Bundesheer beschafft AW169M

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Doppeladler
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Bundesheer beschafft AW169M

Beitrag von Doppeladler »

Die nahezu unendliche Vorgeschichte findet Ihr hier: viewtopic.php?f=6&t=40&start=1240

Bundesheer beschafft neue Hubschrauber
https://www.bundesheer.at/cms/artikel.php?ID=10583

Fragen und Antworten zur Beschaffung des Mehrzweckhubschraubers Leonardo AW169M
https://www.bundesheer.at/cms/artikel.php?ID=10584
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thomas
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Re: Bundesheer beschafft AW169M

Beitrag von thomas »

Na ja, auch wenn mit der DA-40 die fliegerische Grundschulung gemacht wird, ersetzt diese aber keine Hubschrauberschulung,
einen Hubschrauber zu fliegen ist noch einmal etwas ganz anderes als Fläche, wie man weiß, dafür gab es ja die AB-206 (die man ja unbedingt hat verscherbeln müssen) und danach die Alouette 3.
Man wird das vielleicht schon mit der AW169 machen können, nur stellt sich die Sinnfrage, mit einem EF Doppelsitzer kann man auch Jetpiloten ausbilden, es kostet halt dann nur ein vielfaches eines Jet Trainers.
Teure und wertvolle Flugstunden nur für Schwebeübungen in der ersten Phase der Flugschüler zu verbraten, bei einem Heer das sowieso kein Geld hat, passt ja irgendwie sogar...
theoderich
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Re: Bundesheer beschafft AW169M

Beitrag von theoderich »

OTS0077, 21. Sep. 2020, 11:20
FPÖ – Hofer: Mario Kunasek hat jenes Geld gesichert, mit dem Ministerin Tanner jetzt einkaufen geht

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS ... aufen-geht


https://m.facebook.com/bundesheer/photo ... &__tn__=-R


https://m.facebook.com/bundesheer/video ... ?__tn__=-R


OTS0126, 21. Sep. 2020, 13:26
Hammer zu den neuen Hubschraubern: Gute Investition in die Sicherheit

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS ... sicherheit


OTS0127, 21. Sep. 2020, 13:26
Walter Hirsch: Bundesministerin Klaudia Tanner bringt Modernisierung der Hubschrauberflotte zum Abschluss

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS ... -abschluss


OTS0138, 21. Sep. 2020, 13:50
NEOS zu Tanner: Endlich eine Entscheidung

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS ... tscheidung


OTS0140, 21. Sep. 2020, 13:59
Bundesheer – SPÖ-Wehrsprecher Laimer hält Beschaffung von Leonardo-Hubschraubern für richtig

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS ... er-richtig


P.S.: Da das alte Forum endgültig "gecrasht" ist, hier ein paar rekonstruierte Artikel:

Verhandlungsergebnis mit der Eurofighter GmbH (1101/J) (Beantwortet am 27. 8. 2007)
32. Was werden Sie unternehmen, um zusätzliche fliegende Einsatzmittel zum Einsatz gegen „slow-mover" im Zusammenwirken des IADS einsetzen zu können?

33. Werden Sie gemäß dem operativ-taktischen Konzept dafür bewaffnete Hubschrauber vorsehen?

Wenn nein, warum nicht?

34. Wann werden Sie Bewaffnung für die Hubschrauber beschaffen?

35. Wie hoch sind dafür die Kosten?
  • Zu 32 bis 35:

    Nach dem taktisch-operativen Konzept ist als zusätzliches aktives Einsatzmittel im IADS-Verbund der Einsatz von bewaffneten Hubschraubern für einen bestimmten Geschwindig­keitsbereich (Slow-Mover) sowie zur Überwachung von „Areas of Interest“ vorzusehen. Diese Aufgabe wird derzeit vom Hubschrauber OH-58B wahrgenommen. Mit dem Auslaufen dieses Systems sollen die angeführten Aufgaben durch ein in Planung stehendes System (bewaffneter Aufklärungs-/Mehrzweckhubschrauber) erfüllt werden. Die Kosten hiefür sind derzeit nicht bezifferbar.
https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XX ... ndex.shtml

6. Feber 2009 | Region Ennstal | Ennstal | Seite 64

Neue Hubschrauber sollen nach Aigen

Noch ist unklar, welchen Hubschraubertyp das Bundesheer nach der Alouette III anschafft. Minister Norbert Darabos weiß aber schon, wo das Nachfolgemodell stationiert werden soll: in Aigen im Ennstal.


