Bundesheer-Reform - Beitrag Tanner
Re: Bundesheer-Reform - Beitrag Tanner
Das ist wirklich beachtlich. Hoffentlich steigt die Zahl im nächsten Jahr weiterhin.
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Zeppelinrules
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Re: Bundesheer-Reform - Beitrag Tanner
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass bis zu 40% von denen innerhalb der ersten 6 Monate den Dienst quittieren werden.
Re: Bundesheer-Reform - Beitrag Tanner
Ja, stimmt. War früher auch nicht anders. Nur 60% von 1200 sind halt doppelt so viele wie von 600. Und das ist sehr positiv.Zeppelinrules hat geschrieben: ↑Di 2. Sep 2025, 17:10 Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass bis zu 40% von denen innerhalb der ersten 6 Monate den Dienst quittieren werden.
In 1,5 bzw. 4 Jahren sehen wir, wie viele Unteroffiziere bzw. Offiziere tatsächlich abschließen.
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Re: Bundesheer-Reform - Beitrag Tanner
Die "eigene Erfahrung" ist vielleicht schon eine Weile her? Vielleicht liegt die drop-out-Quote im Modell von 2025 anderswo.
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Zeppelinrules
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Re: Bundesheer-Reform - Beitrag Tanner
Gewiss nicht, wir reden 2020-2023. Ich habe ein paar KAAB1 an verschiedenen Standorten mitbekommen und es haben sich insbesondere in den ersten 2 Monaten extrem viele abgemeldet. Die Gründe sind viele, u.a. teils komplett unqualifizierte Kaderanwärter, eine veraltete Ausbildung und ungeeignete Ausbilder, welche sogar eine hohe Abbrecherquote als besonderen Verdienst wahrnehmen, Ried, Langenlebarn und Allentsteig waren diesbezüglich die Haupttäter. Und wenn ein Kurs schleissig war, dann haben jene die sich in härteren KAAB1 schon abgemeldet hätten, spätestens bei der KAAB2 sich abgemeldet. Grundsätzlich muss ich aber sagen, dass der Hauptgrund einfach die geringe Vorbereitung der Kaderanwärter und teils ungeeignetes Kaderpersonal als Ausbilder. Überwiegend waren die Kurse in Ordnung, jedoch ändert das wenig an den hohen Abbrecherquoten. Selbst bei vorbildlichen Kursen waren diese bei 25% ca. Ich finde es gehört eine einheitliche Grundausbildung her, welche Leute auf Kurs schickt die zumindest mal auf einem ähnlichen Stand sind, anstatt frisch Eingerückte mit KPE Korporälen zusammenzuwürfeln.Doppeladler hat geschrieben: ↑Di 2. Sep 2025, 18:28 Die "eigene Erfahrung" ist vielleicht schon eine Weile her? Vielleicht liegt die drop-out-Quote im Modell von 2025 anderswo.
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Re: Bundesheer-Reform - Beitrag Tanner
Danke für die Erläuterung! Ich hoffe diese Erfahrungen werden von den Verantwortlichen auch gesehen, ernst genommen und bei der Weiterentwicklung der Programme berücksichtigt.
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Re: Bundesheer-Reform - Beitrag Tanner
41 neue Wachtmeister an der Heeresunteroffiziersakademie
Gestern wurden an der Heeresunteroffiziersakademie in Enns 41 Berufssoldaten nach erfolgreichem Abschluss ihrer Ausbildung zu Wachtmeistern befördert.
Die Absolventen begannen ihre Ausbildung zum Berufsunteroffizier im März 2024 und wurden als sogenannte Vorzieher bereits jetzt, noch vor der eigentlichen Ausmusterung im Februar 2026, befördert.
📢 In seiner Ansprache hob der militärisch Höchstanwesende, Generalleutnant Karl Schmidseder, die hochwertige Ausbildung des österreichischen Unteroffizierskorps hervor – ein Garant für Professionalität und Einsatzbereitschaft im In- und Ausland.
https://www.facebook.com/share/p/17LkWn617F/
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theoderich
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theoderich
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Re: Bundesheer-Reform - Beitrag Tanner
Lazarus hat geschrieben: ↑Di 26. Aug 2025, 17:24Die Anzahl der Militärakademiker steigt wieder.Aufnahmeverfahren 2025
105 Militärakademiker sowie zwei zivile Studierende für den neuen 1. Jahrgang
https://www.milak.at/news/detail/aufnahmeverfahren-2025
https://de.linkedin.com/posts/bernhard- ... 22624-zfi1"122 Offiziere 2025 übernommen, davon
76 Berufs- und 46 Milizoffiziere, darunter neun Frauen"
Freude? Ja. Jubel? Nein, übertrieben.
Denn obwohl viel gejubelt wird über den Personalzulauf beim Bundesheer, stellt sich in der #Realität der Zahlen die Situation bei #Offizieren und #Unteroffizieren (Beruf & Miliz) erschreckend anders dar.
Interesse an einer Kaderausbildung beim Bundesheer heißt noch lange nicht tauglich genug, Ausbildung abgeschlossen, übernommen und langfristig behalten!
Der #Rechnungshof hat 2022 aufgezeigt, wie groß Nähr- und Ergänzungsrate sein müssen, um das #Bundesheer im Personalbereich handlungsfähig zu bekommen:
jährlicher Bedarf an 327 Offizieren und 813 Unteroffizieren.
