maro-airpower hat geschrieben: ↑Di 29. Aug 2023, 22:45Das heißt die Germanen müssten die Arrow 3 schon recht nahe an unsere Grenze stellen, damit sie durch unseren Luftraum steigt - südlich der gedachten Linie Regensburg-Ingolstadt-Ulm.
Die "Territoriale Flugkörperabwehr" wird in Holzdorf (Brandenburg) und an zwei noch unbekannten Standorten in Schleswig-Holstein und Bayern stationiert.
maro-airpower hat geschrieben: ↑Di 29. Aug 2023, 22:45Und ich möchte nur dezent darauf hinweisen, dass uns die Neutralität dazu verpflichtet, die militärische Nutzung unseres Staatsgebietes(inkl. Luftraum) zuzulassen.
Eine weitere Erinnerung findet Platz in der Rede Van der Bellens: "Aber wenn man etwas liebt und an etwas glaubt, muss man es auch schützen. Wir müssen Europa schützen", so Van der Bellen.
Europa brauche Schutz vor den Austrittsszenarien aus der Europäischen Union. Es gelte, die europäische Idee gegen alles zu verteidigen, was ihre Position schwächen könne. Das sei die Agenda von Populisten. Nicht nur in Europa, sondern auf der ganzen Welt.
Deshalb müsse man auch in Projekte investieren, die Europa widerstandsfähiger machen. Damit meint er die Optimierung europäischer Entscheidungsfindungsprozesse oder die Investitionen in Innovationen. "Deshalb halte ich Sky Shield für eine gute Idee", sagt der Bundespräsident.
SPÖ-Chef Babler kann sich ein Verbot von Privatjets vorstellen
Sollte sich Österreich dem Raketenschutzprogramm Skyshield beitreten?
Für uns ist die Neutralitäts-Konformität kein Schlagwort. Wir machen uns ernsthafte Sorgen um die Neutralität. Natürlich ist eine wirksame Raketenabwehr wichtig, aber die konkreten Verträge müssen verfassungsrechtlich geprüft werden.
Both Skyranger turrets are vehicle agnostic. The Skyranger turret can be fitted on tracked or wheeled vehicles alike.
The main general requirements are:
Turret weight Skyranger35
3.8–4.7t (depending on ballistic protection level)
Turret weight Skyranger30
2.5–3.4t (depending on ballistic protection level)
Only the slipring penetrates the deck, and the Skyranger30 furthermore offers the possibility of a hatch.
Around 0.7–1.2t of equipment are stored in the vehicle. This includes two operator consoles with the operators, the power supply, radios and miscellaneous equipment.
The two operator consoles can be placed side by side, facing the direction of travel.
Wenn die Einschläge näher kommen: Was der Überfall auf die Ukraine zeigt (Leitartikel)
Erfreulicherweise haben sich die beiden Koalitionsparteien ohne die milieutypischen Streitereien auf einen Beitritt zum europäischen Luftverteidigungssystem Sky Shield geeinigt. Erfreulicherweise lässt auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen keinen Zweifel daran, dass er ebenfalls für dieses Projekt ist. Die FPÖ ist dagegen, eh klar, weil ja der Gegner für Herbert Kickl und die Seinen nicht in Moskau sitzt, sondern in Brüssel, in Washington oder im Hotel Bilderberg. Die Neos sind wenig überraschend für Sky Shield. Nur die SPÖ, deren Vorsitzender die EU bekanntlich noch vor drei Jahren für das "aggressivste außenpolitische militärische Bündnis" hält, "das es je gegeben hat", ringt noch mit sich selbst.
Worum geht es? Der russische Überfall auf die Ukraine hat plastisch vor Augen geführt, dass die traditionelle Luftabwehr überfordert ist, wenn ballistische Raketen, Marschflugkörper und mit Bomben bestückte Drohnen in die Städte und Dörfer des überfallenen Landes abgefeuert werden. Namentlich Österreich befindet sich in einer besonders gefährdeten Lage. Denn zum ersten ist die Ukraine nur wenige hundert Kilometer von unserer Grenze entfernt, der Krieg findet also in unserer unmittelbaren Nachbarschaft statt. Zum zweiten ist unsere bestehende Luftabwehr nicht so gut aufgestellt, wie sie das eigentlich sein sollte. Und zum dritten tut sich ein kleines Land wie Österreich schon aus ökonomischen und geografischen Gründen schwer, seinen Luftraum in Eigenregie gegen sämtliche Bedrohungen einer immer raffinierteren und heimtückischeren Kriegsführung zu schützen.
