Entwicklungen Luftraumüberwachung

Flächenflugzeuge, Hubschrauber, Großgerät, Fliegerhorste, ...
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

theoderich hat geschrieben: Di 5. Apr 2022, 14:34Zwei weitere zweisitzige Eurofighter zu Ausbildungszwecken stehen zusätzlich im "Luftpaket".
Ministerin über Amts­zeit, Budget und Aufrüstung
Tanner: ''Nachholbedarf bei Raketen''
ÖSTERREICH: 2021 waren durchschnittlich nur 4,7 Eurofighter einsatzbereit – reicht das für uns aus?

Tanner: Sagen Sie mir einen Einsatz, den unser System der Eurofighter nicht bewältigt hat. Im Schnitt steigen unsere Piloten bis zu 50 Mal im Jahr auf. Wir sollten hier keine Ängste schüren. Ich wüsste nicht, dass es die Notwendigkeit gäbe, neue Eurofighter oder andere Jets anzuschaffen.
https://www.oe24.at/oesterreich/politik ... /524091612

Die Piloten hören das sicher gerne ...
muck
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von muck »

Warum versucht sie dann, die Dinger zu verkaufen? (Rhetorische Frage.)
propellix
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von propellix »

theoderich hat geschrieben: So 10. Jul 2022, 20:57Die Piloten hören das sicher gerne ...
War vor kurzem in Zeltweg, und habe mit Piloten dort gesprochen; nach deren Meinung sind Zweisitzer unnötig, da diese quasi laut den dt. Kollegen faktisch eine eigene Wartungsschiene brauchen, da sie sich logistisch stark von den Einsitzern unterscheiden. Und damit wären Ersatzteile für Doppelsitzer NOCH schwerer zu bekommen als für unsere angejahrten Tranche-1 Singleseater.
Ja, die Deutschen ziehen uns bei der Typeinschulung volle Kanone ab, aber so viele Stunden seien das nicht.
Die Piloten meinten auch, dass sie bei Bedarf/Gelegenheit auch gern einen anderen Typ fliegen würden und der Eufi in ihren Augen nicht der Weisheit letzter Schluss wäre, da das HMI im Gripen intuitiver wäre. Das kennen sie nämlich von Übungen bei den Tschechen im Multi-Cockpit Simulator, wo bis zu 8 Fixed-base-Cockpits zusammengeschaltet werden können, und so große Missionen simuliert werden können. Sie geben zwar zu, dass die Performance von der C/D-Gripen im Vergleich ein schlechter Witz ist, aber Hauptsache am Cockpit haben Piloten mit designt.
Wenn der Typhoon selbst unter seinen Piloten keine uneingeschränkte Unterstützung hat, dann stehen die Typhoon-Befürworter in der Runde hier im Fettnäpfchen wie es ärger kaum vorstellbar ist. Irgendwie bin ich, was das anlangt, total angepisst; seit der Typenentscheidung verteidige ich dieses Ding auf Mord und Brand, und manche der vermeintlich größten Advokaten rümpfen die Nase und meinen: "Ist eigentlich eh´ ned so super"
Mir hat´s echt die Pfeifen rausg´haut...
Verweigerer
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Verweigerer »

Man träumt halt insgeheim schon vom Doppelblitz. Warum sollte dies bei Piloten anders sein? ;-)
alps_spirit
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von alps_spirit »

Interessante Perspektive von den Leuten die damit tagtäglich zu tun haben, danke. Was wäre für das Personal in Zeltweg wünschenswert? Gripen E/F wegen HMI und besserer Performance als C/D oder F 35 mit Highend-Sensorik wie die neutralen Nachbarn?

Unsere EF sind abbezahlt und bei weitem nicht so schlecht wie medial dargestellt. Ein paar Updates und wenn wir Glück haben die Implementierung von BVR Waffen.
propellix
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von propellix »

Verweigerer hat geschrieben: Mo 11. Jul 2022, 13:13Man träumt halt insgeheim schon vom Doppelblitz.
Meinst, was für die Finnen und die Schweizer gut genug ist, wird für uns auch passen?
MMn werden sich die Schweizer noch wundern mit der Entscheidung; bei der Größe der Schweiz müsste die QRA permanent IN DER LUFT SEIN, damit die irgendwas erwischen. Vielleicht wollen sie in Wirklichkeit für einen Krieg bestmöglich gerüstet sein. Denn das Ding als Abfangjäger, na, ich weiß nicht...
Dafür ist der ja überhaupt nicht gebaut! NGAD oder FA-XX, das wär´s ja vielleicht, aber da wird einer wohl so viel kosten wie 10 F-35...
Verweigerer
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Verweigerer »

Ich weiß was du meinst. Meines Erachtens rücken grundlegende Eigenschaften wie ua. ausgezeichnete fliegerische Fähigkeiten immer mehr in den Hintergrund. Das ist einerseits traurig und wird sich hoffentlich niemals rächen. Wissensvorsprung durch Technik in all ihrer Vielfalt ist angesagt. Vermutlich sind wir beide old school ;-)
maro-airpower
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von maro-airpower »

propellix hat geschrieben: Mo 11. Jul 2022, 13:21 Denn das Ding als Abfangjäger, na, ich weiß nicht...
Dafür ist der ja überhaupt nicht gebaut!
Du muss jetzt 100x auf die Tafel schreiben "Es gibt keinen Abfangjäger mehr".