CHRISTIAN HUEMER

Infrastruktur im ländlichen Raum ist heiß umkämpft. Derzeit laufen die Ausseer für ein vollwertiges Spital mit Chirurgie, vor einiger Zeit stand die Kaserne in Aigen im Ennstal zur Debatte. Dem Standort sind alle 24 Hubschrauber des Typs Alouette III in Österreich zugeordnet. Einen Teil der Maschinen musste man zwar kürzlich für Ausbildungszwecke an Langenlebarn (NÖ) abtreten, dennoch konnte die ursprüngliche Planung der Reformkommission 2010, nämlich den Standort Aigen komplett von der Landkarte zu streichen, vorerst verhindert werden.

Nachrüstung fix

In der Zwischenzeit war Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) im Zuge des Schifliegens am Kulm auf Besuch in der Region. Er hat für den Fliegerhorst in Aigen erfreuliche Nachrichten. "Der Standort bleibt und auch das Nachfolgemodell wird in Aigen stationiert", so der oberste Entscheidungsträger des Bundesheeres. Faktum ist nämlich, dass die Alouette als leichter Verbindungs- und Transporthubschrauber schon ziemlich in die Jahre gekommen ist. Experten geben dem Fluggerät nur mehr eine Lebensdauer von wenigen Jahren, längstens bis 2016.

Darabos: "Für uns ist klar, dass wir die Alouette nachrüsten. Vorher stehen aber noch andere Dinge an", so der Minister. "Dazu gehört etwa der Mitte Jänner beschlossene Ankauf von 150 Allschutzfahrzeugen für die Truppe sowie ein Upgrading für den Hubschraubertyp Augusta Bell 212, der mit einem neuen Flugfunksystem ausgestattet wird."

"Zur Typenentscheidung bezüglich des Nachfolgemodells für die Alouette gibt es noch keine engere Auswahl. Auch der genaue Zeitpunkt für die Ersatzinvestition ist noch nicht fixiert. Aus meiner Sicht kommen die neuen Hubschrauber aber nach Aigen", so Darabos.

Ein Hubschrauber-Kurs mit vielen Fragezeichen (3. September 2010)
Auf die interessantesten Fragen gab es trotzdem nur knappe Antworten - oder solche hinter vorgehaltener Hand: Wann wird die in die Jahre gekommene Alouette III ausgemustert und welche Pläne gibt es für ein Nachfolgemodell? Eng damit verwoben ist auch die Zukunft des Kasernenstandortes Aigen. "Bis 2015 werden die Alouette auf jeden Fall noch fliegen", erklärt der Leiter der Flieger- und Fliegerabwehrtruppenschule Günter Schiefert. "Bis 2020 werden die Maschinen dann sukzessive ausgemustert." Alles Weitere steht in den Sternen - und mit etwas Glück vielleicht sogar auf dem Flugfeld. Fünf deutsche Piloten absolvieren das Hochgebirgstraining nämlich mit einem Eurocopter der Bundeswehr. Ein optimales Nachfolgemodell für die Alouette, wie ranghohe Militärs sagen. Damit sind nämlich auch die Piloten des Innenministeriums und des ÖAMTC unterwegs. Damit könnte man Synergien in der Ausbildung nützen. Auch die deutsche Luftwaffe schult auf diesem Typ und hat dafür offenbar hervorragende Simulatoren im Einsatz.
http://www.kleinezeitung.at/steiermark/ ... chen.story


Berufsheer: "Nur mit viel mehr Geld" (27. August 2012)
Der Streitkräftekommandant betont immer, das Bundesheer sei noch nie so gut gewesen wie jetzt. Anderswo heißt es wieder, unsere Armee wird an die Wand gefahren. Wer lügt sich da was vor?

