt nicht billig. Und da wir - im Gegensatz zum CLAEX - keine technischen Einrichtungen und sehr wahrscheinlich auch nicht das Personal zur eigenständigen Softwareentwicklung haben, müsste das alles die Industrie übernehmen.
maro-airpower
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von maro-airpower »

Zitat
“With the Litening V the auto tracking, accuracy, co-ordinate generation and advanced optics get better by an order of magnitude,” Mallery-Blythe noted.
.....
Introduction of the Litening V comes as one of the Typhoon’s UK-dedicated National Delta Products being introduced as part of the aircraft’s initial Phase 3 Enhancement package, or P3E(a). Beyond Litening V, “most of the work between now and 2025 is about regulation and compliance,” said Mallery-Blythe. “Due to come into service in late 2025, P3E(c) delivers on all regulation and compliance work that Typhoon needs to fly around in peacetime airspace anywhere in the world.”

The difficulties and costs involved in making the RAF’s older Tranche 1 Typhoons compliant in this way was why the RAF decided to instead retire them in 2025.
Quelle: https://www.key.aero/article/litening-v ... on-service

Könnte mir vorstellen, dass unsere Bildschirme nicht mit der Pod Auflösung mithalten und die Leitungen nicht mit der Bitrate...und es ist halt auch immer die Frage wie "tief" man das integriert. Manche Dinge kann man vielleicht umgehen weil der Pod selbst einen Datenlink hat. "A gmahde Wiesn" ist es keinesfalls.

https://www.rafael.co.il/wp-content/upl ... ochure.pdf
iceman
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von iceman »

Mich wundert, dass Saab seine Füße so still hält.....
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Doppeladler
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Doppeladler »

iceman hat geschrieben: So 12. Mär 2023, 00:35 Mich wundert, dass Saab seine Füße so still hält.....
Der Zug ist längst abgefahren.
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maro-airpower
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von maro-airpower »

Doppeladler hat geschrieben: So 12. Mär 2023, 11:39
iceman hat geschrieben: So 12. Mär 2023, 00:35 Mich wundert, dass Saab seine Füße so still hält.....
Der Zug ist längst abgefahren.
Gibt heute noch Rüstungsunternehmen die für Aufträge laufen müssen?
Ich schätze es schaut aktuell eher so aus....
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iceman
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von iceman »

Bei Airbus reibt man sich sicher schon die Hände. Oder man lacht sich ins Fäustchen.
Zuerst wird alles abbestellt was bereits vertraglich vereinbart war, verzichtet auf T2 und reduziert die Stückzahl.
20 Jahre später soll für 15 Austro T1 ein Mlu kommen, extra von Airbus für uns.
Der Weiterbetrieb unserer T1 scheint zwar laut Airbus gesichert, Ersatzteile als einziger Nutzer irgendwann zu Apothekerpreisen.
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