Verteidigungsbudget 2022

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oldcrow
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Re: Verteidigungsbudget 2022

Beitrag von oldcrow »

Neutralität schreibt man "Neutralität", denn Österreich ist zwar bündnisfrei aber als EU-Mitglied nicht neutral. Zudem ist ein Argument der Neutralitätsbefürworter doch, daß Österreich von NATO Mitgliedsstatten umgeben ist, und es sich deshalb die Kosten einer NATO Mitgliedschaft sparen könne, da es auch so von den NATO Mitgliedstaaten verteidigt werden würde. Mich wundert, wie unehrlich die Debatte zu großen Teilen (nicht hier) geführt wird.
muck
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Re: Verteidigungsbudget 2022

Beitrag von muck »

Polemisiere ich gar zu sehr, wenn ich die "Debatte" in Österreich in den vergangenen sieben Tagen folgendermaßen darstelle:

Putin: "Ab 5:45h wird 'zurückgeschossen'!"

Nehammer: "Ihr Schufte, das ist aber bös von euch, da können wir nicht neutral sein!"

Putin: "Wicht, du hast neutral zu sein, dir werd' ich's zeigen!"

*Aus dem innenpolitischen Off* "Nehammer, du Kriegstreiber! Nehammer, du VSA-Vasall!"

Nehammer: "Legt's doch nicht jedes Wort auf die Goldwaage …"

Das Ganze wäre nur halb so bedenklich aus gesamteuropäischer Sicht, wären nicht manche lautstarke Verfechter von Österreichs Neutralität bloß durch naiven Pazifismus (SPÖ) oder Putinismus (FPÖ) motiviert.
iceman
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Re: Verteidigungsbudget 2022

Beitrag von iceman »

chuckw hat geschrieben: So 6. Mär 2022, 19:20
Desantnik hat geschrieben: So 6. Mär 2022, 18:50 Hatte ja von Anfang an das Bedenken, dass das Thema "Cyberwarfare" von der Politik nur dazu verwendet wird, um die fehlenden Großinvestitionen in anderen Bereichen zu rechtfertigen und jetzt sind wir genau dort angekommen.
Ich habe mir von Anfang an nicht zu viel erwartet (schon als Selbstschutz). Geht man nach Maurer dann darf man in gar keine Waffen investieren...

Im Kontext des Krieges in der Ukraine und der Neubewertung der Sicherheitslage hoffe ich aber doch, dasss man nicht auf leere Worthülsen à la Maurer hört bzw. Ideologie-gesteuerte (völlig weltfremde) Leute wie Maurer den Ton angeben und sinnvolle Investionen in gewissen Bereichen tätigt (Luftabwehr etc.). Eine Neuanschaffung von Panzern wird wohl nicht kommen, eine Modernisierung hoffentlich doch. In fast allen Medien hat es hier zumindest schon einen spürbaren Schwenk gegeben.
Die Ausrüstungs-Wunschliste des Bundesheeres ist bekanntlich lang, aber was glaubt ihr, was vorranging wirklich beschafft wird?
Kommt noch eine Modernisierung des Leopard/Ulan oder will man gar neue beschaffen?
Kommt eine neue Pal?
Prezessionsmunition für die Artillerie?
Ersatz für die Mistral?
Macht man aus dem EF einen wirklichen Abfangjäger?
theoderich
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Re: Verteidigungsbudget 2022

Beitrag von theoderich »

iceman hat geschrieben: Do 10. Mär 2022, 21:07Kommt noch eine Modernisierung des Leopard/Ulan oder will man gar neue beschaffen?
Hier sollte man sich schon wegen des technischen Zustands der Fahrzeuge keine Wunder erwarten. Die verbliebenen "Leopard 2A4" sind zwischen 37 und 39 Jahre alt:
Seit der Produktion des Loses 3 in den Jahren 1983 bis 1985, aus dem die Panzer des ÖBH stammen, gab es aber weitere erhebliche technische Fortschritte.
https://www.truppendienst.com/themen/be ... raded-tank

Und beim "Ulan" (Baujahre: 2001-2005) spricht die Grundkonstruktion der Schützenpanzer, die nicht auf aktuelle Konfliktszenarien ausgelegt ist (Stichwort: Minenschutz) und kein nennenswertes Aufwuchspotential bietet, gegen eine umfassende Modernisierung. Eigentlich würde man eine Weiterentwicklung benötigen, wie den ASCOD 2. Und die Vorstellung wenige partiell modifizierte Fahrzeuge bis 2040 (!) weiter zu betreiben (Die Leopard 2A4 wären dann fast 60 Jahre alt!), ist völlig abwegig.
Berni88
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Re: Verteidigungsbudget 2022

