Micro-UAS beim Bundesheer

Fahrzeuge, Waffen, Wasserfahrzeuge, Ausrüstung und Uniformen
theoderich
Beiträge: 20368
Registriert: So 29. Apr 2018, 18:13

Re: Micro-UAS beim Bundesheer

Beitrag von theoderich »

theoderich
Beiträge: 20368
Registriert: So 29. Apr 2018, 18:13

Re: Micro-UAS beim Bundesheer

Beitrag von theoderich »

In Langenlebarn führt die Heerestruppenschule gerade die Ausbildung der Drohnenlehrer durch! Im Herbst stehen 300 brandneue Gefechtstechnikdrohnen für das Bundesheer bereit, die aufZugs- und Kompanie-Ebene eingesetzt werden sollen. Aktuell werden die Lehrer ausgebildet, die später die Truppe dezentral schulen sollen. Zur Übung dienen Übungsdrohnen der Marke DJI. Die Fähigkeiten für den Einsatz der Gefechtstechnikdrohnen werden im Herbst im Rahmen einer Typenschulung vermittelt.
maro-airpower
Beiträge: 543
Registriert: Do 19. Mai 2022, 16:29

Re: Micro-UAS beim Bundesheer

Beitrag von maro-airpower »

theoderich
Beiträge: 20368
Registriert: So 29. Apr 2018, 18:13

Re: Micro-UAS beim Bundesheer

Beitrag von theoderich »

















Ergänzend angemerkt: Zu Loitering Munitions gab es vor ein paar Wochen eine konkrete Aussage seitens des stellvertretenden Generalstabschefs in der Zeitschrift "Militär Aktuell":
theoderich hat geschrieben: Mo 25. Mär 2024, 21:19Mittel- bis langfristig dürfte das Heer dann auch indirekt wirkende Panzerabwehrwaffen kaufen wollen. Für die Bekämpfung eines Ziels bräuchte es dann keine direkte Sichtverbindung mehr, die Waffe könnte auch aus der Deckung heraus abgefeuert werden.
"Einsatzmittel abgestufte Wirkung" (Zitat: "Präzisionsmunition für Boden- und Luftsysteme"; Volumen: 240 Mio. EUR) dürften vor allem PAR, PAL unterschiedlicher Reichweiten und Loitering Munitions betreffen. Möglicherweise auch die Aufstockung der "Missionsausrüstungspakete Wirksystem" für die AW169M. Der Bereich "Weitreichende Wirkung" (Volumen: 350 Mio. EUR) umfasst die Raketenartillerie, evtl. auch weitreichende Loitering Munitions.

Und die Leistungsanforderungen für die verschiedenen Drohnensysteme stehen im Landesverteidigungsbericht 2023:
7.2.5.1 Aufklärung alle Domänen (Land und Luft)
  • Mit 2024 ist der Beginn der Beschaffung von unbemannten Militärluftfahrzeugen Gefechtstechnik (uMilLfz gefte) mit einer Reichweite bis zu 5 km und einer Flugzeit bis zu 30 min als Aufklärungs- und Nahsicherungssystem vorgesehen. Dies ermöglicht den breit angelegten Einstieg in die Nutzung von Drohnen im ÖBH und stellt einen wichtigen Schritt zum Aufbau des Know-Hows dar.
  • Ab 2025 ist eine Erweiterung der Aufklärungssysteme für die untere und mittlere taktische Ebene (Reichweiten bis 70 km) geplant. Die Systeme werden zunächst für die Ebene Brigade, danach Bataillon zulaufen.
  • Ab 2029 ist zusätzlich die Einführung von bis zu sechs Stück MALE-Systemen mit einer Reichweite von ca. 150 km geplant.
  • Das gesamte Beschaffungsvolumen an uMilLfz (Drohnen) wird in den derzeitigen Planungen mit ca. 500 Millionen Euro geschätzt.
https://www.bmlv.gv.at/wissen-forschung ... hp?id=3721
Wolfgang
Beiträge: 588
Registriert: Mi 2. Mai 2018, 07:21

Re: Micro-UAS beim Bundesheer

Beitrag von Wolfgang »

Es gibt aber auch solche Meldungen und Aussagen!?

*400 Stk - gefechtstechnische Aufklärung bis Kompanieebene - 5km/45min

*50 Stk - Aufklärung untere taktische Ebene bis Bataillon - 25km/2h

*24 Stk - Aufklärung mittlere taktische Ebene bis Brigade - 70km/5h

*6 Stk - Aufklärung operative Ebene bis Streitkräfteführung - 150km /8h

*6 Stk - Überwachung, strategische Aufklärung und Kommunikation, strategischer Einsatz bewaffnet - MALE 30 000ft/24h

Ob das natürlich stimmt, weiß ich nicht, stellt aber immer noch einen kleinen Teil bei was man so von der Ukraine aber jetzt auch aus Israel hört und sieht. Unser Arsenal wäre in wenigen Stunden verbraucht und wir planen über ein Jahrzehnt, schon seltsam.
maro-airpower
Beiträge: 543
Registriert: Do 19. Mai 2022, 16:29

Re: Micro-UAS beim Bundesheer

Beitrag von maro-airpower »

Kleine ukrainische Quelle mit einer Aufzählung was die "kontinuierliche 12h-Aufklärerschicht vorne" mit einer DJI Mavic 3 erfordert.

Wenn die Positionen gewechselt werden
- 20-24 Batterien für die Drohne
- eine mil. Powerbank mit 850 Wh (reicht für für 10 Stunden Starlink-Betrieb)
ukr. Powerbank: SCAT 460 9kg, 490*230*115mm
Bild

stationäre Position mit einem Unterstand
vier Akkuladestationen (+12 Akkus), Antennenverstärker, Starlink
alles versorgt mit Bluetti AC200MAX / 2.000Wh / Restakku nach 12h (7-30%)
Bild


Hier hat sich ein Prepper ein Starlink-Fieldkit gebastelt



Und zur Frage wieso DJI Drohnen "funktionieren" und nicht z.B. per "Aeroscope" gefunden werden können?

Die Ukrainer waren schon vor 2022 in der Lage an der firmware rumzubasteln und kontern Lichter ausschalten, GPS-Koordinaten verändern, etc. DJI hat das mit verbesserter Software verhindert.

Die Russen haben das professionalisiert und spielen inzwischen eine eigene Firmware, genannt "1001" auf ( https://djilab.ru/dji-fw-1001/ ). Gibt inzwischen mehrere Supportcenter und eine Hackercommunity, die sich kümmert.
Die Ukrainer haben "1001" in die Finger bekommen und haben es als Vorlage verwendet um eine eigene "1001" zu schaffen.

Eine weitere Variante ist der Einsatz eines sogenannten "Kanadiers". Das ist eine Platine die vorgeschalten wird und der Drohne vorgaukelt sie fliegt in einem Gebiet wo es keine Beschränkungen in der DJI-Software gibt (eben in Kanadas Outback). Das ist quasi die Hardwarevariante des ersten Hacks.
Antworten