Medienberichte 2022

Landesverteidigung, Einsätze & Übungen, Sicherheitspolitik, Organisation, ...
theoderich
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Re: Medienberichte 2022

Beitrag von theoderich »

"Die Ausrüstung fehlt": Bundespräsident besuchte "Melker Pioniere"

https://kurier.at/chronik/niederoesterr ... /402036885


Ö1 Mittagsjournal

Soldaten-Vertreter fordern rasch mehr Geld und Pflichtübungen


https://radiothek.orf.at/oe1/20220609/681906
  • Bienenstock, Striezel, Heeresmilliarden (Leitartikel)
    Der russische Überfall auf die Ukraine hat zum einhelligen Bekenntnis aller Parteien geführt, das kaputt gesparte Bundesheer auf Vordermann zu bringen. Die Pläne dafür ist Verteidigungsministerin Klaudia Tanner schuldig.

    Letztes Update am Freitag, 10.06.2022, 07:45

    Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) lässt keinen (Foto-)Termin aus. Gestern war sie mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen in Melk. Nach einem Besuch bei der Pionier-Truppe besiegelte sie eine Kooperation mit der Wasserrettung. Im Mai ließ sie sich u. a. vor Bienenstöcken mit Heeres-Logo ablichten. Es folgte das Militärmusik-Festival. Zu Ostern beglückte sie mit einem Foto ihres Striezels.
    Klaudia Tanner versteckt sich nicht. Wichtige Antworten fehlen aber. Der neue Generalstabschef? Noch nicht ernannt. Dabei ist die Ausschreibung längst geschlossen, der Vorgänger nach Brüssel übersiedelt – und einen klaren Favoriten gibt es auch.

    Das große Investitionspaket, das sie und Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) nach dem Überfall auf die Ukraine angekündigt haben? Tanner will das Heeresbudget auf 1,5 Prozent der österreichischen Wirtschaftsleis­tung verdoppeln. Dafür muss sie sich aber erst mit den Grünen einigen.

    Gestern machten auch noch die wehrpolitischen Vereinigungen Druck. Das Bundesheer versteht sich als Milizarmee. Verpflichtet wird aber seit Günther Platters Zeiten als Verteidigungsminister niemand mehr. Und nur mit Freiwilligen wird die Miliz- zur Papierarmee, die nur noch scheinbar über ausreichend Soldatinnen und Soldaten verfügt. Offiziersgesellschaft & Co. fordern die Wiedereinführung der verpflichtenden Milizübungen. Das lehnt Tanner ab. Alternativen, wo sie den Nachwuchs für die Miliz hernehmen will, nennt sie nicht. Nur den Generalsekretär in ihrem Ministerium hat Tanner rasch nachbesetzt. Den bisherigen hat sie verloren. Sie bedankte sich. Die von ihm verantwortete neue Struktur des Ministeriums wurde aber kritisch beäugt. Und seine Nähe zu einem Investor, der für das Heer in Klagenfurt eine große Kaserne bauen soll, warf Fragen auf.

    Und wann kommen jetzt Budget und Inves­titionsplan? Tanner vertröstet. „Noch heuer im Herbst“, lässt sie aktuell ausrichten. Weil es um viele Milliarden geht, sollte sie sich keinen Pfusch leisten.

    Womit sich die nächste Frage stellt: Was soll das Heer eigentlich können? Davon hängt ja ab, was die Militärs auf ihre Einkaufsliste setzen. An der Neutralität wollen Tanner und Nehammer bekanntlich nicht rütteln. Gleichzeitig ist klar, dass Österreich von NATO-Staaten umgeben und ein konventioneller Angriff daher nicht sehr wahrscheinlich ist.

