Medienberichte 2022

Landesverteidigung, Einsätze & Übungen, Sicherheitspolitik, Organisation, ...
theoderich
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Re: Medienberichte 2022

Beitrag von theoderich »

theoderich
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Re: Medienberichte 2022

Beitrag von theoderich »

Frage eines NATO-Beitritts stellt sich für Grüne nicht
Österreich sei ein neutrales Land und lebe diese Neutralität aktiv. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine stelle Österreich aber vor neue Herausforderungen, "deshalb müssen wir darüber reden, wie wir uns verteidigen" im Ernstfall, sagte Gewessler nach dem Ministerrat. Die Frage eines NATO-Beitritts stelle sich für Österreich aber nicht, betonte die Umweltministerin. Schweden und Finnland, die nun einen Beitritt anstreben, befänden sich in einer anderen Situation mit anderen sicherheitspolitischen Herausforderungen und einer anderen Geschichte.
Das Online Research Institut Marketagent hat in einer aktuellen Studie 500 Österreicher zu Ansehen und Aufgaben der heimischen Streitkräfte befragt. Das Ergebnis: Die Relevanz des Bundesheeres ist im 10-Jahresvergleich zwar deutlich gestiegen - gleichzeitig sind aber auch zwei Drittel der heimischen Bevölkerung der Ansicht, dass das Heer kaputtgespart wurde. Sieben von zehn befragten sind der Ansicht, dass Österreich bewaffnete Streitkräfte benötigt und befürworten eine Erhöhung des Heeresbudgets.
https://www.sn.at/politik/innenpolitik/ ... -121501672
  • Kakanien und Buzzwords (Leitartikel)
    Den meisten einst mächtigen Staaten, die später zu Kleinstaaten schrumpften, gelingt es, einen Rest an strategischem Denken, einem Gefühl für die Notwendigkeit von Staatsräson in die neue politische Wirklichkeit zu retten. Kein Staat fängt ganz bei null an, weil eben nicht nur Menschen, sondern auch Institutionen, zumal Bürokratien und andere langlebige Organisationen über so etwas wie ein Langzeitgedächtnis verfügen.

    Das ist auch in Österreich der Fall. Allerdings zeichnet sich die heimische Erinnerung durch Verzerrung, Verzwergung und Karikatur aus. In Kakanien, Operettenstaaten und Bananenrepubliken weiß man wenig vom Stellenwert staatspolitischer Verantwortung und den Interessen der Res Publica, die sich dem Klein-Klein des Parteienhickhacks entziehen sollten. Der politischen Sphäre, die längst nicht nur aus den Parteien besteht, ist hier wenig heilig, und dem Lächerlichen sind keine Grenzen gesetzt.

    Die Voraussetzung dafür, dass ein Staat glaubt, sich einen solchen Luxus leisten zu können, ist die innere Überzeugung aller Akteure, dass es auf das eigene Tun und Lassen ohnehin nicht ankomme; im Fall der Neutralität sind es äußere Faktoren, die für Sicherheit sorgen, also Kalter Krieg, Nato oder EU; im Falle der Wirtschaftspolitik sorgten meist, wenngleich nicht immer, die Sozialpartner für Seriosität.

    Solche Zustände gedeihen in solchen Staaten am besten, wo die Politik von zu vielen maßgeblichen Akteuren als Spiel verstanden wird, wo es vorrangig ums Gewinnen und Verlieren geht und nur höchst indirekt um das Ringen um die bestmöglichen Lebensbedingungen für die Menschen im Land.
    https://www.wienerzeitung.at/meinung/le ... words.html
theoderich
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Re: Medienberichte 2022

Beitrag von theoderich »

Österreich ist neutral – und beinahe wehrlos

https://kurier.at/politik/inland/oester ... /402012477
Zuletzt geändert von theoderich am Do 19. Mai 2022, 09:29, insgesamt 1-mal geändert.
theoderich
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Re: Medienberichte 2022

Beitrag von theoderich »