ENTACHER: Ich kann nur von Tatsachen reden. Es ist so, dass wir mit unserem Budget dreimal eine Vollbremsung hinlegen mussten. Das hat wehgetan, war teils schon grenzgängig, wenn ich etwa an die Kilometerbeschränkungen denke. Auf diese Art konnten wir unseren Konsolidierungsbeitrag an die Republik leisten. Aber durch das scharfe Bremsen, das uns wirklich wehgetan hat, haben sich die Rücklagen erhöht. Dadurch können wir Notwendigstes investieren. Zwar nicht viel, aber immerhin. Wir bekommen zum Beispiel. Drohnen, können in geschützte Fahrzeuge investieren. Und wir fangen jetzt mit den Planungen an, wie wir ab 2020 die Alouette 3 durch Allzweckhubschrauber ersetzen.
http://www.kleinezeitung.at/nachrichten ... geld.story


Pressestunde mit Verteidigungsminister Doskozil (SPÖ)

So, 25.06.2017 11.05 Uhr 54:00 Min.

LANGPAUL: "Lassen Sie uns noch ganz kurz über ein weiteres Thema in der ... bei den Luftstreitkräften sprechen. Da haben Sie noch ein ... eine Baustelle, das ist die Alouette 3, ein kleiner, leichter Hubschrauber, der, wie ich weiß, in Enns eingesetzt wird, unter [DOSKOZIL: "Aigen."] anderem. In Aigen. Der ist auch am Ende seiner Lebensdauer angelangt, wird in den nächsten Jahren ausgemustert werden müssen. Da steht die Entscheidung an - Hubschraubernachfolge. Gibt's da schon einen Hinweis, in welche Richtung das gehen könnte?"

DOSKOZIL: "Also diese Frage wird mit Sicherheit noch in diesem Jahr beantwortet. Es gibt zwei Varianten. Mein grundsätzlicher Zugang, um auch hier nur das kurz zu erklären, ist immer gewesen und wird auch immer sein, dass wenn wir im öffentlichen Bereich Anschaffungen tätigen, wenn wir investieren, dass wir auch österreichische Wertschöpfung forcieren. Österreichische Wertschöpfung forcieren, aber natürlich unter den rechtlichen Rahmenbedingungen, die möglich sind. Und es gibt in diesem Segment - vor allem was Hubschrauberzulieferproduktion betrifft; es gibt auch mittlerweile ein Unternehmen, das überlegt und beginnt selbst Hubschrauber produzieren zu wollen in Österreich - gibt es durchaus eine interessante Lage an Unternehmen in Österreich. Und da war mein Grundzugang, zunächst hier zu versuchen einen Cluster zu bilden, ob wir nicht in Österreich selbst in der Lage sind, einen Hubschrauber - auch mit den Möglichkeiten, das das Österreichische Bundesheer hat, mit Forschung und Entwicklung - zu entwickeln. Einen militärischen Hubschrauber. Diese Fragen werden jetzt final beurteilt. Auch unter den Möglichkeiten, die uns das Vergaberecht und grundsätzlich die Rechtsordnung gibt. Wenn das verneint wird und wir diesen Weg nicht gehen können, dann werden wir den Hubschrauber heuer noch ausschreiben."

LANGPAUL: "Eine Variante war auch, zu den bestehenden großen schweren Hubschraubern, den ,Black Hawk', zusätzliche Stückzahlen anzuschaffen. Ist das vom Tisch, weil zu teuer, oder denken Sie darüber noch nach?"

DOSKOZIL: "Nein, wir haben im Zuge des Updates des ,Black Hawks' - es wurde die elektronische Systematik dieses Avioniksystem des ,Black Hawks' ja derzeit vergeben, das wird derzeit erneuert. Wir haben hier Optionen uns anbieten lassen. Natürlich wäre es wünschenswert - der ,Black Hawk' ist ein irrsinnig wertvoller Hubschrauber, wenn es um Transportkapazitäten geht, wenn es um Katastrophenschutz und Katastrophenhilfe geht - dass wir möglicherweise noch das eine oder andere Stück adaptieren können.