Österreich ist also gut beraten, sich an der Sky Shield-Initiative zu beteiligen, die vor etwas über einem Jahr vom deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz angestoßen wurde und derzeit vorwiegend aus den Nato-Staaten Ost- und Mitteleuropas besteht. Österreichs Verteidigungsministerin hat im vergangenen März gemeinsam mit ihrer Schweizer Amtskollegin und unter Beifügung eines Neutralitätsvorbehalts eine Absichtserklärung zum Beitritt unterzeichnet.
Die österreichische Neutralität wird durch den Beitritt zu Sky Shield formal nicht berührt, weil es sich um kein Militärbündnis handelt und Österreich auch keine fremden Truppen auf seinem Gebiet stationieren wird. Soweit zum verfassungsrechtlichen Aspekt. Betrachtet man die Sache politisch, kann man klarerweise die Meinung vertreten, dass sich die Neutralität nicht mit dem Beitritt zu einem gemeinsamen Verteidigungssystem verträgt. Nur: In diesem Fall sollte auch dazugesagt werden, wie sonst sich Österreich gegen Bedrohungen aus der Luft schützen soll. Denn der russische Überfall auf die Ukraine hat ja einige der schönen Gewissheiten, auf die wir uns in den vergangenen Jahrzehnten gestützt haben, in Trümmer gelegt. Etwa die Gewissheit, dass in Europa kein Land mehr ein anderes überfallen wird. Und auch die Gewissheit, dass Österreich, weil neutral, nichts passieren könne. In Wirklichkeit schützt uns die Neutralität nur solange, wie allfällige Gegner sie respektieren. Die Aggression Putins gegen seinen Nachbarstaat zeigt, und das nicht zum ersten und wohl auch nicht zum letzten Mal in der Geschichte, dass Verträge, Abmachungen und Verfassungsgesetze nicht einmal das Papier wert sind, auf dem sie geschrieben stehen, wenn sie einem Aggressor nicht mehr in den Kram passen.
Natürlich könnte man die Frage stellen: Warum sollte ein Aggressor seine Bomben ausgerechnet auf das friedliche Österreich werfen? Diese Frage lässt außer acht, dass in internationalen Konflikten nicht nur moralische, sondern mitunter auch rationale Grundsätze außer Kraft gesetzt werden. Es gibt keinen rationalen Grund für Kim Jong-Un, ständig Langstreckenraketen in Richtung Japan zu feuern. Es gibt keinen rationalen Grund für arabische Staaten, seit Jahrzehnten das Existenzrecht Israels zu bestreiten. Es gibt keinen rationalen Grund für Putin, die Ukraine zu erobern und ukrainische Städte zu zerstören. Und trotzdem passieren all diese Dinge. Zu glauben, Gefahren aller Art mit einem Verfassungsgesetz aus dem Jahr 1955 im Banne halten zu können, ist naiv. Es gibt keinen Urlaub aus der Weltgeschichte. Auch nicht für Österreich.
Und man fragt sich: Wie nahe müssen eigentlich die Einschläge kommen, bis auch die Gutwilligsten begreifen, dass wir in Österreich nicht auf einer Insel der Seligen leben? Und dass Landesverteidigung nicht etwas Unanständiges ist?
Sky Shield für Österreich: Luftwaffenchef macht Tempo
Die Militärkooperation zur Raketenabwehr nimmt Formen an. Österreichs Luftwaffenchef über Fortschritte, Chancen und offene Fragen.
Jetzt soll der Aufbau des europäischen Raketenabwehrsystems Sky Shield plötzlich schnell gehen. Im November vergangenen Jahres wollte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) eine Teilnahme Österreichs einmal "ausloten", Anfang Juli wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet und nun bereits trafen sich in Deutschland erstmals die Luftwaffenchefs der 18 Nationen, die unter den Raketenschutzschirm schlüpfen wollen. Auch Österreich war bei dem Treffen vertreten. Die SN konnten mit Luftwaffenchef Gerfried Promberger über die ersten Schritte in Richtung Sky Shield sprechen.
Europäische Wertschöpfung für Österreich wünschenswert
Der Air Chief spricht nach der Sitzung am deutschen Truppenübungsplatz Todendorf an der Ostsee, wo den europäischen Militärs vom deutschen Air Chief erstmals ein Konzept vorgestellt wurde, von "einer historischen Chance" für Österreich. "Wir machen das ja nicht zum Spaß, denn in Wahrheit kann man die Republik vor Gefahren aus der Luft derzeit nur punktuell schützen", sagt Promberger im SN-Gespräch. "Mit diesen Systemen würden wir ein Instrument in die Hand bekommen, mit dem man die Aufgaben der militärischen Landesverteidigung erstmals voll und ganz erfüllen könnte." Derzeit seien 18 Länder interessiert, "selbst die neutrale Schweiz, die bereits das US-Flugabwehrraketen-System Patriot gekauft hat, will mitmachen", erklärt der Militär.