ABC-Einheit beweist sich in Südfrankreich

https://noe.orf.at/stories/3156922/

GEWERBEPARK NORD
Himberg kauft Panzerstraße

https://www.noen.at/schwechat/gewerbepa ... -322784687
  • Österreich setzt auf Durchwursteln statt eine Zeitenwende (Kommentar)
    In zahlreichen Ländern Europas hat der russische Angriffskrieg einschneidende Konsequenzen. Die Regierung in Wien verbittet sich aber eine Debatte über die Sicherheitspolitik. Das ist fahrlässig.
    Deutschland erlebt seine Zeitenwende, rüstet auf und rückt zögerlich vom so tief verinnerlichten Pazifismus ab. Finnland und Schweden kann es gar nicht schnell genug gehen, die für sie ebenso identitätsstiftende Bündnisfreiheit über Bord zu werfen und sich der Nato anzuschliessen. Die baltischen Staaten kommen schon seit fast zwei Monaten ohne russisches Erdgas aus, das zuvor praktisch den gesamten Bedarf gedeckt hatte. Und in der Schweiz lässt die Verteidigungsministerin prüfen, wie man enger mit der Nato zusammenarbeiten und die sogenannte Interoperabilität erhöhen kann.

    Österreich dagegen scheint auf seine oft bewährte Taktik zu setzen, sich irgendwie durchzuwursteln, bis der Staub sich legt und man zum alten Trott zurückkehren kann.
    Viel mehr Geld für die Verteidigung – aber wofür konkret?

    Auch in der Sicherheitspolitik soll sich nichts ändern – trotz der völlig veränderten Gefahrenlage in der unmittelbaren Nachbarschaft. Die Verteidigungsministerin nutzte zwar die Gunst der deutschen Zeitenwende und verlangte fast eine Verdreifachung des Heeresbudgets innert fünf Jahren. Auch Bundeskanzler Nehammer versprach mehr Geld; angesichts jahrzehntelanger Unterfinanzierung besteht in dieser Frage parteiübergreifender Konsens. Inzwischen sind indes Wochen vergangen, ohne dass irgendetwas konkretisiert worden wäre.

    Wofür sollen die zusätzlichen Mittel aufgewendet werden? Welche Rolle kann Österreich in einer neuen europäischen Sicherheitsarchitektur spielen? Man weiss es nicht. Umso befremdlicher ist, dass die Debatte über diese Fragen im Keim erstickt wird. Als Anfang März unter dem Eindruck des russischen Überfalls Vertreter von Nehammers eigener Partei laut über eine Annäherung an die Nato nachdachten, reagierte dieser rasch: «Österreich war neutral, ist neutral und wird neutral bleiben», erklärte er. Die Diskussion sei für ihn damit beendet. Die oppositionellen Sozialdemokraten und die Freiheitlichen pflichteten eilig bei.

    Österreichs Bundesheer ist in einem blamablen Zustand

    Denkverbote sind in der Politik meistens verfehlt. In diesem Fall ist ein solches geradezu fatal. Österreichs Bundesheer ist in einem blamablen Zustand, laut einem Bericht des Verteidigungsministeriums aus dem Jahr 2019 kann der Schutz der Bevölkerung «nur noch sehr eingeschränkt gewährleistet werden». Die breite Bevölkerung nimmt das Militär vor allem wahr, wenn es bei der Organisation von Ski-Grossereignissen hilft oder wenn am Nationalfeiertag Panzer und Helikopter für die «Leistungsschau» auf dem Wiener Heldenplatz stehen.

    Ihren verfassungsmässigen Auftrag können die Streitkräfte so nicht erfüllen. Vielmehr verlässt sich Österreich darauf, umgeben von Nato-Staaten und durch die vage EU-Beistandspflicht ausreichend geschützt zu sein. Das mag stimmen – auch wenn man in Helsinki und Stockholm zu einem anderen Schluss gekommen ist. Ein Nato-Beitritt erforderte ohnehin eine Verfassungsänderung, wofür die Mehrheitsverhältnisse auf weite Sicht nicht gegeben sind. Der Zustand des Bundesheers steht einem solchen Schritt zudem entgegen.

