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Re: Mehrfachraketenwerfer für das Bundesheer?
Verfasst: Do 15. Feb 2024, 12:36
von Verweigerer
Also etwaige Partner für EuroPULS gäbe es bald einige;-) Eine Größenordnung wie in Dänemark wäre wünschenswert, vielleicht sogar ein bisschen mehr. ATMOS auf HX hätte auch was.
Re: Mehrfachraketenwerfer für das Bundesheer?
Verfasst: Do 15. Feb 2024, 19:19
von maro-airpower
Verweigerer hat geschrieben: ↑Do 15. Feb 2024, 12:36
Also etwaige Partner für EuroPULS gäbe es bald einige;-) Eine Größenordnung wie in Dänemark wäre wünschenswert, vielleicht sogar ein bisschen mehr. ATMOS auf HX hätte auch was.
Da wir de facto beim "Kalten Krieg 2.0" inzwischen eine Intensität vergleichbar Kuba Krise+Korea erreicht haben schließe ich mal nicht aus, dass es weiterhin Budgetzuwächse gibt. Innerhalb 2032 lässt sichs nicht abbilden - und unmittelbar anschließen frisst der EF Ersatz Größenordnung 5-8 Mrd.
Aber da wir von Reichweiten 100-300km reden wär halt auch mal darüber nachzudenken, welche Ziele man treffen will und wie das am kosteneffizientesten und mit heimischer Wertschöpfung hinzubekommen wäre.
Anstatt der int. Rüstungsindustrie Milliarden hinzuwerfen würd ich gerne mal anregen zu überlegen ob ein kleiner Öst. Firmencluster als Haus und Hof Lieferant für ÖBH Drohnen nicht zeitgemäßer wäre....das Thema wird uns nämlich nicht mehr los lassen.
Re: Mehrfachraketenwerfer für das Bundesheer?
Verfasst: Do 15. Feb 2024, 21:38
von Verweigerer
Dann sollte das Bundesheer auch mal beginnen, im Lande einzukaufen, Stichwort SCHIEBEL ;-)
Re: Mehrfachraketenwerfer für das Bundesheer?
Verfasst: Do 15. Feb 2024, 21:47
von theoderich
maro-airpower hat geschrieben: ↑Do 15. Feb 2024, 19:19Aber da wir von Reichweiten 100-300km reden wär halt auch mal darüber nachzudenken, welche Ziele man treffen will und wie das am kosteneffizientesten und mit heimischer Wertschöpfung hinzubekommen wäre.
Dazu gibt es auch einen Punkt im
Landesverteidigungsbericht 2022:
6.2 Phase 2 – 2025 bis 2028
In der Phase bis 2028 werden zusätzlich zu den bis 2024 verfügbaren Fähigkeiten (auszugsweise) die Erreichung folgender Ziele angestrebt:
[...]
- Die erforderliche Vollausrüstung für ein Panzergrenadierbataillon, ein Infanteriebataillon (luftbeweglich), drei Jägerbataillone der selbstständig strukturierten Miliz, Teile der Aufklärungskräfte der Landbrigaden, ein Jägerbataillon (leicht), eine Feldambulanz und von zwei Kompanien eines operativen Aufklärungsbataillons.
6.3 Phase 3 – 2029 bis 2032
In der Phase bis 2032 wird zusätzlich zu den bis 2028 verfügbaren Fähigkeiten (auszugsweise) die Erreichung folgender Ziele angestrebt:
[...]
- Die erforderliche Vollausrüstung für ein weiteres Panzergrenadierbataillon, ein Panzerbataillon, drei Jägerbataillone der selbstständig strukturierten Miliz, ein Jägerbataillon (leicht), ein Jägerbataillon (gebirgsbeweglich), die Aufklärungskräfte der Landbrigaden und ein operatives Aufklärungsbataillon.
Militärische Aufklärung, in: Miliz Info, H 2 (2012), p. 12-13
Ebenen der militärischen Aufklärung
Die militärische Aufklärung hat im Rahmen der Informationsgewinnung das Ziel, durch Sichtbeobachtung und/oder Nutzung technischer oder sonstiger Mittel Erkenntnisse über fremde Länder, Regionen, Streitkräfte, Konfliktparteien zu gewinnen. Sie umfasst
- die taktische Aufklärung und
- die operative Aufklärung.
Die operative Aufklärung dient der Informationsgewinnung in der Tiefe des gegnerischen
Raumes und stützt sich auf weitreichende technische Aufklärungsmittel (zum Beispiel Drohnen oder elektronische Aufklärung) und nicht technische Mittel (zum Beispiel FHUMINT Kräfte) ab. Ihre Ergebnisse bzw. Auswertungen dienen oftmalig der Einsatzplanung der taktischen Ebene.
https://www.bmlv.gv.at/pdf_pool/milizin ... be0212.pdf
Bei einer potentiellen Reichweite der Munition von bis zu 300 km und der Berücksichtigung einer gewissen Verweildauer von Aufklärungsmitteln im Einsatzraum müsste man vermutlich auf taktische Drohnen der obersten Leistungsklasse setzen. Z.B.