Das hat aber nichts damit zu tun, dass wir in Ergänzung zu diesem Hubschrauber auch einen kleinen Mehrzweckhubschrauber benötigen, weil - wie sie schon gesagt hat - auf der einen Seite die ,Alouette', die ja 2020 fünfzig Jahre in Betrieb ist und fünfzig Jahre alt wird, ausläuft und auch die OH-58 dann in weiterer Folge eingestellt werden wird."

"Wir brauchen einen dreistelligen Millionenbetrag" (21. Juli 2017)
Auch bei Hubschraubern (Nachfolge für Alouette III und OH-58) steht eine Entscheidung an. Wie schaut hier der Zeitplan aus?

Othmar Commenda: Die Grundlagenarbeit für die Beschaffung ist abgeschlossen. Ich hoffe daher auf eine Entscheidung bis Ende 2017, in welche Richtung es geht. Hier geht es allerdings auch um die Frage der künftigen Budget-Entwicklung – schließlich käme der erste neue Hubschrauber frühestens 2020.
http://www.nachrichten.at/nachrichten/p ... 85,2628026


Doskozil kauft 12 Hubschrauber: Airbus soll nicht anbieten dürfen (21. Juli 2017)
Das Heer will noch heuer zwölf Mehrzweck-Hubschrauber kaufen, um damit alte Helikopter zu ersetzen.

Das Auftragsvolumen dürfte geschätzterweise bei 30 bis 50 Millionen Euro liegen.
Trotz der relativ strengen EU-rechtlichen Vorgaben im Vergaberecht will das Ministerium verhindern, dass Airbus bei den Helikoptern mitbietet und möglicherweise sogar als Sieger hervorgeht.
https://kurier.at/politik/inland/doskoz ... 81.621.026
Zuletzt geändert von theoderich am Sa 17. Sep 2022, 12:21, insgesamt 10-mal geändert.
cliffhanger
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Re: Bundesheer beschafft AW169M

Beitrag von cliffhanger »

thomas hat geschrieben: Mo 21. Sep 2020, 14:07 Na ja, auch wenn mit der DA-40 die fliegerische Grundschulung gemacht wird, ersetzt diese aber keine Hubschrauberschulung,
einen Hubschrauber zu fliegen ist noch einmal etwas ganz anderes als Fläche, wie man weiß, dafür gab es ja die AB-206 (die man ja unbedingt hat verscherbeln müssen) und danach die Alouette 3.
Man wird das vielleicht schon mit der AW169 machen können, nur stellt sich die Sinnfrage, mit einem EF Doppelsitzer kann man auch Jetpiloten ausbilden, es kostet halt dann nur ein vielfaches eines Jet Trainers.
Teure und wertvolle Flugstunden nur für Schwebeübungen in der ersten Phase der Flugschüler zu verbraten, bei einem Heer das sowieso kein Geld hat, passt ja irgendwie sogar...
Nachdem auf der PK auch die Bewaffenbarkeit der AW169 ein Thema war, könnte es durchaus sein , das man die OH58 für ihre Restlebensdauer ( teilweise ) zur Grundschulung heranzieht...wäre zumindest sinnvoll ...
theoderich
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Re: Bundesheer beschafft AW169M

Beitrag von theoderich »











Zuletzt geändert von theoderich am Mi 23. Sep 2020, 05:57, insgesamt 2-mal geändert.
theoderich
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Re: Bundesheer beschafft AW169M

Beitrag von theoderich »

18 Heereshelikopter:
Größte Beschaffung seit Eurofightern


https://orf.at/stories/3182178/



Tanner setzt auf Austria First: Neue Heereshubschrauber im Anflug

https://www.derstandard.at/story/200012 ... -im-anflug


Nach "Krone"-Bericht
Tanner bestätigt Kauf von 18 Leonardo-Helikoptern

https://www.krone.at/2234658


Erste Landung 2022
Bundesheer kauft 18 Leonardo-Helis


https://www.kleinezeitung.at/politik/po ... nardoHelis
Zuletzt geändert von theoderich am Mo 21. Sep 2020, 15:29, insgesamt 4-mal geändert.
Dr4ven
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Re: Bundesheer beschafft AW169M