    Aber die 1955 von den Alliierten auferlegte und längst zum nationalen Mythos erhobene Neutralität ist kein Selbstzweck. In einer veränderten geopolitischen Lage muss sie glaubhaft untermauert werden. Darüber, wie das geschehen kann und was Österreich zur Sicherheit in Europa beiträgt, muss breit diskutiert werden. Auch für die vielzitierte «Insel der Seligen» gibt es kein Zurück zur Bequemlichkeit.
    https://www.nzz.ch/amp/meinung/ukraine- ... ld.1684633
Zuletzt geändert von theoderich am Do 19. Mai 2022, 14:52, insgesamt 5-mal geändert.
theoderich
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Re: Medienberichte 2022

Beitrag von theoderich »

Verteidigungsexperte warnt Österreich vor "Identitätsproblemen"

https://www.diepresse.com/6141643/verte ... sproblemen
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Re: Medienberichte 2022

Beitrag von souverän AT »

Walter Gitschthaler ist als Kärntner Militärkommandant einer der ganz großen Experten im Land. Mit uns sprach er über die Lage des Heers in Kärnten und dessen Zukunft, aktuelle Gefahren und wie man das Heer künftig anders wahrnehmen wird.


https://www.meinbezirk.at/klagenfurt/c- ... n_a5348881
theoderich
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Re: Medienberichte 2022

Beitrag von theoderich »

Internationale Presse zu Österreichs Neutralität: "Kopf einziehen und hoffen"

https://kurier.at/politik/inland/intern ... /402013050


Die Schweizer verstehen ihre Neutralität anders als wir

https://kurier.at/politik/inland/die-sc ... /402012471




MILITÄRBOSS MAHNT:
NATO? „Wir haben viel zu verlieren“

https://www.krone.at/2711933
Embe
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Re: Medienberichte 2022

Beitrag von Embe »

theoderich hat geschrieben: Do 19. Mai 2022, 11:19 Die Schweizer verstehen ihre Neutralität anders als wir

https://kurier.at/politik/inland/die-sc ... /402012471

Seltsame Stückzahlen hat man hier (wieder einmal) zusammengetragen. „Gepanzerte Fahrzeuge/Schützenpanzer“ mit 112+71+32 zu rechnen ist nicht mehr ganz aktuell. Und wie stellen sich 83 PzHb M109 A2/A5Ö zusammen? Sind hier die A2(/A3UK) am Verschrottungsplatz mit eingerechnet?
Verweigerer
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Re: Medienberichte 2022

Beitrag von Verweigerer »

Salzburger Nachrichten - Bundesheer muss gestärkt werden

https://www.sn.at/leserforum/leserbrief ... -121561477
theoderich
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Re: Medienberichte 2022

Beitrag von theoderich »

Österreichs Neutralität: "Freilich muss man das diskutieren"

https://www.diepresse.com/6141533/oeste ... n?from=rss





Embe hat geschrieben: Do 19. Mai 2022, 15:46Und wie stellen sich 83 PzHb M109 A2/A5Ö zusammen? Sind hier die A2(/A3UK) am Verschrottungsplatz mit eingerechnet?
Diese Zahl stammt aus dem Jahr 2010. Damals sollten die Panzerhaubitzen von 193 auf 83 Stück reduziert werden:

https://www.bundesheer.at/download_arch ... ertung.pdf

2014 wurde der Bestand mit 54 M-109A5Ö in den drei AABs und 53 langzeitgelagerten M-109A5Ö angegeben. Faktisch vorhanden sind nur noch 30 M-109A5Ö bei den AABs, die über die "Erweiterte Inspektion" mit wenigen neuen Komponenten versehen wurden. 2017 wurden 35 Panzerhaubitzen M-109A5Ö, zehn Rechenstellenfahrzeuge und zwei Fahrschulfahrzeuge an Lettland verkauft.
Zuletzt geändert von theoderich am Do 19. Mai 2022, 19:55, insgesamt 3-mal geändert.
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