Re: Medienberichte 2022
Verfasst: Di 29. Nov 2022, 19:27
Schade, der Artikel ist leider wieder hinter der Bezahlschranke.
Forum für Österreichs Militärgeschichte
https://www.doppeladler.com/da/forum/
Ein Wandel von einem Machtmuseum mit langer imperialer Geschichte zu einem Demokratiemuseum wäre zeitgemäß. Dazu braucht das Heeresgeschichtliche Museum in Wien aber einen echten Neubeginn
Inzwischen habe ich mehr über das Heeresgeschichtliche Museum erfahren. Ich habe mitbekommen, dass die Räumlichkeiten dort zu anderen Zwecken genutzt wurden als zur distanzierenden und reflektierenden Betrachtung. Die Räume, so lese ich, wurden als Bühne zur Selbstinszenierung für Fotos und zum Treffen mit militanten Personen und Gruppen genutzt, die sich dort unbehelligt vernetzten. Propagandagemälde wurden unkommentiert ausgestellt, und Bücher von Nazis fanden sich im Sortiment des Museumsshops. Aber das hat offenbar zu keinem wirklichen Skandal geführt, oder, wenn es denn einen gab, dann ist er schnell verflogen und blieb ohne nachhaltige Wirkung.
Eher eine Glorifizierung
Militarismus, Antisemitismus und Rassismus sind gefährliche chronische Krankheiten, die einer sorgfältigen Beobachtung, Therapie und Prävention bedürfen. Es sieht tatsächlich so aus, als sei dieses Museum nicht auf die Beendigung von Gewalt ausgerichtet, sondern eher auf ihre Verstetigung und Glorifizierung.
Vor diesem Hintergrund sind Kontinuitäten, die sich heute in den Institutionen und politischen Strukturen zeigen, hochproblematisch. Ein Museum, dessen Räumlichkeiten als Enklaven militaristischer Nostalgie und rechtsextremer Gewaltverherrlichung genutzt werden, die heute in digitalen Netzwerken große Verbreitung finden, kann nicht weitermachen wie bisher. Auch ein Direktor, dem vom Rechnungshof organisatorische Missstände bescheinigt werden und dessen Führungsstil im Team ein Klima der Angst verbreitet, steht dem geforderten Neubeginn des Museums entgegen.
Aktuelle Maßstäbe
Wenn Schaden vom Verteidigungsministerium abgewendet werden soll, ist es unerlässlich, das Konzept dieses Museums auf eine neue Grundlage zu stellen und sich dabei auf aktuelle museologische Maßstäbe und die Expertise der Wissenschaft zu stützen. Ein solches Museum ist ein Aushängeschild seines Landes. Was jetzt von Skandalen umwittert ist, hat das Potenzial, ein wichtiger und instruktiver Ort zu werden, weil er in seinem Ausstellungsarrangement den Wandel von einem Machtmuseum mit einer langen imperialen Geschichte in ein Demokratiemuseum sinnlich erlebbar vor Augen führen kann. Dieser Weg von der Vergangenheit und Gegenwart in die Zukunft ist aber so lange blockiert, wie institutionelle und personale Kontinuitäten das Schicksal des Museums bestimmen.
Umso wichtiger, dass das Heeresgeschichtliche Museum mit diesem Thema verantwortungsvoll umgeht und endlich auf der Höhe der Zeit ankommt. Der Faszination von Gewalt, dem Glanz von Waffen und Uniformen sind als Antwort eine Pädagogik des Friedens und eine Stärkung der demokratischen Kultur mit ihren zivilen Formen der Konfliktlösung entgegenzusetzen. In dieser Aufgabe könnte sich das HGM mit dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes und dem Haus der Geschichte Österreichs verbinden.
https://www.derstandard.at/story/200014 ... -im-museumAleida Assmann ist Kulturwissenschafterin und emeritierte Professorin der Universität Konstanz. 2018 erhielt sie den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Assmann ist Unterzeichnerin eines offenen Briefes, der aktuell eine Neuausschreibung der Leitungsposition des Heeresgeschichtlichen Museums fordert.
Wenn ich das schon lese. Das HGM hat die Aufgabe, österreichische Militärgeschichte zu dokumentieren, und damit basta.Es sieht tatsächlich so aus, als sei dieses Museum nicht auf die Beendigung von Gewalt ausgerichtet, sondern eher auf ihre Verstetigung und Glorifizierung.
https://www.meinbezirk.at/schwaz/c-loka ... n_a5748856Die Weiterentwicklung des Truppenübungsplatzes Lizum/Walchen kann nun aus dem eigenen Budget sichergestellt werden. Durch die Investitionen in den höchstgelegenen Übungsplatz des Österreichischen Bundesheeres können vor allem die Soldatinnen und Soldaten der 6. Gebirgsbrigade noch realitätsnäher und besser üben und ihre, international bereits gut angesehenen, Fähigkeiten noch weiter ausbauen. Durch den Ankauf von zusätzlichen, gepanzerten Überschneefahrzeugen des Typs BVS10 „HÄGGLUNDS“ wird die geschützte Mobilität im Gebirge und im Winter weiter ausgebaut.