Oerlikon ZFlAK 85

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theoderich
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Re: Oerlikon ZFlAK 85

Beitrag von theoderich »

Alexander-Linz hat geschrieben: Fr 27. Okt 2023, 09:55Radar muß auch neu.
Wie genau keine Ahnung ob Fahrzeug oder wie auch immer.
Das wird im Landesverteidigungsbericht erklärt:
Implementieren in ein Integrated Air Defense System (IADS) und die Integration des Waffensystems Mistral 3,
Trennung der Sensorik vom Command- und Control-Element
Bild
https://www.bundesheer.at/unser-heer/wa ... 8-skyguard

Bild
https://www.bmlv.gv.at/download_archiv/ ... rRubrik=57

D.h., die ZFlAK bekommt eine integrierte Sensoreinheit:

Bild
Sie kann ferngesteuert oder dank integrierter Sensoreinheit autonom für Zielbekämpfungen eingesetzt werden.
https://www.rheinmetall.com/de/produkte ... ehr-skynex

Und die Führung der Feuereinheiten mit Mistral bzw. (ferngesteuerter) ZFlAK wird abgesetzt von einem eigenen Fire Distribution Center erfolgen. "Skyguard" wird künftig nicht mehr benötigt.
Alexander-Linz hat geschrieben: Fr 27. Okt 2023, 09:55 Kanone steht, Pandur bzw feste Position verbindet sich und wird dann zu einem automatischen System.
Steuerung der Schußabgabe vom Pandur aus, oder Mann an Kanone oder anderer Position.
Das sind zwei verschiedene Bereiche. Die Begleit-FlA wird auch kein Teil der Fliegerabwehrbataillone.
Wolfgang
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Re: Oerlikon ZFlAK 85

Beitrag von Wolfgang »

Theoderich du hast das richtige Thema angesprochen - Oerlikon Skynex. Ich glaube, dass die Luftverteidigung vom Boden aus komplett neu aufgestellt werden soll. Goldhaube bleibt, aber alles andere wird neu kommen und wird auch untereinander kommunizieren. Goldhaube hat ihr eigenes Radar, Iris-T SLS/SLM hat ein eigenes Radar und auch die Oerlikon Kanone wird ein eigenes bekommen nur mit einem Unterschied das alles miteinander spricht bzw. integriert wird. Ich glaube, dass das damit gemeint ist "Implementieren in ein Integrated Air Defense System (IADS)". Auch die Daten der BegleitschutzFla werden hier auf irgendeine Art und Weise eingebunden werden. Es sollen ja auch die AZR/ZZR auslaufen und neue Systeme beschafft werden. Ein möglicher guter Partner könnte hier wieder einmal Rheinmetall werden. Das Unternehmen bieten beinahe ein Komplettsystem in allen Bereichen an (Skynex Air Defence System, Oerlikon Skymaster Führungssystem, Oerlikon X-TAR3D Such- und Erfassungsradar, Oerlikon Multi Sensor Unit – MSU, Oerlikon High Energy Laser, Rheinmetall Mobiles Counter UAS, Oerlikon Skyknight Missile Launcher Unit).
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Doppeladler
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Re: Oerlikon ZFlAK 85

Beitrag von Doppeladler »

Das „und“ im Satz ist verwirrend - Die Integration der Mistral 3 in das 35 mm Geschütz (wie die Polen das machen - s.u.) oder in das IADS?
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maro-airpower
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Re: Oerlikon ZFlAK 85

Beitrag von maro-airpower »

Doppeladler hat geschrieben: Fr 27. Okt 2023, 21:50 Das „und“ im Satz ist verwirrend - Die Integration der Mistral 3 in das 35 mm Geschütz (wie die Polen das machen - s.u.) oder in das IADS?
Das kann ich dir beantworten. Lt. Interview, dass für den Artikel im militäraktuell geführt wurde, kommen die Zieldaten für Mistral künftig nicht mehr vom AZR sondern eben vom Kontrollknoten für die neue ZFlAK.

Also so ca:

- allgemeines Luftlagebild
-- Kontrollknoten ZFlAK (bemannt)
--- ZFlAK Geschütze (unbemannt[RWS], ferngesteuert durch Kontrollknoten)
--- Mistral 3 (bemannt, Zielzuweisung durch Kontrollknoten)

Was die Sensorik betrifft wurde von einer "unbemannten Containerlösung" gesprochen.
Das könnte passen:


Das aber auch "X-TAR3D"
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maro-airpower
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Re: Oerlikon ZFlAK 85

Beitrag von maro-airpower »

Mal ein Preisbeispiel.

Im Dezember letzten Jahres meldet Rheinmetall den Verkauf zweier Skynex Systeme.

https://www.rheinmetall.com/Rheinmetall ... nce_de.pdf

Kunde ist identifiziert als Ukraine.

https://amp2.handelsblatt.com/unternehm ... 59200.html

Ein System zu €91Mio. besteht jeweils aus vier Werfern + einem Radar.
Dazu nochmal 12 HX Trucks zu je 1Mio.

Für knapp 700 Mio. gäbe es sieben Systeme + 100.000 Schuss Munition.

28 Werfer, sieben Radargeräte.
Da das alles zentral gesteuert werden kann ist höchst fraglich wie die Kommandoinfrastruktur aussähe und wo sie lokalisiert wird.