Beitrag von Berni88 »

der Schützenpanzer, die nicht auf aktuelle Konfliktszenarien ausgelegt ist (Stichwort: Minenschutz) und kein nennenswertes Aufwuchspotential bietet, gegen eine umfassende Modernisierung.
...finde das das nicht so ist. Das Aufwuchspotential ist sicherlich da. Einfach zu sagen das geht nicht halte ich für zu kurz gedacht. Man müßte nur Geld in die Hand nehmen und es machen. Ob es wirtschaftlich ist, ist natürlich eine andere Frage,aber bei unserer Sicherheitspolitik leichter durchzubringen als wenn man neue Panzer beschaffen würde!

Baujahr 2011-2005! Wie alt ist der deutsche Marder??? - und da ist es auch gegangen und wird auch weiter gemacht!!!
innsbronx
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Re: Verteidigungsbudget 2022

Beitrag von innsbronx »

Man sieht ja in der Ukraine sehr deutlich, dass diese veralteten gepanzerten Fahrzeuge heute eigentlich nichts mehr taugen.
cliffhanger
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Re: Verteidigungsbudget 2022

Beitrag von cliffhanger »

innsbronx hat geschrieben: Fr 11. Mär 2022, 08:13 Man sieht ja in der Ukraine sehr deutlich, dass diese veralteten gepanzerten Fahrzeuge heute eigentlich nichts mehr taugen.
Naja ... wenn ich sie ohne Sprit auf offener Strasse im bebauten Gebiet( Hinterhalt möglich ) auf einen Haufen parke taugen auch die besten & modernsten Panzer nix....
https://www.oe24.at/video/ukraine-krieg ... /513202497
theoderich
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Re: Verteidigungsbudget 2022

Beitrag von theoderich »

Berni88 hat geschrieben: Fr 11. Mär 2022, 06:34Baujahr 2011-2005! Wie alt ist der deutsche Marder??? - und da ist es auch gegangen und wird auch weiter gemacht!!!
Es gab dazu schon vor 15 Jahren eine interne Studie. Dabei ist es geblieben.

Es ist theoretisch machbar, einen Minenschutz auf dem Level 3b zu erreichen, aber die notwendigen Änderungen am Fahrzeug sind enorm: Verstärkung der Wanne, Beulfreiraum, Zwischenboden, Minenschutzplatte, Ersatz der Hecktüre, Entfernung der Ausrüstung vom Boden desMannschaftsraums, entkoppelter Fahrersitz, entkoppelte Pedale - das alles verbunden mit einem potentiellen Zusatzgewicht von 750 - 2000 kg. Demzufolge würde auch ein neuer Antriebsstrang benötigt werden.
Berni88
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Re: Verteidigungsbudget 2022

Beitrag von Berni88 »

Eine Interne Studie für unseren Ulan oder den Marder?
Es ist theoretisch machbar, einen Minenschutz auf dem Level 3b zu erreichen, aber die notwendigen Änderungen am Fahrzeug sind enorm: Verstärkung der Wanne, Beulfreiraum, Zwischenboden, Minenschutzplatte, Ersatz der Hecktüre, Entfernung der Ausrüstung vom Boden desMannschaftsraums, entkoppelter Fahrersitz, entkoppelte Pedale - das alles verbunden mit einem potentiellen Zusatzgewicht von 750 - 2000 kg. Demzufolge würde auch ein neuer Antriebsstrang benötigt werden.
Und genau das wurde bei einem viel älteren Fahrzeug umgesetzt (inkl. neuem Motor), verstehe nicht warum es bei einem viel jüngeren Fahrzeug nicht geht, und nicht nur theoretisch!

https://esut.de/2020/01/meldungen/ruest ... rder-1-a5/

Die 700-2000 kg sind aber auch nur wenn man einen verstärkten Minenschutz asdaptiert! Sonst wirds sicherlich mehr!
theoderich
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Re: Verteidigungsbudget 2022

Beitrag von theoderich »

Berni88 hat geschrieben: Fr 11. Mär 2022, 10:10Eine Interne Studie für unseren Ulan oder den Marder?
SPz "Ulan".
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