    Worauf wartet Tanner? Die Lage wäre günstig, für das Heer einiges herauszuholen. Je länger sie zuwartet, desto mehr schwindet diese Stimmung aber.
    https://www.tt.com/artikel/30822617/lei ... milliarden
Zuletzt geändert von theoderich am Fr 10. Jun 2022, 21:12, insgesamt 2-mal geändert.
Verweigerer
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Re: Medienberichte 2022

Beitrag von Verweigerer »

Traurig, traurig.

https://exxpress.at/milizverband-warnt ... rchhalten/

1 Bergepanzer (in Worten E I N) angeblich eh schon bestellt. Wos’n für ana? Derzeit ist aber alles so teuer. Und der Oberbefehlshaber macht nur Mimimi.

https://kurier.at/chronik/niederoester ... /402036885
chuckw
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Re: Medienberichte 2022

Beitrag von chuckw »

ÜBUNG „VERONIKA“
400 Vorarlberg Soldaten kämpften im Hochgebirge


https://www.krone.at/2730402
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chuckw
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Re: Medienberichte 2022

Beitrag von chuckw »

Verweigerer hat geschrieben: Do 9. Jun 2022, 20:02 1 Bergepanzer (in Worten E I N) angeblich eh schon bestellt. Wos’n für ana? Derzeit ist aber alles so teuer. Und der Oberbefehlshaber macht nur Mimimi.
Wurden nicht letztens Jahr als erste Charge 3 angekündigt, also 1 Panzer je Bataillon?
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theoderich
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Re: Medienberichte 2022

Beitrag von theoderich »

Ja, bei der PK zu den "Kleininvestitionen" war von vier Stück die Rede:
Kernpunkt im Landbereich ist die Beschaffung von vorerst vier leistungsfähigen Pionier-/Bergepanzern.
https://www.bundesheer.at/cms/artikel.php?ID=10754

Dass hier nur "ein Pionierpanzer" genannt wird, liegt wahrscheinlich auch daran, dass man die winzige Investition gegenüber der Öffentlichkeit vierfach als "neu" verkaufen will.
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Re: Medienberichte 2022

Beitrag von Verweigerer »

Wooow. Nach fast eineinhalb Jahren besagter Pressekonferenz hat man es nun geschafft, einen ach so teuren Pionier/Bergepanzer mal zu bestellen. Ich schreibe es banal: Marke/Type ist geheim und die Lieferzeit wird wohl noch mal so lange dauern. Ich bin regelrecht übermannt vor soviel geballter Sicherheit.
theoderich
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Re: Medienberichte 2022

Beitrag von theoderich »

Verweigerer hat geschrieben: Fr 10. Jun 2022, 14:02 Wooow. Nach fast eineinhalb Jahren besagter Pressekonferenz hat man es nun geschafft, einen ach so teuren Pionier/Bergepanzer mal zu bestellen.
"In Beschaffung" und "bestellt" sind zwei verschiedene paar Schuhe. Ersteres könnte heißen, dass irgendwann der "Einleiter zur Beschaffung" ministeriumsintern genehmigt worden ist. Dass es einen Kaufvertrag gibt, möchte ich stark bezweifeln.
Zuletzt geändert von theoderich am Fr 10. Jun 2022, 17:14, insgesamt 1-mal geändert.
Verweigerer
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Re: Medienberichte 2022

Beitrag von Verweigerer »

Danke theoderich. Dies bezweifle ich auch stark. Zumindest mehr Information zum Gerät wäre wünschenswert. Der Tanner traut sich ja kein Journalist etwas zu entlocken! Oder aber weil man weiß, dass die sowieso nur kryptische Antworten geben kann. Wisent? Und erste Tranche klang ja damals nicht so schlecht. Aber diese fortlaufend stockende Geheimniskrämerei ist ein Trauerspiel! Absolut nicht notwendig.
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Re: Medienberichte 2022

Beitrag von theoderich »

Milizsoldaten übten für den Ernstfall

https://tirol.orf.at/stories/3160174/


VORARLBERG SPRICHT
NATO-Mitgliedschaft statt Neutralität?

https://www.krone.at/2731439
Zuletzt geändert von theoderich am So 12. Jun 2022, 21:57, insgesamt 1-mal geändert.
theoderich
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Re: Medienberichte 2022

Beitrag von theoderich »

Österreichs Bevölkerung setzt weiter auf Neutralität
Market-Institutsleiter David Pfarrhofer: "Sicherheitsfragen wurden und werden auch jetzt noch von der österreichischen Bevölkerung gern verdrängt. 28 Prozent sagen auch nach drei Monaten Ukraine-Krieg, dass sie wenig Veränderung wahrnehmen und dass am Sicherheitsaufwand nichts geändert werden müsse. Fünf Prozent glauben sogar, man könnte jetzt an der Sicherheit sparen."

