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Vielen Dank, ausgezeichnete Analyse!
Eine "Wannen"landung ist nichts über das gerne offen gesprochen wird, weil es unzulässig ist und meist in einen Totalschaden endet. Aber ältere Drehflügler, meist militärische waren so konzeptiert, dass eben bei harten Aufsetzen die beiden Rotoren einsatzfähig bleiben und gewisse Notlauf-oder Flugeigenschaften im Kriegsfall erhalten bleiben.
Kufen sind ganz klar ein muss für Hochgebirgseinsätze die Österreichs Spezialität sind, und die Stunts die unsere ausgezeichneten Piloten immer wieder hinlegen sind....eine Wanderung am Grat eben!
Radgestützte Drehflügler müssen da eben im Schwebflug verbleiben, was nicht immer einfach ist. Und für manche Einsätze daher nicht geeignet oder beliebt, aber wie gesagt tolle Analyse!

Wieso war/ist dann ausgerechnet die Alouette III hauptsächlich im (Hoch-)Gebirge eingesetzt auch in der Flugbergrettung? Manchmal kommt mir vor, dass gewisse "Weisheiten" irgendwo aufgeschnappt werden und sich dann durch ständige Wiederholung zu festgesetzten "Wahrheiten" entwickeln....

innsbronx hat geschrieben: ↑Fr 9. Sep 2022, 19:00 Wieso war/ist dann ausgerechnet die Alouette III hauptsächlich im (Hoch-)Gebirge eingesetzt auch in der Flugbergrettung? Manchmal kommt mir vor, dass gewisse "Weisheiten" irgendwo aufgeschnappt werden und sich dann durch ständige Wiederholung zu festgesetzten "Wahrheiten" entwickeln....

Es geht hier um das Kerngeschäft des österreichischen Bundesheeres, der Landesverteidigung. Also um die Luftverfrachtung von wesentlichen Truppenteilen, im Beispiel Absetzen von Jägern im Hochgebirge oder unwegsamen Gelände.
Luftrettung ist wichtig, aber nicht der eigentliche Auftrag.
Luftrettung ist primär eine zivile Aufgabe und das ÖBH wird nach Anforderung durch zivile Behörde hier auch (unterstützend) tätig. Natürlich ist seitens des ÖBH sorge zu tragen das eigene Kräfte auch gerettet werden (können)

Schön an meinem Argument vorbeigeredet: Ich wollte ausdrücken, dass die Alouette III ohne Kufen ganz offenbar sehr gebirgstauglich ist. Abgesehen davon wird man im Kriegsfall im Gebirge nicht nur Jäger auf Bergen absetzen, sondern auch viele wieder einsammeln müssen. Die Südtirolfront des 1. WK dürfte bekannt sein.

Ihnen wird wahrscheinlich aufgefallen sein, dass der AW169M auch Funktionen ausführen soll die heute nur der KIOWA übernehmen kann, nämlich das Missionspaket.
Die Al3 hat keine Bewaffnung und kann im Hochgebirge oft nur im Schwebflug eingesetzt werden, das soll eben der neue Kufenträger AW169M anders machen können.
Die AB212 Piloten und auch die KIOWA landen sogar auf einen Berggrad.
Niemand spricht hier der Al3 ihre Fähigkeiten ab, sie ist und war ein Multitalent, die französisch Marine hat sie jahrelang erfolgreich auch zur See eingesetzt, nur als Beispiel.
Da in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten die Hubschrauberflotte auf 3 oder gar nur 2 Typen reduziert werden wird, ist neben dem Black Hawk dann vielleicht nur mehr der AW169M mit Kufen ausgestattet, wenn dann die AB212 irgendwann Ausserdienst gestellt werden

Die Schweizer Luftwaffe verwendet seit Jahren Aérospatiale "Super Puma" und Eurocopter "Cougar" - beide mit Radfahrwerk.


https://www.mediathek.admin.ch/media/image/series/6758


https://www.mediathek.admin.ch/media/image/series/5274

Aber die sind schließlich alle Idioten und ahnungslos ...

Ich verstehe ihre Verbalentgleisung hier nicht! Ganz interessant das mir just ein Black Hawk Pilot erzählt hat das man den Puma für nicht geeignet für das ÖBH bezeichnet hat
Wie man auf den Fotos der Schweizer gut sehen kann landet der Puma auf recht ebenen (festen) Boden, selbst die "Schneeschuhe" ermöglichen es nicht auf einen Berggrad zu landen, hier hat man mit Kufen (AB212) Vorteile

Acipenser hat geschrieben: ↑Fr 9. Sep 2022, 20:38Ganz interessant das mir just ein Black Hawk Pilot erzählt hat das man den Puma für nicht geeignet für das ÖBH bezeichnet hat

Das Bundesheer hat den Aérospatiale "Puma" - also den Vor-Vorgänger des im Rahmen des Projekts "Bewaffneter Mehrzweckhubschrauber" dem Bundesheer angebotenen "Cougar" - vor 46 Jahren als möglichen Ersatz der AB-204 erprobt:

• Festschrift 50 Jahre Jägerbataillon 25
  

  1976
  
  Jeweils eine Woche lang wurden die Hubschraubertypen Puma und Augusta Bell 212 erprobt.

  https://www.bundesheer.at/sk/lask/briga ... _jahre.pdf

Und da liegen mehr als 30 Jahre Erfahrungen der ÖBH Piloten dazwischen, ich kann hier nur anführen was mir langjährige, erfahrene Piloten persönlich erzählt haben

innsbronx hat geschrieben: ↑Fr 9. Sep 2022, 19:00 Wieso war/ist dann ausgerechnet die Alouette III hauptsächlich im (Hoch-)Gebirge eingesetzt auch in der Flugbergrettung

Ein Reifenfahrwerk zu haben, bedeutet nicht automatisch, dass ein Hubschrauber nicht "hochgebirgstauglich" wäre. Es kommt auf die Mission und den Hubschrauber selbst an.

Alouette ist klein und leicht, benötigt also am Boden und in der Luft wenig Platz. Außerdem wird dem Piloten eine gute Sicht und hohe Leistungsreserven geboten (auch bedingt durch das eher unübliche Dreiblatt-Rotorsystem). Das Alles ist im Gebirge vorteilhaft, wobei bei Rettungseinsätzen in schwierigem Gelände mit Seilwinde gearbeitet wird, der Hubschrauber landet also erst gar nicht, sondern bleibt in der Luft. Als Transportsystem (wo der Hubschrauber dann auch landen muss) ist Alouette aufgrund der eher geringen Transportkapazität ohnehin nicht so gut geeignet. Das bisherige bevorzugte Transportsystem für Einsätze unter schwierigsten Bedingungen im Hochgebirge ist AB-212 - siehe Foto unten.

AW169 ist deutlich größer und schwerer als Alouette, benötigt mehr Platz und bessere Gewichtsverteilung am Boden (daher sind Kufen vorteilhaft), er verfügt aber auch über ungleich modernere Technik, die exaktes Manövrieren erleichtert. Und natürlich kann er deutlich mehr transportieren als Alouette.

Alouette 3 - der Vorteil von kompakten Abmessungen:



AB-212 - sowas wäre mit dem bereiften Blackhawk vermutlich gar nicht möglich, sehr wohl aber mit AW169 mit Kufen:



Ein weiterer Vorteil von Kufen ist hier zu sehen: