Medienberichte 2021

Landesverteidigung, Einsätze & Übungen, Sicherheitspolitik, Organisation, ...
theoderich
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Re: Medienberichte 2021

Beitrag von theoderich »

Ein Drittel der Österreicherinnen und Österreicher fürchtet weiteren Terroranschlag
Keiner so guten Einschätzung können sich übrigens die Nachrichtendienste erfreuen. Während die heimische Bevölkerung der Feuerwehr und der Rettung zu jeweils 95 Prozent vertrauen, der Polizei zu 84 und dem Bundesheer zu 79 Prozent ist das Vertrauen in die militärischen Dienste nur bei 47 Prozent gegeben.

Das Vertrauen ins (damalige) Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung ist kaum höher: Die positiven Werte summieren sich hier gerade mal auf 52 Prozent. Während der Wert für die militärischen Dienste seit dem Vorjahr stabil (wenn auch auf niedrigem Niveau) ist, gab es für die Terrorbekämpfer aus dem Innenressort einen regelrechten Absturz im Vertrauen der Bevölkerung – heuer sind es zehn Prozentpunkte weniger als noch im Sommer 2020, vor dem Anschlag in Wien.
https://www.derstandard.at/story/200013 ... oranschlag
theoderich
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Re: Medienberichte 2021

Beitrag von theoderich »

Die Presse hat geschrieben:Bundesheer: Der Sparkurs rächt sich jetzt

Landesverteidigung. Auf ein Update der Black-Hawk-Hubschrauberflotte wurde lang verzichtet. Beim Waldbrand auf der Rax können daher nur zwei von neun Hubschraubern eingesetzt werden. Ein Problem, das auch andere Bereiche betrifft.


VON MARTIN FRITZL

Wien. Das bringt dem Bundesheer positives Image: Beim Waldbrand im Rax-Gebiet ist das Heer mit seinen Hubschraubern ganz wesentlich an den Löscharbeiten beteiligt. Allerdings: Österreich musste Hilfe aus Italien und Deutschland in Anspruch nehmen, denn nur drei der neun Black-Hawk-Hubschrauber - mit ihnen können 3000 Liter Wasser transportiert werden - sind derzeit einsatzbereit, zwei davon sind tatsächlich im Einsatz.

1 Warum sind nur so wenige Black Hawks einsatzbereit?

"Versäumnisse aus der Vergangenheit" nennt Bundesheer-Sprecher Michael Bauer als Grund. Nach dem Lawinenunglück in Galtür hat das Bundesheer im Jahr 2002 neun Black Hawks angeschafft. Die haben an sich eine lange Lebensdauer, benötigen aber ein "Midlife-Update". Das hätte 2013 in die Wege geleitet werden müssen, fiel aber dem damaligen extremen Sparkurs beim Heer zum Opfer. Verteidigungsminister war damals Gerald Klug (SPÖ).

Ein Verzicht aufs Update fällt nicht sofort auf - hat aber langfristig Folgen. Wenn wesentliche Teile der Hubschrauber nicht ernerut werden, bleibt auch der Nachschub an Ersatzteilen aus - die werden für die alte Version nicht mehr produziert. Und damit sinkt auch die Zahl der einsatzbereiten Fluggeräte.

2017 gab Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil dann doch den Auftrag für das Update, das von einer amerikanischen Firma durchgeführt wird. Aber lediglich einer der neun Black Hawks ist inzwischen upgedatet, zwei weitere sollen heuer bis Ende des Jahres ausgeliefert werden. Ein derartiges Vorhaben hat immer eine gewisse Vorlaufzeit - in diesem Fall kamen aber auch noch zusätzliche Verzögerungen dazu: Ein unterlegener Bieter hatte Einspruch gegen die Vergabe erhoben (der letztlich abgelehnt wurde). Und die Corona-Pandemie hat die Fertigstellung weiter hinausgezögert.

Drei neue Black-Hawk-Hubschrauber hat Österreich inzwischen auch noch bestellt, diese sollen planmäßig aber erst im kommenden Jahr ausgeliefert werden. Ob der Zeitplan hält, ist angesichts der Pandemie auch noch ungewiss.

2 Gibt es das Problem auch bei der sonstigen Ausrüstung?

Thomas Starlinger, Kurzzeit-Verteidigungsminister in der Expertenregierung von Brigitte Bierlein, hat in einem aufsehenerregenden Bericht, der genau das anspricht, ein vernichtendes Bild des Bundesheers gezeichnet: Aufgrund des großen Nachholbedarfs bei den Investitionen werde es zu einer dramatischen Einschränkung der Leistungsfähigkeit des Heeres kommen, so der damalige Minister im Jahr 2019.