"Historische Chance für Österreich. " Gerfried Promberger
Air Chief
Welche Systeme von welchen Anbietern infrage kämen, werde derzeit noch beurteilt. Aus österreichischer Sicht wäre jedenfalls auch eine europäische Wertschöpfung wünschenswert. "Konkretes kann ich erst sagen, nachdem eine Vorhabenabsicht und ein Vertrag vorliegen. Dann werden auch die Preise fixiert." Fest steht, dass das Bundesheer im Rahmen seiner "Mission vorwärts" zwei Milliarden Euro reserviert hat, um die kaum vorhandene Fähigkeit zur Abwehr von Drohnen und Raketen zu verbessern. "Es kann mehr, aber auch weniger werden", wollte sich auch Verteidigungsministerin Tanner in Sachen Sky-Shield-Budget jüngst nicht festlegen.
Sky-Shield-Zentrale für Österreich im Pongau
In der Frage, welches System zum Einsatz kommen könnte, berichten deutsche Medien jedenfalls davon, dass in Todendorf ab 2024 das moderne deutsche Raketenabwehrsystem Iris-T SLM stationiert werden soll. Das System hat eine Reichweite von bis zu 50 Kilometern und wird bereits in der Ukraine eingesetzt.
Die prinzipielle Idee der "European Sky Shield Initiative" (ESSI) ist eine gemeinsame Anschaffung, Ausbildung und Wartung, um die Kosten aufzuteilen. "Es wird natürlich billiger, je mehr mitmachen. Durch die Kooperation sparen wir viel Steuergeld und auch das ist mir und der Frau Bundesministerin neben dem Schutz der Bevölkerung sehr wichtig", sagt Luftwaffenchef Promberger.
Auch der Austausch von Daten sei Thema. "Österreich kann hier mit den Daten aus dem Luftraumbeobachtungs- und Führungssystem ,Goldhaube' einen wichtigen Beitrag leisten." Deshalb wird die Sky-Shield-Zentrale in Österreich auch der Regierungsbunker im Pongau sein. Bereits jetzt gibt es übrigens Kooperationen bei der grenzüberschreitenden Luftraumüberwachung. "Mit den Deutschen tauschen wir Radardaten seit 2006 aus, mit der Schweiz seit 2007."
Österreich muss selbst über Abschuss entscheiden
Der Abschuss einer Rakete, um den österreichischen Luftraum zu verteidigen, muss trotz aller Kooperationen hierzulande erfolgen. "Der Waffeneinsatz an sich kann nur eine hoheitliche Entscheidung sein. Wir sind ein souveräner und neutraler Staat, der bei keinem Militärbündnis dabei ist. Deshalb müssen wir natürlich selbst über den Einsatz entscheiden." Leichter falle diese Entscheidung natürlich, "wenn ich früh genug die Gefahr erkenne und im Fall des Falles eine Bedrohung aus der Luft gezielt abschießen kann, also etwa über unbesiedeltem Gebiet. Hier sind wir wieder beim Datenaustausch."
Dass Österreich selbst über einen Abschuss entscheidet, setzt voraus, dass hierzulande Raketenabwehrsysteme stationiert werden, die aus Feuereinheit, taktischer Einsatzzentrale und Radareinheit bestehen. Wo solche Einheiten in Österreich stationiert werden könnten, hänge von der jeweiligen Bedrohungslage ab. Die Stellungen um ein Schutzobjekt sollen jedenfalls innerhalb kürzester Zeit bezogen werden können.
"Sky Shield nimmt sehr konkrete Formen an"
In welchem Stadium ist man beim Aufbau des Raketenschutzschirms? "Sky Shield nimmt sehr konkrete Formen an. Das ist nicht mehr nur eine Idee, mit dem Treffen der Air Chiefs geht das in eine genaue Richtung. Jetzt folgt die Detailplanung", sagt Promberger. "Ziel ist, dass wir, ein Jahr nachdem ein Vertrag unterschrieben wurde, die erste Feuereinheit bekommen." Im Verteidigungsressort rechnet man damit in zwei bis drei Jahren. "Bis dahin können wir bereits mit Schulungen starten", so der Air Chief.
Klingt jedenfalls so, als würde man im BMLV frühestens in ein bis zwei Jahren mit einem Kaufvertrag rechnen. Also kaum noch in dieser Legislaturperiode.