Sechs von zehn für mehr Wehr-Etat

Market fragte nochmals konkreter nach: "Kommen wir konkret zum Bundesheer: Es wird ja immer wieder gesagt, dass das Bundesheer zu wenig Budget bekommt, um seine Aufgaben zu erfüllen. Was meinen Sie: Sollte das Bundesheer mehr Geld bekommen, ist das Budget gerade richtig, oder sollte das Bundesheer weniger Geld bekommen?"

Wie würden Sie die Situation einschätzen: Muss Österreich jetzt mehr für die eigene Sicherheit unternehmen als vor einem Jahr, oder ist da jetzt weniger Aufwand nötig als noch vor einem Jahr? Diese Frage hat das Linzer Market-Institut im Auftrag des STANDARD schon einmal im Oktober 2019 gestellt. Damals haben 56 Prozent der Befragten gesagt, dass Österreich mehr für seine Sicherheit tun müsse. Nach drei Monaten Krieg in der Ukraine hat Market dieselbe Frage nochmals gestellt – und beinahe exakt dasselbe Ergebnis bekommen: Jetzt sagen 58 Prozent, dass Österreich mehr tun müsse.

Pfarrhofer: "Auch hier haben wir eine Vergleichsfrage, nämlich aus dem August 2020 – da war der Ukraine-Konflikt medial kaum präsent, dafür war das Bundesheer wegen der Corona-Maßnahmen sehr stark in der Öffentlichkeit. Vor knapp zwei Jahren wollten aber nur 44 Prozent mehr Geld für das Bundesheer, ein bisschen ein Umdenken hat es also offenbar doch gegeben."
Heute sagen 71 Prozent, dass Österreich neutral bleiben sollte, 19 Prozent sind für Solidarität in einem gemeinsamen Sicherheitssystem, und jeder Zehnte (bei Befragten unter 30 Jahren ist es jeder Fünfte) hat keine Meinung dazu.

Auffallend ist, das es gerade die Anhänger der ÖVP und der FPÖ sind, die einer solidarischen Verteidigung besonders kritisch gegenüberstehen. Vor 20 Jahren waren diese beiden Parteien am ehesten geneigt, das Land in die Nato zu führen, wohin ja derzeit die ehemals neutralen Staaten Schweden und Finnland streben.

Anderer Neutralitätsbegriff

Wobei die Neutralität heute anders gesehen wird als zum Zeitpunkt des Beschlusses des Neutralitätsgesetzes 1955: Damals wollte sich die Regierung an einer "Neutralität nach Schweizer Muster" orientieren, in den folgenden Jahren aber setzte sich bald der Grundsatz durch, dass Österreich seine Neutralität selbst interpretiere. Besonders deutlich wurde das durch den EU-Beitritt 1995. Und das haben auch die Bürgerinnen und Bürger mitbekommen. Schon 2001 sagten 58 Prozent, dass sich die österreichische Neutralität in den vergangenen zehn bis 15 Jahren verändert habe – und sie hat sich nach dem Empfinden der Bevölkerung auch in den Jahren seither immer wieder gewandelt. Aktuell sehen 46 Prozent eine Änderung des Neutralitätsbegriffs in den Jahren seit 2007.

Was sich geändert hat, ist auch die Zukunftsperspektive: 2001 meinten 58 Prozent, dass Österreich nach 15 Jahren (also 2016) kein neutrales Land mehr sein würde. Bei einer Vergleichsumfrage 2011 erwartete immerhin die Hälfte der Befragten, dass Österreich in weiteren 15 Jahren (bis 2026) nicht mehr neutral sein würde. In der aktuellen Umfrage hat sich die Perspektive deutlich verschoben: Jetzt erwarten 54 Prozent, dass Österreich auch 2037 noch neutral sein wird, nur 29 Prozent rechnen mit einem Abgehen von der Neutralität.
https://www.derstandard.at/story/200013 ... utralitaet
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