Beitrag von Dr4ven »

Fragen und Antworten zur Beschaffung des Mehrzweckhubschraubers Leonardo AW169M
Wien, 21. September 2020 - Das Verteidigungsministerium wird in einer gemeinsamen Beschaffungskooperation mit Italien um ca. 300 Millionen Euro 18 Stück Leonardo AW169M kaufen.

Hier finden Sie Antworten zu Fragen rund um die Beschaffungskooperation mit Italien


1. Wie hoch ist das Beschaffungsvolumen?

Das Investitionsvolumen für die Hubschrauberbeschaffung beträgt ca. € 300 Mio. Mit dieser Summe ist die Gesamtheit der Beschaffung - Hubschrauber, Technik, Logistik, aber auch die Ausbildung sowie infrastrukturelle Erfordernisse - abzudecken.

2. Wieviel kostet ein Hubschrauber in der Beschaffung?

Ein Hubschrauber dieses Typs kostet in der Beschaffung zwischen € 8 und 15 Mio., je nach Ausstattung und Zusatzpaketen.

3. Wieviele Hubschrauber werden beschafft?

Geplant ist die Beschaffung von 18 Stück, um jederzeit genügend Hubschrauber für die Bewältigung von Aufgaben zur Verfügung zu haben. Man muss hier Instandsetzung und Schulungen mit einberechnen.

4. Wie steht es mit der Wertschöpfung für die österreichische Wirtschaft?

Bereits jetzt gibt es in Österreich einige Firmen, die als Zulieferer für den Leonardo-Konzern arbeiten. Im Zuge der weiteren Verhandlungen mit der italienischen Regierung wird durch das BMLV mit Unterstützung der Wirtschaftskammer auf eine österreichische Wertschöpfung besonderer Wert gelegt (z.B. Ausstattung mit Medizingeräten usw.) werden.

5. Warum fiel die Entscheidung auf den teuersten Hubschrauber?

Für einen konkreten Vergleich darf nicht nur der Preis, sondern müssen auch die Fähigkeiten (Leistung, Geschwindigkeit, Eignung im hochalpinen Gelände, Sitzplätze, Zuladung, Avionikausstattung, …) eines Hubschraubers herangezogen werden. Die Hubschrauber in dieser Größe bewegen sich im selben Preissegment. So hat beispielsweise die norwegische Polizei Hubschrauber beschafft, nachdem der AW169 als Bestbieter hervorgegangen ist und der Airbus H-145 unterlag.

6. Warum gab es kein Vergabeverfahren?

Das BMLV war auf der Suche nach einem Partner, mit dem eine Kooperation in allen Bereichen möglich ist, um über den gesamten Lebenslauf eines Systems kostenoptimiert arbeiten zu können. Über ein Vergabeverfahren können keine Kooperationen mit Partnernationen etabliert werden, wie z.B. gemeinsame Nutzung von Simulatoren, optimierte Lagerhaltung, Modifikationen im Lebenslaufzyklus.

7. Warum wurde dieses Modell ausgewählt?

Ausschlaggebend ist die Kooperation. Das BMLV hat mit Italien einen Partner gefunden, der willens ist, in allen Bereichen des Betriebs von Militärhubschraubern mit dem Österreichischen Bundesheer zu kooperieren. Nachdem Italien bis zu 100 AW169, der auch den österreichischen Forderungen entspricht, beschaffen wird (40 Hubschrauber wurden bereits vertraglich fixiert und sind zum Teil schon ausgeliefert), wird dieser Hubschrauber als Teil einer Gesamtkooperation beschafft.