Elbit Systems Hermes 450 (26 - 30 h mit externen Zusatztanks),
IAI Tactical HERON (> 300 km; 24 h),
IAI HERON MkII (> 250 km; bis zu 45 h) oder
SAFRAN Patroller (180 km LOS bzw. 1000 km mit SATCOM; 15 h).
Re: Mehrfachraketenwerfer für das Bundesheer?
Verfasst: Do 15. Feb 2024, 23:29
von maro-airpower
theoderich hat geschrieben: ↑Do 15. Feb 2024, 21:47
die Gefechtsaufklärung,
die taktische Aufklärung und
die operative Aufklärung.
Das sind natürlich sehr wesentliche Punkte wenn man so weit schießen will.
Das wird gern mal übersehen, dass man auch ein Ziel haben muss...200km vor der eigenen vordersten Stellung.
Die NATO kann das und kann daher auch mit HIMARS schießen, auch die Ukraine kann das mit Drohnenaufklärern wie der Shark.
Angesichts dessen welche Distanzen und Wirkung die Ukrainer mit nicht hochindustriellen Mitteln erzielt muss man schon genau über Kosten und Nutzen nachdenken.
Re: Mehrfachraketenwerfer für das Bundesheer?
Verfasst: Fr 16. Feb 2024, 00:01
von theoderich
Litauen, das bekanntlich acht HIMARS erworben hat, interessiert sich angeblich für die
General Atomics Aeronautical Systems MQ-9B Sky Guardian.
Ich stelle mir die Frage, wie die Beschaffung von HIMARS (inkl.
ATACMS) durch
Estland und
Lettland mit den dort fehlenden adäquaten Aufklärungsmitteln zusammenpasst?
Re: Mehrfachraketenwerfer für das Bundesheer?
Verfasst: Fr 16. Feb 2024, 05:51
von muck
Ich denke, dass auch in den baltischen Staaten die Politik den militärischen Sachverstand überholt hat. HIMARS gilt gerade in Osteuropa nun als Wunderwaffe, jeder will sie haben.
Fairerweise muss man natürlich zugeben, dass Aufklärungsmittel zumindest durch die Alliierten vorhanden sein werden. Immerhin können die Balten damit unterstützen.
Re: Mehrfachraketenwerfer für das Bundesheer?
Verfasst: Fr 16. Feb 2024, 09:49
von Woyzeck
theoderich hat geschrieben: ↑Fr 16. Feb 2024, 00:01
Ich stelle mir die Frage, wie die Beschaffung von HIMARS (inkl.
ATACMS) durch
Estland und
Lettland mit den dort fehlenden adäquaten Aufklärungsmitteln zusammenpasst?
Nachdem die NATO im Baltikum über umfangreiche Aufklärungsmittel verfügen wird, kann man davon ausgehen, dass die Zielzuweisung von dort kommt und lediglich die Wirkmittel notwendig sind. Wir sind da in einer völlig anderen Situation.
Abgesehen davon wird es auch haufenweise bereits zu Friedenszeiten aufgeklärte Ziele im Umkreis von 200 Meilen geben, die man angreifen kann (Flughäfen, Brücken, Militärbasen etc.). Also quasi ein Cruise Missile für Arme.
Re: Mehrfachraketenwerfer für das Bundesheer?
Verfasst: Fr 16. Feb 2024, 21:35
von maro-airpower
theoderich hat geschrieben: ↑Fr 16. Feb 2024, 00:01
Ich stelle mir die Frage, wie die Beschaffung von HIMARS (inkl.
ATACMS) durch
Estland und
Lettland mit den dort fehlenden adäquaten Aufklärungsmitteln zusammenpasst?
Die US Army hat mindestens eine (ich hab auch schon zwei Tracks gesehen) Beech RC-12X Guardrail in Siauliai Air Base stationiert...seit 2019.
https://www.radarbox.com/data/flights/YANK01
Und seit September hat die NATO ein AWACS in Litauen.
https://www.nato.int/cps/en/natohq/news_218738.htm
Ich denk schon, dass die NATO adäquate Aufklärungsmittel für ihre Verbündeten hat.
Und Litauen schmeißt €30 Mio. jährlich in die Drohnen-Entwicklung
https://www.uasvision.com/2024/01/23/li ... ng-drones/
Re: Mehrfachraketenwerfer für das Bundesheer?
Verfasst: Fr 16. Feb 2024, 21:40
von theoderich
Zur Zielaufklärung für ein Artilleriesystem sind SIGINT-Flugzeuge und AWACS nicht gerade geeignet.
Estland und Lettland. In
Estland ist ein eigenes ISTAR-Bataillon geplant.