Ziehen wir ein System ab um Budget für Infrastruktur zu haben kommt raus 24 Werfer, sechs Sensorunits, 90 Mille für ein verbunkertes Air Defense Network + 100.000 Schuss AHEAD.
theoderich
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Re: Oerlikon ZFlAK 85

Beitrag von theoderich »

maro-airpower hat geschrieben: Sa 28. Okt 2023, 07:57Da das alles zentral gesteuert werden kann ist höchst fraglich wie die Kommandoinfrastruktur aussähe und wo sie lokalisiert wird.
Dafür gibt es bereits seit Jahren ein Praxisbeispiel aus der Schweiz, den sogenannten "Sensorverbund BODLUV M" bzw. das Nachfolgeprojekt "Sensorverbund BODLUV 10":

Mit dem Sensorverbund BODLUV zum Wirkungsverbund LUFT

https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=a ... 0:176::316
Die Fliegerabwehr der Schweizer Armee verfügt zurzeit über drei Systeme, welche in ihrer Gesamtheit als TRIO bezeichnet werden. Die Systeme werden teilweise in einem Verbund geführt (Sensorverbund 10), dies heisst, dass eine zentrale Steuerung möglich ist.
https://www.efk.admin.ch/images/stories ... Oe_V04.pdf
Der Sensorverbund BODLUV 10 entspricht der Konstellation, welche die Luftwaffe 2011 und 2012 jeweils am World Economic Forum anwandte. Der Chief of Air Defense (CAD) führt den Einsatz vom Air Operation Center (AOC) im Flugplatz Dübendorf aus.
Bild
https://www.vtg.admin.ch/de/organisatio ... en-lw.html

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https://www.vtg.admin.ch/de/armee.detai ... waffe.html

Bild
https://www.mediathek.admin.ch/media/image/series/6210

Bild
https://www.mediathek.admin.ch/media/image/series/5379
Im Rahmen des Sensorverbundes BODLUV 10 wurden acht Skyguard-Geräte mit einem Zusatzrechner ausgerüstet. Sie sind per Richtstrahl miteinander vernetzt und bilden so den anstrebten Sensorverbund.
  • Die erste Schiesswoche vom 23. bis zum 27. April 2012 gilt dem Schiessen mit der Feuerauslösung ab S-chanf (Kommunikationssystem mittels Ausbildungsbox).
  • Die zweite Schiesswoche dagegen - vom 30. April bis zum 4. Mai 2012 - steht im Zeichen der Feuerauslösung ab Dübendorf (Kommunikation mittels IMFS und Swisscom).
https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=s ... 7%3A%3A908
maro-airpower
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Re: Oerlikon ZFlAK 85

Beitrag von maro-airpower »

theoderich hat geschrieben: Sa 28. Okt 2023, 17:21 Mit dem Sensorverbund BODLUV zum Wirkungsverbund LUFT
Wie das so erklärt wurde sind die unbemannten Sensoren und unbemannten Geschütze (mit deren Sensoren) mit dem Operation Center verbunden. Glasfaser - Distanz beliebig.
Die primären Schutzobjekte für eine stationäre FlA wären wohl Zeltweg, Hörsching, Lale, Aigen + Salzburg
Wenn die LuSk am Tag X+1 operationsfähig sein sollen, dann darf auf die Fünf nix drauf fallen.

Also denke ich mal Zeltweg + Aigen als Standort des Fliegerabwehrbataillon 2 als Operation Center währe naheliegend - Schwarzenberg-Kaserne eventuell. Ob im Berg noch Platz ist und obs dort notwendig ist?
qsglx
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Re: Oerlikon ZFlAK 85

Beitrag von qsglx »

Wäre es nicht sinnvoll auch einen Flugplatz im Westen abzusichern. Damit dieser im Notfall als art Backup dient. Und weiß man wie viele Zwillingsflaks das bh wieder instand setzen möchte?
Verweigerer
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Re: Oerlikon ZFlAK 85

Beitrag von Verweigerer »

qsglx hat geschrieben: Sa 28. Okt 2023, 20:45 Wäre es nicht sinnvoll auch einen Flugplatz im Westen abzusichern. Damit dieser im Notfall als art Backup dient. Und weiß man wie viele Zwillingsflaks das bh wieder instand setzen möchte?
Um das kolportierte Geld nehme ich mal an: Alle.
Vielleicht noch ein paar Zusätzliche?
theoderich
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Re: Oerlikon ZFlAK 85

Beitrag von theoderich »

theoderich hat geschrieben: Mo 16. Okt 2023, 17:11Was ist im Nah- und Nächstbereich (SHORAD - Short Range Air Defence und VSHORAD - Very Short Range Air Defence) sonst geplant, auch mit Blick auf die zuvor bereits angesprochenen 24 Stück 35-Millimeter-Kanonen?

Kollmann: Ganz konkret bringen wir zusammen mit dem Hersteller (Anmerkung: Rheinmetall) die Kanonen in eine Nutzungsdauerverlängerung und versuchen auch ein paar zusätzliche Kanonen zu revitalisieren. In jedem Fall wird die "35er" zur Remote Weapon Station ohne Gunner und voll in das Luftlagebild integriert. Zudem trennen wir als Erkenntnis aus dem Ukraine-Krieg die Kanone, den Kontrollshelter und das Radar auch räumlich - die Verbindung stellen wir mit Lichtwellenkabel her.

In das Gesamtsystem soll zudem auch die Mistral eingebunden und ihr Ziele zugewiesen werden. Weiters wollen wir mit den Kanonen in Zukunft auch Ahead-Munition abfeuern und einen ordentlichen Fragment-Schleier in die Luft legen können. Dabei wird an einer sogenannten V0-Messbasis an der Mündung der Kanone die Geschwindigkeit jedes einzelnen Schusses gemessen und jedem einzelnen Schuss einprogrammiert, nach welcher Flugzeit er sich zu zerlegen hat. Läuft alles glatt, bekommen wir das heuer noch unter Vertrag.
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