Starlingers Vorschläge sind bei weitem nicht umgesetzt worden. 16 Milliarden Euroan Investitionen und ein Heeresbudget von einem Prozent des BIP (4,4 Milliarden Euro) hatte der Kurzzeit-Minister, der jetzt wieder Adjutant bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen ist, gefordert. Immerhin ist das Budget von 2,2 Mrd. Euro im Jahr 2019 auf 2,7 Mrd. Euro im kommenden Jahr gestiegen. Damit wurde einiges angeschafft, etwa gepanzerte Fahrzeuge, Lkw, Großraumbusse oder Ausrüstung für die Soldaten. Für Erich Cibulka, den Präsidenten der Offiziersgesellschaft, reicht das bei Weitem nicht aus, den drohenden Verlust an Einsatzfähigkeit auszugleichen: "Da wurden nur einige spektakuläre Löcher gestopft. Aber die Message Control funktioniert."

3 In welchen Bereichen besteht noch besonderer Nachholbedarf?

Nachholbedarf gibt es eigentlich in allen Bereichen. So wird es noch dauern, bis Ausrüstung für die Soldaten in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Und ähnlich wie die Hubcshrauber benötigen auch die Leopard-Panzer ein Update - das immerhin hat Verteidigungsministerin Klaudia Tanner schon angekündigt.

Bei der größten Problemstelle ist aber noch lang keine Lösung in Sicht: Die Luftraumüberwachung lässt sich mit 15 schon veralteten Eurofightern nur unzureichend bewerkstelligen. Jahrelang wurde über eine Lösung - Vergrößerung der Flotte oder Umstieg auf ein neues System - debattiert. Das wurde jetzt still und leise ad acta gelegt.
https://www.diepresse.com/6055282/bunde ... sich-jetzt
Waldbrand-Katastrophe führt zu Kompetenz-Debatte
Behörde schickte 36 angeforderte Bundesheer-Soldaten wieder unverrichteter Dinge nach Hause. Die Feuerwehr beharrt beim größten Waldbrand Österreichs auf das alleinige Kommando.

Hunderte Feuerwehrleute leisten seit Tagen beim größten Waldbrand, den Österreich je erlebt hat, eine unglaubliche Leistung. Das ist von allen beteiligten Organisationen unbestritten. Reinreden lässt sich deren Führung aber in so einem fordernden Katastrophenfall freilich nur ungern.

Das ist vermutlich auch der Grund, weshalb Störgeräusche die Zusammenarbeit mit den anderen Einsatzorganisationen trüben. Bundesheer und Bergrettung stehen bei dem Großereignis zwar Seite an Seite mit Hunderten Feuerwehrleuten, bei den Entscheidungen der Einsatzleitung und der zuständigen Behörde allerdings im Schatten. Anders ist es wohl nicht zu erklären, was in den vergangenen Tagen 36 Soldaten des Bundesheeres widerfahren ist.

Auf Wunsch der Bergrettung wurden alpinerfahrene Soldaten zur Unterstützung und Sicherung der Einsatzkräfte im steilen Gelände angefordert und der Assistenzeinsatz von der Behörde auch beantragt. Via Presseaussendung verkündete Verteidigungsministerin Klaudia Tanner am Sonntag die Verlegung der Truppe. Es wurden zehn Soldaten der Alpingruppe West vom Jägerbataillon 12 in Amstetten, zehn Soldaten der Alpingruppe Ost der Theresianischen Militärakademie und 20 Soldaten vom ABC-Abwehrzentrum aus Korneuburg nach Hirschwang entsendet.
https://kurier.at/chronik/niederoesterr ... /401791826
Zuletzt geändert von theoderich am Mi 3. Nov 2021, 20:42, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Medienberichte 2021

Beitrag von theoderich »

anastasius
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Re: Medienberichte 2021

Beitrag von anastasius »

Eufor-Kommandeur Platzer sieht stabile Sicherheitslage in Bosnien-Herzegowina
https://www.derstandard.at/story/200013 ... 1081122643
theoderich
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Re: Medienberichte 2021

Beitrag von theoderich »

Blackout-Übung für Mitte November geplant

https://orf.at/stories/3235345/
Acipenser
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Re: Medienberichte 2021

Beitrag von Acipenser »

theoderich hat geschrieben: Do 4. Nov 2021, 20:03 Blackout-Übung für Mitte November geplant

https://orf.at/stories/3235345/
und der Settele wird von der Cobra wegen Wilderei verhaftet!
theoderich
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Re: Medienberichte 2021

Beitrag von theoderich »