Auch die Herren in Zeltweg werden lernen müssen im Verbund zu arbeiten....vor allem aber zu denken.
Der Multi-Cockpit Simulator war vor 20 Jahren schon ein gebrauchter Hut. Hab mich 2001 in Stockholm schon damit gespielt...
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Ich hoffe so was kommt nicht ins Haus....was für "große Missionen"?...mit 25 Raketen für die EF???
Und wen wollen wir unter welchen Umständen "abfangen"?
Im Frieden? Heute bekommt praktisch jeder schon Überflugsgenehmigung im Rahmen EU GSVP. Irgendwelche Charterheinis die ihre Radios nicht umstellen sind auch ein "Highlight". Bleibt noch Davos und so...bestenfalls einen zivi Hopser der die NOTAMs ignoriert, schlimmstenfalls einen Terroranschlag via Luftweg...na da wird keine böse MiG-31 kommen...

Und würde - aktuell gegebenenfalls jetzt wirklich ums Suwalki Gap gekämpft na dann sind EU Staaten betroffen, gilt wieder GSVP. Oder sieht wer in Wien die großen Helden, die für Putin gegen Brüssel hier die Mauer hinstellen??

"im denken 20 jahre ... in der beschaffung 15 jahre zu spät"...ein Zitat in einer Diskussion mit mir betreffend das ÖBH von einem mittlerweile sehr bekannten Offizier....

Unsere EF haben die leistungfähigste Radarsoftware drinnen die es gibt...und wir können einen A/A+A/G IR Pod haben - ja das geht - gegen den Pirate eine Funzel ist. Und ich sprech jetzt von Zeug dass besser ist als das da aus 108km...im Juni. übern Meer bei 80%+ Luftfeuchtigkeit https://youtu.be/HJwkn7041lI

Und dann hat die Republik drei(+1) stationäre Radaranlagen die ein leichtes Ziel wären und aktuell 15 fliegende Sensorträger, die alles was sie erfassen per Datenlink abliefern können. Und wenn geschossen wird wollt ihr die dann Fangerl spielen schicken anstatt Auge und Ohr für ein ganzes ÖBH zu sein, dass das wie einen bissen Brot braucht? Sensor-Patrol....wird gebraucht und nicht der Alpen Top Gun...

Ok, vielleicht bekommen wir mal MALE Drohnen die das leisten können. Bis dahin sollen die EF Boys mal lernen an Infos zu liefern was andere brauchen die auch in den Link eingebunden gehören um das ganze ÖBH effektiver zu machen. Wir haben 2022 - der Verbund ist alles, das einzelne System hat sich dem Gemeinnutzen völlig unterzuordnen....BORG-Warfare...is so...
muck
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von muck »

propellix hat geschrieben: Mo 11. Jul 2022, 10:40 Wenn der Typhoon selbst unter seinen Piloten keine uneingeschränkte Unterstützung hat, dann stehen die Typhoon-Befürworter in der Runde hier im Fettnäpfchen wie es ärger kaum vorstellbar ist.
Nicht wirklich.

Selbst von Piloten der F-35 hört man Klagen, dass die Flugzeuge zu träge seien, nicht genügend Rundumsicht böten, dass das Piloten-Interface mit Zweitsprachlern nicht klarkäme, usw. usf. Es geht immer "noch besser", und es gehört zum Wesenszug des Soldaten, der immerhin seine Gesundheit aufs Spiel setzen soll, dass er mit seiner Ausrüstung niemals völlig zufrieden ist.

Außerdem ist das Gras auf der anderen Seite des Hügels immer grüner, und gerade in multinationalen Übungen oder Einsätzen ist die Fliegerei deshalb letztendlich immer auch ein glamouröser S*****zvergleich. Ich kann mich an Gespräche mit deutschen F-4F Phantom-Piloten erinnern, die sich selbst dann noch für ihre fliegenden Ziegelsteine schämten, nachdem sie bei Frisian Flag 2008 eine (virtuelle) Abschussquote von 3:1 gegen französische Rafale (!) erzielt hatten.

Der vormalige deutsche Luftwaffenchef, Generalleutnant Müllner, verlor 2018 sein Amt, nachdem er gegen den Typenentscheid pro F/A-18 E/F Super Hornet mit der Begründung protestiert hatte, seine Piloten müssten sich schämen, wenn sie gezwungen wären, in internationalen Übungen als einzige nationale Delegation in Nicht-Tarnkappenjets aufzutauchen.

Mit anderen Worten: Selbst die Experten reden nicht immer rational daher.
Acipenser
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Acipenser »

Piloten sind auch nur Menschen, und wollen immer was anderes als man hat, klar.
Klar ist aber auch, dass es auf Jahre keine anderen Abfangjäger in Österreich geben wird, denn nach dem (polit- und medialen) Spektakel der letzten Jahre wird sich keiner hinstellen und eine Neubeschaffung auf den Weg bringen. Nicht mal der Wunderwuzi Doskozil hat es zum Beispiel geschafft sein Black Hawk Programm durchzubringen! Die Politiker die so eine Anschaffung durchbringen müssen erst geboren werden

Also gibt es zwei Möglichkeiten:
1. mit den EF 2000 weiterfliegen und noch bis zu 3 Doppelsitzer zukaufen (die man ja mit den Deutschen gemeinsam warten könnte oder so?)

oder
2. nach dem Plan der Grünen: Abfangjäger abschaffen, so war früher der Slogan. Heute Regierungspartei: Thema zerreden
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