8. Warum nicht die USA? Warum nicht Deutschland?

Mit dem von den USA forcierten Bell 429 ist eine Kooperation in den Bereichen Betrieb, Ausbildung und Logistik auszuschließen, da dieser Hubschrauber bei den US-Streitkräften nicht betrieben wird. Deutschland beabsichtigt die Beschaffung von ca. 60 leichten Mehrzweghubschraubern, die ab Oktober 2024 zulaufen sollen. Nachdem die "Alouette" III Ende 2023 abzustellen ist, entsteht hier für das Bundesheer eine Fähigkeitslücke von mehreren Jahren (Zulauf für Österreich bei dieser Variante vmtl. erst 2025 sowie mind. 1 Jahr zur Erreichung eines Regelflugbetriebs). Darüber hinaus plant Deutschland in Bezug auf die Logistik eine Abstützung auf die eigene Industrie, was eine Kooperation erschwert bzw. unmöglich macht.

9. Gibt es bereits Erfahrungen mit dieser Firma?

Das Bundesheer betreibt den AB-212, der von der Fa. Leonardo Helicopter (vormals Agusta Westland) hergestellt wurde. Auch der AB-204 sowie der AB-206, die vom Bundesheer betrieben wurden bzw. werden, stammen aus dieser Produktion. Die Radaranlagen der Luftraumüberwachung sowie der Militärflugplätze sind ebenso Produkte des Leonardo-Konzerns.

10. Ist der Hubschrauber nachtflugfähig?

Ja.

11. Wann wird der erste Hubschrauber in Österreich landen?

Nach Abschluss der Vertragsverhandlungen (ca. sechs Monate) wird die Produktion der Hubschrauber (ca. 18 Monate) beginnen. Somit ist mit einer Auslieferung des ersten Hubschraubers Mitte 2022 zu rechnen.

12. Wie sieht der geplante Ablauf in zeitlicher Hinsicht aus; von jetzt an bis zur Landung des ersten bzw. des letzten Hubschraubers?

Siehe Infografik.

13. Wo werden die Hubschrauber stationiert?

12 Hubschrauber werden als Einsatzhubschrauber in Aigen/Ennstal, sechs werden als Schulhubschrauber in Langenlebarn stationiert.

14. Kann die derzeit vorhandene Infrastruktur genützt werden oder sind hier zusätzliche Maßnahmen und damit weitere Kosten verbunden?

Das Abstellen und die Materialerhaltung sind in den verfügbaren Hangars auf den jeweiligen Militärflugplätzen möglich. Adaptierungen hinsichtlich Stromversorgung, Lager, Maßnahmen der militärischen Sicherheit werden erforderlich sein. In Bezug auf Simulatoren wird sich ein allfälliger Bedarf erst nach Abstimmung mit dem Kooperationspartner ergeben, welcher dann zu realisieren sein wird.

15. Was bedeutet die Typenentscheidung für die Piloten/Techniker?

Ein Erstpaket an Umschulungen für Piloten und Techniker wird im Zuge der Vertragsverhandlungen berücksichtigt. Diese werden höchstwahrscheinlich beim Kooperationspartner, der bereits AW169M in Betrieb hat, stattfinden. Zukünftige Ausbildungen werden dann durch das Bundesheer selbst durchgeführt werden.

16. Kann dieser Hubschrauber alles leisten, was die "Alouette" III leisten kann?

Der AW169M kann alles leisten, was die "Alouette" III leisten konnte und wird noch mehr leisten können. Das reicht von einer höheren Transportkapazität in der Kabine, über die Möglichkeit, schwerere Außenlasten zu transportieren, bis zur Fähigkeit, auch unter Instrumentenflugbedingungen zu fliegen.

17. Welche anderen Nationen haben diesen Hubschrauber schon militärisch eingeführt? Welche Erfahrungen ergeben sich daraus?

Italien. Es besteht die Möglichkeit einer umfassenden Kooperation mit einem EU-Partner, der an Österreich angrenzt.

18. Gibt es bereits andere Organisationen in Österreich oder Nachbarländer, die diesen Typ nutzen?

Die Schweizer Flugrettung REGA hat AW169M beschafft, die in Kürze dort zulaufen werden. Darüber hinaus wurden mehr als 100 AW169 bereits ausgeliefert, wovon die Hälfte im Rettungsdienst verwendet wird.