  • Wie uns mehr Sicherheit günstiger käme

    Leitartikel
    von Armin Arbeiter

    Die Debatte um die Einsatzfähigkeit des Bundesheeres ist auch während des Rax-Einsatzes entbrannt - eingebettet in absurde Entscheidungen

    Noch schwelen die Glutnester im Raxgebiet. Es wird Wochen dauern, bis auch sie gelöscht sind. Der Brand an sich dürfte bald unter Kontrolle sein - den Einsatzkräften aus Feuerwehr, Bundesheer, Bergrettung und dem Ausland sei Dank. Weiter schwelen wird unter anderem die Kritik an der Einsatzfähigkeit des Bundesheeres - vor allem vonseiten der Opposition.

    Es ist das gute Recht eines Wehrsprechers, Versäumnisse und Missstände im Verteidigungsministerium zu kritisieren. Tragisch wird es, wenn es derjenige tut, dessen Partei die Verantwortung dafür trägt. So geschehen bei Robert Laimer, Wehrsprecher der SPÖ. Es ist richtig, dass derzeit nur zwei Black Hawks des Österreichischen Bundesheeres einsatzbereit sind, um bei den Löscharbeiten an der Rax zu helfen. Die notwendigen Modernisierungen, bereits 2013 fällig, wurden allerdings vom damaligen SPÖ-Verteidigungsminister Gerald Klug nicht durchgeführt.

    Erst 2017 nahm Hans Peter Doskozil (SPÖ) dafür 48 Millionen in die Hand, Mario Kunasek (FPÖ) stockte die Black-Hawk-Flotte von neun auf zwölf auf und legte den Grundstein für die Anschaffung neuer Mehrzweckhubschrauber. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) bestellte dann vor etwas mehr als einem Jahr 18 Leonardo-Helikopter, um endlich die Alouette III, seit 1967 (!) im Einsatz, zu ersetzen.

    Die ersten Helikopter sollen Mitte kommenden Jahres in Österreich landen - und mit hoher Wahrscheinlichkeit künftige Waldbrände löschen. Unter anderem. Denn wie die Bezeichnung schon sagt, soll der Leonardo zu mehreren Zwecken eingesetzt ewrden können - auch dem der militärischen Landesverteidigung. Und da ist noch viel zu tun. Es ist richtig, dass das Verteidigungsbudget in den vergangenen Jahren gestiegen ist und einige wichtige Anschaffungen getätigt wurden. Um eine effektive militärische Landesverteidigung sicherzustellen, ist freilich weitaus mehr notwendig.

    Ja, Österreich ist von Freunden umgeben, Europa allerdings mehr und mehr von Kriegen, bei denen die EU nur zusehen kann. Und deren Konsequenzen sie zu tragen hat. Denn Diplomatie benötigt militärische Stärke. Es wäre höchst an der Zeit, die militärische Zusammenarbeit innerhalb der EU zu beschleunigen. Mit einem Europäischen Verteidigungsfonds ist ein kleiner Schritt gelungen. Gemeinsame Beschaffungsprojekte würden auch die Investitionen des Bundesheeres günstiger machen.

    Doch in puncto Zusammenarbeit scheint es selbst im Kleinen zu haken, siehe Rax-Einsatz. 36 Bundesheer-Soldaten wurden angefordert - und wieder zurückgeschickt. Offenbar wegen Standesdünkeln einzelner Organisationen. Der gemeinsame Feind sollte allerdings das Feuer sein.
    https://kurier.at/meinung/wie-uns-mehr- ... /401794636
Zuletzt geändert von theoderich am So 7. Nov 2021, 00:16, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Medienberichte 2021

Beitrag von theoderich »

Keine Gefährdung
Kampfeinsatz, aber kein Waffenpass für Elitesoldat

https://www.krone.at/2548626
theoderich
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Re: Medienberichte 2021

Beitrag von theoderich »

Bundesheer-Großübung trotz Pandemie

https://kaernten.orf.at/stories/3129605/


9. November 2021

Krisensicherheitsgesetz: Gesprächsfahrplan mit Opposition fixiert

https://orf.at/stories/3235876/


8. November 2021

Tanner kritisiert EU: "Müssen endlich für Sicherheit sorgen"

https://kurier.at/politik/inland/tanner ... /401797915
Zuletzt geändert von theoderich am Mo 10. Jan 2022, 23:28, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Medienberichte 2021

Beitrag von theoderich »

Heer klärt auf I Unverständnis über Bundesheer-Übung mit 1700 Teilnehmern

https://www.kleinezeitung.at/kaernten/6 ... g-mit-1700
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