Die tatsächlichen Zahlen der Übernahmen, siehe auch eingangs, sprechen anderes:
2021: 147 Offiziere, 364 Unteroffiziere
2022: 101 Offiziere, 320 Unteroffiziere
2023: 121 Offiziere, 348 Unteroffiziere
2024: 118 Offiziere, 345 Unteroffiziere
Das bedeutet, dass inzwischen tausende (!) Offiziere und Unteroffiziere fehlen!
Der Anteil der #Miliz ist dabei verschwindend gering, obwohl gerade dort ein massiver Aufwuchs nötig ist!
Rechnungshof 2022:
Besetzungsgrad bei den Offizieren 2021 in der Miliz bei 67,2 Prozent, bei den Unteroffizieren 64,7 Prozent.
Seit damals Tendenz massiv fallend.
Re: Bundesheer-Reform - Beitrag Tanner
Jede Maßnahme, die gesetzt wird, zeigt erst Jahre später ihre Wirkung. Und zwar sowohl in positiver als auch in negativer Richtung. Beispiel: Der "Nicht"-Einsatz des BH bei der Tschechienkrise 1968 hatte zur Folge, dass 1974 nur 25 Offiziere die MilAk abgeschlossen haben (zum Vergleich 1967 waren es 90). Zu glauben, dass wenn es heute eine Krise gibt, morgen frische fixfertig ausgebildete Offiziere und Unteroffiziere in großer Zahl am Kasernenplatz stehen, ist völlig illusorisch.theoderich hat geschrieben: ↑Do 2. Okt 2025, 23:35Lazarus hat geschrieben: ↑Di 26. Aug 2025, 17:24Die Anzahl der Militärakademiker steigt wieder.Aufnahmeverfahren 2025
105 Militärakademiker sowie zwei zivile Studierende für den neuen 1. Jahrgang
https://www.milak.at/news/detail/aufnahmeverfahren-2025https://de.linkedin.com/posts/bernhard- ... 22624-zfi1"122 Offiziere 2025 übernommen, davon
76 Berufs- und 46 Milizoffiziere, darunter neun Frauen"
Freude? Ja. Jubel? Nein, übertrieben.
Denn obwohl viel gejubelt wird über den Personalzulauf beim Bundesheer, stellt sich in der #Realität der Zahlen die Situation bei #Offizieren und #Unteroffizieren (Beruf & Miliz) erschreckend anders dar.
Interesse an einer Kaderausbildung beim Bundesheer heißt noch lange nicht tauglich genug, Ausbildung abgeschlossen, übernommen und langfristig behalten!
Der #Rechnungshof hat 2022 aufgezeigt, wie groß Nähr- und Ergänzungsrate sein müssen, um das #Bundesheer im Personalbereich handlungsfähig zu bekommen:
jährlicher Bedarf an 327 Offizieren und 813 Unteroffizieren.
Die tatsächlichen Zahlen der Übernahmen, siehe auch eingangs, sprechen anderes:
2021: 147 Offiziere, 364 Unteroffiziere
2022: 101 Offiziere, 320 Unteroffiziere
2023: 121 Offiziere, 348 Unteroffiziere
2024: 118 Offiziere, 345 Unteroffiziere
Das bedeutet, dass inzwischen tausende (!) Offiziere und Unteroffiziere fehlen!
Der Anteil der #Miliz ist dabei verschwindend gering, obwohl gerade dort ein massiver Aufwuchs nötig ist!
Rechnungshof 2022:
Besetzungsgrad bei den Offizieren 2021 in der Miliz bei 67,2 Prozent, bei den Unteroffizieren 64,7 Prozent.
Seit damals Tendenz massiv fallend.
Die Offiziersausbildung dauert mind. 4 Jahre, die der Miliz, je nach persönlichen Möglichkeiten, vielleicht auch länger. Und bevor sich jemand zur Offiziersausbildung meldet, muss er oder sie eine persönliche Überzeugung erlangt haben, dass das der richtige Weg ist (Stichwort: geistige Landesverteidigung).
Die Ausbildungszahlen an der MilAk steigen.
2016: 21 Offiziere
2020: 52 Offiziere
2025: 76 Offiziere
Und ja, heuer haben erstmals wieder mehr als 100 Fähnriche im 1. Jahrgang begonnen. Und das stimmt mich sehr positiv, es geht in die richtige Richtung. Ob mehr als 100 auch abschließen werden, kann jetzt nicht beantwortet werden. Zum Vergleich, der letzte Jahrgang mit annähernd 100 Absolventen war 1990 (98 Offiziere).
Die niedrigen Zahlen, die wir jetzt im Offiziers- und Unteroffiziers-Korps haben, vor allem in der Miliz, beruhen v.a. auf die Entscheidungen, die in den 2000er und 2010er Jahren getroffen wurden (z.B. Vereinheitlichung der Kaderanwärterausbildung und Abschaffung des EF-Jahres). In vielen Bereichen, v.a. bei den Fachunteroffizieren oder auch bei den Piloten, fehlt der Mittelbau. Und da kann man auch nachträglich nichts mehr machen, außer zu versuchen, die die es noch gibt, zu halten.