19. Ist dieser Hubschrauber für Waldbrände einsetzbar?

Ja. Hier zeigt sich auch eine höhere Transportkapazität als bei der "Alouette" III. Diese konnte Löschbehälter mit 500 Litern aufnehmen. Die AW169M kann die dreifache Menge an Löschwasser aufnehmen.

20. Gibt es Gegengeschäfte in Zusammenhang mit der Beschaffung dieses Hubschraubers?

Nein.

21. Kann der Hubschrauber bewaffnet werden?

Ja, es gibt verschiedene Missionseinrüstungspakete, mit welchen der Hubschrauber für verschiedenste Aufgaben ausgestattet werden kann.

22. Wie lange ist die geplante Nutzungsdauer?

Mindestens 30 Jahre.

23. Welche Hubschrauber ersetzt der AW169M?

Er ersetzt die "Alouette" III, die nach 50 Jahren am Ende ihrer technischen Lebensdauer sind. Alle anderen Modelle fliegen weiter.

24. Welcher Hubschraubertyp wird als nächster ersetzt?

Die zehn Stück OH-58 können nach derzeitigem Stand noch bis 2030 betrieben werden und sind dann zu ersetzen.

25. Angeblich hat dieser Hubschrauber einen sehr starken "Downwash"?

Der Hubschrauber hat einen ähnlichen Downwash wie ein H-145 oder ein Bell 429, weil die Rotorkreisfläche größer ist und somit trotz des höheren Gewichts ein vergleichbarer Luftdurchsatz (= "Downwash") erzeugt wird.

26. Man sagt, dass dieser Hubschrauber als "Papierhubschrauber" bezeichnet wird?

Die Definition eines Papierhubschraubers ist nicht bekannt. Faktum ist, dass bereits mehr als 100 AW169 ausgeliefert wurden und die italienischen Streitkräfte bereits rund 40 Stück beschafft haben (22 für die Guardia di Finanza, 15 für die Armee) und noch weitere Hubschrauber (insgesamt ca. 100) beschaffen werden.

27. Ist er als Schulungshubschrauber nicht zu groß?

Der Vorteil in der Verwendung eines identen Hubschraubers für Einsatz und Ausbildung liegt darin begründet, dass der Großteil der Schulung bereits am Schulhubschrauber durchgeführt wird und eine Umschulung auf den Einsatzhubschrauber nicht mehr erforderlich ist. Darüber hinaus können auch Ausbildungsaufgaben, die derzeit den Einsatzstaffeln zugeordnet sind, durch die Schulhubschrauber erledigt werden und die Einsatzstaffeln so entlasten. Dies führt zu einer höheren Verfügbarkeit von Hubschraubern für die Erfüllung der Einsatzaufgaben. Der AW169 wird auch in Italien als Schulhubschrauber verwendet.

28. Es gab schon einmal einen Absturz dieses Hubschraubers in England. Die Ursache war auf einen technischen Defekt beim Heckrotor zurückzuführen. Wurde dieses Problem bereits behoben?

Nach unserem Wissenstand war dies ein Einzelfehler beim betroffenen Hubschrauber, der keine Auswirkungen auf den Rest der Flotte hat. Der Hersteller evaluiert seine Systeme jedoch ständig und führt bei Bedarf auch entsprechende Modifikationen bei den Hubschraubern aus.

29. Wieviele Personen können damit transportiert werden?

Es können bis zu zehn Passagiere transportiert werden.

30. Welche Bewaffnung bekommt der Hubschrauber?

Das Waffensystem sollte gem. militärischem Pflichtenheft aus folgenden Komponenten bestehen: Bordkanone (12,7mm oder 2cm), gelenkte bzw. ungelenkte Raketen, idealerweise eine mit Laser endphasengesteuerte Lenkrakete, ein FLIR, das neben Luftaufklärungsaufgaben auch für einen präzisen Waffeneinsatz verwendet werden kann und ein im Hubschrauber integrierter Waffenrechner inkl. Visiermöglichkeit. Die Waffen sollen auf einem Träger aufgebaut sein, der innerhalb weniger Stunden in den Hubschrauber ein- und ausbaubar ist. Die genauen Spezifikationen sind noch im Detail mit dem Partner zu verhandeln.

31. Sind die Lebenszykluskosten tatsächlich wesentlich höher als bei den anderen Modellen?

Die in den Medien derzeit kolportieren Flugstundenkosten (Bell ca. € 800, H-145 ca. € 1.000, AW169 ca. € 1.300) stammen aus einer zivilen Datenbank (Conklin & deDecker), die in der Zivilluftfahrt verwendet wird und beziehen sich somit auf die jeweilige zivile Version der HS-Typen. Es wurde hier aber keine Relation zu den Größen und Fähigkeiten der Hubschrauber hergestellt (Anzahl der Passagiere, Gewicht einer Außenlast usw.)

Wenn man einen VW Passat mit einem VW Mulitvan vergleicht, ergeben sich hier auch Unterschiede, diese haben aber auch unterschiedliche Fähigkeiten. Bei den Beschaffungskosten scheinen der H-145M und der AW169M in einer ähnlichen Klasse zu sein. So hat die norwegische Polizei 3 Hubschrauber inkl. Missionsausrüstung (FLIR) beschafft und da hat der AW169 gegen den H-145 gewonnen.

Die angesprochenen Betriebskosten sind auch insofern zu bewerten, als der AW169 erst seit 2015 am Markt ist und im Vergleich zu den anderen Modellen die Zahlen noch einer größeren Schwankungsbreite unterworfen sind. Je umfassender eine Kooperation mit einem Partner entwickelt werden kann, umso mehr besteht die Möglichkeit, die Kosten pro Flugstunde zu senken.

32. Wann kommen die neuen drei "Black Hawk"?

Gem. Vertrag soll der erste der drei zusätzlichen "Black Hawk" im Herbst 2021, die weiteren im Jahr 2022 ausgeliefert werden. Verzögerungen aufgrund der Einschränkungen in Bezug auf Covid-19 kann man aber derzeit nicht ausschließen.

33. Wo wird die Typenwerft stationiert sein?

Die Typenwerft soll im Bereich der Fliegerwerft 3 mit Standort Aigen/Ennstal stationiert werden

https://www.bundesheer.at/cms/artikel.php?ID=10584
chuckw
Beiträge: 569
Registriert: Mo 30. Apr 2018, 12:38

Re: Bundesheer beschafft AW169M

Beitrag von chuckw »

Wenn ich alles richtig lese bekommen wir bis Ende 2026 die Missionseinrüstungspakete (MEP):
- SAR & CASEVAC
- SOF
- Luftaufklärung
- Waffensystem
- Selbstschutz

Offenbar kommt auch ein Simulator, oder lese ich das falsch?
Alles läßt sich durch Standhaftigkeit und feste Entschlossenheit erreichen. (Prinz Eugen v. Savoyen)
theoderich
Beiträge: 20028
Registriert: So 29. Apr 2018, 18:13

Re: Bundesheer beschafft AW169M

Beitrag von theoderich »

Nachdem in der Grafik des BMLV für Juni 2022 "Simulator IOC (Kooperation)" und für Juni 2026 "Simulator FOC" steht, gehe ich auch davon aus, dass ein Simulator in Österreich Teil des Gesamtpakets ist.





https://www.facebook.com/schuetzenhoefe ... =3&theater
Zuletzt geändert von theoderich am Mo 21. Sep 2020, 23:13, insgesamt 2-mal geändert.
cliffhanger
Beiträge: 896
Registriert: Do 7. Jun 2018, 12:20

Re: Bundesheer beschafft AW169M

Beitrag von cliffhanger »

Bleibt nur zu hoffen das sich jetzt nicht die Türkisen querlegen , nur weil Grüne,SPÖ,NEOS und FPÖ die Entscheidung eigentlich sehr wohlwohlend begrüssen...
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